Cover-Bild Alles still auf einmal
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15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 18.04.2019
  • ISBN: 9783423262170
Rhiannon Navin

Alles still auf einmal

Roman
Britta Mümmler (Übersetzer)

»Mit nur sechs Jahren versteht Zach mehr von Herz und Seele als die Erwachsenen um ihn herum.« The Washington Post

Aufgeregt versteckt sich Zach mit seinen Klassenkameraden im Wandschrank. Es ist heiß und stickig und eng. Draußen fallen Schüsse − drinnen ahnt Zach, dass etwas Schreckliches geschieht. Er wird schließlich gerettet, aber sein älterer Bruder Andy stirbt, und nichts wird je wieder wie früher sein. Die Familie droht an dem Verlust zu zerbrechen. Doch es ist ausgerechnet der kleine Zach, der die Menschen, die er liebt, aus der Verzweiflung führt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

Voller Dramatik und voller Gänsehautmomente

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INHALT:
Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Nichts, bevor sich der sechsjährge Zach im Wandschrank der Schule verstecken musste, nichts bevor an seiner Schule der schreckliche Amoklauf geschah und ...


INHALT:
Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Nichts, bevor sich der sechsjährge Zach im Wandschrank der Schule verstecken musste, nichts bevor an seiner Schule der schreckliche Amoklauf geschah und nichts, bevor sein zehnjähriger Bruder Andy dabei sein Leben verlor. Aber es ist geschehen und Zach und seine Familie muss mit diesem Verlust leben. Was heisst leben- sie drohen daran zu zerbrechen. Das erkennt Zach sehr schnell und versucht mit seinen Mitteln die Menschen, die er so liebt, aus ihrer Verzweiflung zu holen.
MEINE MEINUNG:
Bei diesem Buch hat mich als erstes der Titel sehr angesprochen und jetzt, nachdem ich es gelesen habe, finde ich umso mehr, dass er so genau zum Buch passt und mir jetzt noch mehr eine Gänsehaut beschert. Er drückt genau aus, was bei so einem schrecklichen Ereignis passiert. Die Welt hört auf sich zu drehen, alles andere ist unwichtig und alles ist still. Die Geschichte wird aus Sicht von Zach, einem sechsjährigen Jungen, erzählt. Und gerade auch deshalb bekommt man als Leser die volle Wucht und die volle Dramatik zu spüren. Der kleine Junge, den man einfach nur in den Arm nehmen möchte, versucht mit all seiner Kraft und sein Wissen, die Welt um ihn wieder ein bisschen herzustellen. Dabei wird auch immer klarer wie stark er sein will. Ich war einfach nur sprachlos und konnte dennoch nicht aufhören zu lesen. Diese Ereignisse gingen mir so ans Herz und sie wurden auch so emotional, so authentisch dargestellt. Dabei ist die Sprache aber keineswegs kindlich naiv, sondern sehr durchdacht und man erkennt, wieviel ein kleines Kind schon schafft und auch schon erkennt und dabei doch immer noch ein Kind ist.
FAZIT:
Eine Geschichte, ein Schicksal, welches mich sprachlos gemacht hat, aber auch, welches ich sehr gern gelesen habe. Voller Emotionen, voller Authenzität, voller Dramatik und voller Gänsehautmomente.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Ein großartiger Roman! Schonungslos! Herzzerreißend! Mitfühlend und wichtig!

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Eine Geschichte über Empathie…
...und mir hat’s das Herz zerrissen!

Nicht selten habe ich das Bedürfnis in Geschichten zu springen, dort zu sein. Sei es um den wunderschönen Ort hautnah zu erleben oder ...


Eine Geschichte über Empathie…
...und mir hat’s das Herz zerrissen!

Nicht selten habe ich das Bedürfnis in Geschichten zu springen, dort zu sein. Sei es um den wunderschönen Ort hautnah zu erleben oder um die Hauptprotagonisten persönlich kennenzulernen.

Hier wollte ich es aus anderen Gründen. Ich wollte dem kleinen Zack helfen, die Welt zu verstehen. Ihm sagen, dass er keine Angst haben braucht. Dass die Zeit Wunden heilt. Ihn einfach in den Arm nehmen, - Trost spenden. In dem Moment, wo ich wieder an den kleinen Mann denke, bekomme ich einen Kloß im Hals.


Es gibt Tage, da ahnt man nichts Böses, alles ist wie immer. Jeder folgt dem Alltagstrott, bis plötzlich, mit einem lauten Getöse, ein Tornado über einen hinweg fegt. – Plötzlich...

>> Alles still auf einmal <<

In ihrem Debüt beschreibt die Autorin, wie eine kleine Familie aus ihrer Normalität gerissen wird. Der 10jährige Andy stirbt bei einem Amoklauf an der Schule, wo auch sein kleiner Bruder Zach, der Erzähler dieser Geschichte, bereits hingeht. Zack, dessen Klassenlehrerin so geistesgegenwärtig war und die Kleinen in einen Wandschrank versteckt hat. Wohingegen sein Bruder gleich zu Anfang dieses schrecklichen Szenarios, in die Schusslinie geriet. Er hatte keine Chance, genau wie ein paar seiner Mitschüler auch.

Kaum begriffen, verfolgt der Leser schonungslos die Geschichte um Trauer, Wut, Hass, Einfühlungsvermögen, Nächstenliebe, aber auch Rache und sämtliche weitere Gefühle rund um den plötzlich und unvorhersehbaren Tod eines Familienmitgliedes.
Es war für mich schrecklich zu lesen, wie unterschiedlich so ein Verlust von Erwachsenen und Kindern wahrgenommen wird. Natürlich konnte ich die Gedanken und Taten der Eltern nachvollziehen und deswegen hat es mir auch das Herz zerrissen, auf welche Art ein 6 jähriges Kind das Ganze erfasst, zumal es nicht nur den Verlust erlebt, sondern auch aus seiner Normalität gerissen wird, denn jeder scheint mit sich selbst beschäftigt.

Wie schön, dass Bücher in dieser Geschichte helfen konnten. Großes Lob an Mary Pope Osborne, die mit der „Magischen Baumhaus Reihe“ schon viele Kinder begeistern und scheinbar auch dem kleinen Zack helfen konnte.

Das hiermit einzubinden hat mir sehr gut gefallen. Ebenso der schonungslose, flüssige Schreibstil der zwar nur die Sichtweise des kleinen Zachs dargestellt, aber trotzdem die Gedankengänge und Taten der Erwachsenen auch mit aufzeigt.

Fazit:
Ein großartiger Roman! Schonungslos! Herzzerreißend! Mitfühlend und wichtig!

Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.05.2019

Einfühlsam geschilderter Amoklauf an einer Grundschule in den USA aus Sicht eines 6-Jährigen

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Es ist „Alles still auf einmal“ während der erst sechs Jahre alte Zach im Wandschrank seines Klassenraums sitzt. Rhiannon Navin erzählt in ihrem nach dieser beunruhigenden Wahrnehmung betitelten Buch von ...

Es ist „Alles still auf einmal“ während der erst sechs Jahre alte Zach im Wandschrank seines Klassenraums sitzt. Rhiannon Navin erzählt in ihrem nach dieser beunruhigenden Wahrnehmung betitelten Buch von einem Amoklauf in einer sechsstufigen Grundschule in den USA. Dabei bleibt sie an der Seite ihres Ich-Erzählers Zach. Der Beginn des Romans führte mich als Leserin mitten hinein in das Geschehen. Zachs Lehrerin hat geistesgegenwärtig reagiert, als der Amoklauf begann, und ihre Schüler aufgefordert, sich im Schrank zu verstecken. Ihre Schüler der ersten Klasse überleben, doch Andy, der vier Jahre ältere Bruder von Zach, ist eines der Todesopfer. Der Verlust treibt einen Riss in die Beziehung der Eltern, nicht nur durch den Tod des Sohns, sondern auch durch einen schon bestehenden Konflikt und das Ansinnen von Zachs Mutter auf Vergeltung.

Sehr detailliert schildert die Autorin die Situation mit allen Sinneswahrnehmungen des Jungen. Glaubte ich vorher noch, so wie Zach, die Schüsse zu hören, war die eintretende Stille erschreckend. Doch noch intensiver zu spüren ist die Empfindung der angespannten Atmosphäre der folgenden Zeit bis das Ausmaß des Verbrechens bekanntgegeben wird. Obwohl für seine Eltern der Verlust sofort erfahrbar ist, wird Zach das Fehlen des Familienmitglieds noch nicht bewusst. Lange hält er am Präsens in seiner Erzählung fest, wenn er sich an gemeinsame Erlebnisse mit seinem Bruder erinnert. Die zunehmenden Auseinandersetzungen der Eltern führen zu einer veränderten Stimmung in Zachs Zuhause, die seine Gefühlswelt noch weiter aufwühlt. Sein daraus resultierendes Verhalten kann er sich selbst nicht erklären, mein Mitgefühl wurde dadurch noch verstärkt.

Rhiannon Navin schildert in „Alles still auf einmal“ einfühlsam ein Ereignis, dass niemand selbst erleben möchte. Eindringlich, realistisch und nachvollziehbar schreibt sie aus der Sicht eines Jungen, der zunächst nur am Rande die Situation erlebt, es sich später aber zeigt, wie tief seine Familie dadurch betroffen ist. Trotz des kindlichen Alters des Ich-Erzählers ist die Geschichte nicht kindisch. Es ist emotional berührend und bewegend wie die junge und noch heile Welt des Sechsjährigen zerbricht. Der Roman macht betroffen und bleibt in Erinnerung, darum empfehle ich ihn gerne weiter.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Beeindruckend und berührend

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Alles still auf einmal von Rhiannon Navin
erschienen bei dtv premium

Zum Inhalt

Aufgeregt versteckt sich Zach mit seinen Klassenkameraden im Wandschrank. Es ist heiß und stickig und eng. Draußen fallen ...

Alles still auf einmal von Rhiannon Navin
erschienen bei dtv premium

Zum Inhalt

Aufgeregt versteckt sich Zach mit seinen Klassenkameraden im Wandschrank. Es ist heiß und stickig und eng. Draußen fallen Schüsse − drinnen ahnt Zach, dass etwas Schreckliches geschieht. Er wird schließlich gerettet, aber sein älterer Bruder Andy stirbt, und nichts wird je wieder wie früher sein. Die Familie droht an dem Verlust zu zerbrechen. Doch es ist ausgerechnet der kleine Zach, der die Menschen, die er liebt, aus der Verzweiflung führt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte wird in der ersten Person geschildert, aus der Sicht von dem kleinen Zach. Die Kapitel sind relativ kurzgehalten, was ich gut fand. Anders hätte man die dargestellten Situationen auch oft nicht aushalten können.

Die Story startet sofort mit dem Moment des Amoklaufs. Der Leser bekommt hautnah mit, wie verängstigt gerade der sechsjährige Zach ist, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen und welche Beobachtungen er macht. Man weiß ja ganz genau, worauf die Geschichte hinausläuft, was mit Zachs älterem Bruder Andy passiert. Es aber so mitzuerleben ist einfach nur schrecklich. Mir stieg oft ein dicker Kloß in den Hals, weil auch die kindliche Art von Zach sehr berührend war.
Zach ist ein wirklich tapferer Junge, der nach diesem schrecklichen Ereignis fast gänzlich auf sich allein gestellt ist. Die Mutter erleidet einen Zusammenbruch, der Vater ist nicht richtig fähig, sich um seinen Jungen zu kümmern. Man steht als Leser bei diesen Szenen dabei und möchte einfach nur helfen, ihn in den Arm nehmen. Zach findet einen Weg für sich, mit der Situation einigermaßen klar zu kommen. Trotzdem halten ihn Albträume und die Angst eines erneuten Amoklaufs oft wach. Meiner Meinung nach wird der Junge von seinem Umfeld zwar wahrgenommen, aber nicht gehört. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt und der Kleinste wird quasi vernachlässigt. Das machte alles für mich noch schwerer und schrecklicher.

Gestern haben wir all die Sachen gemacht, die wir jeden Dienstag machen, weil wir ja nicht wussten, dass heute ein Amokläufer kommt.
Seite 59

Zach hat eine ganz eigene Art mit dem Verlust von Andy umzugehen. Natürlich ist er traurig und er bereut auch das, was am letzten gemeinsamen Tag geschah. Aber er hat auch ganz pragmatische Gedanken wie z.B. dass jetzt nicht mehr so viel Streit im Haus sein wird, dass seine Eltern nun mehr Zeit für ihn haben werden, sie sich die Zeit nehmen können, zu seinen Auftritten zu kommen. Als ich das las, konnte ich ihm nicht böse sein oder ihn verurteilen. Zach ist ein Junge von sechs Jahren, der durch den Amoklauf ein Trauma und zudem noch einen Verlust erlitten hat. Stellenweise ist Zach auch noch böse auf Andy, was ich durchaus verständlich fand. Er ist ein Kind, das sich natürlich das beste aus der gegebenen Situation raussucht. Für mich ein nachvollziehbares Verhalten.
Die Eltern haben sich – meiner Meinung nach – ebenfalls authentisch verhalten. So schrecklich einige Dinge auch zu lesen waren, konnte ich ihr Agieren oft verstehen. Ich möchte mir so eine Situation nicht einmal im Ansatz vorstellen …

Heute hatte angefangen wie ein normaler Tag, aber jetzt war alles anders.
Seite 69

Rhiannon Navin hat mich mit diesem Buch beeindruckt und sehr zum Weinen gebracht. Sie hat eine Situation geschildert, die keine Eltern jemals erleben sollten. Der Verlust eines Kindes wird hier sehr deutlich, auch wenn es gar nicht mal aus der Sicht der Eltern geschildert wurde. Ich habe sehr authentische Figuren erlebt und mit ihnen mitgelitten. Nach einigen Kapiteln musste erst einmal eine Atempause her – anders ging es einfach nicht. Zach hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Seine Gedanken und Gefühle hautnah mitzuerleben war sehr intensiv und nicht immer ganz einfach. Eine Verbindung zum Titel konnte an mehreren Textpassagen hergestellt werden, was mir gut gefiel. Die Thematik eines Amoklaufs gehört leider in unsere Zeit, sie wird hier realitätsnah dargestellt, aber nicht ausgeschlachtet. Es geht in erster Linie ja auch darum, was dieses Ereignis mit den Figuren macht. Ein ganzes Buch aus der Sichtweise eines sechsjährigen Jungen zu erzählen, ohne dass es zu kindlich oder zu altklug wirkt, ist für mich eine Glanzleistung. Die Autorin hat mich damit sehr bewegt und gefangen genommen.



Zum Autor

Rhiannon Navin, aufgewachsen in Bremen, arbeitete in verschiedenen New Yorker Werbeagenturen, bevor sie Fulltime-Mutter und Autorin wurde. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren drei Kindern, zwei Katzen und einem Hund außerhalb von New York City.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

384 Seiten
übersetzt von Britta Mümmler
ISBN 978-3-423-26217-0
Preis: 15,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/rhiannon-navin-alles-still-auf-einmal-26217/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 29.05.2019

So traurig und doch irgendwie schön

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Meinung

Dieses Buch war ganz anders, als ich es erwartet habe und auch so anders, als andere Bücher die sich mit solchen, oder ähnlichen Themen beschäftigen. Es konnte mich überraschen und von sich überzeugen, ...

Meinung

Dieses Buch war ganz anders, als ich es erwartet habe und auch so anders, als andere Bücher die sich mit solchen, oder ähnlichen Themen beschäftigen. Es konnte mich überraschen und von sich überzeugen, allein durch die Sicht, aus der dieses Buch erzählt wird.
Es wird durchgehend von Zach erzählt, der erst sechs Jahre alt ist und auch wenn ich es als erstes etwas gewöhnungsbedürftig fand, weil der Schriebstil einfach dementsprechend angepasst war, habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt und konnte allem super folgen und fühlte mich dadurch irgendwie näher dran am Geschehen.
Die Frage, die mich aber anfangs am meisten beschäftigt hatte war die, wie es in einer Grundschule dazu kommen konnte, denn auch wenn die Grundschule in Amerika länger geht, als hier bei uns, so sind die Kinder da doch trotzdem auch noch ziemlich jung. Solche Geschichten erwartet man eher auf der High School zu finden, nicht bei einer Altersgruppe von 6 bis 12 Jährigen. Aber im Verlauf der Geschichte hat sich alles immer weiter Stück für Stück aufgeklärt, man konnte mit Zach zusammen immer mehr Blickwinkel sehen und immer mehr erkennen, was alles wirklich passiert ist und das ist gar nicht so einfach, denn ihm, der dabei war, erzählt man nicht besonders viel darüber.

Es war einfach nur unglaublich traurig. Hier erlebt man die Familie komplett in ihrer Trauer und ihren Schwierigkeiten, nachdem es passiert ist. Sie sind durchgehend traurig, fühlen sich schlecht - und das spürt man beim Lesen einfach. In diesem Buch wird keiner total Glücklich sein, auch wenn es durchaus seltene, klitzekleine Glücksmomente gibt. Wer erwartet, dass es schnell fröhlicher werden wird, sollte sich von dieser Erwartung verabschieden. Es braucht einfach Zeit!
Trotzdem mag ich dieses Buch, ich mag den Jungen, ich mag wie Zach alles meistert und finde es schrecklich wie manches abläuft - und doch mag ich das Buch!
Zach ist einfach ein sehr empathisches Kind, er fühlt viel und spürt auch viel was von den Menschen in seiner Umgebung ausgeht, er nimmt die Gefühle anderer tatsächlich wahr und das intuitiv und stark. Und auch seine Art, mit dem Tot seines Bruders umzugehen fand ich toll, genauso die Tatsache, wie ihm die Buchreihe "Das magische Baumhaus" dabei helfen konnte - es war einfach nur schön und ich finde, die Autorin hat sich hier wirklich Gedanken gemacht und ein tolles Buch geschrieben. Ein Buch über ein wichtiges Thema, aber von einer ganz anderen, neuen Seite. Eines, welches sicher auch in anderen Situationen helfen könnte, mit seiner Trauer zurecht zu kommen. Man muss einfach bereit dafür sein.

Trotzdem finde ich, dass sie die Diagnose des Täters hätte weglassen können. Ich verstehe, dass es vermutlich an einem real passierten Amoklauf vor ein paar Jahren angelehnt ist, auch wenn es nur eine Vermutung ist, weil bei diesem auch diese Diagnose erwähnt wurde. Aber ich finde sie hätte es weglassen sollen. Menschen die davon nicht wirklich etwas wissen, bilden durch solche Aussagen, beziehungsweise Verbindungen zweier komplett verschiedener Dinge vorurteile, mit denen anderen tatsächlich geschadet werden kann, Mit solchen DIngen muss man vorsichtig sein, wenn man sie mit schlimmen Taten in Verbindung bringt. Menschen neigen dazu, eine Sache direkt auf alle auszuweiten, die Ähnlichkeit haben, wenn auch nur durch eine Diagnose, auch wenn auch Menschen mit einer identischen Diagnose komplett verschieden sind. Mal davon abgesehen, dass jeder so handeln kann, egal wer und egal ob er irgendeine Diagnose hat, oder als vollkommen normal gilt. Es ist ein logischer Gedanke, dass ein Mensch wissen sollte dass wenn einer so ist, nicht alle so sein müssen - aber leider denken viele Menschen nicht so, und können sowas nicht trennen, sehen auf einmal alle als potentiell so. Ich finde das an diesem Buch einfach nicht gut, aber das ist nur meine Meinung und ich hoffe einfach, dass alle, die dieses Buch lesen, eh keine solchen Vorurteile bilden werden und auch auf das hören was Zach uns in diesem Buch mit gibt. Die Geheimnisse des Glücks zum Beispiel, die wir in einer Buchreihe finden können - die aber auch einfach in uns sind, wenn wir nur danach schauen. Oder etwa mit seiner Art und seinem Denken, das uns zeigt was wirklich wichtig ist, und dass es nicht richtig ist, jemandem die Schuld an etwas zu geben, der im Grunde auch nichts dafür kann. Man kann einem Menschen, egal wie er zu dem Täter steht, nicht an dessen Handlungen die Schuld geben. Schuld ist immer der, der die Tat tatsächlich begannen hat. Nicht die Menschen, die ihm nahestehen. Manchmal kann man Dinge nicht voraussehen und so verhindern.


Kurz und Knapp

Ein unglaublich trauriges Buch, aus der Sicht eines kleinen Jungen, der so viel mehr versteht, als so mancher Erwachsener, oder gelehrter. Denn manchmal braucht man nur so einen Menschen, der tatsächlich andere und deren Gefühle wirklich wahrnehmen kann. Der selbst dann spürt, was der andere fühlt, wenn es nicht so offensichtlich ist. Manchmal reicht es aus, wenn man einen kleinen Menschen zuhört und wirklich den Sinn seiner Worte begreift. Wenn man bereit ist, nach dem Glück zu suchen, das man verloren hat.

Ich mochte das Buch, obwohl ich den Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig fand, und obwohl mir eine Sache an diesem Buch auch weniger gut gefallen hat, obwohl ich einen Charakter in diesem Buch auf mancher Seite gern geschlagen hätte. Ich mochte es, weil ich Zach mochte. Weil ich gut fand, wie er gehandelt hat und ich gern von ihm gelesen habe. Weil ich es einfach anders fand. Anders mit diesem Thema.

Von mir gibt es an dieser Stelle eine Empfehlung, falls ihr auch über solche Themen, wie zum Beispiel Amokläufe liest.