Cover-Bild Kretische Feindschaft
Band 1 der Reihe "Michalis Charisteas Serie"
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Scherz
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 17.04.2019
  • ISBN: 9783651025806
Nikos Milonás

Kretische Feindschaft

Der erste Fall für Michalis Charisteas

Frühling auf Kreta – Vor der Hafenstadt Chania blühen die Olivenbäume, doch ganz in der Nähe bricht eine alte Fehde wieder auf …

Wenn Kommissar Michalis Charisteas morgens vor der Arbeit seinen ersten Ellinikos trinkt und dabei den Blick auf den malerischen venezianischen Hafen seiner Heimatstadt Chania genießt, kann er sich nicht vorstellen, an einem anderen Fleck der Erde zu leben. Die Touristen schlafen noch, von den Bergen weht der Duft von Thymian, Oleander und den blühenden Olivenbäumen herüber und vom Meer der Geruch von Salz und Muscheln.

Alles wäre perfekt, könnte in diesem Moment seine Freundin Hannah bei ihm sein. Aber Hannah ist Deutsche und kommt nur alle paar Monate nach Kreta, was für Michalis und seine große Familie jedes Mal ein besonderes Ereignis ist und alle in helle Vorfreude versetzt.

So auch an diesem Tag Ende April. Doch noch bevor Michalis Hannah am Nachmittag am Flughafen in die Arme schließen kann, steckt er mitten in einem neuen Fall. Der Bürgermeister des Nachbarorts wird vermisst und kurz darauf tot in einem Autowrack an der Felsenküste gefunden. Ein Unfall, wie die örtliche Polizei schnell feststellt. Doch im Gegensatz zu seinen Kollegen gibt sich Michalis nicht mit einfachen Erklärungen zufrieden. Bei seinen nicht immer ganz offiziellen Ermittlungen stößt er auf alte Feindschaften, die weitere Opfer fordern werden …

Der erste Fall für Kommissar Michalis Charisteas

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Sodom und Gomorra auf Kreta

0


Als begeisterte Krimi-Leserin und Kreta-Urlauberin musste ich „Kretische Feinschaft“ unbedingt haben und wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Kommissar Michalis Charisteas ermittelt auf der griechischen ...


Als begeisterte Krimi-Leserin und Kreta-Urlauberin musste ich „Kretische Feinschaft“ unbedingt haben und wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Kommissar Michalis Charisteas ermittelt auf der griechischen Insel Kreta, genauer gesagt in seiner Heimatstadt, die Hafenstadt Chania, an der Nordwestküste. Er freut sich schon auf den Besuch seiner deutschen Freundin Hannah, die in Berlin lebt, als er nach Kolymbari gerufen wird.
Der Bürgermeister des Nachbarorts ist verschwunden. Kurz darauf wird Stelios Karathonos‘ Leiche aus einem Autowrack an der Felsenküste geborgen. Wie es scheint, handelt es sich um einen Unfall. Denn in seinem Blut wird Alkohol gefunden. Die Ermittlungen werden eingestellt.
Doch dann gibt es einen weiteren Toten…
Nikos Milonás alias Frank D. Müller hat seinen ersten Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Dem starken Anfang folgt ein etwas schwächerer Mittelteil. Auch das Privatleben des Protagonisten nimmt einen breiten Raum ein. Familie wird auf Kreta groß geschrieben.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Michaelis und Hannah sind mir sofort ans Herz gewachsen. Er ist ein stolzer Kreter und verbeißt sich in den Fall, fast wie ein Deutscher.
„Nikos“ als Hommage an Nikos Kazantzakis, der Alexis Sorbas geschrieben hat? Jedenfalls hat der Autor seiner Geschichte zwei Zitate des Schriftstellers vorangestellt. Gut gefallen hat mir, dass es vorne im Buch eine Übersichtskarte der Schauplätze und ein Personenverzeichnis gibt.
Alles in allem eine Geschichte, die für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den zweiten Fall für den sympathischen Kommissar.

Fazit: Auftakt einer Krimi-Serie, die auf Kreta spielt. Die perfekte Urlaubslektüre!

Veröffentlicht am 13.05.2019

Da gibt es noch Luft nach oben

0

Wenn der Sommer vor der Tür steht, haben Urlaubskrimis bei deutschen Lesern Konjunktur. Sie bedienen Sehnsüchte. Sei es, weil die Handlung am zukünftigen Urlaubsziel verortet ist, oder man Erinnerungen ...

Wenn der Sommer vor der Tür steht, haben Urlaubskrimis bei deutschen Lesern Konjunktur. Sie bedienen Sehnsüchte. Sei es, weil die Handlung am zukünftigen Urlaubsziel verortet ist, oder man Erinnerungen an Gegenden zurückholen möchte, in denen man bereits schöne Urlaubstage verbracht hat. Mittlerweile deckt dieses Genre fast alle europäischen Urlaubsziele ab, in der Regel von deutschen Autoren unter jeweiligem landestypischen Pseudonym geschrieben. Ein cleverer Schachzug, soll dies doch suggerieren, dass hier jemand schreibt, der Land und Leute wie seine Westentasche kennt.

In diese Kategorie fällt auch Nikos Milonás, wobei dies das offene Pseudonym des Fernsehschaffenden Frank D. Müller ist. Dieser ist nach eigener Aussage Kreta-Kenner und schließt mit seinem Erstling „Kretische Feindschaft“ eine Lücke, denn die griechische Insel war bisher ein weißer Fleck auf der Karte der Urlaubskrimis.

Ausgangspunkt der Handlung ist der vermisste Bürgermeister von Kolymbari. Und da die Polizei vor Ort offenbar weder willens noch in der Lage ist, sich angemessen und engagiert um den Fall zu kümmern, werden Michalis Charisteas und sein Kollege Koronaios (beide Mordkommission Chania) auf Anweisung des Gouverneurs mit dem Fall betraut. Der Vermisste wird gefunden, tot. Offenbar ist er mit seinem Auto von der Straße abgekommen und einen Abhang hinabgestürzt. Fall abgeschlossen, obwohl Michalis große Zweifel an der Version der Kollegen aus Kolymbari hat, weshalb er die Ermittlungen auf eigene Faust und entgegen jeder Anweisung weiterführt. Und schnell wird ihm klar, dass dieser Fall weitaus komplexer als angenommen ist und weit in die Vergangenheit reicht.
Keine Frage, die Story ist spannend und schlüssig aufgebaut, überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen. Hier gibt es nichts zu meckern, auch wenn zum Ende hin mir die eine oder andere Erklärung/Motivation nicht schlüssig erscheint und eher lapidar in einem Nebensatz oder gar nicht abgehandelt wird.

Die Personen haben Potenzial, wobei hier Michalis Kollege Koronaios wesentlich interessanter und mit mehr Konturen als dieser daherkommt. Die Love-Story zwischen Michalis und seiner deutschen Freundin Hannah ist unaufdringlich, hätte ich jetzt aber nicht unbedingt benötigt. Sie dient letztendlich nur dazu, die Gegensätze zwischen Kretern und Deutschen aufzuzeigen. Und damit habe ich meine Probleme, denn damit werden Vorurteile zementiert. Kretischer Schlendrian, Mauscheleien in Behörden, Vorteilnahme im Amt…und…und…und.

Chania und Umgebung als Handlungsorte, speziell die Nordküste, scheint mir nicht die beste Wahl, da dieser Teil der Insel mittlerweile viel von seinem Charme und seiner Ursprünglichkeit verloren hat. Was Kreta wirklich ausmacht, findet man eher in den abgelegenen Gegenden.

Der Autor arbeitet in seinen Beschreibungen mit sehr vielen Stereotypen, ganz so, wie der deutsche Urlauber sich die Insel und ihre Menschen vorstellt: der venezianische Hafen (zugegeben, der ist wunderschön), Meeresrauschen, Olivenhaine, wilden Thymian, Orangenbäume und, weil jeder Kreta-Urlauber zum Schluchtenwandern dorthin möchte, die Samaria. Die Kreter trinken jede Menge Frappé, Ellinikós und Raki und essen die köstlichen Gerichte ihrer Heimat (hier bekommt der deutsche Leser natürlich die Übersetzung geliefert) rauf und runter. Ein bisschen zu viel von allem, aber dennoch unterhaltsam mit guten Ansätzen.

Wie es scheint ist „Kretische Feindschaft“ der Auftakt einer Reihe mit Michalis Charisteas, dessen Entwicklung, gerade wenn man Kreta kennt und liebt, im Auge behalten sollte. Luft nach oben ist allemal.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Unterhaltsame Lektüre mit Urlaubsflair

0

Das Buch „Kretische Feindschaft“ ist der erste Fall für Michalis Charisteas, einem Kommissar der Mordkommission in Chania auf Kreta. Hinter dem Namen des Autors Nikos Milonás agiert der in München wohnende ...

Das Buch „Kretische Feindschaft“ ist der erste Fall für Michalis Charisteas, einem Kommissar der Mordkommission in Chania auf Kreta. Hinter dem Namen des Autors Nikos Milonás agiert der in München wohnende Frank D. Müller, der als Jugendlicher seine Liebe zu der Kretischen Insel entdeckt hat.
Michalis Charisteas ist über dreißig Jahre alt. Seit er das Kommissariat in Athen verlassen hat wohnt er wieder zu Hause über der Taverne der Familie, die inzwischen von seinem älteren Bruder geleitet wird. Seine deutsche Freundin Hannah ist Doktorandin der Kunstgeschichte in Berlin. Sobald Hannah es vom Studium her einrichten kann kommt sie nach Kreta oder Michalis verbringt seinen Urlaub in Berlin. Eines Tages stirbt der Bürgermeister einer nahegelegenen Gemeinde bei einem Unfall. Während der Ermittlungen kommt es zu Ungereimtheiten. Wenige Tage später geschieht ein Mord und Michalis hat die Vermutung, dass die beiden Begebenheiten zusammenhängen könnten.
Nikos Milonás schreibt mit viel Herzblut für seine Lieblingsinsel, so dass die Ermittlungen manchmal hinter seine Schwärmereien für die Landschaft und Kultur sowie kretischer Gerichte und Getränke zurücktreten. Michalis ist ein rechtschaffener Kommissar, der unglücklich über unaufgeklärte Fälle ist. Er stellt Fragen, auf die seine Kollegen nicht kommen und die kleine wichtige Details ans Tageslicht bringen, die für die Ermittlungen wichtig sind.
Einen großen Platz in der Geschichte nimmt seine Beziehung zu Hannah ein, die als Figur leider eher blass bleibt. Obwohl Michalis Familie sehr einnehmend ist, lenkt Hannah immer wieder sehr schnell ein und ordnet ihren Willen unter. Auch Michalis findet keine deutlichen Worte, den Erwartungen seiner Familie entgegenzutreten. Nach einem eher behäbigen Anfang nimmt die Geschichte durch einige unerwartete Wendungen zunehmend Fahrt auf.
Im weiteren Verlauf des kriminellen Geschehens arbeitet Nikos Milonás mit Übertreibungen: Polizeibeamte werden nur nach Aufforderung ihres Chefs aktiv und leisten den Anweisungen bedingungslos Folge und Angehörige von Opfern finden mit den Tätern jenseits des Gesetzes eine befriedigende Lösung, die sich ganz nach den eigenen Interessen richtet. Mir kam das wenig realistisch vor, doch dadurch ergibt sich ein unterhaltsamer Kriminal- und Liebesroman, der als Urlaubs- und Strandlektüre gut geeignet ist.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Urlaubsgefühle mit einem Hauch von Spannung

0

Auf Kreta ist die Welt noch in Ordnung, und so hat Michalis von der Mordkommission in Chania nicht allzu viel zu tun, außer auf die Ankunft seiner Freundin Hannah zu warten. Doch noch während die im Flugzeug ...

Auf Kreta ist die Welt noch in Ordnung, und so hat Michalis von der Mordkommission in Chania nicht allzu viel zu tun, außer auf die Ankunft seiner Freundin Hannah zu warten. Doch noch während die im Flugzeug zwischen Berlin und Griechenland sitzt, wird der im Nachbarort vermisste Bürgermeister tot aufgefunden. Er ist mit seinem Auto von der Straße abgekommen, alles sieht nach einem tragischen Unfall aus. Doch Michalis stößt auf Ungereimtheiten.
„Kretische Feindschaft“ ist der erste Band mit dem kretischen Ermittler Michalis Charisteas. Der Krimi kann leider nicht unbedingt mit spannenden Ermittlungen, dafür aber mit der Atmosphäre punkten. Dem Autor gelingt es ganz hervorragend beim Leser Urlaubsgefühle zu wecken; man spürt seine Begeisterung für die Insel in jeder Beschreibung von Land, Leuten und heimischen Köstlichkeiten, die sich dann sofort auf den Leser überträgt. Man verzeiht ihm dafür auch schnell, wenn er übers Ziel hinausschießt und auf jeder Seite noch mehr Kreta unterbringen will als der Geschichte unbedingt gut tut. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen; einige Worte werden leider nahezu inflationär gebraucht (Frappé, graue Lederjacke usw.), sodass man irgendwann davon genervt ist, ansonsten fand ich die Geschichte aber wirklich schön zu lesen. Die Figuren sind etwas stereotyp und klischeehaft geraten, Michalis und Hannah sind aber ganz sympathisch und über Michalis griechische Großfamilie lässt sich auch mal lachen. Der Kriminalfall ist der große Schwachpunkt, denn der entwickelt sich weder spannend noch temporeich. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass dem Autor selbst noch nicht ganz klar war, wo er mit seinem Krimi denn nun hinmöchte und so irrt die Handlung etwas aber die zugegebenermaßen wunderschöne Insel. Im Endeffekt handelt es sich eher um einen schönen Landschaftsroman, dem man auch noch mit urlaubsbedingt ausgeschaltetem Kopf wunderbar folgen kann.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Urlaubslektüre - Lokalkrimi Kreta

0

Der Krimi „Kretische Feindschaft – Ein Fall für Michalis Charisteas“ von Nikos Milonás ist 2019 im Fischer Scherz Verlag erschienen.
Der griechische Kommissar Michalis Charisteas lebt in Chania auf Kreta. ...

Der Krimi „Kretische Feindschaft – Ein Fall für Michalis Charisteas“ von Nikos Milonás ist 2019 im Fischer Scherz Verlag erschienen.
Der griechische Kommissar Michalis Charisteas lebt in Chania auf Kreta. Ende April kommt seine deutsche Freundin wieder einmal auf Besuch, was für Michalis und seine Familie jedes Mal ein großes Ereignis ist. Doch bevor er Hannah in die Arme schließen kann, wird der Bürgermeister des Nachbarorts vermisst und kurz darauf tot in einem Autowrack gefunden. Doch Michalis glaubt nicht an einen Unfall und beginnt zu ermitteln.
Von Beginn an hat mich der Krimi in die malerische Landschaft Kretas entführt. Ich habe mich zurückerinnert an einen Familienurlaub, den wir genau dort verbracht haben, wo die Handlung des Krimis spielt. Der eigentliche Fall ist nicht Hauptthema im Buch, viel mehr wird der Nebenschauplatz, die Familie, die griechische Küche und die Landschaft Kretas, behandelt. So wird Nikos Milonás dem Buch als Urlaubslektüre gerecht.