Profilbild von Stinsome

Stinsome

Lesejury Star
offline

Stinsome ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stinsome über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2019

Geniale Idee, authentische Charaktere!

Erwachen
0

Worum geht es?

Wenn die Nacht sich senkt, ist dein Geheimnis in Gefahr
Als Neila, gerade zur Vollwaise geworden, an ihrem siebzehnten Geburtstag erfährt, dass sie ein Engel ist, beginnt für sie ein neues ...

Worum geht es?

Wenn die Nacht sich senkt, ist dein Geheimnis in Gefahr
Als Neila, gerade zur Vollwaise geworden, an ihrem siebzehnten Geburtstag erfährt, dass sie ein Engel ist, beginnt für sie ein neues Leben. Nicht nur, dass sie nun besondere Fähigkeiten hat, sie wird auch in ein uraltes Geheimnis eingeweiht, von dem keiner erfahren darf. Selbst Raphael nicht, obwohl auch er ein Engel ist. Die beiden fühlen sich stark zueinander hingezogen und werden immer wieder in Versuchung geführt. Neila hat kaum Zeit, sich an all das zu gewöhnen, als sie erkennen muss, dass sie neue Gegner hat, die größer sind als alles, was sie bisher kannte.

Meine Meinung

Erwachen ist auf jeden Fall eines der besten Bücher, die ich in diesem Sommer gelesen habe. Es glänzt durch eine durchdachte spannungsgeladene Story, authentische Charaktere und einen Perspektivenwechsel, der immer genau an den richtigen Stellen erfolgt. Letzteres fand ich ganz besonders gut, da man auch mal einen Einblick in andere Charaktere bekommen und sie so besser kennengelernt hat.

Die Protagonistin war meiner Meinung nach besonders erfrischend. Man hat es hier nicht mit einem kleinen Mädchen zu tun, das auf den Mund gefallen ist und sich nicht zur Wehr setzen kann, sondern mit einer jungen Frau, die mit ihren 17 Jahren schon mehr erlebt hat als manch anderer in seinem ganzen Leben und daran gewachsen ist. Sie weiß sich zu verteidigen, sei es verbal oder nonverbal, und ist nicht gleich total verschüchtert, weil der Junge, auf den sie steht, ihr Beachtung schenkt. Aber natürlich hat Neila auch ihre schwachen Momente, wobei es gerade diese Momente sind, die das Ganze so realistisch machen. Hier wurde genau der richtige Grad an Schwäche und Stärke gefunden, der in meinen Augen realistisch ist, wenn man derartige traumatische Erlebnisse hatte.

Neila ist jedoch nicht der einzige Charakter, der hier zu überzeugen weiß - nein, selbst die Charaktere, die man nur am Rande und sehr schwammig kennenlernt wie ihren Bruder Daniel, waren mir total sympathisch. Sogar der Graf und Nick, der sehr zu meiner Unterhaltung beigetragen hat!
Man bekommt hier zwar keine außergewöhnlichen, facettenreichen Charaktere geboten (außer Neila), aber das war meiner Meinung nach auch gar nicht notwendig.

Denn alles in allem ist es auf jeden Fall die Story, die hier heraussticht. Man merkt einfach auf jeder Seite, dass sich wirklich Gedanken gemacht wurden.
Die ersten Seiten sind zwar etwas holprig, weil man mitten in das Geschehen hineingeworfen wird und die Zusammenhänge noch nicht direkt begreifen kann - vor allem die Familienverhältnisse, aber das wird von Seite zu Seite besser und man kommt langsam aber sicher in die Geschichte hinein.
Die Idee mit den Engeln, die Göttersteine in unterschiedlichen Farben besitzen, und Klangengeln, die mit diesen kommunizieren können, fand ich wirklich wahnsinnig gut! Es war einfach mal etwas anderes.

Am allerbesten war für mich das Ende. Hier wurden einem genau die richtigen Häppchen zugeworfen, um jetzt schon den zweiten Band herbeizusehnen. Ich bin unglaublich gespannt wie es weitergeht!

Fazit

Ich kann jedem dieses Buch ans Herz legen, der viel Wert auf eine durchdachte und spannungsreiche Story legt und gerne mal wieder in eine ganz neue Welt eintauchen möchte.
Eine kurze Warnung möchte ich aber aussprechen: Achtung! Suchtgefahr!

Ganz klar 5 Sterne!

Veröffentlicht am 02.07.2019

»Nicht ich bin verkehrt, sondern die Gesellschaft.«

Two Boys Kissing – Jede Sekunde zählt
0

Ich schleiche schon seit Ewigkeiten um dieses Buch herum und habe mich ihm nun endlich mal angenommen. Puh. Jetzt sitze ich hier mit Tränen in den Augen und weiß nicht genau, was ich von dem Ende halten ...

Ich schleiche schon seit Ewigkeiten um dieses Buch herum und habe mich ihm nun endlich mal angenommen. Puh. Jetzt sitze ich hier mit Tränen in den Augen und weiß nicht genau, was ich von dem Ende halten soll. Ich bin aufgewühlt, berührt, bedrückt, ein bisschen unzufrieden – und habe ich schon aufgewühlt gesagt? Was ich weiß: Das Buch ist wichtig, so unglaublich wichtig und sollte von jedem einzelnen Menschen auf diesem Planeten gelesen werden. Ganz ehrlich.

Wie viele andere war ich angesichts der Erzählperspektive etwas skeptisch: Das Buch ist aus der Wir-Sicht geschrieben und nach und nach wird einem klar, dass hier Schwule der früheren Generation zu Wort kommen, die innerhalb der AIDS-Epidemie verstorben sind. Ich weiß nicht, ob es diese Erzähler für die Geschichte wirklich gebraucht hätte – nur am Ende hätte ich sie wirklich nicht missen wollen, weil sie mich zu Tränen gerührt haben. Sie überbringen die wichtige Botschaft, die nicht nur der Kuss-Weltrekord (der in der Realität wirklich stattgefunden hat!), sondern auch dieses Buch in die Welt tragen soll: Niemand ist verkehrt – und wenn die Welt das anders sieht, dann ist einzig und allein die Welt verkehrt.

Punkt. Aus. Ende. Das vermittelt dieses Buch auf eindrückliche, intensive, berührende und auch bedrückende Weise. Anfangs ist die Atmosphäre noch relativ locker und leicht: Wir lernen die einzelnen Protagonisten kennen: alle männlich, alle schwul, alle haben ihre eigene Geschichte. Während zwei als Einzelfiguren auftreten, deren Geschichten mit wichtigen Themen behaftet sind, stehen auch drei Paare im Mittelpunkt: Eines, das sich gerade erst kennengelernt hat. Eines, das schon länger zusammen ist. Und eines, das sich getrennt hat. Gerade letzteres Paar ist es, das sich der Aufgabe stellt, den Weltrekord für den längsten Dauerkuss aufzustellen. Über 32 Stunden. Welche Schwierigkeiten sich dabei ergeben, wie hart es gegen Ende wird, durchzuhalten, welche Gedanken einem dabei im Kopf herumspuken – all das schildert der Autor, als hätte er es selbst erlebt. Weil er einen der College-Studenten befragt hat, der es wirklich erlebt hat. Das fand ich nicht nur interessant, ich bewundere auch die Realpersonen für das, was sie da vollbracht haben.

Was man bei der Lektüre des Buches nicht tun sollte, ist, eine herzergreifende Liebesgeschichte erwarten. Natürlich gibt es Momente, in denen einem plötzlich ein Grinsen aufs Gesicht springt, weil sich Ryan und Avery so süß anstellen – oder in denen Neil und Peters Unterhaltung so amüsant ist. Ich gebe auch gerne zu, dass ich bis zum Schluss am meisten bei Craig und Harry mitgefiebert habe – nicht nur, weil ich mich gefragt habe, ob sie den Rekord schaffen, sondern auch, weil ich so unbedingt wissen wollte, ob sie vielleicht sogar wieder zusammenkommen. Aber das ist die völlig falsche Erwartungshaltung für das Buch – vielleicht bin ich deshalb ein ganz klein wenig unzufrieden mit dem Ende. Es geht nicht um die eine Liebesgeschichte, mit der man von Anfang bis Ende mitfiebert – sondern um viele Liebesgeschichten, mitten aus dem Leben gegriffen. Momentaufnahmen. Man weiß nicht, ob sie glücklich werden, man weiß nicht, wie es hiernach weitergeht. Aber man weiß, dass sie richtig sind.

Die Message kann nicht an einem vorbeigehen, wenn man dieses Buch gelesen hat. Ob sie jeder verinnerlichen wird, ist eine andere Frage, aber vielleicht sind wir irgendwann an dem Punkt, an dem sich diese Frage gar nicht mehr stellt. Dieses Buch könnte vielleicht dazu beitragen.

Fazit

Für dieses Buch gibt es eigentlich nur ein Wort: GEWICHTIG. Dieses Buch malt nichts schön, sondern knöpft sich gerade auch die weniger schönen Seiten, die Schattenseiten vor. Es gab einen Punkt, an dem der heitere, süße Ton der Geschichten langsam bedrückender, ernster und bedeutender wird. Es schadet jedenfalls nicht, sich ein paar Taschentücher zur Seite zu legen.

Lest dieses Buch. Empfehlt es weiter. Drückt es euren Kindern in die Hand. Damit wir der Zukunft näherkommen, in der Begriffe wie „verkehrt“ im menschlichen Wortschatz hoffentlich Vergangenheit sind.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Was für eine Überraschung. Süße Liebesgeschichte voller Bauchkribbeln, zum Mitfiebern. <3

Bad Boy Stole My Bra
0

Worum geht es?

Gerade noch beobachtet Riley verstohlen ihren neuen, extrem attraktiven Nachbarn beim Einzug und denkt sich, dass sie wahrscheinlich nicht viel mit ihm zu tun haben wird, da wacht sie mitten ...

Worum geht es?

Gerade noch beobachtet Riley verstohlen ihren neuen, extrem attraktiven Nachbarn beim Einzug und denkt sich, dass sie wahrscheinlich nicht viel mit ihm zu tun haben wird, da wacht sie mitten in der Nacht auf und bekommt gerade noch mit, wie sich Alec Wilde mit ihrem Mickey Maus-BH durchs Fenster stiehlt. Obwohl er auf frischer Tat ertappt wurde, will er den BH einfach nicht herausrücken - es sei Teil der Wette, dass er ihn behalte. Riley ahnt nicht, dass sich mit ihrer stillen Racheerklärung ihr Freundeskreis um einige beliebte Typen erweitern ... und dass Alec Wilde bald einen ganz besonderen Platz in ihrem Leben einnehmen wird.

Meine Meinung

Ich hatte nicht die größten Erwartungen an das Buch, weil ich seit "Du bist mein Feuer" Wattpad-Sensationen eher skeptisch gegenüberstehe. Hier war das aber absolut unbegründet, denn ich bin wirklich begeistert.

Das Buch ist definitiv etwas jugendlicher geschrieben - das muss man mögen, sonst merkt man schon nach wenigen Seiten, dass das Buch einfach nichts für einen ist. Ich finde, dass man durch das Cover schon recht gut erahnen kann, dass man hier eine jugendliche, süße Highschool-Liebesgeschichte vor die Nase gesetzt bekommt.

Mir hat das unglaublich gut gefallen, weil die Autorin es perfekt meistert, die Spannung und das Bauchkribbeln bis zum Ende hochzuhalten. Man fiebert bei Riley und Alec von Anfang an mit, bekommt Schmetterlinge im Bauch bei kleinsten Annäherungen und kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Das gelingt Lauren Price vor allem deshalb, weil die Entwicklung der Liebesgeschichte so interessant und glaubhaft geschildert wird: Riley und Alec freunden sich zunächst an, gleichzeitig verbindet sie aber auch eine Art Hassliebe. Sie spielen sich Streiche, necken sich, stärken sich aber auch gegenseitig den Rücken und sind füreinander da. Zusätzlich unterhaltsam wird das Geschehen durch Alecs scherzhafte (und furchtbar schlechte, darum aber unterhaltsame) Anmachsprüche, die mich immer wieder zum Grinsen gebracht und ihn einfach sympathisch gemacht haben.

Ich habe das Buch auch gerade deshalb geliebt: Weil sowohl Riley als auch Alec einfach sympathisch sind. Riley ist eher introvertiert, liest gerne, spielt Videospiele, ist ein Horrorfilmfan - kurzum: Sie ist ein Nerd. Damit kann ich mich identifizieren. Sie ist aber auch nicht auf den Mund gefallen und amüsant sarkastisch. Alec ist nach außen hin der draufgängerische Bad Boy mit dem üblichen Womanizer-Image, insgeheim aber auch warmherzig und einfühlsam. Seine lockere, scherzhafte Art hat mit seiner lieben, verständnisvollen Seite die perfekte Mischung abgegeben. Zusammen kann man die beiden einfach nur lieben, ich habe mich in ihre starke Freundschaft, die insgeheim von Anfang an eigentlich viel mehr ist, von Seite zu Seite mehr verliebt.

Sie müssen einige Hindernisse überwinden, um zu ihrem Happy End zu kommen. Leicht wird es ihnen nicht gemacht. Da gibt es Rileys bewegende Vergangenheit, die eine große Rolle spielt und geschickt in die Handlung eingefädelt wird, um den Leser neugierig zu machen, einige Menschen, die ihnen Steine in den Weg legen, und ... ihre eigene Sturheit. Sie stehen sich selbst im Weg - während alle anderen schon gecheckt haben, dass es zwischen ihnen knistert, leugnen die beiden noch sehr lange ihre Gefühle füreinander. Aber das macht es ja gerade so spannend.

Ich bin wirklich überrascht: Dieses Buch hat alles, was ich an einer Liebesgeschichte schätze. Trotz jugendlicher und meist lockerer Atmosphäre geht das Buch auch tiefer, es kratzt nicht nur an der Oberfläche. Es werden ernstere Themen behandelt, weise Worte gesprochen und an einer Stelle hatte ich sogar Tränen in den Augen, weil ich so mit den Figuren mitgefühlt habe. Für mich ist "Bad Boy Stole My Bra" eine absolute Überraschung und vielleicht sogar schon ein Highlight 2019.


Fazit

Um es mit Alecs Worten zu sagen: Ist das Buch Google? Denn es hat alles, was ich (bei einer guten Liebesgeschichte) suche! Eine Überraschung auf allen Ebenen - jugendlich, aber auch tiefgründig, mal aufatmend leicht, mal bedrückend traurig. Bauchkribbeln- und Taschentuchalarm. Wem jugendliche, süße Highschool-Liebesgeschichten gefallen, der wird mit "Bad Boy Stole My Bra" seine Freude haben. Von mir gibt es deshalb auch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Eine große Überraschung - mehr als ein schöner Liebesroman. Ich bin beeindruckt!

Ziemlich verliebte Freunde
0

Klappentext

David wird dreißig. Seine Freundin Laura hat ein ganz besonderes Geschenk für ihn ersonnen: eine Nacht mit einem Mann. Wie wäre es mit Davids schwulem besten Freund Luke? Doch Luke lehnt ab. ...

Klappentext

David wird dreißig. Seine Freundin Laura hat ein ganz besonderes Geschenk für ihn ersonnen: eine Nacht mit einem Mann. Wie wäre es mit Davids schwulem besten Freund Luke? Doch Luke lehnt ab. Weil er David liebt. Und weil er sich Größeres erhofft. Vor zehn Jahren haben er und David im Suff einen Pakt geschlossen: Wenn sie beide mit dreißig noch Single sind, versuchen sie es miteinander. Luke ist Single. David hätte noch vierundzwanzig Stunden, einer zu werden. Aber er hat den Pakt vergessen. Vielleicht hätte Luke doch zusagen sollen, nackt aus der Torte zu springen ...



Meine Meinung

Ich bin gerade immer noch etwas geplättet von Lukes und Davids Geschichte. Eigentlich habe ich einfach nur eine süße Liebesgeschichte für zwischendurch erwartet, die mich für ein paar Stunden ganz gut unterhält. Bekommen habe ich jedoch so viel mehr.

Es geht um bedeutend mehr als die Liebesgeschichte zweier Männer, die jahrelang nur befreundet waren und schließlich ein Liebespaar werden. Es geht um Selbstakzeptanz, das Über-sich-Hinauswachsen und Zu-sich-selbst-Stehen. Nicht nur leichte und humorvolle Töne klingen an, sondern auch stark bedrückende, traurige und teilweise sogar erschreckende, weil David so ein falsches Selbstbild hat, dass man immer wieder mit ihm leidet. Sein Selbstbewusstsein hat einen deutlichen Knacks, was sich aber erst nach einiger Zeit bemerkbar macht – und was auch Luke erst nach und nach zu registrieren scheint. David ficht einen Kampf mit sich selbst aus, rennt immer wieder davon, bis er langsam lernt, sich den schwierigen Situationen in seinem Leben zu stellen.

Luke ist dabei eine enorm große Hilfe und eine beeindruckende Person, von der wir wahrscheinlich alle in Sachen Selbstbewusstsein noch etwas lernen können. Besonders wegen ihm hat mir das Buch so viel Freude bereitet: Er ist nicht auf den Mund gefallen und versteht es, jede Situation mit einem lockeren Spruch zu entschärfen. Gerade mit diesem Talent gelingt es ihm auch, verletzte Gefühle – insbesondere die für seinen besten Freund David – mit Humor zu kaschieren. Hin und wieder erhält man einen Blick auf seine verletzliche Seite und kann den Schmerz nachvollziehen, der ihn überkommt, wenn er bei David – mal wieder – gegen Wände rennt. Trotzdem ist er eine unfassbar starke Persönlichkeit, sein Selbstbewusstsein schimmert immer wieder durch und er hat das, was David fehlt und dieser erst noch lernen muss: Selbstakzeptanz und Selbstliebe. Dabei gibt er manchmal so wahre Aussagen von sich, so plump und wie selbstverständlich dahingesagt, dass mir sogar hin und wieder die Tränen kamen: Weil es wirklich selbstverständlich sein sollte, es aber (auch heutzutage) nicht immer ist.

»Mir ist aufgefallen, dass du nie gezweifelt hast.« Sie brach ein Stück von einer Scheibe Weißbrot ab und tunkte sie ins Dressing. »An dir. Dem, was du bist.« - »Warum sollte ich auch?!«, entgegnete er schroff. (70%)

»Ist dir das echt nicht peinlich?« - »Wie ich dir gestern schon gesagt habe – ich baue eher auf das Schamgefühl anderer, als auf mein eigenes.« (92%)

Ich war selten so von einem Buchcharakter beeindruckt, von solch simplen Sätzen eingenommen. Zwar hatte ich gegen Ende immer mehr das Gefühl, dass es sich bei David und Luke um Anfang 20-Jährige (und nicht 30-Jährige) handelt – einfach, weil sie sich in meinen Augen fast schon jugendlich verhalten haben – wenn Luke aber solche Sätze von sich gegeben hat, war davon rein gar nichts mehr zu spüren. Er wirkte weise, von sich und seinen Worten von Grund auf überzeugt.

Wie unschwer zu überlesen ist, war Luke – und seine Reaktion auf Davids Unsicherheit – ein Grund, warum mich das Buch so begeistert hat. Aber auch die Liebesgeschichte selbst hatte natürlich großen Anteil daran. Ich habe den beiden ihre starken Gefühle füreinander von der ersten Seite an abgekauft und ihrem Happy End manchmal grinsend, manchmal mit bedrückt gerunzelter Stirn und dann wieder strahlend entgegengefiebert. Besonders Herzklopfen bescherend waren die Szenen, in denen andere Personen erzählt haben, wie die beiden auf sie wirken und wie David in Lukes Abwesenheit von ihm spricht, denn, da wir nur aus Lukes Sicht lesen, erfahren wir Davids Gedanken nur auf diesem Umweg – oder wenn er Luke (und uns) in seltenen Fällen daran teilhaben lässt.

Relativ am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass die Geschichte schnell in eine Aneinanderreihung von Liebesszenen ausarten könnte, aber diese löste sich schnell in Luft auf. Die eigentliche Handlung wird zu keinem Zeitpunkt in den Hintergrund gedrängt und die Gefühlsebene der Beziehung steht definitiv im Vordergrund. Ich bin von Kooky Roosters neuem Werk positiv überrascht und sehr beeindruckt. Mit etwas Abstand werde ich das Buch sicher nochmal lesen.



Fazit

„Ziemlich verliebte Freunde“ hat alles, was ein guter Liebesroman braucht: Tiefgang, große Gefühle, Knistern, Herzklopfen, Humor und vielschichtige, besondere Charaktere. Für mich wirklich ein Highlight in dem Genre. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Keine Zeit, um einen guten Titel zu formulieren, ich muss Band 3 lesen!!!

Lilien und Luftschlösser – Verliebt in Serie
0

Ich bin gerade immer noch etwas fassungslos angesichts des fiesen Cliffhangers, der den Leser am Ende des Buches erwartet. Wow. Abby springt ja sowieso immer zu den ungünstigsten Zeiten zurück in „ihre“ ...

Ich bin gerade immer noch etwas fassungslos angesichts des fiesen Cliffhangers, der den Leser am Ende des Buches erwartet. Wow. Abby springt ja sowieso immer zu den ungünstigsten Zeiten zurück in „ihre“ Welt, aber das war mit Abstand der fieseste Zeitpunkt überhaupt. Wie kann uns die Autorin das nur antun?!

Als ich mit der Reihe angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass sie mich einmal so fesseln und mitreißen würde. Ich habe hier mehr an den Seiten geklebt als bei manch anderem Buch, das eher an meine Altersklasse (20+) gerichtet ist. Band 2 konnte den Auftakt noch um einiges an Spannung toppen, weil wir hier immer mehr dem Geheimnis von Ashworth Park auf die Spur kommen und Abby auf ihrer Mission gegen den Bösewicht der Serie begleiten. Zusätzliche Spannung kommt dadurch auf, dass Jasper sich auch noch auf dessen Seite zu schlagen scheint und man erfahren möchte, was hinter diesem unerwarteten „Bündnis“ steckt.

Trotz des Verlustes dieses Verbündeten aus Band 1, den Abby von Begegnung zu Begegnung mehr zu mögen scheint, obwohl sie sich das nicht eingestehen will, ist sie bei ihren teilweise sehr waghalsigen und gefährlichen Aktionen nicht auf sich allein gestellt, denn ihre Schwester Deborah und ihre beste Freundin Morgan sind wieder mit von der Partie – und obendrein findet sich auch noch in der Serie unerwartete und sehr kompetente Hilfe, die mit dazu beigetragen hat, dass das Buch so unglaublich viel Spaß gemacht hat.

Nach diesem Ende möchte ich mir nun einfach Band 3 greifen, um zu wissen, wie es weitergeht, denn es gibt einige Wendungen, die uns gegen Ende nahezu um die Ohren geschlagen werden und die die Vorfreude auf Band 3 nahezu unerträglich machen.

Fazit

Wem Band 1 schon gefallen hat, der wird von Band 2 absolut begeistert sein. Es ist unglaublich spannend und man möchte das Buch gar nicht zur Seite legen. Zudem wird die Liebesgeschichte, die nicht zu viel Raum einnimmt, etwas weiter vorangetrieben, was man als Leser mit ein paar Schmetterlingen im Bauch und einem breiten Grinsen mitverfolgen kann. Eine klasse Fortsetzung mit fürchterlich fiesem Ende, das sofort nach Band 3 verlangt – volle Punktzahl!