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Veröffentlicht am 18.06.2019

Auf der Suche nach sich selbst...

Dschungel
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Ehrlich gesagt bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Online hatte ich ein paar Rezensionen gelesen, die es als ideales Buch für den Urlaub anpriesen, doch ich bekam mehr als das, ...

Ehrlich gesagt bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Online hatte ich ein paar Rezensionen gelesen, die es als ideales Buch für den Urlaub anpriesen, doch ich bekam mehr als das, weil mich der Dschungel regelrecht eingesogen hat.

In der Geschichte geht es um einen jungen Mann, der seinen verschwundenen Freund Felix sucht. Dieser meldet sich plötzlich aus einer Urlaubsreise wochenlang nicht mehr. Ist ihm etwas passiert? Hat er sich das Leben genommen? Auf der Spurensuche entdeckt der junge Mann jedoch mehr als er geahnt hat.

Die Handlung wird uns über den namenlosen Ich- Erzähler nahe gebracht. In der Gegenwart befindet sich dieser auf einer Reise auf der Suche nach seinem besten Freund Felix. Im zweiten Handlungsstrang, der Vergangenheit, erleben wir als Leser das Entstehen der Freundschaft zwischen den beiden und was die Jungs zusammengeschweißt hat. Gegenwart und Vergangenheitsparts wechseln sich konstant ab.

Ich habe am liebsten aus der Vergangenheit gelesen, weil ich es sehr faszinierend fand wie die Freundschaft mit einem Faustschlag beginnt und die beiden sich wirklich brauchen und auch gegenseitig helfen. Zudem fühlte ich mich durch die Schilderungen enorm an eigene Kindsheits- und Jugendtage erinnert, denn wer hat nicht gern Buden gebaut oder sich mit Freunden getroffen, um etwas Verbotenes zu tun? Man spürte in jeder Zeile wie sie mit dem Verstreichen der Jahre an Lebenserfahrung gewinnen.

In der Gegenwart wird die Suche nach dem Freund dann bald zur Suche nach dem Inneren des Ich- Erzählers, der selbst erstmal lernen muss wie das richtige Leben ohne jedwede Kontrolle funktioniert. Hier habe ich sehr mit der Figur sympathisiert, weil es mir im echten Leben oft ähnlich geht wie ihm. Auch wenn es sehr ungewöhnlich ist den Namen einer Figur nicht zu kennen, so fühlte ich mich dem Protagonisten dennoch immens nah.

Und ganz nebenbei beleuchtet der Autor unsere konsumsüchtige Gesellschaft, die zwar gern die Umwelt schützen will, aber dennoch nicht auf den Urlaub mit 16 Stunden Flug und All Inklusive verzichten kann.

Der Roman hat sich für mich, auch wenn ich damit keinerlei Erfahrung habe, wie ein Drogenrausch angefühlt. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil mich die Handlung so sehr gefesselt hat und ich mit der Hauptfigur so enorm mitgefiebert habe, ob er finden wird, was er sucht.

Das Ende hat mich dann völlig überrollt, denn mit der Offenbarung zum Schluss hatte ich so gar nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hat die mich gänzlich sprachlos zurückgelassen.

Fazit: Unglaublich intensiv und kurzweilig. Wer es emotional auf die eher leise Art mag, der ist hier richtig aufgehoben. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und finde das Buch einfach nur klasse.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Berührendes Debüt, bitte mehr davon Frau Becker!

Das Leben ist eins der Härtesten
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Ehrlich gesagt bin ich erst durch einen Twitter- Post von Sophie Passmann auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gespannt begann ich mit der Lektüre und wurde regelrecht geflasht.

In der Geschichte geht ...

Ehrlich gesagt bin ich erst durch einen Twitter- Post von Sophie Passmann auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gespannt begann ich mit der Lektüre und wurde regelrecht geflasht.

In der Geschichte geht es um Silke, Willy- Martin, Renate und Frau Goebel, die alle in einem Ort wohnen und ihr Lebenspäckchen zu tragen haben. Frau Goebels letzter Wunsch bringt die vier zueinander, denn sie begeben sich auf einen Roadtrip Richtung Paradies: Tropical Island. Lässt das Glück noch auf sich warten oder werden die Vier ihres dort finden?

Der Roman liest sich nicht nur unglaublich lustig und unterhaltsam, sondern nach den heftigen Schicksalen der Protagonisten fühlt man sich einfach nur gut und besser. Egal was man im Leben durchmachen muss, die Hauptfiguren trifft es härter.

Am besten fand ich ehrlich gesagt Renate, einfach weil sie mit ihrer durchgeknallten Art so unglaublich witzig ist. Sie möchte ich weder als Freundin, noch als Nachbarin haben, da sich mich in den Wahnsinn treiben würde.

Willy- Martin fand ich cool, weil er sich nicht dafür schämt für Tauben und Kniffel zu schwärmen. Seine zurückhaltende Art hat ihn sehr liebenswert erscheinen lassen. Auch wenn ich Hunde unglaublich gern habe, kann ich seine Phobie vor diesen nach seinen Erlebnissen nur verstehen. Seine Mutter ist schon heftig, da ist er wirklich nicht zu beneiden.

Silke ist eine Seele von Mensch, ich glaube jeder hätte sie gern als Freundin. Ihr Einsatz für andere hat mir unglaublich gut gefallen.

Frau Beckers Schreibstil ist so immens kurzweillig, dass man gar nicht merkt wie die Zeit vergeht. Sie hat bei mir eindeutig einen Nerv getroffen, da sie alltägliche Probleme der heutigen Zeit beschreibt, ohne dass diese banal wirken.

Fazit: Ein Porträt unserer heutigen Gesellschaft, dass sich sehr angenehm hat lesen lassen. Nur zu gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse und zu Recht ein preigekröntes Debüt.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Manchmal bleibt nur Liebe...

Anna Forster erinnert sich an die Liebe
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Ich lese eigentlich nicht so gern Liebesromane, aber bei diesem hier klang der Klappentext so spannend, dass ich mehr wissen wollte. Und ich wurde völlig überwältigt.

In der Geschichte geht es um Anna, ...

Ich lese eigentlich nicht so gern Liebesromane, aber bei diesem hier klang der Klappentext so spannend, dass ich mehr wissen wollte. Und ich wurde völlig überwältigt.

In der Geschichte geht es um Anna, die wie ihre Mutter sehr früh an Alzheimer erkrankt. Sie beschließt in ein Heim zu ziehen, da sie immer mehr vergisst. Dort lernt sie Luke kennen, ein junger Mann, der ihr Schicksal teilt. Doch darf so eine Liebe wirklich sein?

Die Handlung wird uns über drei Ich- Erzähler nahe gebracht. Die Kapitel sind jeweils mit dem entsprechenden Namen überschrieben. Die drei Erzähler sind die Erkrankte Anna, die Köchin des Heims Eve und ihre kleine Tochter Clementine. Man ist dadurch sehr nah an den Figuren dran, erlebt ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah.

Alle im Buch aufgeführten Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben. Jede Figur hat sein Päckchen zu tragen, was den Leser für sie einnimmt. Ich habe hier ehrlich gesagt keine Lieblingsfigur, da ich mich nicht entscheiden könnte, weil ich alle echt gern mochte.

Clementine mit ihren sieben Jahren ist wirklich enorm tapfer. Kein Kind sollte so etwas erleben wie sie es tut. Der Autorin ist sehr gut gelungen zu zeigen, dass Kinder vieles anders wahrnehmen als Erwachsene und man deswegen besonders auf sie eingehen muss.

An Eve hat mir vor allem die Einstellung: durch dick und dünn gefallen. Sicherlich hätte sie die Schuld für ihr verkorkstes Leben auf ihren Mann schieben können, aber das tut sie nicht. Ich fand schön wie sie an den postiven Erlebnissen mit ihm festhält. Richtig toll fand ich wie sie sich für Anna und Luke einsetzt.

Anna ihren Verfall miterleben zu müssen, das hat beim Lesen oft Gänsehaut hervorgerufen. Nie habe ich mir Gedanken darum gemacht, dass erkrankte Menschen vielleicht trotz allem die Hoffnung auf Liebe nicht aufgegeben haben.

Frau Hepworth ist es sehr gut gelungen darzustellen wie Alzheimer sein kann und was die Patienten, die das haben, durchleben müssen. Für mich hat sich das alles sehr real angefühlt.

Sicher ist die Thematik sehr ernsthaft, aber man liest mit einem unbeschwerten Gefühl, weil die Autorin hier einfach ein Gespür dafür hat, dass man emotional nicht abrutscht, schlichtweg weil ihre Figuren das Beste aus ihrer Situation machen.

Fazit: Ein sehr gefühlvoller Roman, der mich sehr bewegt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

Veröffentlicht am 12.06.2019

Einfach nur der ganz normale Wahnsinn...

Acht Wochen verrückt
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Ich lese aktuell auch Bücher, die schon ewig ungelesen bei mir im Regal stehen und so eines ist das vorliegende Buch. Es ist wirklich sehr schade, dass ich so lange dafür gebraucht habe, denn der Roman ...

Ich lese aktuell auch Bücher, die schon ewig ungelesen bei mir im Regal stehen und so eines ist das vorliegende Buch. Es ist wirklich sehr schade, dass ich so lange dafür gebraucht habe, denn der Roman ist einfach nur klasse.

In der Geschichte geht es um Milena, die in eine psychosomatische Klinik eingewiesen wird. Sie kann einfach nicht mehr. Alles ist ihr zu viel. Aber ist sie wirklich so krank, dass sie zu all den Verrückten muss?

Die Handlung wird uns über Milena, kurz Mila, als Ich- Erzählerin nahe gebracht. So ist man ganz nah bei ihren Gedanken und Gefühlen, was ich bei der Thematik Depressionen, Burn- out und ähnliches sehr wichtig finde.

Die Darstellung der Klinik und des Alltags dort, habe ich als sehr realistisch empfunden. Genauso würde ich es mir dort auch vorstellen.

Richtig gut gefallen hat mir, dass Frau Lohmann nicht nur Mila und ihre Krankheit beleuchtet, sondern auch das Schicksal von Mitpatienten thematisiert wird. Auch wird gezeigt wie die jeweilige Familie auf die Erkrankung des Patienten reagiert.

Mich hat dieser Roman sehr nachdenklich gestimmt. Er hat sehr viele gute Ansätze, wo man als Leser selbst mal schauen könnte sein eigenes Leben etwas mehr Wert zu schätzen und mehr man selbst zu sein, statt das zu sein was andere von einem erwarten.

Ich war wirklich betrübt als der Roman zu Ende war, denn auch wenn er so traurig war, so sprüht er dennoch voller Humor und Hoffnung.

Solltet ihr Gelegenheit haben das Buch aus der Bibliothek oder als ein gebrauchtes Exemplar zu bekommen, dann lasst euch diese Chance nicht entgehen.

Fazit: Trotz der schweren Thematik unterhaltsam und gleichzeitig augenöffnend. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Endlich wieder was vom lustigsten Beuteltier der Welt...

Die Känguru-Apokryphen (Die Känguru-Werke 4)
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Ich kenne alles vom Känguru und seinem Mitbewohner bisher ausschließlich vom Hörbuch. Beim vorliegenden Buch habe ich mir sowohl das Hörbuch als auch die Printausgabe gekauft und ich muss sagen, dass das ...

Ich kenne alles vom Känguru und seinem Mitbewohner bisher ausschließlich vom Hörbuch. Beim vorliegenden Buch habe ich mir sowohl das Hörbuch als auch die Printausgabe gekauft und ich muss sagen, dass das selber Lesen genauso viel Spaß macht.

Auch im vorliegenden Buch geht es um den Alltag vom Kleinkünstler Marc- Uwe und seinem kommunistischen Känguru.

Die Geschichten sind allesamt so kurz, dass man sie immer mal zwischendurch lesen kann, mal in der Bahn oder auch gern mal im Wartezimmer beim Arzt. Als Klolektüre habe ich das Buch nicht missbraucht, würde sich aber auch ideal dafür eignen.

Das herrliche bei der Lektüre war, dass ich oft laut gelesen habe (natürlich nur wenn ich allein war) und die Stimme des Beuteltiers nachgemacht habe, was auch seinen Reiz hatte.

In meinen Augen kann man das Buch auch lesen, wenn man die anderen Bände noch nicht kennt, aber das wäre dumm, denn dann würde man sich zahlreiche Lacher und Schmunzler entgehen lassen.

Lustige Unterhaltung, die besonders hilft, wenn man krank oder gerade mal nicht so gut drauf ist.

Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Für Fans und alljene, die es noch werden wollen.