Profilbild von Gluecksklee

Gluecksklee

Lesejury Star
offline

Gluecksklee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gluecksklee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2019

Berührende Geschichte

Alles okay
0

In dem Roman „Alles okay“ von Nina LaCour geht es im Kern um die Gefühlswelt und die Erlebnisse von Marin, die nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater aufgewachsen ist. Zu Beginn des Romans begegnet ...

In dem Roman „Alles okay“ von Nina LaCour geht es im Kern um die Gefühlswelt und die Erlebnisse von Marin, die nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater aufgewachsen ist. Zu Beginn des Romans begegnet man als Leser einer extrem verstörten und beinahe traumatisiert erscheinenden Marin, die sich für den Besuch von Mabel, ihrer Freundin aus der Zeit vor einem bestimmten Ereignis, vorbereitet.

Nach und nach enthüllt Nina LaCour, was zum Ende des Sommers, bevor für Marin und Mabel das College begann, geschehen ist. Dabei liegt der Fokus weniger auf Handlung, als vielmehr einer gefühlvollen Beschreibung von Beziehungen, Gefühlen und Momentaufnahmen aus dem Leben von Marin.
Die Beziehung zu ihrem Großvater wird ausgeleuchtet, mit all ihren Stärken und Schwächen. Marins Zerbrechlichkeit wird dabei sehr deutlich, ab und an gehen einem die Aussagen in dem Buch doch sehr ans Herz.

Auch wenn Nina LaCour einen wunderschönen Schreibstil besitzt und ich mit Marin mitgefühlt habe, kann ich leider nicht mehr als drei Sterne für „Alles okay“ vergeben.

Mir bleiben einige innerhalb der Geschichte aufgenommene Inhalte zu offen und unbeantwortet zurück. Und das Ende ist für mich zwar herzerwärmend, aber ein bisschen zu einfach und beinahe kitschig. Trotzdem kann ich „Alles okay“ weiterempfehlen und freue mich schon auf das nächste Werk von Nina LaCour.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Ein bisschen klischeebehaftet, aber unterhaltsam

Find mich da, wo Liebe ist
0

"Find mich da, wo Liebe ist" von Anstey Harris ist eines dieser Bücher, bei deren Bewertung ich hin- und hergerissen war. Da ist zum einen die Ausgangskonstellation - Grace, die sich auf eine Affäre mit ...

"Find mich da, wo Liebe ist" von Anstey Harris ist eines dieser Bücher, bei deren Bewertung ich hin- und hergerissen war. Da ist zum einen die Ausgangskonstellation - Grace, die sich auf eine Affäre mit dem bereits verheirateten David eingelassen hat und noch immer darauf wartet, dass der richtige Moment für David gekommen ist, um seine Frau zu verlassen. Irgendwie war mir das ein bisschen zu klischeebehaftet, aber es funktioniert durchaus für die Geschichte.

Die beiden "Nebencharaktere", Mr. Williams und Nadia, fand ich irgendwie schillernder und interessanter als Grace selbst. Insbesondere der liebenswerte 86-Jährige Mr. Williams ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen.

An einigen Stellen waren mir die Ausführungen über den Bau von Violinen und anderen Streichinstrumenten ein wenig zu ausufernd, wodurch leichte Längen entstanden. Ein bisschen weniger Detail hätte hier meiner Meinung nach auch ausgereicht.

Für mich war "Find mich da, wo Liebe ist", dessen englischer Originaltitel "Goodbye, Paris" ein wenig passender ist und mehr Bezug zur Geschichte hat, ein unterhaltsamer Roman, ohne übertriebenen Tiefgang. Die Charaktere Nadia, Grace und Mr. Williams waren sympathisch und sind mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Aufgrund der angeführten Kritikpunkte vergebe ich leider nur drei von fünf Sternen für den Roman.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Kommt nicht an "Still Missing" heran

Ich beobachte dich
0

Die Autorin Chevy Stevens steht seit ihrem grandiosen Thriller "Still Missing" auf der Liste meiner Lieblingsautorinnen. Allerdings kann ich nach der Lektüre von "Ich beobachte dich" leider nur sagen, ...

Die Autorin Chevy Stevens steht seit ihrem grandiosen Thriller "Still Missing" auf der Liste meiner Lieblingsautorinnen. Allerdings kann ich nach der Lektüre von "Ich beobachte dich" leider nur sagen, dass dieses Werk mir nicht annähernd so gut gefallen hat wie "Still Missing".

Eventuell liegt das an den Protagonisten, mit denen ich nicht wirklich warm geworden bin. Da ist zum einen Lindsey, die Frau, die stark genug war, vor ihren gewalttätigen Ehemann zu fliehen und ihre Tochter mitzunehmen. Ich kann zwar auf einer gewissen Ebene nachvollziehen, dass sie sich nach wie vor vor Andrew fürchtet, aber die sich immer wiederholenden Anschuldigungen und Ängste, die sie auch in diversen Gesprächen mit anderen Charakteren äußert, wirken nach einiger Zeit leider ermüdend und sorgen für Längen in der Geschichte. Zum hundertsten Mal zu hören, was Andrew doch für ein Monster ist, sorgte bei mir nicht für die Unterstreichung von Lindseys Angst, sondern ging mir ab einem gewissen Punkt eher auf die Nerven. Die Beziehung zwischen Lindsey und Greg kam mir auch extrem konstruiert vor, genau wie die dann irgendwie vorhersehbare Trennung...

Und dann ist da Sophie, die sich wieder und wieder den Wünschen ihrer Mutter widersetzt, Informationen über ihren Aufenthaltsort und das Leben mit ihrer Mutter mit anderen Menschen teilt, obwohl sie doch ab einem bestimmten Punkt innerhalb des Buches auch schreckliche Angst vor ihrem Vater hat. Ja, ich weiß, sie ist ein Teenager, aber trotzdem...

Die Geschichte klang anhand des Klappentextes für mich spannender, als es die Lektüre dann letztlich war. Daher kann ich leider auch nur drei von fünf Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Spannend, aber mit ein paar Schwächen

The Mayfly - Die Chemie des Bösen
0

Zum Inhalt

Mit „The Mayfly – Die Chemie des Bösen“ spannt der britische Autor James Hazel einen Handlungsbogen, der mit dem Ende des zweiten Weltkriegs beginnt und in der heutigen Zeit endet. In zwei ...

Zum Inhalt

Mit „The Mayfly – Die Chemie des Bösen“ spannt der britische Autor James Hazel einen Handlungsbogen, der mit dem Ende des zweiten Weltkriegs beginnt und in der heutigen Zeit endet. In zwei Handlungssträngen präsentiert der Autor Charaktere und Informationen, die geschickt eine grauenerregende Geschichte ans Licht bringen, in die der ehemalige Cop/jetzt Anwalt Charlie Priest hineingerät.

Meine Meinung

Zum einen gefällt mir der Charakter des Charlie Priest sehr gut, der mit seinen psychischen Problemen zu kämpfen hat, sich aber dennoch nicht unterkriegen lässt. Auch nicht von der Furcht um den Wahnsinn, der seinen Bruder zu einem Serienmörder gemacht hat. Beinahe beiläufig wird dieses Detail seines Lebens in die Geschichte eingebunden – ich hoffe, hier erfahren wir in weiteren Bänden noch mehr Details zu der Verbindung zwischen den beiden Brüdern. Ein zweiter Band ist auf Englisch bereits veröffentlicht, ich hoffe, dass dieser auch bald in einer Übersetzung vorliegt.
Das Grauen und die schrecklichen Ereignisse, die den Leser in „The Mayfly“ erwarten, sorgen dafür, dass der Thriller unglaublich spannend ist. Dabei gelang es dem Autor tatsächlich, mich mit der Auflösung des Falls zu überraschen.

Ich habe allerdings auch ein paar Kritikpunkte, die ich hier anführen möchte: Da wäre zum Beispiel, dass es Priest manchmal zu einfach gelingt, sich aus brenzligen Situationen zu retten – ein bisschen zu viel Zufall, um noch wirklich glaubwürdig zu sein.

Außerdem fand ich die Romanze ehrlich gesagt ein bisschen kitschig und für die Altersklasse, in der sich die Charaktere bewegen ein kleines bisschen zu sehr Liebe-auf-den-ersten-Blick und Wir-gehören-einfach-zusammen. Auch die Konstellation mit der fiesen Ex-Ehefrau fand ich ehrlich gesagt ein bisschen abgenutzt, um ehrlich zu sein.

Fazit

„The Mayfly – Die Chemie des Bösen“ ist ein solider erster Band, in dem die Charaktere vorgestellt werden und der trotzdem eine spannende Handlung in einem passenden Tempo beinhaltet. Aufgrund der Kritikpunkte komme ich in der Gesamtbewertung allerdings nur auf drei von fünf Sternen, freue mich aber dennoch auf den Nachfolgeband, den ich definitiv lesen möchte.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Nicht ganz so spannend wie erhofft

Die Träumenden
0

Zum Inhalt

In einer kalifornischen Kleinstadt bricht eine seltsame Erkrankung aus, die die Menschen in einen tiefen Schlaf fallen lässt, aus dem sie einfach nicht aufzuwecken sind. Die Handlung verfolgt ...

Zum Inhalt

In einer kalifornischen Kleinstadt bricht eine seltsame Erkrankung aus, die die Menschen in einen tiefen Schlaf fallen lässt, aus dem sie einfach nicht aufzuwecken sind. Die Handlung verfolgt die Ereignisse, die sich nach dem Ausbruch der Krankheit in Santa Lora abspielen. Die Leser erfahren etwas darüber, wie die verschiedenen Protagonisten mit dieser Ausnahmesituation umgehen und wie sich die Lage immer weiter zuspitzt.

Meine Meinung

Zunächst einmal hat mich der Klappentext sehr neugierig auf die Handlung gemacht. Was hat es mit diesem Phänomen auf sich, dass die Menschen in einen so tiefen Schlaf fallen, dass sie einfach nicht aufzuwecken sind? Bereits im Klappentext werden einige der Akteure, die man auf ihrem Weg durch die Handlung des Romans verfolgt, angekündigt: eine Studentin, zwei Schwestern und ein frisch gebackenes Elternpaar. Dabei bedient sich die Autorin zwar der verschiedenen Perspektiven und webt aus den Momentaufnahmen dieser Krisensituation ein zusammenhängendes großes Ganzen, allerdings wird die Geschichte nie direkt durch einen der Protagonisten erzählt, sondern immer in der auktorialen Erzählweise, wodurch immer noch ein gewissen Distanz zu den Ereignissen gewahrt wird, über die man als Leser ins Bild gesetzt wird.
Karen Thompson Walker hat einen beinahe ätherisch wirkenden Schreibstil, der Ruhe ausstrahlt und einem so den Einstieg in die Geschichte ebnet und unglaublich leicht macht. Die Erzählstränge plätschern gefühlt dahin und die an sich sehr schreckliche Situation verliert durch die ruhige Betrachtungs- und Erzählweise der Autorin ein wenig von ihrer Dramatik. Hierdurch verschenkte die Autorin meiner Meinung nach aber ein gewisses Potenzial eines Spannungsbogens, der mir innerhalb der Geschichte zum Teil gefehlt hat Dafür waren die Charaktere gut ausgearbeitet und man hat mit ihnen zusammen gebangt, ob sie die Epidemie überstehen würden. Wer nach dem Klappentext einen spannungsgeladenen Roman mit Weltuntergangsszenarien erwartet, der dürfte von „Die Träumenden“ enttäuscht sein, aber wer einen ruhigen Roman, der im Rahmen seiner Handlung auch immer mal wieder offenen Fragen im Raum stehen lässt und auch allerhand andere, zum Teil philosophische Fragen, aufwirft, lesen möchte, der wird mit „Die Träumenden absolut glücklich werden. Für mich hat sich der Roman leider aufgrund des fehlenden Spannungsbogens ein bisschen zu sehr gezogen und auch die Auflösung hat mich nicht wirklich begeistert, sodass ich nur drei von fünf Sternen vergeben kann.