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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2021

So. Viele. Wiederholungen.

The Lie in Your Kiss
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2,5 Sterne | Pluspunkte: Grundlegendes Konzept | Minuspunkte: Wiederholungen; vorhersehbar

Bloom ist Mitglied einer der vier Jahreszeitenfamilien, wurde aber nie so behandelt. Als sie überraschend zur ...

2,5 Sterne | Pluspunkte: Grundlegendes Konzept | Minuspunkte: Wiederholungen; vorhersehbar

Bloom ist Mitglied einer der vier Jahreszeitenfamilien, wurde aber nie so behandelt. Als sie überraschend zur Hüterin des Winters bestimmt wird, bricht deshalb Chaos aus. Konfrontiert mit neuen Aufgaben sowie Fähigkeiten und unerwarteten Gefühlen muss sich Bloom der Geschichte der Jahreszeiten stellen, um die Welt zu retten.
Ich hatte RICHTIG Lust auf die Geschichte und war gespannt, wie die Jahreszeiten eingearbeitet sein würden. Der Anfang hat mich gut unterhalten: Aufgrund des leichten Schreibstils bin ich durch die Seiten geflogen und die ersten Einblicke in das Magiesystem sowie dessen Auswirkungen steigerte mein Interesse. Aber dann kam der Bruch – und zwar durch die Wiederholungen. Dieselben übernatürlichen Fähigkeiten sowie das Verhältnis und die Aufgaben der einzelnen Familien wurden im Verlauf des Buchs zig Mal erklärt, teilweise sogar mit fast denselben Worten. Und nicht nur inhaltlich wiederholte sich einiges, sondern auch in Bezug auf die Sprache: Einzelne Phrasen oder Ausdrücke fanden so oft Anwendung, dass ich daraus hätte ein Trinkspiel machen können. Am Anfang habe ich noch darüber hinweggelesen, aber mit der Zeit fing es an, mich zu stören. Zumal ich im Verlauf des Buchs auch das Gefühl nicht loswurde, dass sogar die Geschichte selbst repetitiv wurde, der Plot nicht wirklich vorankam.
Den auslösenden Konflikt fand ich darüber hinaus nicht unbedingt schlüssig oder gut genug erläutert sowie die Handlungen und Gedanken der Protagonistin nicht immer nachvollziehbar. Sie hat bis zum Ende manche Fragen nicht gestellt, die ich vermutlich sofort hätte beantwortet haben wollen, weil sie logisch waren und Stress hätten ersparen können.
Alles in allem ein simples Buch, das Spaß macht, weil es ein gutes und interessantes Grundkonstrukt bietet, man darüber hinaus aber nicht viel nachdenken muss. Der Schreibstil trägt einen ganz unterhaltsam durch die Seiten, ich aber um einiges mehr erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2020

Wirklich interessante Idee, aber schwierige Umsetzung

Die Stadt der gläsernen Träume
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Nevya flüchtet sich in ihre Träume. Für sie sind diese realer als das echte Leben, bieten Freiheit und Kontrolle gleichermaßen. Dort fühlt sie sich sicher. Als sie dann plötzlich nicht mehr dazu in der ...

Nevya flüchtet sich in ihre Träume. Für sie sind diese realer als das echte Leben, bieten Freiheit und Kontrolle gleichermaßen. Dort fühlt sie sich sicher. Als sie dann plötzlich nicht mehr dazu in der Lage ist, zu träumen, beschließt sie, ihre Fantasie, ihr wahres Zuhause, nicht kampflos aufzugeben. Sie macht sich auf die Suche nach dem Grund für den Verlust ihrer Träume – und verliert sich dabei beinahe selbst in einem Abenteuer, dessen Ausmaße weit über alles, was sie erwartet hatte, hinausgeht.
Ich muss gestehen, dass mich „Die Stadt der gläsernen Träume“ auf eine seltsame, unerwartete Art gefordert hat, konnte ich der Geschichte zwischenzeitlich doch schlichtweg nicht richtig folgen. Es mangelte mir an zusätzlichen Infos und mehr Input als den ködernden Brotkrumen, die viel zu viele Fragezeichen offenließen. Vielleicht war das Auslösen dieses Gefühls, dieser Verwirrung, Absicht. Es passt zu dem leicht chaotischen Aufbau der Geschichte, der anderen Erzählweise, die ich nicht einmal richtig benennen kann. Es hat definitiv etwas Faszinierendes. Man bekommt beim Lesen den Eindruck, noch tiefer in den Geschehnissen verschwinden zu können, während sie einem gleichzeitig auf mystische Weise durch die Finger schlüpfen. Und mystisch ist auch abgesehen davon ein Adjektiv, das dieses Buch gut beschreibt. Die Geschichte ist einzigartig, fesselt den Leser durch neue Ideen und einen soliden Schreibstil, der genauso bildhaft wie nüchtern sein kann – je nachdem, welche Stimmung ein Moment verlangt. Für mich konnte der aufregende, spannende und fremde Charakter der Erzählung dem Druck des verwirrenden Aufbaus allerdings nicht standhalten, weshalb im Verlauf der Seiten auch zusehends meine Lust aufs Lesen schwand. Ich schaffte es nicht, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen, wurde mit der Protagonistin nicht warm und konnte ihr Verhalten nur bedingt nachvollziehen. Zwar bin ich mir sicher, dass dieses Buch für viele Leser eine wahre Freude sein kann, für mich war es aber leider nichts, da ich schlichtweg mit der Struktur der Geschichte nicht zurechtkam. Daher gibt’s nur 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2020

Von allem etwas zu viel - mal abgesehen von Spannung und nachvollziehbaren Handlungen

Lovely Curse, Band 2: Botin des Schicksals
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Vielleicht kann sich noch jemand daran erinnern, dass ich mich bereits bei Teil 1 von „Lovely Curse“ gegen den Hype gestellt und „nur“ eine mittelmäßige Bewertung vergeben habe. Mittlerweile ist das Finale ...

Vielleicht kann sich noch jemand daran erinnern, dass ich mich bereits bei Teil 1 von „Lovely Curse“ gegen den Hype gestellt und „nur“ eine mittelmäßige Bewertung vergeben habe. Mittlerweile ist das Finale der Dilogie erschienen. Leider muss ich zugeben, dass es in meinen Augen noch etwas schlechter war als sein Vorgänger.
Am ersten Teil habe ich besonders die lange Anlaufzeit und das in meinen Augen umso übertriebenere Ende kritisiert. Trotzdem war ich neugierig auf die Fortsetzung, da ich hoffte, dass das Tempo vom Ende des ersten Bandes aufgenommen werden würde. Stattdessen fühlte sich der Start von Band 2 an wie ein Déjà-vu. Für mich brauchte die Handlung erneut zu lang, um in Gang zu kommen, was die Spannung des Cliffhangers verpuffen ließ. Wenn man bedenkt, welcher Aufgabe sich die Protagonisten gegenübersehen, stand der eigentliche Handlungskern der Story zunächst erschreckend weit zurück, versteckte sich hinter den Problemen einer Beziehung, die ich ohnehin nicht richtig verstehen konnte, hinter ständigem Rätselraten, dem Übersehen von Fakten und für die verteilten Rollen erstaunlich pubertärem Machtgehabe. Nach der ersten Hälfte legte das Buch dann zum Glück an Tempo zu – brachte aber auch direkt das zweite Déjà-vu mit sich, nämlich die in meinen Augen schier übertriebenen Darstellungen, die schließlich in einem Finale gipfelten, das mich leider ebenfalls nicht abholen konnte. Für mich war es „zu grell“, wenn man versteht, was ich damit meine.
Trotzdem muss ich erwähnen, dass ich das Buch ohne Probleme an einem Abend komplett gelesen habe. Der Schreibstil von Kira Licht ist so leichtgängig wie immer und die teilweise wahrhaftig humorvollen Dialoge haben mir das Lesen doch versüßt, weshalb das Buch von mir 2,5 Sterne bekommt.
Vielleicht habe ich mir ausgereiftere Fantasy gewünscht, mit vielschichtigen Charakteren, ausgeklügelten Situationen, die nicht vorhersehbar und doch überladen wirken. Wer allerdings an Band 1 Freude hatte, der wird Band 2 bestimmt auch mögen!

Veröffentlicht am 23.12.2019

Eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen

Fegoria - Gefährliche Wege
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Allmählich gelingt es Alice, sich in Fegoria einzufinden. Die Alpträume über ihren Kampf ums Überleben werden seltener. Doch während sie noch versucht, ihren endgültigen Platz an der Seite des Prinzen ...

Allmählich gelingt es Alice, sich in Fegoria einzufinden. Die Alpträume über ihren Kampf ums Überleben werden seltener. Doch während sie noch versucht, ihren endgültigen Platz an der Seite des Prinzen zu finden, gerät sie erneut in Schwierigkeiten - und plötzlich droht sie, sich selbst zu verlieren.
Teil 1 zu „Fegoria“ habe ich im April mit 4 Sternen bewertet, weshalb ich auch unglaublich neugierig auf die weitere Geschichte war.
Die ersten Kapitel haben sich dann wie eine Rückkehr angefühlt. Ich konnte mich an das meiste problemlos erinnern und wenn ich mal einen Denkanstoß brauchte, war dieser vorsorglich zwischen den Zeilen versteckt. Wie schon in Band 1 lebt die Geschichte von dem flüssigen Schreibstil, welcher zu der dynamischen Handlung passt und es mir ermöglichte, durch die Seiten zu fliegen. Trotzdem hat die Fortsetzung meine persönlichen Hoffnungen nicht ganz erfüllen können. Zu gern hätte ich die Protagonisten und ihre Gegenspieler besser kennengelernt, was aber aufgrund des in meinen Augen fehlenden Tiefgangs der Charaktere nicht möglich war. Und obwohl Alice in Gedanken durchaus feministisch unterwegs sein kann, fand ich es schon beinahe schade, wie sehr sie sich am Ende doch auf Crispins Ritterlichkeit verlassen hat. Ich hätte mir gewünscht, dass sie noch stärker für sich eintritt – ohne jederzeit beim Gedanken an den Thronfolger der Elben zu zergehen. Auch muss ich erneut einen Kritikpunkt aufbringen, der mir bereits aus Band 1 bekannt war: Alice hat den Abschied von ihrem bisherigen Leben in meinen Augen zu leicht verkraftet. Zwar wurden bereits mehr Anspielungen dazu eingeflochten, jedoch muss ich gestehen, dass es mich persönlich stärker belasten würde, wenn ich von heute auf morgen alles Bekannte und jeden lieben Menschen für eine bedrohliche neue Welt verloren hätte.
Alles in Allem war Fegoria 2 für mich eine kleine Achterbahnfahrt mit den Höhen einer flotten, zeitvertreibenden Geschichte und Tiefen, die mir das Gefühl gaben, dass manche Aspekte noch besser hätten ausgearbeitet werden können.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Hm, nicht ganz mein Fall

Bluttinte
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Es gab eine Zeit, in der Horrorautor Markus Krüger als „Meister des Makaberen“ gefeiert wurde – doch diese Zeit scheint längst vorbei zu sein. Mittlerweile quält er sich förmlich durch seine Werke, versucht ...

Es gab eine Zeit, in der Horrorautor Markus Krüger als „Meister des Makaberen“ gefeiert wurde – doch diese Zeit scheint längst vorbei zu sein. Mittlerweile quält er sich förmlich durch seine Werke, versucht krampfhaft eine Geschichte fertigzustellen, die ihn selbst nicht begeistert. Dass seine Bücher keinen Gewinn mehr einspielen, sticht selbstverständlich auch dem zugehörigen Verleger ins Auge... Im Laufe der Geschichte sogar buchstäblicher, als man es vielleicht beim ersten Lesen dieser Formulierung denken würde. Doch Markus Krüger wittert eine letzte Chance, der Misere seiner fehlenden Kreativität zu entkommen, als eines Tages plötzlich ein Unbekannter in sein Leben tritt. Ihm wird eine Reise voller Inspiration für sein aktuelles Werk angeboten. Wie wortwörtlich dieses Angebot gemeint ist und welche Orte Markus Krüger auf dieser Reise betreten wird, hätte wohl niemand zu Anfang gedacht.

Ich muss zugeben, dass es mir zunächst sehr schwer fiel, in das Buch hereinzukommen. Hagen Thiele nutzt als Autor eine anspruchsvolle und verschachtelte Ausdrucksweise, die es dem Leser nicht ermöglicht, locker-flockig über die Seiten zu fliegen, wie man es ansonsten vielleicht gerne nach einem anstrengenden Tag erlebt. Allerdings glaube ich inzwischen, dass diese Art des Schreibens schlichtweg als allumfassendes Stilmittel gedacht ist, denn zu dem Charakter von Hauptfigur Markus Krüger, aus dessen Feder die Geschichte stammen soll, passt es durchaus. Mir hat es allerdings etwas an Varianz gefehlt, wenn andere Personen gesprochen haben.
Weiterhin hat es dann knapp 100 Seiten gedauert, bis sich für mich der Eindruck entwickelte, wirklich im Buch 'angekommen' zu sein. Bei mir setzte dieses Gefühl erst ein, als die eigentliche Reise losging. Eine Reise an einen Ort, so erschreckend, verwirrend und komplex zugleich, dass ich zwischendurch wirklich innegehalten habe und überlegt habe, wie krass es wäre, wenn die Vorstellung der Wahrheit entspräche (eine bessere Beschreibung als 'krass' fällt mir an dieser Stelle tatsächlich nicht ein, Schande über mich). Allein von dem Konstrukt der Welt, die Hagen Thiele geschaffen hat, war ich gewissermaßen angetan. Auch wenn ich selbst definitiv nicht gern an Markus Krügers Stelle gewesen wäre, uff. So viel sei gesagt, da bleibe ich lieber außerhalb der Seiten und beobachtete im Schutz der der Nachttischlampe. Ist aber wohl auch kein Wunder, bei einem Buch aus dem Bereich Horror-Fantasy.
Abschließend gebe ich dem Buch hiermit drei funkelnde Sternchen. Auch nach den ersten hundert Seiten habe ich mich während des Lesens leider immer wieder dabei erwischt, wie meine Gedanken abgedriftet sind und somit von der Geschichte wohl nicht direkt gefesselt wurden, was ich nach wie vor sehr schade finde. Zudem wurde ich bis zum Ende mit dem Protagonisten nicht gänzlich warm – was aber ja streng genommen auch gar nicht sein muss. Vermutlich ist das eher eine persönliche Einstellungssache meinerseits.
Was mir gut gefallen hat, wie bereits erwähnt, war das Konstrukt der Welt, die Hagen Thiele geschaffen hat, und vor allem die Verbindung von dieser mit der unseren. Zudem finde ich das Cover wirklich gelungen, obwohl ich für gewöhnlich eher ein Fan von farbenfrohen Versionen bin – hier passt die Gestaltung aber schlichtweg wie die Faust aufs Auge.