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Veröffentlicht am 25.05.2019

Kommissar Chevrier schaut in die Abgründe der Kochtöpfe

Versuchung à la Provence
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nhaltsangabe/Klappentext:


Endlich Frühjahr in der Provence. In den malerischen Orten im Luberon bereiten sich die Restaurants auf die Touristenströme vor, da macht eine Schreckensmeldung die Runde: Fünf ...

nhaltsangabe/Klappentext:


Endlich Frühjahr in der Provence. In den malerischen Orten im Luberon bereiten sich die Restaurants auf die Touristenströme vor, da macht eine Schreckensmeldung die Runde: Fünf abgetrennte Finger wurden an Köche verschickt, die allesamt einer Gourmet-Bruderschaft angehören und barbarisch zubereitete Menüs für die Oberschicht kochen. Die örtlichen Tierschützer kämpfen seit Jahren gegen die Männer, doch morden sie auch für ihre Überzeugung? Dorfgendarm Pascal Chevrier muss in einem Fall ermitteln, der bis weit in die Anfänge der Gourmetküche zurückreicht.

Persönliche Meinung:

Der Start ins Buch gelingt sehr schnell. Urlaubsfeeling und schöne Bilder tauchen vor meinen Augen auf. Ich möchte sofort die Koffer packen und losfahren. Dann geht es mit der Story und dem Mordfall weiter voran und ich beginne die Koffer wieder auszupacken. Zu sehr stoßen mich die Rezepte und Kochtraditionen der Gourmet Bruderschaft ab und die Story verliert für mich an Reiz. Die geschilderten Szenen wirken auf mich etwas zu plakativ und "schlachten" die Story unnötig aus- hier wäre weniger mehr gewesen. Natürlich geht es hier um einen Kriminalfall und es ist sicher auch nicht als cosy crime gedacht, aber ich hatte mir etwas mehr Provence erhofft bzw. auch versprochen. Sprachlich sind die Texte ausgereift und gut formuliert. Anhand des guten Einstiegs zu Beginn ist auch klar, wie gut der Autor schreiben kann. Leider geht durch die Abwege der Story einiges verloren. Es kommt für mich nicht wirklich zu überraschenden Wendungen und es war auch wirklich spannend. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, der Kommissar gefällt mir. Das Thema rund um Tierschutz per se auch wichtig, aber mir hat die Würze gefehlt und so konnte es micht nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Sitos Wolf

Der Wolf vom Bodensee
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Mit der Wolf vom Bodensee wird im 3. Fall von Paul Sito ermittelt. Dabei darf der Leser auf poetische Weise, an den verschneiten und kalten Bodensee zwischen den Jahren und dem Neujahrsbeginn, reisen. ...

Mit der Wolf vom Bodensee wird im 3. Fall von Paul Sito ermittelt. Dabei darf der Leser auf poetische Weise, an den verschneiten und kalten Bodensee zwischen den Jahren und dem Neujahrsbeginn, reisen. Die Story ist vielschichtig, wirkt auf mich teilweise lösungsorientiert und konnte mich nicht vollends überzeugen. Die Sprache ist fast lyrisch, teilweise auch im Genre des Thrillers und lässt für mich die Grenzen bewusst etwas verschwimmen. Die Wendungen sind geschickt und auch unerwartet, dennoch haben sie mich leider nicht gefesselt. Hervorzuheben ist der würdevolle Umgang mit den Opfern, der mir extrem gut gefallen hat und der vielen Autoren guttun würde. Es wird mit einem zärtlichen Blick geschrieben und die Opfer erhalten so eine über den Tod begleitende Menschlichkeit und verkommen nicht zu Objekten. Dieses Alleinstellungsmerkmal würde für mich 5 Sterne einbringen und hat mich darüber nachdenken lassen, wir sehr in anderen Büchern Figuren auch benutzt werden. Aber ich muss dennoch etwas trennen, denn sonst war mir auch das ein oder andere abstrus und wirkte konstruiert. Die Story um den Wolf hat mich weder berührt, noch meine Erwartungen erfüllt. Mit diesen Erwartungen bin ich den Krimi gestartet, es war auch meine Primärerwartung durch den Klappentext, etc.. Dies gibt für mich einiges an Abzug. Ist aber sicher auch nicht von der Autorin verschuldet, sondern auch z. T verlagsbedingt. Da die Wolfthematik aktuell populär ist, wurde dies hier ins Setting aufgenommen. Das es ( für mich) um des Menschen Wolf geht, hat mich nicht befriedigt. Schade. Unter anderen Vorraussetzungen, erhält dieser Lokalkrimi der anderen Art, eine höhere Sternanzahl. Da aber Erwartungen eine große Rolle spielen, dann doch der Abzug.

Fazit: Für Fans von Paul Sito sicher wieder ein spannender Fall. Die Sprache ist anders, der rote Faden leuchtet und verblasst immer wieder für mich. 3,5 Sterne wären für mich die optimale Wertung und es gibt viele Fans, die diesen Krimi lieben. Mich lässt er zwiespältig zurück- er fällt auf und man kann gut überr ihn diskutieren. Dazu sollte Literatur auch immer wieder anregen- und es macht mir bewusst, wie subjektiv Lesen ist und wie schwierig, dies in Sterne zu pressen. Ich werde der Autorin sicher damit nicht gerecht.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Karen Horby ermittelt erstmalig

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Ich lasse bewusst die Inhaltsangabe bzw. den Klappentext weg, da er v.a im Umschlagteil sehr spoilert. Karen Eiken Hornby ist eine neue Ermittlerin auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland, irgendwo zwischen ...

Ich lasse bewusst die Inhaltsangabe bzw. den Klappentext weg, da er v.a im Umschlagteil sehr spoilert. Karen Eiken Hornby ist eine neue Ermittlerin auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland, irgendwo zwischen Großbritannien, Dänemark und Schweden. Die Autorin hat eine längst versunkene Insel wieder auferstehen lassen. Zunächst empfand ich es als spannend, habe mich aber wieder hinterfragt: Warum eigentlich? Um sich diesen Inselbackground zu erschaffen, bedarf es vieler Beschreibungen, die mir auf den 510 S. etwas zu sehr auf Kosten der Story abgehandelt werden. Das mag sicherlich in den geplanten Folgebänden von Vorteil sein, hat es mich aber immer etwas zäh zurück gelassen. Die Kommissarin beginnt für mich unglaublich stark in dieser Story, sie wird mir präsent und kommt mir nah , um mir dann im Mittelteil verloren zu gehen und zu verblassen. Das fulminate Ende haut dabei wieder einiges raus, lässt mich aber etwas platt zurück, weil mir dadurch die Story etwas zu sehr ins Klischee abrutscht. Der Plot erscheint mir so nicht wirklich gelungen und auch ziemlich konstruiert. Ich werde sicher Teil 2 lesen, weil mir Karen sympathisch ist und ich mich auch mit Doggerland etwas versöhnen möchte. Der Schreibstil ist angenehm und ich denke die Autorin kann noch viel mehr.

Wer aufgrund des Covers und der Verortung auf einen kühlen und harten skandinavischen Krimi bzw. Thriller hofft ( so war es bei mir) wird leider etwas enttäuscht und ich meine dies nicht böse, aber es war mir bis auf oben beschrieben Spannungspunkte kein Pageturner, fast "cosy".

Veröffentlicht am 22.12.2018

Cosy Crime an der Algarve

Mord an der Algarve
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Inhalt/ Klappentext:


Sonne Mord und Portugal.

Ein auf Senioren spezialisierter Serienmörder? Ausgerechnet im verträumten Hinterland der Algarve? Bela Silva, gerade ins Land ihrer Eltern zurückgekehrt, ...

Inhalt/ Klappentext:


Sonne Mord und Portugal.

Ein auf Senioren spezialisierter Serienmörder? Ausgerechnet im verträumten Hinterland der Algarve? Bela Silva, gerade ins Land ihrer Eltern zurückgekehrt, wundert sich über die vielen Todesfälle in der Gegend. Eigentlich wollte die in Deutschland lebende Journalistin die Auszeit nutzen, um zur Ruhe zu kommen. Stattdessen beginnt sie nachzuforschen, stößt auf altes Unrecht und jemanden, der späte Rache übt. Jemanden, den sie gut zu kennen glaubt. Als Bela noch überlegt, was zu tun ist, geschieht ein zweiter Mord. Der führt den ehrgeizigen Kommissar João Almeida vor ihre Tür...

Persönliche Meinung:

Für mich persönlich seicht, eher cosy crime. Da gibt es sicher Liebhaber. Habe es beendet und war auch nicht genervt, aber gefesselt hat es mich nicht. Fand es schön mal gedanklich nach Portugal zu reisen- daher noch 3 Punkte. Werde mir die weiteren Fälle aber nicht mehr anhören, oder lesen.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Unterwegs in Germania

Tankstellenchips
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Klappentext/Inhalt:


Road Novel von Antonia Michaelis über zwei ungleiche Helden und sehr viele Kühe.
In einer Sommernacht lernen sie sich kennen: Sean, Student aus dem Iran, seit zwei Monaten in Deutschland, ...

Klappentext/Inhalt:


Road Novel von Antonia Michaelis über zwei ungleiche Helden und sehr viele Kühe.
In einer Sommernacht lernen sie sich kennen: Sean, Student aus dem Iran, seit zwei Monaten in Deutschland, und Davy, aus dem Heim abgehauen, auf der Suche nach einem Freund. Beide werden Zeugen eines Überfalls. Von nun an verfolgt von Verbrechern und Polizei türmen sie zusammen quer durch Deutschland: über Erdbeerfelder, unter dunklen Gewitterwolken, durch Biergärten, im Heißluftballon, mit der Bahn und auf dem Moped. Immer wieder werden sie dabei von Kühen umzingelt, das scheint ihr Schicksal zu sein. Warum sonst sollte der Wagen mit Sean und dem Abschiebebescheid ausgerechnet auf dem Weg zum Flughafen in einer Kuhherde stecken bleiben?
Klug, skurril und komisch nimmt Antonia Michaelis ihre Leser mit auf eine Deutschlandreise aus Sicht eines Flüchtlings und erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft.

persönliche Meinung:

Deutschland aus der Sicht eines Flüchtlings, der gleichzeitig vor der Polizei flüchten muss, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Sean und Davy sind wirklich ein ungleiches Paar, der eine Student aus dem Iran, der andere ein geflohenes Heimkind. Sie verbindet die Flucht und es entsteht eine innige Freundschaft, in der jeder jedem irgendwie das Leben rettet. Beide mit massiven Sprach- und Verständigungsproblemen ausgestattet verstehen bzw. missverstehen sie das Handeln der Deutschen und halten uns Lesern immer wieder mal einen Spiegel vor, was deutsche Sprichwörtlichkeit auch bedeutet könnte und wohin Missverständnisse führen. Oft sind diese für mich persönlich etwas plakativ und auch platt. Die Dialoge mit ihren unterschiedlichen Ausrucksproblemen lassen mich regelmäßig in meinem Lesefluss stoppen und machen es etwas mühsam. Als dann auch och in bayrischer Mundart geschrieben wird, bin ich eigentlich raus aus dieser im Resümee dann doch spannenden und besonderen Geschichte. Ob Jugendliche diese Querverweise auch auf deutsche Geschichte, Literatur, etc. nachvollziehen lasse ich mal im Raum stehen und hoffe auf eine gute Allgemeinbildung, da sich sonst der Witz nicht erschliesst. Eignet sich sicher gut als Schullektüre, um immer wieder zu diskutieren, denn dazu regt das Buch auf jeden Fall an.