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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 22.04.2019
  • ISBN: 9783570103678
Kanae Minato

Schuldig

Roman
Sabine Mangold (Übersetzer)

Vier Freunde, ein tragisches Unglück und die Frage nach der Schuld

Fünf Studenten aus Tokio wollen in einem abgelegenen Dorf zusammen ein paar Ferientage verbringen. Einer von ihnen, Hirosawa, kommt bei einem Autounfall auf einer kurvenreichen Bergstraße ums Leben. Drei Jahre später holt das schreckliche Ereignis die ehemaligen Studienkollegen ein. Sie erhalten anonyme Briefe, in denen sie des Mordes an ihrem Freund beschuldigt werden. Raffiniert erzählt die japanische Erfolgsautorin Kanae Minato von den zahlreichen Verkettungen, die zu dem tödlichen Unfall geführt haben, lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten, bis schließlich die tragische Wahrheit ans Licht kommt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2020

Schuld und Sühne

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Ein Wochenende mit vier weiteren Kommilitonen in den Bergen! Party, Trinken, gute Gespräche - was soll da schon schiefgehen? Antwort: alles. Denn hinterher ist einer tot. Und die anderen müssen sich fragen, ...

Ein Wochenende mit vier weiteren Kommilitonen in den Bergen! Party, Trinken, gute Gespräche - was soll da schon schiefgehen? Antwort: alles. Denn hinterher ist einer tot. Und die anderen müssen sich fragen, ob sie seinen Tod hätten verhindern können. Drei Jahre später ist das alles fast vergessen, als alle vier Briefe erhalten. In jedem steht nur ein Satz. Du bist ein Mörder. Kazuhisa Fukase, der beste Freund des Toten, fängt an nachzuforschen und stellt fest, dass er eigentlich weder etwas über seinen Freund noch über die anderen Kommilitonen noch über sich selbst weiß. Und am Ende wird er sich noch einigen Wahrheiten mehr stellen müssen.

Was soll ich sagen? Geständnisse von derselben Autorin war vor ein paar Jahren ein völlig überraschendes Jahreshighlight, also waren meine Erwartungen vielleicht von vornherein zu hoch und konnten gar nicht erfüllt werden. Vielleicht war das Ganze dieses Mal auch zu japanisch für einen westeuropäisch orientierten Menschen aufgezogen? Ich hatte das Gefühl, dass es im Grunde eigentlich nur um Essen, Essen gehen, Essen zubereiten, über die besten Restaurants zum Essen gehen, Essen einkaufen und auch noch ganz stark vertreten: Kaffee ging. Dazu kommt, dass Fukase kein Charakter ist, der eine Geschichte wirklich tragen kann. Er ist weder sympathisch noch entwickelt er sich wirklich weiter und schwächliche Protagonisten haben es nun mal schwer, sich durchzusetzen. Auch hat mich die schlussendliche Lösung nicht wirklich befriedigt, auch wenn es natürlich noch einmal ein netter Twist war. Ich bin im Endeffekt nicht wirklich enttäuscht, wirklich begeistert allerdings auch nicht.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Ein ruhiger Roman über Freundschaft, Trauer, Schuld, die japanische Gesellschaft und viel Essen und Kaffee. Konnte mich nur mässig begeistern.

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Vier Freunde, ein tragisches Unglück und die Frage nach der Schuld.
Fünf Studenten aus Tokio wollen in einem abgelegenen Dorf zusammen ein paar Ferientage verbringen. Einer von ihnen, Hirosawa, kommt bei ...

Vier Freunde, ein tragisches Unglück und die Frage nach der Schuld.
Fünf Studenten aus Tokio wollen in einem abgelegenen Dorf zusammen ein paar Ferientage verbringen. Einer von ihnen, Hirosawa, kommt bei einem Autounfall auf einer kurvenreichen Bergstraße ums Leben. Drei Jahre später holt das schreckliche Ereignis die ehemaligen Studienkollegen ein. Sie erhalten anonyme Briefe, in denen sie des Mordes an ihrem Freund beschuldigt werden. Raffiniert erzählt die japanische Erfolgsautorin Kanae Minato von den zahlreichen Verkettungen, die zu dem tödlichen Unfall geführt haben, lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten, bis schließlich die tragische Wahrheit ans Licht kommt...
(Klappentext)

?????

"FUKASE KAZUHISA IST EIN MÖRDER
[...]
Diese Worte kommen nicht unerwartet. In diesem einen Satz verdichtet sich alles: meine Kommilitonen, das Alumnitreffen, West-Pop, Regen, Kaffee, Honig..."
(S. 59)


Erzählt wird aus der Sicht von Fukase, einem kleinen Angestellten in einer Firma für Bürobedarf. Fukase war immer schon in gewisser Weise Außenseiter und daran auch nicht ganz unschuldig. In seiner Studienzeit lernte er Hirosawa kennen und dieser war sein bester und auch einziger Freund, bis er bei einem Wochenendausflug tödlich verunglückte. Doch war es wirklich nur ein tragischer Unfall oder hatte hier einer der teilnehmenden Studenten, inklusive Fukase, seine Finger im Spiel?
Diese Frage zieht sich als roter Faden durch das gesamte Buch, ebenso die Außenseiterrolle von Fukase, sein ständiges Gejammere, aber auch Kaffee, Honig und Essen.

Fukase ist nicht glücklich und war es auch nie. Er ist eher unscheinbar und sehr unsicher, außer wenn er seinen Kollegen auf seine spezielle Art Kaffee brüht. Kaffee war schon immer seine Leidenschaft und der einzige Weg Aufmerksamkeit von anderen zu bekommen. In diesen Kaffee-Momenten drehte sich dann endlich alles um ihn und er genießt es. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Fukase lernt ein Mädchen kennen, es entwickelt sich eine Beziehung und alles scheint hervorragend zu laufen ... bis seine Freundin Mihoko einen Brief erhält und in diesem steht nur ein Satz: "Fukase Kazuhisa ist ein Mörder." Die Vergangenheit holt Fukase ein und somit auch die Schuldgefühle, welche er jahrelang verdrängte. Schuldgefühle, die mit diesem Wochenendausflug und dem Tod seines besten Freundes begannen.

"Ich mache einen Kaffee. Damit kann ich uns etwas Gutes tun. Das Allerbeste, was ich vermag. Der einzige Lichtblick in der finsteren Welt der Schuldgefühle."
(S. 63)


Man darf hier keineswegs einen Roman voller Spannung erwarten. Die Story schleicht regelrecht dahin. Vor allem Kaffee und Essen nehmen sehr... sehr...viel Raum ein.
Ja, auch der Kaffee ist hier ein roter Faden. Als Kaffeeliebhaberin störte mich das jedoch keineswegs. Mich umgab während des Lesens immer eine wohlige Kaffee-Atmosphäre und ich fühlte mich, vor allem Anfangs, in der Story wohl und heimelig, roch den Duft von frisch geröstetem Kaffee und habe sicher noch nie so viel Kaffee getrunken wie während des Lesens von "Schuldig". Die Story beginnt damit, dass Fukase von seinem Job, seinem Leben und vor allem von seiner Liebe zum Kaffee erzählt.

Dieses Buch sollte man auch nicht unbedingt mit leerem Magen lesen, denn auch das Essen ist hier ein wichtiges Thema. Mir knurrte permanent der Magen und genauso oft lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich esse normalerweise maximal 2-3 Mal im Jahr asiatisch, während ich "Schuldig" gelesen habe, hatte ich permanent Lust auf japanisches Essen und ich gab nur zu oft dem Drang danach nach. Dies ist auch ein Grund, weshalb es zu diesem Buch auf meinem Blog auch gleich zwei "Rezepte zum Buch" gibt.

Doch auch wenn dies durchaus schön zu lesen war, bremste dieser Kaffee und all dieses Essen die Story. Ich schätze ohne diese beiden Elemente wäre das Buch nur halb so dich, sprich - es hätte dann wohl nur 150 Seiten. Es war einfach zu viel des Guten.

Zudem war mir auch Fukase nicht wirklich sympathisch. Selbstmitleid und Jammerei am laufenden Band. Zwischendurch blitzen auch immer wieder Neid und Mißgunst gegenüber anderen auf, während er sich für andere jedoch überhaupt nicht interessiert. Ich hätte ihn am liebsten mehrmals durchschütteln wollen, ihm das Curry in das Gesicht klatschen oder ihn mit Soba-Nudeln erwürgen mögen. Er nervte mich von Anfang bis Ende.
Doch auch wenn er dies tat, so kann man gleichzeitig an ihm erkennen wie die japanische Gesellschaft und Kultur funktioniert und was sie aus einem macht, wenn man nicht in dieses Bild passt. Wenn man meint man MUSS so sein, wie es erwünscht wird, um in das Gesamtbild zu passen es jedoch nicht schafft diesem Bild zu entsprechen, während alle anderen perfekt sind.

"Die anderen vier hatte etwas verbunden, bei dem er außen vor geblieben war. Beinahe hätte sich Fukase gewünscht, als Hirosawas bester Freund verdächtigt zu werden, die anonymen Briefe geschrieben zu haben..."
(S. 156)


Die Story selbst ist durchaus interessant und lässt durch Fukase tief in die japanische Gesellschaft blicken, welche schon Kindern ein festes Bild einprägt wie man zu sein hat.
Die Story regt auch zum Spekulieren an - was ist nun wirklich an diesem Wochenende passiert und ich hatte im Verlauf wirklich jeden der 4 Studenten im Visier.
Die Auflösung selbst war dann wieder so gar nicht mein Fall, während andere LeserInnen gerade davon sehr begeistert sind. Mir entlockte das Ende jedoch nur ein gelangweiltes "Aha" mit einem enttäuschen Seufzer hinterher.

Vom Schreibstil der Autorin bin ich aber nach wie vor begeistert und auch der eher ruhige Erzählstil einer Story, die so viel Message zwischen den Zeilen enthält gefiel mir. Leider jedoch zu wenig für mich, um am Ende begeistert das Buch zuzuschlagen.

Fazit:
Nachdem ich von Kanae Minato "Geständnisse" gelesen habe und mich dies absolut begeistert zurück ließ, hatte ich hohe Erwartungen an "Schuldig"....vielleicht waren diese jedoch zu hoch.
"Schuldig" ist ein Roman über Freundschaft, Trauer, das Leben mit Schuld und vor allem über die japanisches Gesellschaft. Ein philosophischer und typisch japanischer Roman, der mich trotzdem nicht ganz von sich überzeugen konnte.

© Pink Anemone (mit Leseprobe, Autoren-Info und zwei Rezepten zum Buch)

Veröffentlicht am 10.08.2019

Kaffee und Honig - ein kulinarischer japanischer Roman

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Schuldig – Kanae Minato

Kaffee, Honig, Essen. Mehr ein kulinarischer Roman als ein Krimi. Die Spannung bleibt dabei etwas auf der Strecke.

Fukase ist ein introvertierter Typ, der immer am Rande steht ...

Schuldig – Kanae Minato

Kaffee, Honig, Essen. Mehr ein kulinarischer Roman als ein Krimi. Die Spannung bleibt dabei etwas auf der Strecke.

Fukase ist ein introvertierter Typ, der immer am Rande steht und von den anderen kaum beachtet wird. Ein klassischer Außenseiter eben. In Hirosawa findet er endlich einen Freund. Nach einem Ausflug zu viert in ein Chalet ist Hirosawa tot. Ein Autounfall auf einer steilen Serpentinenstraße. Das Leben der drei zurückgebliebenen Kommilitonen ist durch das Unglück völlig verändert.
Drei Jahre später beginnt Fukase nachzuforschen. Wie gut hat er Hirosawa eigentlich wirklich gekannt? Was ist damals genau passiert? Und wen trifft Schuld?

Die Geschichte braucht recht lange um in Schwung zu kommen. Fukase beschäftigt sich scheinbar endlos mit Kulinarik und Kaffeezubereitung.

Grundsätzlich ein sehr ruhiges Buch und ein etwas gewöhnungsbedürftiger japanischer Schreibstil. Recht nüchtern, teilweise eine auch irgendwie ungelenke und umständliche Erzählweise. Wobei das auch an der Übersetzung liegen kann. Die Autorin geht sehr sparsam mit Emotionen um; vermutlich typisch japanisch.
Auch ein wenig japanische Kultur und Gepflogenheiten werden vermittelt, wobei es auch hier wieder in erster Linie ums Essen geht…

Im Vordergrund steht die Frage, wie man mit dem Gefühl von Schuld (ob nun berechtigt oder nicht) leben kann. Wie ein solches Unglück das weitere Leben beeinflusst. Es sind also mehr die psychologischen Aspekte, die Minato hier behandelt. Ein sehr interessanter Ansatz, doch so richtig fesseln und überzeugen konnte mich das leider nicht.

Den Anfang sowie das Ende fand ich stark, doch der Mittelteil hat sich für meinen Geschmack zu sehr gezogen. Und letztendlich ist es wohl einfach der Schreibstil, der mich nicht überzeugen konnte.