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Veröffentlicht am 29.06.2019

In jedem von uns kann ein Mörder stecken...

All die unbewohnten Zimmer
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Dies war mein erster Ani, aber gewiss nicht mein letzter. Auf Empfehlung bin ich damit durchgestartet und ich habe es nicht bereut.

In der Geschichte geht es um eine sehr spannende Ermittlertruppe bestehend ...

Dies war mein erster Ani, aber gewiss nicht mein letzter. Auf Empfehlung bin ich damit durchgestartet und ich habe es nicht bereut.

In der Geschichte geht es um eine sehr spannende Ermittlertruppe bestehend aus einem ehemaligem Mönch, einem Detektiv, der verloren Geglaubte wieder aufspürt, ein pensionierter Kommissar, dessen Passion es ist Todesbotschaften zu übermitteln und zu guter Letzt eine gebrandtmarkte, syrische Polizistin. Sie alle haben ihren eigenen Ermittlerstil und auch wenn sie rein gar nichts gemeinsam haben, können nur sie als Team die mysteriösen Mordfälle klären. Oder etwa nicht?

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich den Stil Friedrich Anis als sehr besonders empfunden habe. Es fühlte sich nicht wirklich an als würde man einen Krimi lesen, sondern eher als würde man direkt neben den Kommissaren stehen und einfach mit ermitteln. Oder zumindest so als würde man eine sehr reale Polizeidoku schauen mit Fällen zum Greifen nah.

Die dargestellten Ermittler fand ich jeden für sich recht spannend. Besonders gefangen genommen hat mich jedoch Fariza Nasri. Ich mochte einfach ihre taffe Art und wie sie sich in der Männerdomäne Polizei durchsetzt. Die Passagen über sie habe ich wirklich am liebsten gelesen. Ihr Handeln zum Schluss des Romans war heftig, aber als Leser hatte ich Verständnis für sie. Zudem zeigte sie ja Reue, so dass klar wurde, dass sie nicht kaltblütig oder abgebrüht ist.

Die Herren Ermittler hatten auch jeder ihr Päckchen zu tragen, allerdings blieben sie mir nicht so prägend im Gedächtnis wie Fariza. Ich gestehe, dass ich deren Schicksal nicht immer spannend fand, gerade alles rund um unseren Detektiv Tabor Süden war mir manchmal etwas zu viel.

Außer dem spannenden Fall zeigt uns der Autor ein Bild der heutigen Gesellschaft auf, welche leider nicht sehr zimperlich gegenüber Minderheiten ist. Die Gesellschaftskritik empfand ich hier als sehr passend.

Mir hat gut gefallen, dass man lange Rätseln musste wie denn alles zusammenpasst und ich habe den Roman gespannt und gern gelesen.

Fazit: Spannung und gute Unterhaltung sind hier garantiert. Gern spreche ich eine Lesempfehlung aus.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Eine Freundschaft, die alles übertrifft...

Du und ich und das Meer
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Dieses Buch wurde mir empfohlen, weshalb ich mit der Lektüre begann und ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut.

In der Geschichte geht es um Dottie und ihre beste Freundin Mary. Sie werden im Alter von ...

Dieses Buch wurde mir empfohlen, weshalb ich mit der Lektüre begann und ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut.

In der Geschichte geht es um Dottie und ihre beste Freundin Mary. Sie werden im Alter von 8 Jahren zufällig Freundinnen und sind von daher unzertrenntlich. Doch dann geschieht etwas, dass die Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Werden sie diese Komplikation meistern können?

Dottie fungiert in der Handlung als Ich- Erzählerin und sie ist ein herzensguter Mensch. Ich kann verstehen, dass man sie als beste Freundin haben möchte, einfach weil sie sich kümmert und immer für einen da ist. Mir tat es sehr weh zu lesen wie sie im Schatten ihrer besten Freundin steht, denn eigentlich hätte sie das Spotlight verdient. Ich konnte mich sehr gut mit dieser Figur identifizieren, tolle Persönlichkeit.

Mary hingegen war schon ein wenig schwer zu ertragen. Am liebsten hätte ich sie gern ein ums andere Mal geschüttelt, damit sie merkt, was sie an Dottie hat und dass Jungs nicht alles sind. Ihr Schicksal hat mich dann aber doch enorm berührt.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen das Brighton der damaligen Zeit realistisch darzustellen. Man spürte förmlich die ersten Veränderungen in der Gesellschaft. Dass geschichtliche Ereignisse wie der Tod von Kennedy in die Handlung verwoben wurden, das hat mir richtig gut gefallen.

Toll an der Geschichte war zudem, dass es sowohl lustige als auch dramatische Momente gab. Man fühlt und leidet mit den Figuren wirklich mit.

Fazit: Ein unglaublich intensiver Roman über den Wert wahrer Freundschaft, den ich gern weiterempfehle. Gute Unterhaltung!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Schöner Sommerroman...

Die Wolkenfischerin
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Da mein Frankreichurlaub dieses Jahr ins Wasser fällt, wollte ich mich wenigstens mit diesem Roman nach Frankreich träumen und dies ist richtig gut geglückt.

In der Geschichte geht es um Claire, deren ...

Da mein Frankreichurlaub dieses Jahr ins Wasser fällt, wollte ich mich wenigstens mit diesem Roman nach Frankreich träumen und dies ist richtig gut geglückt.

In der Geschichte geht es um Claire, deren derzeitiges Leben auf Lügen aufgebaut ist. Eine Familienangelegenheit führt sie zurück in ihre Heimat: die Bretagne. Diese Reise wirbelt ihr Leben ordentlich durcheinander, doch nicht nur das, sondern vielleicht auch ihr Herz. Wetten?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, die mal in der Vergangenheit, mal in der Gegenwart spielt, bis es nach gut hundert Seiten nur noch in der Gegenwart weitergeht.

Claire als Hauptfigur hat mir richtig gut gefallen. Ihre Selbstzweifel hat wahrscheinlich jede Frau schon mal in ähnlicher Form gespürt. Mit ihr konnte ich mich gut identifizieren, weil ich mir auch oft mehr Gedanken darüber mache, was andere denken als dass ich einfach mal nur an mein Glück und mich selbst denke.

Schön fand ich zudem wie die Autorin die Bretagne und die Bewohner dort beschreibt, denn man möchte direkt in der Region Urlaub machen. Cool fand ich auch, dass die kulinarischen Genüsse der Region beleuchtet werden und am Ende des Buches Rezepte auf den interessierten Leser warten.

Etwas zu viel waren mir hingegen manchmal die sehr bildhafte Schreibweise, da ich die Vergleiche nicht immer ganz passend fand. Wenn ein Paar dabei ist sich zu finden, dann war es für mich etwas befremdlich zu lesen, dass deren Distanz mit aufgehendem Hefeteig verglichen wird.

Auch etwas schade fand ich, dass eine Frau ihre 20- jährige Trauer nur durch einen anderen Mann überwinden kann. In so modernen Zeiten wie aktuell hätte ich mir eine etwas realistischere Möglichkeit für diese Protagonistin gewünscht.

Fazit: In meinen Augen ein guter Roman für den Sommer oder den bald anstehenden Urlaub, da man locker leicht unterhalten wird. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Wie es ist ein siamesischer Zwilling zu sein...

Eins
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Ich bin nach wie vor dabei meinen "Stapel ungelesener Bücher" abzuarbeiten und bin dabei auf diesen besonderen Schatz gestoßen.

In der Geschichte geht es um Grace und Tippi, die siamesische Zwillinge ...

Ich bin nach wie vor dabei meinen "Stapel ungelesener Bücher" abzuarbeiten und bin dabei auf diesen besonderen Schatz gestoßen.

In der Geschichte geht es um Grace und Tippi, die siamesische Zwillinge sind. Sie haben es so satt ständig angegafft und ausgefragt zu werden, können sie schließlich nichts für ihre Besonderheit. Aber wird eine Trennung wirklich die erhoffte Lösung sein?

Grace fungiert in der Geschichte als Ich- Erzählerin und durch diese Perspektivwahl ist man nah an ihren Emotionen dran, die gar nicht so anders sind als bei Menschen ohne Behinderung.

Das Besondere an dem Geschriebenen war für mich die Darstellung des Textes, da sich hier nicht Sätze seitenweise aneinanderreihen, sondern jedes Kapitel wie ein für sich stehendes Gedicht aussieht. Das habe ich als sehr erfrischend empfunden.

Mir hat gut gefallen den Alltag dieser besonderen Mädchen zu verfolgen, der gar nicht so anders ist als bei Teenagern gleichen Alters ohne körperliche Einschränkungen.

Geschockt hat mich jedoch wie sehr eine Behinderung das Leben einer Familie beeinflussen kann, nicht nur emotional, sondern auch finanziell. Als Mensch ohne Behinderung ist es einem gar nicht bewusst, was alles an Hilfsmitteln und Ärzten nötig ist.

Der Roman war für mich augenöffnend und hat Emotionen in mir geweckt. Gerade das traurige Ende hat mich tief getroffen.

Fazit: Ein Jugendbuch, welches jung und alt gut unterhält. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Etwas Besonderes!

Veröffentlicht am 15.06.2019

Das Leben so beschwerlich und ungütig...

Die Farben des Himmels
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Dieses Buch kam jetzt genau richtig, denn wo ich derzeit mit gebrochenem Sprunggelenk und Bänderriss an meine Wohnung im vierten Stock gefesselt bin, kann ich die Protagonistin im Roman nur umso besser ...

Dieses Buch kam jetzt genau richtig, denn wo ich derzeit mit gebrochenem Sprunggelenk und Bänderriss an meine Wohnung im vierten Stock gefesselt bin, kann ich die Protagonistin im Roman nur umso besser verstehen.

In der Geschichte geht es um Christina, die an einer ungewöhnlichen Erkrankung leidet. Ihre Arme und Beine verändern sich über die Jahre und schränken sie immer mehr ein. Die Farm ihrer Eltern ist ihr einziger Halt. Hat das Leben nicht noch mehr zu bieten?

Christina, die Hauptfigur, schildert uns als Ich- Erzählerin ihr Leben von 1896 bis 1948. Wir bekommen ihre Situation hautnah zu spüren, da wir ihre Gedanken und Gefühle aufgrund der Erzählperspektive aus erster Hand erhalten.

Das Leben der Hauptakteurin ist so unendlich entbehrlich und hart und dennoch scheint Christina fast immer ihr Schicksal akzeptiert zu haben. Zu sehr hätte ich ihr das Leben als Lehrerin gewünscht, welches ihr ihre Eltern verwehrt haben. An Christina habe ich vor allem ihre enorme Willensstärke bewundert, denn auch wenn sie irgendwann nicht mehr laufen kann, nimmt sie keinen Rollstuhl oder ähnliche Hilfsmittel in Anspruch.

Der Roman verdeutlicht wie sehr Eltern damals noch einen Einfluss auf das Leben ihrer Kinder hatten. Da wurde mal eben verboten, dass man diesen oder jenen Herren heiratet und dann war das eben Gesetz. Zum Glück sehen die Zeiten heute anders aus.

Auch wenn das Buch sehr traurig und teilweise düster ist, so versprühte es für mich dennoch auch so etwas wie Hoffnung, denn es wird sehr deutlich wie eine Familie zusammenhält und sich braucht.

Die Darstellung des Farmlebens ist der Autorin sehr realitätsnah gelungen. Man kann sich als Leser gerade das beschwerliche Leben mit all der Arbeit sehr gut vorstellen.

Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Leseempfehlung aus.