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Veröffentlicht am 01.05.2020

Das Glück ist ein steinzeitlicher "Babyelefant"

Aufgetaut
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In Österreich läuft derzeit die Werbung, dass man einen Meter Abstand halten soll – das ist so viel, wie ein Babyelefant lang ist. Für die Protagonistin aus dem neuen Buch von David Safier ist das kein ...

In Österreich läuft derzeit die Werbung, dass man einen Meter Abstand halten soll – das ist so viel, wie ein Babyelefant lang ist. Für die Protagonistin aus dem neuen Buch von David Safier ist das kein Problem – hat sie doch ein Babymammut treu an ihrer Seite. „Aufgetaut“ ist 2020 im Kindler Verlag als Klappbroschur erschienen. Dieses Buch war auf meiner Wunschliste und ich war entsprechend gespannt darauf

Worum geht es?
Und wieder werden zwei Schicksale miteinander verknüpft – eigentlich mehrere – diesmal wieder über den zeitlichen Horizont hinweg. Steinzeitfrau Urga hat eine unfreiwillige Konservierung überstanden und wird lebendig in unserer Zeit wieder aufgetaut. Felix ist glückloser Start-Up-Unternehmer, der mit seiner Tochter, die sich dem Umweltschutz verschrieben hat und äußerst Klug und schlagfertig ist, auf einer Kreuzfahrt befindet, weil er auf dem Schiff Vorträge hält, um irgendwie seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Nachdem er mit der Mutter seiner Tochter getrennt lebt, kommen die beiden so auf ungestörte Zeit zu zweit. Bis Urga und das Babymammut auftauchen.

Meinung zum Buch
Von der Handlung möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen, notwendig finde ich es aber, zu erwähnen, dass die aktuelle Start-Up-Idee von Felix eine Glücksapp ist. Dafür findet er gerade bei Urga viel Inspiration, denn sein neues Projekt ist es, sie über alle Sprachgrenzen und Zeitgrenzen hinweg glücklich zu machen.
In der gesamten Handlung ergeben sich Irrungen und Wirrungen – und wichtige Charaktere aus dem früheren Leben von Felix tauchen dabei auf.
Viele der Figuren machen eine große Wandlung durch, was das Buch so lesenswert macht. Wer Bücher von David Safier bereits kennt, schätzt seine unverwechselbaren Charaktere, die stets sehr authentisch rüber kommen.
In diesem Buch ist mein Lieblingscharakter Felix Tochter, ich habe immer das Gefühl, sie durch das Buch sprechen hören zu können.

Fazit: Wieder ein gelungenes Buch aus der Feder (oder dem PC) von David Safier. Es hat mir gefallen, mit Felix, Urga und den anderen nach dem Glück zu suchen.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Weiter gelungener Band um die kleine Hummel Bommel

Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag
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Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem 7-Jährigen gelesen. Die Hummel Bommel kennen wir bereits aus dem Band „Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese“, indem viel Wissenswertes zu diese Ökosystem zu ...

Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem 7-Jährigen gelesen. Die Hummel Bommel kennen wir bereits aus dem Band „Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese“, indem viel Wissenswertes zu diese Ökosystem zu finden war. Umso gespannter waren wir darauf, wie die kleine Hummel ihren Geburtstag erleben wird – denn auch bei uns zu Hause wurde Geburtstag gefeiert, als wir dieses Buch gelesen haben.

Worum geht es?
Die kleine Hummel Bommel hat Geburtstag und zieht los, um alle Freunde auf der Wiese persönlich zur Feier einzuladen, denn Mama Hummel hat vergessen, Einladungen auszuschicken.

Meinung zum Buch
Ganz besonders toll finden wir die Illustrationen im Buch. Obwohl mein Sohn schon ein guter Leser ist und auch viele dickere Bücher verschlingt, findet er die kleine Hummel Bommel immer noch toll und freut sich, wenn er ein neues Abenteuer entdeckt. Diese Geschichten möchte er dann auch noch vorgelesen bekommen, die Aufmachung des Buches passt als gemeinsames Vorlesebuch wunderbar. Während ein Erwachsener vorliest, gibt es auf den liebevoll illustrierten Seiten viel zu Entdecken für die kleinen LeserInnen.
Die Handlung ist sehr süß geschrieben und wir haben mit der kleinen Hummel alle mitgelitten, dass niemand zur Geburtstagsfeier kommen wollte. Und fanden es sehr schade, warum die Freunde alle absagen oder zu viel zu tun haben. Das Ende versöhnt dann jedoch wieder mit der Handlung. Leider geht es momentan wirklich vielen Kindern so, dass niemand zur Geburtstagsfeier am Geburtstag kommen kann – außer den Personen, die im gemeinsamen Haushalt leben. Was für Kinder total schlimm ist, und auch andere Kinder sich über die kleine Hummel daher in diese Situation versetzen können.

Fazit: Auch dieses Buch aus der Reihe kam bei Groß und Klein wieder sehr gut an – und wir freuen uns darauf, auch noch andere Abenteuer mit Bommel zu erleben.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Toll illustriertes Sachbuch für Kinder

Tagesschau & Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen
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„Tagesschau und Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen“ ist 2020 im arsEdition Verlag erschienen. Zielgruppe sind Kinder ab 10 Jahren, so wie Jugendliche, die sich oberflächlich über das Thema ...

„Tagesschau und Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen“ ist 2020 im arsEdition Verlag erschienen. Zielgruppe sind Kinder ab 10 Jahren, so wie Jugendliche, die sich oberflächlich über das Thema informieren wollen. Bei diesem Buch handelt es sich um ein Sachbuch, indem sich Informationen mit Interviews abwechseln. Das Buch ist illustriert.

Meine Meinung:
Die kurzen Kapitel und die kindgerechte Sprache kommen auch schwächeren Leser*innen der Zielgruppe zu Gute. Die Texte sind leicht verständlich und zusätzlich mit passenden Illustriationen versehen. Die persönliche Note erhält das Buch durch die Interviews mit ModeratorInnen von unterschiedlichen Nachrichtensendungen auf verschiedenen deutschen Sendern. Vorab wird von jedem Format erklärt, wann und wie es entwickelt wurde und ob und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat.
Ebenso wird der Blick über die Ländergrenzen nach Österreich und in die Schweiz gewagt und über Sendungen und Sender in diesen beiden Ländern berichtet, wodurch das Buch auch für Kinder, die dort wohnen, ansprechend gestaltet wurde.
Das Buch geht nicht nur auf verschiedene Sender, sondern auch auf unterschiedliche Formate und Onlinemedien ein.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sendung logo, die den meisten Kindern (und mittlerweile auch schon deren Eltern aus der eigenen Kindheit) geläufig sein dürfte. Es wird ausführlich erklärt, wie und warum sich Kindernachrichten von Erwachsenennachrichten unterscheiden.
Besonders positiv möchte ich die Darstellung des Themas „Bilder in Nachrichten“ erwähnen. Hier wird ausführlich dargelegt, welche Bildquellen warum nicht verwendet werden und welche Art von Bildern aus ethischen Gründen nicht für Nachrichten verwendet wird.

Fazit: Ein toll gestaltetes Sachbuch für Kinder und Jugendliche, das einen umfassenden (ersten) Einblick in die Nachrichtengestaltung gibt.

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Veröffentlicht am 02.06.2019

Mit den Augen der Liebe

With your Eyes
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„With your eyes“ ist der erste Band einer Dilogie. Das Taschenbuch ist am 1. Juni 2019 erschienen, das eBook bereits Mitte Mai. Der zweite Band wird im August 2019 erscheinen, so dass die Wartezeit zum ...

„With your eyes“ ist der erste Band einer Dilogie. Das Taschenbuch ist am 1. Juni 2019 erschienen, das eBook bereits Mitte Mai. Der zweite Band wird im August 2019 erscheinen, so dass die Wartezeit zum Weiterlesen nicht lange ausfällt.

Worum geht es?
Sutton hat Sehprobleme, die immer schlimmer werden. Die Diagnose trifft sie wie ein Schlag: sie träumt von einem Kunststudium und zeichnet mit einem Riesentalent, doch sie wird, in absehbarer Zeit, erblinden. Also verbringt sie Zeit mit ihrer besten Freundin, und sieht sich, wie alle aus der Schule, das Training des Schwimmteams an. Superstar Blake und Schwarm der Mädchen, sowie Vorbild der Jungs, scheint sich für sie zu interessieren. Doch warum treffen sie einander ausgerechnet bei der Psychologin?

Meine Meinung
Den offiziellen Klappentext sollte man lieber nicht lesen, wenn man noch vor hat, sich von der Handlung überraschen zu lassen, denn es wird weit mehr als die Hälfte der Handlung vorweggenommen. Ich habe versucht, möglichst wenig in der Zusammenfassung zu verraten, die Elemente sind jedoch absolut notwendig für das Verfassen meiner Meinung.
Blake scheint ein absoluter Traumtyp zu sein, die Mädchen liegen ihm zu Füßen und er erscheint für die Musterschülerin Sutton ein unerreichbarer Schwarm zu sein. Durch den Besuch der gleichen Psychologin kommen sie sich jedoch näher. Warum Sutton die Psychologin besucht, ist von Beginn der Handlung weg klar: sie wird ihr Augenlicht verlieren, obwohl sie von ihren Eltern zu jeder nur erdenklichen Therapie gebracht wurde, die Erkrankung „Retintis pigmentosa“ lässt sich nicht aufhalten, wie rasch der Verlauf sein wird und ob ihr noch Wochen oder ein paar Jahre bleiben, ist ungewiss. Der große Traum vom Kunststudium scheint in weite Ferne zu rücken und sie hat eine Liste angelegt, was sie alles noch erleben möchte, bevor sie ihr Augenlicht verliert.
Mit den vielen direkten Reden überzeugt der Schreibstil des Buches als Jugendbuch – ich konnte mich beim Lesen sehr gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und habe mich von Anfang an sehr gut in der Handlung zu Recht gefunden. Es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen, weil ich zu jedem Zeitpunkt wissen wollte, wie das Buch weitergeht.
Die Handlungsdichte ist hoch und trotzdem sind die Beschreibungen im Buch ausreichend detailliert, so dass ich beim Lesen immer Bilder im Kopf hatte und gut in die Handlung eintauchen konnte.
Mit den Charakteren konnte ich mich sehr gut anfreunden, ganz besonders natürlich mit der Protagonistin, ihrer besten Freundin und auch mit Blake, der mehr zu bieten hat als seine schöne Fassade. Außerdem gefällt mir, dass es sich um ein Buch handelt, dass mit ernsthaften Problemen von Jugendlichen gefüllt ist, die über die normalen Pubertätsprobleme bei weitem hinausreichen, so dass man beim Lesen auch wieder dankbar dafür wird, dass man selbst nur mit Problemchen und nicht mit richtigen Problemen im Alltag zu kämpfen hat.
Der Schluss ist ein totaler Cliffhanger und die Leseprobe zu Band zwei ist nur fies – ich hätte hier am liebsten sofort weitergelesen, werde mich aber noch bis August gedulden müssen. Glücklicherweise ist die Veröffentlichung des zweiten Bandes so schnell geplant.

Fazit: Ein toller Jugendroman über eine erblindende Protagonistin –und natürlich die Liebe.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Sehr spannender dytopischer Jugendroman

Dry
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Bei „DRY“ von Neal und Jarrod Shusterman handelt es sich um einen Roman eines Vater-Sohns-Autorendos. Wie bereits von Neal Shusterman gewohnt, heißt es auch diesmal Zukunftsvision, wenn auch ganz anders ...

Bei „DRY“ von Neal und Jarrod Shusterman handelt es sich um einen Roman eines Vater-Sohns-Autorendos. Wie bereits von Neal Shusterman gewohnt, heißt es auch diesmal Zukunftsvision, wenn auch ganz anders als in Skythe – und erschreckend näher und realistischer: einer Region in den USA wird plötzlich das Wasser abgedreht.

Worum geht es?
Der „Tapout“ ist für Alyssa, ihre Familie und die ganze Gegend also doch Realität geworden – das Wasser wurde durch ein Aufstauen des Flusses weiter oben ganz abgedreht. Die Entwicklung hat sich zwar schon länger abgezeichnet, trotzdem hat die Bevölkerung nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich so weit kommt. Zeitweise Wasserabschaltungen gab es bereits, was die Menschen jedoch nicht im geforderten Maße dazu animierte, Wasser einzusparen – bis nichts mehr ging.
Alyssa wohnt zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem kleinen Haus in einer eher ländlichen Gegend – neben Nachbarn, die bisher als absolute Spinner angesehen wurden, jedoch als einzige scheinbar keine Probleme zu haben scheinen, da sich genug Wasser, Strom und Nahrung in ihrem Haus haben. Jedoch auch nur für die Familie – das Teilen mit anderen würde das eigene Überleben gefährden.
Die Katastrophenhilfe läuft nur schleppend an, weil die Einsatzkräfte bei anderen Einsätzen gebunden sind, und auch die Medien stürzen sich auf spektakulärere Ereignisse als „nur“ eine Wasserabsperrung – und als die Medien berichten, ist es bereits zu spät. Die Supermärkte und Tankstellen sind bereits leergekauft, das Problem bleibt tagelang bestehen, bis sich die Menschen nicht mehr zu helfen wissen - und die gesamte Zivilisation in dieser Region zusammenbricht.

Meine Meinung
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Da ich die ersten beiden Skythe – Bände verschlungen habe, wusste ich ganz genau, dass ich auch diesmal mit dem Schreibstil des Autors warm werden würde. Das Buch liest sich erschreckend realistisch, was mich selbst dazu bewegt hat, mir für den nächsten Urlaub das Einkaufen der für den Notfall vorgesehenen Reserven vorzunehmen und bereits eine Liste anzulegen.
Bei einer Selbstkontrolle bin ich draufgekommen, dass auch unsere Wasservorräte zu Hause nicht lange vorreichen würden, da wir hauptsächlich Leitungswasser konsumieren und, wenn wir gerade einkaufen waren, einmal monatlich etwa 12 Liter Softdrinks auf Lager legen – was für drei Personen nicht lange reicht. Auch die Eiswürfel aus dem Tiefkühler wären schnell aufgebraucht und wir in ernstzunehmenden Schwierigkeiten. Gewand und Wäsche hätten wir genug, jedoch wird es ohne Wasserversorgung auch hier schwierig.
Die Handlung des Buches verläuft actiongeladen und ich mag die Protagonistin sehr. Ich kann mich noch gut an Teenagerprobleme erinnern – und muss zugeben, dass Alyssa durch die Gesamtsituation sehr schnell erwachsen wird.

Fazit: Ein sehr realistisches Buch, das zum reflektierten Umgang mit der Ressource Wasser anregen sollte.