Platzhalter für Profilbild

booksandtea17

Lesejury Star
offline

booksandtea17 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit booksandtea17 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2019

Spannend, manchmal leider etwas zäh

Die geheime Mission des Kardinals
0

Die Aufmachung des Buches hat mich von Anfang an überzeugt, ebenso der sehr angenehm zu lesende Schreibstil Rafik Schamis.
Man taucht ein in die Welt Syriens, geprägt von Korruption und religiösem Fanatismus. ...

Die Aufmachung des Buches hat mich von Anfang an überzeugt, ebenso der sehr angenehm zu lesende Schreibstil Rafik Schamis.
Man taucht ein in die Welt Syriens, geprägt von Korruption und religiösem Fanatismus. Hauptkommissar Barudi ist ein gescheiter, sympathischer und sehr authentischer Charakter – der natürlich wie in vielen Kriminalromanen üblich eine schwierige Vergangenheit mit sich bringt. Seine Tagebucheinträge die immer wieder zwischengeschoben werden, lassen ihn ungemein menschlich erscheinen. Er wirkt jedoch in der rauen Alltagswelt Damaskus manchmal etwas sehr weich und verletzlich. Auch sein italienischer Kollege ist aus ähnlichem Holz geschnitzt. Zusammen ermitteln sie, überraschend harmonisch, an dem Mord eines italienischen Kardinals, der auf einer brisanten Mission gewesen zu sein schien. Hier zeigt der Autor ausführlich die Zusammenhänge zwischen den beiden Ländern, schweift hierbei aber manchmal etwas zu sehr aus. An manchen Stellen holt er mit seinen Details etwas zu sehr aus und verliert sich in Nebenerzählungen. Das verlangsamt und erschwert den Lesefluss leider ein bisschen. So war es an manchen Stellen teilweise mühsam durch die Seiten zu kommen. Dennoch entwickelt der Fall sich in eine sehr brisante Richtung und es macht Spaß den beiden Kommissaren bis zum Schluss zu folgen. Denn Rafik Schami schreibt herrlich trocken und amüsant, so dass man das ein oder andere Mal doch schmunzeln muss.
Ein vielschichtiges Buch in der es viel um Glauben und Aberglaube geht und ein gutes Bild der syrischen Gesellschaft von 2010 gibt. Durch die etwas zähen Stellen gibt es leider einen Stern Abzug.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Erstklassige Spannung mit kleinen Schwächen.

Silent Victim
0

Eine Tat aus der Verzweiflung heraus droht dein gesamtes Leben zu zerstören.
Dieses Buch hatte Spannung von der ersten Seite weg. Die Kapitel kurz und knackig, der Schreibstil der Autorin bildhaft, authentisch ...

Eine Tat aus der Verzweiflung heraus droht dein gesamtes Leben zu zerstören.
Dieses Buch hatte Spannung von der ersten Seite weg. Die Kapitel kurz und knackig, der Schreibstil der Autorin bildhaft, authentisch und mitreißend. Man begleitet Emma und ihren Mann Alex, bei einem psychisch, packenden Spießrutenlauf um die Rettung ihrer Familie. Dabei verschwimmen Lüge und Wahrheit immer mehr und als Leser ist man sich irgendwann nicht mehr sicher, wer in diesem Buch nun tatsächlich der/die Böse ist. Ungeahnte Drehungen und Wendungen geben der Geschichte ein unglaubliches Tempo. Man wird immer wieder überrascht. Allerdings wirken manche Szenen ein Ticken zu unglaubwürdig. Zusätzlich bringt Caroline Mitchell jedoch auch das brisante Thema der Verführung von Jugendlichen aufs Tablett. Sie setzt es höchst sensibel um und das ist großartig. Die Charaktere wirken authentisch in ihren Entscheidungen und Taten, was die Geschichte noch nervenaufreibender gestaltet.
Man fiebert mit, man zittert und zweifelt irgendwann am eigenen Verstand. Ein überaus mitreißendes, kurzweiliges Buch das vor allem die psychologische Ebene anspricht. Alles in allem ein großartiger Thriller, der mich trotz seines Tempos und seiner ausgeklüngelten Erzählweise nicht zu 100 % mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Rumänischer Krimi vom Feinsten mit brisanten Hintergrundinfos

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
0

Rumänien. Ein Land geprägt von Landwirtschaft. Ein Mord, der sich zu einem verstrickten Fall entwickelt.
Dieses Buch habe ich aufgrund der Empfehlung meiner Kollegin von ihr ausgeliehen. Sie selbst ist ...

Rumänien. Ein Land geprägt von Landwirtschaft. Ein Mord, der sich zu einem verstrickten Fall entwickelt.
Dieses Buch habe ich aufgrund der Empfehlung meiner Kollegin von ihr ausgeliehen. Sie selbst ist im Schauplatz Temeswar in Rumänien aufgewachsen und hat mir die Geschichte ans Herz gelegt. Normalerweise sind Kriminalromane nicht ganz mein Genre, dachte mir aber auf Grund des Themas, dass ich es einmal versuche. Und ich habe es nicht bereut.
Der Autor schreibt in einer sehr dichten und zugleich nüchternen Sprache. Die Dinge werden nicht beschönigt, sondern, manchmal auch ein wenig auf Umwegen, auf den Punkt gebracht. Grundstimmung des Buches ist durchweg tiefsinnig, melancholisch und gedrückt. Dennoch ist es von äußerster Spannung geprägt. Der Kommissar Cozma ist, wie man es in Krimis häufiger hat, von seiner schattenhaften Vergangenheit getrieben. Und auch sein Kollege hat einiges auf dem Kerbholz. Der Fall entwickelt sich in langsamen, aber stetigen Tempo. Die Schauplätze wechseln von Rumänien nach Deutschland und man fiebert darauf hin, dass sich die Handlungsstränge berühren. Die Auflösung ist nicht ganz unerwartet aber auch nicht ganz vorhersehbar. Diese Geschichte ist wesentlich mehr als ein Kriminalroman. Sie bietet einen tiefen Einblick in die rumänische Gesellschaft und einzelner Schicksale durch die Auswirkungen des ehemaligen Diktators Ceausescu. Der Autor beschreibt komplexe Zusammenhänge, die wenn man nicht jede Zeile aufmerksam liest, gegen später für Verwirrung sorgen können. Neben dem Buch habe ich mich lange mit meiner Kollegin unterhalten und einige interessante Fakten über Rumänien und die Leidensgeschichte der dort lebenden Menschen, denn das ist es definitiv, erfahren. Allein deswegen hat sich dieser Krimi durchweg gelohnt.
Nach Oliver Bottinis Geschichte, bin ich Kriminalromanen nicht mehr ganz so abgeneigt. Er hat ein vielschichtiges, brisantes Buch geschrieben, in denen auch vor allem die menschliche Einsamkeit in all seinen Facetten aufgezeigt wird. Ich werde es mir definitiv überlegen, ein weiteres Buch von ihm zu lesen. Klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 28.05.2019

Spannender historischer Roman mit beeindruckendem Setting

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
0

Klappentext:
Sankt Petersburg, 1762: Die Welt hält den Atem an, als sich die junge Katharina nach einem Putsch selbst zur Zarin krönt. Bewunderung und Misstrauen schlagen ihr entgegen. Der Preußenkönig ...

Klappentext:
Sankt Petersburg, 1762: Die Welt hält den Atem an, als sich die junge Katharina nach einem Putsch selbst zur Zarin krönt. Bewunderung und Misstrauen schlagen ihr entgegen. Der Preußenkönig Friedrich der Große schickt einen jungen Philosophen als Spion in den Winterpalast. Er soll über Katharinas Pläne berichten. Stephan verfällt der Schönheit der aufblühenden Stadt. Und einer Frau, die einen gefährlichen Plan gegen die Zarin verfolgt. Als eine Rebellion Russland erschüttert, muss Stephan sich entscheiden.

Meine Meinung:
Das Cover und die Aufmachung des Buches haben mich direkt angesprochen. Der Schreibstil der Autorin mich direkt in den Bann gezogen.
Man taucht ein in die Welt des russischen St.Petersburg im 18 Jahrhundert. Und diese Zeit bietet mit Zarin Katharina der Großen wahrlich eine herrliche Grundlage und Kulisse für einen spannenden und fesselnden, historischen Roman. Martina Sahler hat mich vor allem durch die authentische Zeichnung ihrer Charaktere und die Kunst, die Geschichte auf jeder Seite spannender werden zu lassen, überzeugt. Es braucht ein bisschen bis das Buch Fahrt auf nimmt, ist aber an keiner Stelle auch nur annähernd langweilig. Die Charaktere entfalten sich wunderbar facettenreich und es ist überaus spannend die Richtung der Charakterentwicklungen zu beobachten. Geschickt führt sich verschiedene Standpunkte zu einem schlüssigen Ganzen zusammen. Gerade dass man verschiedene Sichtweisen aus verschiedenen Schichten der damaligen Zeit bekommt, macht es noch interessanter. Die Beziehungen die zwischen den vielseitigen Protagonisten entstehen, haben mich teilweise zu tiefst berühren können, andererseits wirkten manche für mich ein wenig zu weit hergeholt. Diverse Handlungen kamen für mich deshalb sehr überstürzt und nicht ganz glaubwürdig vor und mir fehlte ein wenig die Hinführung dazu. Vor allem Philosoph Stephan konnte mich nicht von sich überzeugen. Nach einem wirklich packenden Roman, empfand ich auch das Ende leider eher als etwas unbefriedigend und nicht ganz dem Rest des Buches würdig.
Dennoch hat Martina Sahler einen großartigen Roman über eine gütige und zugleich grausame Frau wie Katharina die Große geschaffen, der mich sehr beeindruckt hat und den ich mit großer Neugierde gelesen habe. Das Buch hat in mir das Interesse geweckt, noch mehr über die faszinierende Welt von St.Petersburg und seiner Zaren zu erfahren.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Ein warmes Wiedersehen

Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht
0

Klappentext: Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. Trotzdem geben sie alles dafür, den Hof der Nacht wiederaufzubauen und den unsicheren ...

Klappentext: Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. Trotzdem geben sie alles dafür, den Hof der Nacht wiederaufzubauen und den unsicheren Frieden im Reich zu erhalten. Die bevorstehende Wintersonnenwende bietet die perfekte Gelegenheit, endlich abzuschalten und gemeinsam zu feiern. Doch auch die festliche Atmosphäre kann die Schatten der Vergangenheit nicht zurückhalten – denn Feyres Freunde tragen tiefe Wunden in sich und ihren Verbündeten aus dem Krieg ist noch lange nicht zu trauen.

Meine Meinung:
Das Cover wie auch bei den vorherigen drei Bänden der „Reich der Sieben Höfe“-Reihe wunderschön. Der Schreibstil von Sarah J. Maas war auch in diesem Buch fließend, farbenfroh und bildhaft.
Schnell habe ich gemerkt, dass man mit den richtigen Erwartungen an diesen Teil der Reihe herangehen muss. Sollte man mit der Annahme ans Lesen gehen, hier handle es sich um einen vierten Band, der wird rasch enttäuscht sein. Geht man jedoch mit dem Wissen heran, dass es sich hier lediglich um eine Art „Spinn-Off“ handelt, kommt man als Fan trotzdem auf seine Kosten. Denn dieses Buch bietet keinen spannenden Kampf oder ähnliches, wie man es von einem Folgeband erwarten würde. Vielmehr zeigt er die verschiedenen Gedanken und Gefühle der liebgewonnen Charaktere Feyre, Rhys, Cassian und Morrigan. Man folgt Ihnen auf dem Weg in den Frieden, denn nach der Schlacht ist noch lange nicht alles im Lot. Die Geschichte fließt vor sich hin, ohne große Wellen zu schlagen. Und ich muss zugeben, dass ich mir ein klitzekleines bisschen mehr Spannung gewünscht hätte. Ein wenig hat dann doch der Pfeffer gefehlt. Nichtsdestotrotz war es spannend die unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere beleuchtet zu bekommen. Besonders Mor habe ich direkt ins Herz geschlossen.
Ich kann verstehen, dass viele von diesem Buch enttäuscht waren, denn man erwartet im ersten Moment mehr. Jedoch war es für mich ein warmes Wiedersehen mit den Protagonisten. Sarah J. Maas lässt den Leser wieder in die wundervolle Welt eintauchen, die ich persönlich, nach den letzten Büchern, sehr vermisst hatte. Trotz kleiner Längen, ein wunderbares Werk über den Hof der Nacht und seiner Bewohner.