Leserunde zu "Meistens kommt es anders, wenn man denkt" von Petra Hülsmann

Leben ist das, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu machen
Cover-Bild Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Mit Autoren-Begleitung
Petra Hülsmann (Autor)

Meistens kommt es anders, wenn man denkt

Roman

So’n Herz hält ganz schön viel aus. Das ist zäh.

Nele hat von der Liebe die Nase gestrichen voll. Ihr neuer Job bei einer angesagten Hamburger PR-Agentur soll ab jetzt an erster Stelle stehen. Inhaber Claas betraut sie mit der Imagekampagne für den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Umfragewerte tief im Keller sind - aus gutem Grund, wie sie bald herausfindet. Darüber hinaus beschließt ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Ausgerechnet Nele soll ihn im Kampf mit den besorgten Eltern unterstützen, dabei ist sie doch insgeheim die größte Glucke von allen. Um das Chaos perfekt zu machen, stellt Nele fest, dass Claas mehr als nur ein netter Chef für sie ist und dass er ihr Herz ganz schön zum Stolpern bringt. Aber soll sie sich von der Liebe etwa schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen lassen?


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.04.2019 - 28.04.2019
  2. Lesen 13.05.2019 - 02.06.2019
  3. Rezensieren 03.06.2019 - 16.06.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.06.2019

So sommerlich, so leicht, so schön!

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Dass ich den neuen Roman von Petra Hülsmann lesen möchte, war mir schon von Vornherein klar. Dass ich "Meistens kommt es anders, wenn man denkt" im Zuge einer Leserunde auf Lesejury lesen durfte, war da ...

Dass ich den neuen Roman von Petra Hülsmann lesen möchte, war mir schon von Vornherein klar. Dass ich "Meistens kommt es anders, wenn man denkt" im Zuge einer Leserunde auf Lesejury lesen durfte, war da wirklich mein Glück, denn ich habe selten an einer Leserunde teilgenommen, in der so lebendig und erfreulich diskutiert wurde!
Doppeltes Glück ist außerdem, dass das neue Buch der Autorin wieder ungemein schön ist. Hier geht es ja um Nele. Nele kennt man bereits aus dem Vorgänger-Roman (eine Premiere bei Petra Hüülsmann!) und wer den gelesen hat (was by the way nicht zwingend notwendig ist, um alles zu verstehen) weiß, dass Nele bisher nicht unbedingt Glück in der Liebe hatte. Erst vor Kurzem hat sie sich zum Beispiel von ihrem Freund getrennt und wegen ihm auch die Arbeitsstelle gewechselt. Ihren neuen Job liebt sie aber jetzt schon, doch als sie Claas, einen ihrer Chefs, kennenlernt, wird ihr allmählich ein Problem bewusst: Nämlich dass sie sich irgendwie, unaufhaltsam gegen ihren Willen, in ihn verliebt.
Diese Lovestory ist also ein Thema in diesem Roman, jedoch nicht das Einzige. Es geht auch allgemein um Neles Arbeit in der Marketing-Firma, in der sie bald mit der Image-Kampagne des Politikers Rüdiger Hofmann-Klasing (kurz: RHK) beschäftigt ist. Und nicht zuletzt spielt Neles Familie eine sehr wichtige Rolle, besonders ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down Syndrom hat. Der hat nämlich große Pläne, bei denen Nele ihm helfen soll.
Dieser Mix hat mich wirklich überzeugen können! Die Geschichte ist sehr leicht und liest sich wie von selbst, sodass es gut sein kann, dass man – ohne es zu merken – mal eben 100 Seiten gelesen hat. Es ist eine typische Feel-Good-Geschichte, die einfach Freude macht und mir ein ums andere Mal ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Andererseits werden aber auch ernstere Themen angesprochen, vor allem durch Lenny und seine Behinderung. Dabei finde ich es bewundernswert, wie authentisch Petra Hülsmann das darstellt. Ich muss zwar zugeben, dass ich selbst mich nicht wirklich mit dem Down Syndrom auskenne, aber was schon allein super ist, ist die differenzierte Art und Weise, wie sie Lenny und auch andere Figuren in ihrem Buch mit Trisomie 21 darstellt. Dabei spielt sie bewusst mit den Klischees, die bestimmt viele Menschen mit der Behinderung verbinden – und bricht diese. Und wie schon gesagt bewundere ich sie dafür sehr, auch weil ich bisher noch kaum Bücher gelesen habe, in der dieses Thema aufgegriffen wird.
Allgemein kommt die Autorin zwar nicht um alle Klischees des Genres herum, aber ich muss schon sagen, sie schafft es dennoch, den Ablauf etwas anders zu gestalten und auch nicht zu offensichtlich zu sein, nicht gänzlich vorhersehbar.
Der Schreibstil ist genau so, wie ich es von einem leichten Liebesroman erwarte, nämlich leicht und locker, voller Witz und Fluff. Ich mag, wie viele interessante Details Petra Hülsmann in ihre Geschichten einbaut und das ohne dass es irgendwann langweilig werden würde.
Was ich allerdings wirklich an ihrem Stil liebe, sind die Dialoge. Ich glaube ich sage es jedes Mal, aber ich muss es auch wirklich jedes Mal erwähnen, weil ich es so besonders finde. Die Autorin schafft es nämlich, mit ihren Dialogen eine ungemeine Authentizität rüberzubringen, und das vor allem dadurch, dass sie Dialekte und ähnliches mit einfließen lässt. In diesem Roman ist das vor allem das Hamburgerische, das eigentlich immer ganz zart mit einfließt, an manchen Stellen dann wieder stärker. Doch noch etwas anderes hat mich in dem Buch schmunzeln lassen, nämlich über Handy geschriebene Nachrichten von Neles Mutter (die nur leider ganz selten auftauchten). Aber da habe ich mal wieder dran gesehen, wie lebensnah Petra Hülsmann schreibt.
Lebensnah und meiner Meinung nach realistisch sind auch ihre Charaktere. Wie schon geschrieben bin ich großer Fan ihrer Darstellung von Lenny. Ich mochte ihn und seine überschwängliche Art sehr gerne, aber gleichzeitig hatte er auch Seiten, die eher unsympathisch waren. Und das war gut so! Denn welcher Mensch ist schon perfekt und nur super, Behinderung hin oder her? Bei mir haben seine störrischen oder anderen negativen Eigenschaften nur dazu geführt, dass er noch realer wurde und dasselbe hat die Autorin auch bei seiner Freundin Mia geschafft.
Was mich über alle Maßen gefreut hat war das Wiedersehen mit Anni und Sebastian, zwei alte Bekannte aus "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen". Wer Petra Hülsmanns Geschichten liest, ist die kleinen Cameos ja durchaus gewohnt (Knut bekommt außerdem natürlich auch wieder seinen Auftritt), aber noch nie war das so stark ausgeprägt wie hier. Und so trifft man hier wieder auf Anni, Sebastian und Kai, die Gruppe, die ich schon im vorigen Roman lieb gewonnen habe.
Auch die beiden Protagonisten Nele und Claas waren mir sympathisch, Nele sogar noch mehr als Claas. Irgendwie konnte ich mich mit ihr ziemlich gut identifizieren und das hat sie für mich schön greifbar gemacht. Sie ist so ein lieber Mensch, der so viel unterdrückt und nach außen hin immer perfekt erscheinen möchte, obwohl sie innerlich doch ziemlich zu kämpfen hat.
Und zuletzt muss ich unbedingt noch Sally erwähnen, Claas' Hund. Ehrlich, bei Sally kann man nicht anders als sie liebzuhaben, denn die Hündin ist so herrlich verrückt und knuddelig, man wünscht sie sich automatisch im eigenen Leben.
Ich kann also wirklich nur von diesem Roman schwärmen! Petra Hülsmann gehört zu meinen liebsten deutschen Autorinnen und sie hat diese schöne Geschichte wieder mit der ihr eigenen Leichtigkeit erzählt. Das letzte Fünkchen, das das Buch rundum perfekt gemacht hätte, hat mir zwar gefehlt, aber dennoch kann ich eine klare Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 05.06.2019

Ein wunderbares neues Buch mit alten Bekannten

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Endlich ein neues Buch von Petra Hülsmann, darauf habe ich mich schon gefreut. Ihre Romane sind einfach gut zu lesen und herrlich norddeutsch. Diesmal dreht sich alles um Nele, die man schon aus dem Vorgänger ...

Endlich ein neues Buch von Petra Hülsmann, darauf habe ich mich schon gefreut. Ihre Romane sind einfach gut zu lesen und herrlich norddeutsch. Diesmal dreht sich alles um Nele, die man schon aus dem Vorgänger kannte, als Mitbewohnerin der Lehrerin Anni. Die beiden wohnen nach wie vor zusammen und daher begegnet man auch den Nachbarn Sebastian und Kai wieder. Nele hat sich von ihrer Trennung von ihrem ehemaligen Arbeitskollegen halbwegs erholt und startet in einem neuen Job neu durch. In der neuen Werbeagentur gibt es gleich interessante Aufträge, so zum Beispiel das Image des potentiellen neuen Bürgermeisters aufzupolieren. Dabei entwickelt Nele Gefühle für ihren Chef Claas und seinen süßen Hund hat sie sowieso schon adoptiert... Nebenbei hat sie auch mit ihrer Familie allerhand um die Ohren. Ihre Eltern wollen nach jahrzehntelanger wilder Ehe endlich heiraten und ihr Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, möchte endlich mehr Freiheit, eine eigene Wohnung und einen anderen Job. Natürlich gibt es auch Probleme mit Claas, den Nele möchte die Beziehung gern geheim halten, da er ja ihr Chef ist und Claas mit der traurigen Vergangenheit sieht das alles ganz anders... Außerdem ist da noch Kai, den ein ganz anderes Problem plagt. Und Knut gibt natürlich auch seinen Senf dazu...
Ein wunderbar kurzweiliges Buch, perfekt für den Sommer und zum Abschalten. Hat mir großen Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 04.06.2019

„Egal ob mit oder ohne Hüpfburg: Dieser Roman lässt dein Herz springen“

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Zum Inhalt

Nach einer gescheiterten Beziehung ist Neles Bedarf an Männern erst einmal gedeckt.
Wie passend, dass sie ihren Traumjob in der angesagten Werbeagentur endlich bekommen hat. Dort will sie jetzt ...

Zum Inhalt

Nach einer gescheiterten Beziehung ist Neles Bedarf an Männern erst einmal gedeckt.
Wie passend, dass sie ihren Traumjob in der angesagten Werbeagentur endlich bekommen hat. Dort will sie jetzt nämlich voll durchstarten.
Ihre erstes Projekt: den abgeschlagenen Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing zu einem besseren Image verhelfen. Das ist allerdings leichter gesagt, als getan...

Doch nicht nur im Job, auch privat gibt es einiges, um das sich Nele kümmern muss. Ihr Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat wird flügge und stößt dabei an Grenzen und auch ihre Mutter spannt Nele ordentlich ein.

Bei diesem vollen Zeitplan bleibt wirklich keine Zeit für die Liebe. Allerdings kommt es ja meistens anders, als man denkt:
Neles neuer Chef Claas bringt nämlich ordentlich Chaos in ihre Gefühlswelt!


Meine Meinung

Mit „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ hat Petra Hülsmann den 6. Teil ihrer Hamburg-Reihe geschrieben. Auch wenn alle Bände unabhängig voneinander zu lesen sind, treffen wir auch hier wieder auf lieb gewonnene Charaktere.

Im 6. Band lernen wir Nele Wilkens näher kennen. Mit der Liebe hat es bei ihr noch nicht so recht klappen wollen. Und mit ihrer gutmütigen Art stellt sie eigene Bedürfnisse oft hinten an, denn Nele hilft wo sie nur kann.

So auch ihrem kleinen Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat.
Ihr Bruder stößt immer wieder an Grenzen und Petra Hülsmann schafft es wieder einmal, tiefgründige Themen in ihrem Unterhaltungsroman einfließen zu lassen.
Lenny, der sich durch seine Mitmenschen behindert fühlt wird in die Mitte der Gesellschaft genommen und das auf eine ganz wundervolle Art und Weise.
Mit Respekt, Einfühlungsvermögen und ganz viel Humor gelingt es der Autorin den Leser zu sensibilisieren, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Das macht Petra Hülsmann und ihre Romane für mich einzigartig.

Die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit ist auf den Punkt.
Als Lenny Nele in ihrem Büro besucht und erzählt, dass Nele alle Männer davon laufen habe ich lauthals gelacht.
Dann wiederum hatte ich einen dicken Kloß in genau diesem Hals, als wir beim Wasserlichtkonzert lesen müssen, wie respektlos Lenny von manchen Menschen behandelt wird.
Ein Wechselbad der Gefühle und doch bleibt der „Unterhaltungsfaktor“ immer erhalten.

Es ist ein bisschen so, als würde man beim Lesen gemütlich mit Popcorn und Chips im Kino sitzen...


Fazit

Wieder einmal ein gelungener Unterhaltungsroman von Petra Hülsmann!

An dieser Stelle möchte ich einen klugen Mann aus dem Roman zitieren:

„Das Leben ist keine Hüpfburg...“

Aber wer mutig ist und das Leben mit all seinen Möglichkeiten nutzt, kann durchaus ein paar schöne Hüpfer erleben.
Mein Herz ist beim Lesen jedenfalls ganz oft gehüpft!!!

Daher eine klare Leseempfehlung an alle „Hülsmann-Fans“ und die, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 04.08.2019

Die perfekte Sommerlektüre, bei der einem das Herz aufgeht!

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Inhalt:
„Nele laufen alle Jungs davon“ wie Neles Bruder Lenny es ganz einfach darstellt. Davon hat sie nun aber gestrichen die Nase voll und möchte sich voll und ganz auf ihren neuen, tollen Job in einer ...

Inhalt:
„Nele laufen alle Jungs davon“ wie Neles Bruder Lenny es ganz einfach darstellt. Davon hat sie nun aber gestrichen die Nase voll und möchte sich voll und ganz auf ihren neuen, tollen Job in einer Werbeagentur konzentrieren. Dort kann sie sich auch von Anfang an in die Arbeit stürzen. Doch auch privat wird einiges von Nele abverlangt. Ihre Eltern wollen sich nach so vielen Jahren doch noch das Ja-Wort geben und Nele soll bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen. Ihr Bruder Lenny, der unter Trisomie 21 leidet, möchte endlich auf eigenen Füßen stehen, ausziehen und Tierpfleger werden. Hierbei benötigt er jedoch Neles Hilfe, vor allem um ihre Eltern von dem Plan zu überzeugen.
Leider kann Nele zu niemanden „Nein“ sagen und stellt sich somit selbst immer erst ganz hinten an.
Doch obwohl sie alles tut um sich von der Liebe abzulenken, hat sie die Rechnung ohne ihren Chef Claas gemacht. Dieser ist rücksichtsvoll, lieb und ist offensichtlich genauso angetan von Nele wie sein Hund Sally. Und auch Nele muss sich eingestehen, dass sie ziemlich in Claas verliebt ist.
Manchmal kommt es eben anders wenn man denkt...

Meine Meinung:
Petra Hülsmann schafft es für mich immer, sowohl einen wunderschönen, leichten und vor allem romantischen Roman zu erschaffen, als auch die richtige Portion an Tiefgang zu finden. So auch wieder bei „Manchmal kommt es anders wenn man denkt“!
Der Schreibstil ist so angenehm, locker und flüssig, das man das Buch am liebsten gar nicht mehr weglegen möchte.
Die Charaktere waren mir von Anfang an sympathisch. Claas ist einfach so perfekt zu Nele, das ist fast zum dahinschmelzen. Ganz zu schweigen von der Hündin Sally, man kann nichts anderes machen außer sie ins Herz zu schließen.
Es ist auch wieder schön, alte Bekannte aus den letzten Büchern von Petra Hülsmann anzutreffen.
Am meisten begeistert hat mich aber Lenny. Mit ihm hat die Autorin einfach so einen tollen und wichtigen Charakter erschaffen, vor allem um zu zeigen, dass jeder Mensch mit gleichem Respekt behandelt werden sollte, ob mit oder ohne Behinderung! Lenny kämpft für seine Träume, er lässt sich nicht unterkriegen... er nimmt vielleicht nicht immer die schnellste aber dafür „die landschaftlich schönste Route“!
Die Autorin bringt so viel Herz, Frische und Humor in das Buch, dass ich nicht nur einmal schmunzeln musste.

Fazit:
Von mir gibt es für „Manchmal kommt es anders wenn man denkt“ verdiente 4 von 5 Sternen. Es ist eine wunderschöne, leichte Sommerlektüre, mit viel Gefühl, Humor und Spaß am Lesen. Für mich fehlt der kleine Funke, der noch überspringen müsste, damit das Buch noch ganz lange in meinem Gedächtnis bleibt. Trotzdem eine klare Weiterempfehlung für den Sommer und natürlich für alle Petra Hülsmann Fans!

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Veröffentlicht am 09.06.2019

Meistens kommt es anders - auch für Nele!

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Zum Buch:
Petra Hülsmann hat ihren Roman "Meistens kommt es anders, wenn man denkt" am 31.05.2019 veröffentlicht. Auf den 512 Seiten wird man von der Autorin mit ins schöne Hamburg genommen. Leser der ...

Zum Buch:
Petra Hülsmann hat ihren Roman "Meistens kommt es anders, wenn man denkt" am 31.05.2019 veröffentlicht. Auf den 512 Seiten wird man von der Autorin mit ins schöne Hamburg genommen. Leser der vorherigen Bücher kennen dabei schon einige der Schauplätze und Charaktere.

So geht es in diesem Buch um Nele, die schon im Buch "Wenn's einfach wär würd's jeder machen" vorkommt. Sie wechselte ihren Job, um nicht mehr mit ihrem Exfreund zusammenarbeiten zu müssen und hat frisch in der PR-Argentur M&T begonnen, als sie ihren Chef Claas und dessen Hündin Sally kennenlernt.
Nele und Class bearbeiten dabei zusammen die Kampagne des Durschnittspolitikers Rüdiger Hofmann-Klasing. Dabei kommen die beiden sich schnell näher.
Da Nele jedoch nicht nur bei M&T mit vielen Aufgaben eingebunden wird, sondern auch von Zuhause noch die Aufgabe bekommt ihre Eltern bei deren Hochzeit zu unterstützen und Nele zudem ihrem kleinen Bruder Lenny versprochen hat, ihm bei der Suche nach einer neuen Arbeitstelle und einer neuen Wohnung zu suchen, wird schnell deutlich, unter welchem Druck Nele steht. Auch wenn Claas sie bei vielen Dingen unterstützt ist klar, dass es irgendwann zu einem großen Knall kommen wird, unter dem auch Nele und Claas leiden werden.

Cover und Schreibstil:
Das Cover setzt sich aus vielen Details aus dem Buch zusammen und passt deshalb super zum Inhalt. Durch den fesselnden Schreibstil von Petra Hülsmann wird der Leser schon nach wenigen Sätzen in den Bann des Buchs gezogen. Es war sehr schwierig es wieder auf die Seite zu legen!
Die Charaktere werden sehr deutlich beschrieben und sind einem sofort symphatisch. Die Begegnungen zwischen Nele und Claas sind schön erzählt und geben einem durch die vielen Details das Gefühl mit dabei zu sein.
Durch Rüdiger Hofmann-Klasing und seine anfänglichen eher peinlichen Auftritte, kommt zudem noch eine gehörige Portion Humor hinzu und rundet die Geschichte gut ab.
Zudem werden in diesem Buch auch wichtige gesellschaftliche Themen angeschnitten. Neles kleiner Bruder Lenny hat das Down-Syndrom. Lenny ist ein wichtiger Charakter in diesem Buch, der eine tolle Entwicklung erkennen lässt und immer eigenständiger wird. Seine Darstellung ist sehr gut gelungen, denn mit seiner freundlichen, lebenslustigen Art und einigen Eigenarten, habe ich ihn gleich ins Herz geschlossen.

Meine Meinung:
Die erste Hälfte des Buchs hat mir sehr gut gefallen. Das Kennenlernen und die Anfängen der Beziehung von Nele und Claas war für mich sehr stimmig und hat durch die Einbindung der PR-Kampagne Spaß gemacht.
Anschließend wurde es mir etwas zu viel. Nele halste sich immer mehr Aufgaben auf und es wurde deutlich, dass sie die Situation nicht mehr unter Kontrolle bekam. Nach dem großen und auch erwarteten Knall lösten sich die Schwierigkeiten wie von allein. Das ging mir leider viel zu schnell...
Im allgemeinen bin ich der Meinung, dass die Entwicklung von Lenny im Buch deutlicher wurde als die von Nele, denn diese zieht sich durch das gesamte Buch, während Nele dafür nur einige wenige Seiten bekommt.
Das Ende ist mir zu schnell und unrund, ich hatte leider das Gefühl, dass die Autorin zu wenig Zeit dafür hatte. Und dabei ist nocht einmal das etwas offenere Ende gemeint.!Das finde ich nämlich toll, denn es lädt nochmals zum Nachdenken ein, wie denn es mit den Personen weitergeht.
So wie die Botschaft des gesamten Buchs für mehr Toleranz, den Leser zum Nachdenken anstößt.


Fazit:
Es ist ein tolles Buch mit einer wichtigen Botschaft über mehr Toleranz gegenüber Menschen mit Down-Syndrom, aber leider kommt es nicht an die bisherigen Bücher von Petra Hülsmann heran. Trotzdem ist es es absolut lesenswert, mit den Geschichten von vielen Personen, in deren Mittelpunkt die Hauptperson Nele steht.

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