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Veröffentlicht am 10.08.2020

Locker, leichte Sommerlektüre

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Sophie Petersen, 29, verliert sich in Tagträumen rund um einen mintgrünen Foodtruck, ihrem großen Traum, mit dem sie reisen und vor allem darin kochen möchte.. Aber immer wieder findet sie ein „aber“, ...

Sophie Petersen, 29, verliert sich in Tagträumen rund um einen mintgrünen Foodtruck, ihrem großen Traum, mit dem sie reisen und vor allem darin kochen möchte.. Aber immer wieder findet sie ein „aber“, was sie davon abhält ihren Traum wahr werden zu lassen. Von einer Zeitarbeitsfirma an einen Filmverleih vermittelt, sitzt sie am Empfang und langweilt sich. Dies ändert sich schlagartig, als sie kurzfristig das Marketing für einen bald erscheinenden Film übernehmen muss. Sie ist sogar bei den Dreharbeiten des Films in Dänemark vor einer traumhaften Meereskulisse dabei. Hier lernt sie Nick und seine Hündin Yukon kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Hierbei vergisst sie ganz, dass zuhause ihr Freund Tim auf sie wartet…

In diesem Roman nimmt mich Franziska Jebens mit in die raue Welt des Filmbusiness und in die Welt von Sophie. Einer jungen Frau, die mir für ihre 29 Jahre so unreif erscheint wie ein 16-jähriger Teenager. Eine Frau, die es allen recht machen und allen gefallen will. Die keine eigene Meinung hat, bis ihr von ihrer Freundin Sasha und einer alten Freundin ihrer Mutter der Kopf gewaschen wird und sie endlich mal die Initiative ergreift. Sasha und Claudette, zwei tolle Frauen, von denen sich Sophie einiges abschauen kann.
Die Geschichte ist sehr vorhersehbar, es passiert eigentlich nichts, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Fast alle Personen, die ich kennenlerne erfüllen ein Klischee, sind stark überzeichnet und zum Teil sehr unsympathisch. Claudio, ein Kollege bei Triversal und Peter mit seinem Foodtruck in Dänemark sind zwei Männer, die ich gerne zu Freunden haben würde. Und natürlich Nick, der mich mit seiner fürsorglichen und total liebenswerten Art sofort für sich eingenommen hat.

Alles in allem eine leichte, seichte Sommerlektüre, von der ich mir sehr viel mehr versprochen hatte. Die ich aber Dank der witzigen Dialoge und Wortschöpfungen und auch wegen Sophies Wandel bzw. Erkenntnis, gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Leider nur einer von Vielen

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
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Pünktlich zum Start der Sommerferien bietet der GU-Verlag einen Reiseführer mit den schönsten Reisezielen für einen Kurztrip innerhalb Deutschlands an. Auf 480 Seiten stellt mir der Autor Axel Klemmer ...

Pünktlich zum Start der Sommerferien bietet der GU-Verlag einen Reiseführer mit den schönsten Reisezielen für einen Kurztrip innerhalb Deutschlands an. Auf 480 Seiten stellt mir der Autor Axel Klemmer 1000 sehenswerte Ziele in ganz Deutschland vor. Für die Handtasche oder den Rucksack zu schwer, ist er für die Planung im Voraus von zuhause aus oder zum Mitnehmen im Handschuhfach im Auto bestens geeignet, Deutschland von seinen schönsten Seiten kennenzulernen.

Wunderschöne Fotos, dazu Informationen zu Ausflugszielen, Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants mit denen man richtig was anfangen kann. Für mich hätte das alles nur noch etwas ausführlicher sein können. Ausserdem vermisse ich das Aussergewöhnliche, Insider-Tipps, die nicht jeder kennt oder Ziele in Deutschlands wunderschöner Natur. Davon bekomme ich hier sehr wenig. Zumeist geht es in unsere Städte, die zweifelsohne auch sehr schön sind. Da ich sehr Vieles, was hier vorgestellt wird schon kenne, gibt es nach dem Durchblättern nur wenige Lesezeichen, die ich gesetzt habe.

Ein dicker Reiseführer, der für mich nicht viel Neues bringt. Menschen, die gerade anfangen Deutschland kennenzulernen, sollten ruhig mal einen Blick hinein werfen.
Von mir bekommt der Führer 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Zu wirr, zu verzweigt und zu unrealistisch

Schwestern im Tod
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Gerechtigkeit um jeden Preis?
Diese Frage stellt sich Capitaine Martin Servaz, als er seinen ersten Fall als Kommissar nach 25 Jahren endgültig aufgeklärt hat.
Aber von Anfang an:
1993: Bei einer Kanufahrt ...

Gerechtigkeit um jeden Preis?
Diese Frage stellt sich Capitaine Martin Servaz, als er seinen ersten Fall als Kommissar nach 25 Jahren endgültig aufgeklärt hat.
Aber von Anfang an:
1993: Bei einer Kanufahrt auf einem Seitenarm der Garonne findet François-Régis Bercot die an zwei Bäume gefesselten Leichen zweier junger Frauen gekleidet in weiße Kommunionkleider. Die Auffindesituation erinnert an den Roman des Erfolgsautors Erik Lang „Die Kommunikantin“. Lang wird zwar in Untersuchungshaft genommen, muss aber nach dem Geständnis und Freitod eines jungen Mannes wieder freigelassen werden.
25 Jahre später stirbt Langs Ehefrau Amalia an verschiedenen Schlangenbissen. Hochgiftigen Schlangen – ein Hobby ihres Mannes – die aus den Terrarien befreit wurden. Auch sie trägt ein weißes Kommunionkleid. Wieder steht Lang unter Verdacht und Servaz muss sich fragen, ob sie ihn damals zu früh haben gehen lassen.

Dies ist schon der 5. Band des so hoch gelobten französischen Autors Bernard Minier. Obwohl es für mich der erste war, den ich von ihm gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten mich mit dieser Geschichte zurecht zu finden. Hier und da gibt es Anspielungen auf vergangene Fälle, was aber fürs Verständnis nicht gestört hat.

Erik Lang ist ein etwas wirrer, arroganter, spöttischer und selbstverliebter Charakter, mit dem ich gar nicht warm geworden bin. Genau so ging es mir leider auch mit Capitaine Servaz, der mir oft zu unerwartet und unerklärlich gehandelt hat. Seinen Vorgesetzten Léo Kowalski, Chef der Mordkommission Toulouse, hingegen mochte ich gleich. Genau so wie Servaz´ Kollegen Samira Cheung und Vincent Espérandieu, die beiden besten Köpfe der Mordkommission. Leider stehen sie etwas hinter Servaz zurück.

Der Fall um die beiden toten Schwestern Alice und Ambre Oestermann zieht sich bis ins Jahr 2018 hinein. War es zwischendrin immer wieder etwas wirr mit all den Wendungen, war die Auflösung zwar nachvollziehbar, für mich aber einfach nur unglaubwürdig. Hier waren es der realitätsfernen Zufälle einfach irgendwann zu viel.
Der Brief von Servaz´ Vater und auch das letzte Aufbäumen eines Fans von Erik Lang hätte ich nicht auch noch gebraucht.

Eine Geschichte, die, wäre sie nicht so wirr und verzweigt gewesen, hätte sehr spannend werden können. Da mir auch die langatmigen Erklärungen und die spannungsarme Erzählweise nicht gefallen haben, bekommt der Thriller von mir leider nur 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Die Tücken einer romantischen Waldweihnacht

Eisige Weihnachten
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Familienweihnacht? Mit 10 Erwachsenen und 3 Kindern irgendwo in der thüringischen Einöde? In einem Hotel?
Dazu hat Kerstin absolut keine Lust. Aber vielleicht ist dort genau der richtige Zeitpunkt und ...

Familienweihnacht? Mit 10 Erwachsenen und 3 Kindern irgendwo in der thüringischen Einöde? In einem Hotel?
Dazu hat Kerstin absolut keine Lust. Aber vielleicht ist dort genau der richtige Zeitpunkt und Platz um ihrem Mann beizubringen, dass sie die Scheidung anstrebt. Auf dem Hinweg beginnt es kräftig zu schneien an und wie sich bei der Ankunft herausstellt, ist das Hotel seit dem 21. Dezember geschlossen. Als dann Hotelchefin Nicole Winter (was für ein passender Name) auftaucht, sie in ihrem Hotel bei freier Zimmerwahl übernachten lässt und auch die Kühlkammer und der Weinkeller benutzt werden darf, scheint alles gut. Doch dann häufen sich Zwischenfälle, bei denen Katrin immer gerade noch unbeschadet bleibt. Bis sie es zum Schluss fast doch noch erwischt.


Mit ihrer spritzigen, leicht zu lesenden Schreibweise versteht es Ella Danz mich ganz schnell in die frostige Winterhölle hinein zu ziehen.

Besonders gelungen finde ich die so derart verschiedenen Protagonisten. Allen voran Anke, die kleine Schwester von Kerstin, die sich nicht immer im Griff hat und gerne dem Alkohol zuspricht. Kerstins Ehemann, der auch mich mit dem Kosenamen „Schneckchen“ derart nervt. Und Papas neue Gefährtin Lilo, die ihren Schnabel einfach nicht halten kann. Richtig sympathisch sind mir Pamela, die Freundin von Kerstins Bruder Jörg, und Kerstins Ex Burkhard mit dem gemeinsamen Sohn Lukas. Aber auch alle Anderen haben ihre Macken, kommen sehr menschlich und nahbar rüber. Trotzdem bin ich mit ihnen nicht warm geworden.

Es muss nicht immer eine vor Spannung triefende Geschichte sein. Hier in der Winterlandschaft ist die Spannung ganz leise, aber hintergründig immer da. Und der Schluss wartet dann noch mit einem ganz besonderen Knaller auf.

Eine winterliche Weihnachtsgeschichte mit interessanten Protagonisten und einer Geschichte, die ich sehr gut nachvollziehen konnte. Die aber auch sehr vorhersehbar ist. Ein genau in die Jahreszeit passendes und unterhaltendes Buch.

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Veröffentlicht am 24.06.2019

Hat mich leider nicht angesprochen

Im Schatten des Schleiers
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Maryam Heidani Ahwazi beschreibt in diesem Buch ihre Kindheit, ihre Jugend und einen Teil ihres Erwachsenenlebens inkl. ihrer Flucht aus dem Iran nach Deutschland.

Ich lese sehr gerne Erfahrungsberichte ...

Maryam Heidani Ahwazi beschreibt in diesem Buch ihre Kindheit, ihre Jugend und einen Teil ihres Erwachsenenlebens inkl. ihrer Flucht aus dem Iran nach Deutschland.

Ich lese sehr gerne Erfahrungsberichte von Frauen, die ein besonderes Schicksal beschreiben. Hier wurde ich leider enttäuscht.

Ihre Geschichte ist in drei Teile untergliedert. Jeder Teil unterteilt sich nochmal in viele kleine einzelne Geschichten.

Im ersten Abschnitt erfahre ich vieles aus ihrer Kindheit. Als Ahwazi, einem Stamm im Süden des Iran, wurden ihre Eltern überwacht, ein Bruder Tiam kam ins Gefängnis, ihre Schwägerin Kiana wurde misshandelt und verlor bei einer Razzia in ihrem Haus ihr Ungeborenes. In der Schule galt die totale Überwachung durch die Basidschi, Frauen und auch ältere Schülerinnen, die darauf achteten, dass alle „Gesetze“ des Islamischen Staates eingehalten wurde.

Der zweite Teil befasst sich mit Maryam, die eine Ausbildung gemacht hat und nun in einem Raum ihres Zuhauses einen Kosmetiksalon betreibt. Schnell nistet sich hier Malihe ein, eine Art Wahrsagerin, durch die Maryam neue Kundinnen gewinnt, sich aber auch sehr abhängig macht. Mir waren diese Geschichten einfach zu abstrus, zu nicht vorstellbar. Kurz – ich konnte damit gar nichts anfangen.
Und Maryam entdeckt für sich das Christentum, was in ihrem Land sehr gefährlich ist. Diese Wandlung kam für mich so überraschend, dass ich sie einfach hingenommen habe. Vorstellbar war es so, wie sie es schildert, für mich leider nicht.

Im dritten Abschnitt erfahre ich von Maryams Inhaftierung, da sie wohl jemand wegen ihres Glaubens angezeigt hat. Sie freundet sich mit einer Wärterin an, wird misshandelt, nach einem halben Jahr auf Kaution freigelassen, folgt dem Rat des Sicherheitsdienstes im Gefängnis und flieht mit ihrer Familie. Ihr Mann, von dem ich insgesamt sehr wenig erfahre, bleibt im Iran zurück. Die Flucht geht über die Türkei nach Griechenland und dann ist Maryam auch schon in Deutschland.
Wenn ich die Berichte von Menschen, denen eine Flucht bis hierher geglückt ist, lese, bin ich wegen der Grausamkeiten, der widrigen Umstände immer wieder schockiert. Hier liest es sich fast wie eine ganz normale Reise durch verschiedene Länder.

Auch an den Schreibstil mit den kurzen Sätzen und den vielen kleinen Kapiteln musste ich mich erst gewöhnen. Außerdem fehlen mir hier einfach die Emotionen.

Ein Buch, das den Lebensweg einer jungen Frau vom Islam zum Christentum und vom Iran nach Deutschland beschreibt. Leider konnte mich Maryams Geschichte nicht fesseln. Schade.

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