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Veröffentlicht am 25.08.2019

Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke wenn der Sport das Sagen hat

Kleine Stadt der großen Träume
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Wenn dem Sport alles aber auch wirklich alles untergeordnet wird, was passiert dann mit dem Menschen oder gar mit einer ganzen Stadt?

Es passiert in einer Stadt einer kleinen Stadt. Es ist nicht irgendeine. ...

Wenn dem Sport alles aber auch wirklich alles untergeordnet wird, was passiert dann mit dem Menschen oder gar mit einer ganzen Stadt?

Es passiert in einer Stadt einer kleinen Stadt. Es ist nicht irgendeine. Es ist die Stadt, die am Wald liegt und deren Herz fürs Eishockey schlägt. Die ganze Stadt fiebert einem großen Ereignis entgegen. Dem nächsten Eishockeyspiel. Dem nächsten Sieg und damit die Hoffnung auf einen Eishockeystützpunkt, der diese sonst trostlose Stadt wieder aufwerten und Arbeitsplätze bringen wird. Die ganze Hoffnung liegt auf einer jungen Eishockeymannschaft. Sie sind die Bären. Sie sind gut sie können nur Gewinnen. Gewinnen sie ist der Fortbestand des Klubs gesichert. Es sind gute Jungs, die seit frühester Kindheit zusammenspielen. Sie sind ein Team. Eine Mannschaft, die Mannschaft. Doch eine Party ändert alles. Ein Mädchen wird von einem dieser guten Jungs vergewaltigt. Aber es ist nicht irgendein Junge, er ist der Star des Teams, dem eine große Zukunft bevorsteht. Die Eltern des Mädchens, der Vater der Sportdirektor des Klubs, die Mutter eine Anwältin tun das was Eltern tun. Sie tun was Eltern tun stehen ihrem Kind bei. Fahren ins Krankenhaus erstatten Anzeige. Und dann beginnt die Hexenjagd. Das Mädchen, traumatisiert, wird plötzlich von allen angefeindet. Der goldene Junge als Opfer gesehen. Doch das Mädchen gibt nicht auf es will Rache….

Das Buch lebt von Vorschusslorbeeren. Wenn man als Leser all die Vorgängerbücher gelesen hat, weis man wie gut der Autor ist und was er kann. In diesem Buch scheint der Autor zuviel auf einmal zu wollen. Es steht nicht nur wie üblich eine Figur im Mittelpunkt der Geschichte, nein es ist eine ganze Stadt. Nach und nach erfährt der Leser fast jede Geschichte von jedem Einwohner der Stadt. Anfangs ist es recht schwierig und auch mühselig sich all die ganzen Namen und sich deren Geschichte zu merken. Was mir hier wirklich gefehlt hat waren die Überschriften über jedem Kapitel.

Der Autor schildert die Ereignisse nüchtern und distanziert. Die Emotionen und Wut die dabei bei Leser ein ums andere Mal aufsteigen sind das ganze Gegenteil. Die Handlung wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, was dazu führt das der Leser ganz dicht an der Handlung dran ist. Der Autor bleibt mit den Schilderungen nicht in der Gegenwart, nein er gibt auch immer einen Blick in die Zukunft.

Die Figuren es sind viele sehr viele sogar. Im Laufe der Handlung lernt man immer mehr Figuren und deren Geschichte kennen. Man versteht warum sie so handeln wie sie handeln. Jedoch sind es eben ein paar zu viel. Man erlebt als Leser welche Entwicklung diese Figuren durchleben man leidet mit ihnen und manchen möchte man einfach nur eine reinhauen ihnen gehörig die Leviten lesen. Der Autor schafft es mit den Figuren so polarisieren. Jedoch geht man am Ende als Leser dennoch ratlos raus. Die Frage bleibt, bleibt der Mensch auf der Strecke wenn der Sport das Sagen hat?

Fazit: Als Leser braucht man Durchhaltevermögen bis einem dieses Buch wirklich packt, leider packt es einen erst so richtig nach der Hälfte des Buches. Um ehrlich zu sein bin ich sogar ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Gut das Thema ist schwierig und der Subtext nötig um die ganze Geschichte zu verstehen. Aber der Autor hat einfach zuviel auf einmal gewollt und das ging leider nicht so gut aus. Wenn ihr die Vorgängerbücher dieses Autor kenn werdet ihr leider enttäuscht sein. Der Autor ist zwar wie immer sozialkritisch, aber der richtig Funke will einfach nicht überspringen.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Die Pforten zur Hölle haben den Teufel ausgespien

Wo der Teufel ruht
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Die Hölle hat ihre Pforten aufgetan und das Böse entkommen lassen.
Ein junger vielversprechender Psychiater nimmt eine Stelle auf einer Burg, die als Irrenhaus dient an. Auf dieser Burg sind die bösartigsten ...

Die Hölle hat ihre Pforten aufgetan und das Böse entkommen lassen.
Ein junger vielversprechender Psychiater nimmt eine Stelle auf einer Burg, die als Irrenhaus dient an. Auf dieser Burg sind die bösartigsten und gefährlichsten geistesgestörten Straftäter untergebracht. Der junge Viktor will mit diesen Insassen seine Theorie beweisen. Bei seinen Sitzungen manifestiert sich ein gewisser Mr. Hops und zwar bei fast allen Patienten, die Viktor behandelt. Viktor setzt seine Schützlinge unter Drogen, um in Kontakt mit diesen Mr. Hops zu kommen. Gleichzeitig kommt es in Prag zu einer Reihe von bestialischen Morden. Ein Kriminalbeamter aus Prag bittet Viktor um medizinischen Rat. Doch die Umstände Morde werden immer brutaler und die Ermittlungen kommen nicht recht voran. Viktor ringt indes mit der Polizei wegen eines Freundes zu sprechen, der ein immer seltsameres Verhalten an den Tag legt. Und ab da überschlagen sich die Ereignisse förmlich und plötzlich geht es um Leben und Tot…
Der Autor schafft es dem Leser zu fesseln. Er entführt den Leser in eine andere Welt. Eine düstere in die Anfangszeit der der Psychologie. Als Leser erfährt man nicht nur etwas über das Lebensgefühl der damaligen Zeit, Kultur und Lebensweise sondern auch auf sehr verständliche Weise über Psychologie in der Anfangszeit. Die Handlung ist sehr schön ausgearbeitet und die verschiedenen Stränge fügen sich am Schluss auf beeindruckende Weise zusammen. Besonders die Auflösung wer der wirklich Böse ist, ist wirklich überraschend. Ich persönlich hatte einen vollkommen anderen in Verdacht. Der Autor hat mich also richtig gut in die Irre geführt.
Die Personen sieht man förmlich vor sich und sehr schön ausgearbeitet und auch glaubhaft. Auch wenn das Geflecht aus Figuren teilweise etwas verwirrend war hat mich sich nach einer Weile da durchgewurschtelt. Besonders schön fand ich, dass das Buch in verschiedene Teile unterteilt war, das die verschiedenen Patienten im Hauptfokus hatten und dennoch die Handlung weiter vorantrieben. Es hat mich wirklich überrascht wer der wirklich Böse war.
Die Geschichte war zwar unterhaltsam und auch spannend, jedoch aber auch teilweise unnötig in die Länge gezogen, was dem Leser dann forderte dranzubleiben. Denn wenn man erstmal Blut geleckt hat, will man natürlich auch wissen wie es endet.
Fazit: Ein wirklich gelungener historischer Thriller mit spannender Handlung und interessanten Figuren, bei dem das Blut förmlich aus den Seiten trieft. Es lohnt sich auf jeden Fall diesen Thriller zu lesen, jedoch sollte man sich auf einige Länger einrichten, die dem besseren Verständnis der Zeit und der handelnden Figuren dienen.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Wie man sich seine Welt zurechtzimmert wenn man es unbedingt will

Mein Leben als Sonntagskind
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Jasmijn baut sich ihre Welt selbst zusammen.
Jasmijn ist eine Junge Frau die erst als erwachsene Frau erfährt, dass sie seit Kindertagen das Asperger Syndrom hat. Doch um zu verstehen wie sie tickt nimmt ...

Jasmijn baut sich ihre Welt selbst zusammen.
Jasmijn ist eine Junge Frau die erst als erwachsene Frau erfährt, dass sie seit Kindertagen das Asperger Syndrom hat. Doch um zu verstehen wie sie tickt nimmt sie uns mit durch ihr Leben. Sie beschreibt ja schildert ihre Erlebnisse, ihre Gefühle und wie sie die Welt seit ihrer Kindheit wahrnahm. Sie bettet ihre Erinnerungen in eine Rahmenhandlung ein Start und Ziel sind ihre Fahrstunden und warum sie diese dann aufgeben musste.
Man begleitet die kleine Jasmijn von der Vorschule über Grundschule und weiterführende Schule bis zu Ausbildung. Erlebt mir ihr die Höhen und Tiefen. Aber auch wie sie an dem starren System zu verzweifeln droht. Erlebt den täglichen Terror von Geräuschen und Lichtern, die sie ertragen muss. Lernt auch ihre Schwächen kennen. Und ja auch ihre erste und zweite Liebe kann man mit erleben und vor welchen Problemen sie sich dann zieht.
Man lernt auf beeindruckende Weise, was das Asperger Syndrom für Kinder und auch später für Erwachsene bedeutet. Mit welchen Einschränkungen sie zu kämpfen hat. Sie schafft es auf beeindruckende Weise den Leser für diese Thematik zu sensibilisieren.
Die Handlung ist stark auf die Schule fokussiert und wird dadurch streckenweise auch schon wieder langweilig. Wobei das Familienleben wesentlich kürzer geschildert wird. Gerade wo es für den Leser interessant wird, wie sich Jasmijn als Erwachsene Frau mit ihrer Diagnose stellt genau da bricht die Autorin ab. Für mich als Leser hätte der Schulteil ruhig kürzer sein können und ihr soziales Umfeld das zwar klein aber immerhin vorhanden war deutlicher geschildert werden können.
Die Figuren waren interessant und auch gut geschildert. Jedoch bleiben bei dem Leser immer wieder Fragen offen warum Schule und Eltern und Pädagogen weggeschaut und einfach nicht reagiert haben.
Ja das Buch ist wirklich nett geschrieben, jedoch glaubt man als Leser bald das die Autorin mit der rosaroten Brille durch ihre Vergangenheit gegangen ist. Alles fügt sich so problemlos und nahtlos ineinander ohne bzw. mit sehr wenigen Reibungspunkten. Und das wirkt auf den Leser alles andere als ehrlich. Bis auf wenige Personen akzeptieren alle die Eigenheiten von ihr. Es wird einfach nicht hinterfragt. Nicht mal die Schule soll auf ihr Fernbleiben reagiert haben. Da gibt es einfach Phasen die einfach unglaubwürdig sind und einfach nicht nachvollziehbar sind.
Fazit: Wer keine Angst vor einem dicken Schinken hat, in dem sehr eindringlich und auf sympathische Art und Weise das Leben eines Asperger Mädchens geschildert wird sei dieses Buch ans Herz gelegt. Auch wenn es hier und da ziemlich große Ungereimtheiten gibt, die dem Leser ganz schön zum grübeln bringen.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Alte Geschichte im neuen Gewandt

Vollendet – Der Aufstand
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Alte Geschichte im neuen Gewandt.
Wer sich noch an den ersten Teil der Vollendet Reihe erinnern kann erlebt ein Déjà-vu. Die neuen Figuren wie Starkey und Mirakolina mit ihren beiden Geschichten gleichen ...

Alte Geschichte im neuen Gewandt.
Wer sich noch an den ersten Teil der Vollendet Reihe erinnern kann erlebt ein Déjà-vu. Die neuen Figuren wie Starkey und Mirakolina mit ihren beiden Geschichten gleichen denen von Roland und Lev aus dem ersten Teil.
Starkey wird für ihn ohne Vorwarnung zur Umwandlung abgeholt. Mirakolina, die einst nur erschaffen wurde um ihren kranken Bruder zu retten wächst als Zehntopfer auf und denkt der ihr vorgezeichneter Weg in ein Erntecamp ist ihr vorherbestimmt.
Doch der Transport in das Erntecamp wird bei beiden jäh unterbrochen. Starkey landet auf dem Friedhof und baut sich ähnlich wie Roland im ersten Band seine Privatarmee aus Störchen auf. Mirakolina wird kurz vor dem Erntecamp befreit und landet bei Lev in einem Geheimversteck für befreite Zehntopfer. Starkey setzt alles daran seine Macht auf dem Friedhof auszubauen und Connor zu demontieren, der nun das Sagen auf dem Friedhof hat und für an die 1000 Jugendliche verantwortlich ist. Die Lage auf dem Friedhof spitzt sich zu während Risa nach ihrem schweren Unfall im Rollstuhl sitzt gegen ihren Willen von einer Organisation festgehalten wird und eine neue Wirbelsäule bekommt. Sie wird in einem Haus festgehalten, in dem sie auf Cam trieft einen Neuen Menschen der aus vielen 100 Jugendlichen zusammengesetzt wurde und damit an Frankenstein erinnert.
Starkeys Alleineingänge gefährden den Friedhof und münden in eine Katastrophe…
Die Handlung bietet nicht viel Neues. Anfangs liest der Leser quasi den ersten Teil noch einmal nur mit neuen Figuren. Erst als die alten Figuren auch wieder auftauchen nimmt die Geschichte langsam an Fahrt auf. Jedoch dümpelt diese meistens vor sich hin und die ganze Geschichte wird somit unnötig in die Länge gezogen. Hier und da kommen ein paar neue Informationen dazu was auch bewirkt das die Handlung voranschreitet.
Die neu eingeführten Figuren erzählen quasi die alte Geschichte noch einmal. Erst als die alten Figuren auch dazukommen wird es interessanter. Die Entwicklung der Figuren ist vorhersehbar und keine große Überraschung. Der Storch Starkey der alle in große Gefahr bringt weil er machtgeil ist. Mirakolina ein überzeugtes Zehntopfer das begreift, das ihr weg keineswegs vorherbestimmt ist. Connor, der die Position des Admiral übernommen hat und nun auch wie dieser agieren muss und auch ähnliche Fehler macht, wie der Admiral damals.
Selbst bei dem großen Finale in dem jede Figur ihr wahres Ich zeigt, birgt wenige Überraschungen.
Fazit: Ein blasser Abklatsch von „Vollendet Die Flucht“ nur mit neuen Figuren. Nach dem Titel „Vollendet – Der Aufstand“ hätte ich mir ein klein wenig mehr erhofft. Und vor allem wesentlich mehr Tempo. Gut es kamen auch neue Aspekte aber in großen und ganzen lediglich Teil 1 noch einmal.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Das Streben nach Macht

Die Blätter der Eiche
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Macht sollte nicht immer das erste Mittel der Wahl sein.
Nach dem der Orden bereits im ersten Band der Geschichte zerschlagen wurde, bleiben noch zwei Geheimbünde übrig, die sich bis aufs Blut bekriegen. ...

Macht sollte nicht immer das erste Mittel der Wahl sein.
Nach dem der Orden bereits im ersten Band der Geschichte zerschlagen wurde, bleiben noch zwei Geheimbünde übrig, die sich bis aufs Blut bekriegen. Die Rivalitäten beschränken sich nicht mehr nur darauf den gegnerischen Bund zu schwächen, nein die kriegerischen Auseinandersetzungen werden in aller Öffentlichkeit ausgetragen und schaden damit der britischen Bevölkerung. Es regiert die Angst.
Nola, Shane und Bleu die wir bereits aus dem ersten Band kennen stolpern über ein Rätsel und beginnen mit der Lösung. Doch bevor sie damit richtig in Gange kommen werden sie von finsteren Gesellen bedroht und Nola gerät in erste Schwierigkeiten. Fast gleichzeitig werden alte Geheimnisse gelüftet, die die Freundschaft auf eine harte Zerreisprobe stellen.
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und startet sehr rasant in die Geschichte. Leider flacht diese im mittleren Teil sehr ab, da das Hauptgewicht von der Rätsellösung auf einen Nebenstrang übergeht.
Empfehlenswert ist es wirklich vorher Band 1 vor diesem Band zu lesen um die Figuren besser einzuordnen. Hilfreich währe vor den Prolog eine kurze Einführung nach dem Motto was bis jetzt geschah einzufügen, um den Einstieg zu erleichtern.
Die Figuren sind zwar gut beschrieben doch fehlt es ihnen teilweise wirklich an Tiefe und Glaubwürdigkeit. Wenn jemand wirklich sauer und zornig ist, dann zeigt er auch Emotionen und die fehlen teilweise einfach, was die Figuren dann unglaubwürdig erscheinen lassen.
Fazit: Wer gerne Verschwörungsgeschichten liest kann ich es nur empfehlen, auch wenn das Buch hier und da deutliche Schwächen hat. Eine nette Geschichte für Zwischendurch.