Inhalt:
Nach den spannenden Ereignissen im ersten Band (der einen grandiosen Auftakt der Reihe hin gelegt hat), konnte ich es kaum erwarten, mit Band 2 weiter zu machen!
Dieser setzt auch nicht allzu lang danach an und im Mittelpunkt steht nach einem recht mysteriös geschriebenen Prolog Ava, die nicht nur den Tod ihrer besten Freundin zu verarbeiten hat, sondern auch die Tatsache, dass sich ihr ganzes bisheriges Leben verändert hat und da eine Macht in ihr ist, die zu übermannen droht.
Ich war durch den sehr authentischen und lebhaften Schreibstil von Bianca, der einem außerdem das Gefühl gibt, direkt selbst in Schottland zu sein, wieder schnell in der Geschichte und habe mit Ava gefühlt. Es hat mich fast schon genauso zerrissen, zu lesen, wie Brianna durch Elijahs Tun starb und somit eine bleibende Leere hinterlassen hatte.
Bianca gibt Ava Zeit, das nach und nach zu verarbeiten, beziehungsweise Raum, sodass Ava immer wieder Gelegenheit findet, ihre Gefühle raus zu lassen und zu zeigen, welchen Einfluss Brianna in ihrem Leben eigentlich hatte. Ich fand diese Trauer auf keinen Fall unangemessen verarbeitet und gut, dass dieses Thema auch nicht mit einem Mal fallen gelassen wurde, sondern immer wieder einen Platz fand und auch Ava in ihrem Handeln und Denken beeinflusste.
All die Ereignisse bringen uns auch ein paar neue Charaktere, bei denen die einen etwas mehr beleuchtet wurden und in Verbindung zu unseren bereits bekannten Charakteren standen und durchaus für spannende Wendungen oder auch amüsante, emotionale Szenen gesorgt haben. Jedoch muss ich auch sagen, dass ich schlussendlich sehr viele Namen auf einmal im Kopf hatte und nicht mehr alle zu 100% zusammen bekommen würde, da die Masse, in der sie hier im 2. Band auf einmal auftauchten doch etwas zu viel fand.
So ergaben sich auch mehrere neue Handlungsstränge, teils auch in der Vergangenheit liegend, die neben dem Großen und Ganzen abliefen, aber natürlich nicht im vollen und kompletten Maße und so intensiv abgehandelt werden konnten. Das fand ich etwas schade, da dadurch natürlich das Hauptthema, Avas großes Ziel, zwar schon seinen gewissen Raum bekam, oftmals aber auch in den Hintergrund rückte.
Natürlich kann man das auch wieder positiv sehen, da die Autorin es geschafft hat, mit etwas noch Größerem zu kommen und die Handlung einmal komplett zu kippen - ich bin ehrlich, ich war überrascht, geschockt und es war so spannend, dass ich die letzten 100 Seiten noch einmal schneller gelesen habe! Das ganze Thema geht mehr und mehr in die Tiefe und man findet sich in einer Welt wieder, die man so schnell eigentlich nicht mehr verlassen möchte.
Dementsprechend lässt das Ende einen auch wieder voller Fragen und aufgewühlter Emotionen zurück und ich bin gespannt, inwiefern sich im 3. Band alles fügen wird.
Charaktere:
Ava war mir bereits im 1. Band eine unheimlich sympathische Protagonistin. Trotz der fantastischen Welt, in der sie sich nun mehr und mehr befindet, ist sie eine Protagonistin, mit der man sich identifizieren kann und die locker als eine gute Freundin aus seinem eigenen Leben durchgehen könnte.
In diesem Band lernt sie, über sich hinaus zu wachsen und sich in manchen Situationen auch mal etwas von der Last abnehmen zu lassen - so oft wie es auch versucht, alleine durchzuziehen. ;)
Auch Lance und Reid treffen wir wieder an und zusammen mit Ava bilden sie ein absolut amüsantes Dreiergespann, ohne dass Bianca Iosivoni in irgendeiner Weise eine Dreier-Beziehung aufkommen lässt oder ähnliches. Auch den beiden Jungs stehen manche Entscheidungen bevor, die zu so manch einem Konflikt führen und Dinge ans Licht bringen, die nochmal mehr Spannung hinein gebracht haben, mich aber auch immer wieder überrascht innehalten ließen!
Juliana bekommt in diesem Band auch wieder eine größere Rolle zu gesprochen und ich habe sie als Nebencharakter unheimlich lieb gewonnen und nochmal mehr ins Herz geschlossen. Ava ist nicht die Einzige, die mit einer emotionalen Situation zu kämpfen hat und ich habe so oft mit ihr fühlen müssen!
Neben diesen Charakteren lernen wir hier noch weitere Nebencharaktere kennen. Wie gesagt, werden ein paar etwas mehr beleuchtet und man kann ein wenig Bezug zu ihnen aufbauen, andere gingen für mich in der Masse jedoch auch unter und ich fand, dass sie einfach ein bisschen mehr Zeit benötigt hätten, um etwas mehr Eindruck hinterlassen zu können.
Fazit:
Alles in allem, war dies eine gute Fortsetzung und bietet wieder diesen gewissen Charme, den Bianca Iosivoni mit ihren Geschichten immer bei mir ausstrahlen kann. An Band 1 kommt dieser hier, trotz einiger Wendungen und Ereignisse sowie die Entwicklung Charaktere, dennoch nicht ganz heran.
Das Ende lässt mich wieder bangend zurück, kaum erwartend, wie es weiter geht und vor allem mit der Frage, wie die Reihen nun enden soll!?