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Veröffentlicht am 21.07.2019

Was ist, wenn deine Eltern nicht deine Eltern sind?

Der Geist von Cavinello d'Alba
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Cover
Das Cover ist mal was ganz anderes als sonst üblich. Es gefällt mir sehr gut, es ist sehr auffällig und mysteriös gestaltet. Im Hintergrund des Covers ist ein Gesicht eines Menschen zu sehen, dass ...

Cover
Das Cover ist mal was ganz anderes als sonst üblich. Es gefällt mir sehr gut, es ist sehr auffällig und mysteriös gestaltet. Im Hintergrund des Covers ist ein Gesicht eines Menschen zu sehen, dass von wild verwehten Haaren unkenntlich gemacht ist. Doch das Haar schimmert in der Sonne. Genau an dieser Stelle ist der Name der Autorin „Caroline Sesta“, leider nicht sehr gut lesbar, zu finden. Direkt darunter können wir den Titel des Buches „Der Geist von Cavinello d’Alba“ lesen, der in Versalien, genauer gesagt in Kapitälchen, gesetzt wurde. Durch dieses Schimmern im Haar kommt der Titel sehr gut zur Geltung und wirkt irgendwie geisterhaft. Ein sehr gelungenes Cover, bei dem man magisch angezogen fühlt. Das Cover lädt einen zum Nachforschen ein, man möchte wissen, was es mit dem Gesicht auf sich hat.

Inhalt
Zu Beginn des Buches wird erst der Begriff Castello erklärt und wo sein Ursprung zu finden ist, dann stellt die Autorin kurz alle Hauptpersonen vor. Danach lernen wir Baldassare kennen, der von seinem Vater in eine Ehe gezwungen wurde, die er nicht wollte.
Das Buch ist in zwei Teilen geschrieben worden. Im ersten Teil lernen wir Cornelia Kühne, eine 25-jährige Konditorin kennen, die noch bei ihren Eltern in Essen wohnt. Sie hat einen Freund, der sie heiraten möchte. Einen Chef, Konditormeister Mattek sen., von „Mattek’s Feinbäckerei“, der ihr als väterlicher Freund zur Seite steht und ihr Ratschläge fürs Leben gibt. Eines Abends bekommt Cornelia ihre Abstammungsurkunde, einen Auszug aus dem italienischen Geburtenregister. Ihr Name ist nicht Cornelia, sondern Donatella, wie es ihr leiblicher Vater gewollt hat. Sie wurde auch nicht in Essen, sondern in Cavinello d’Alba geboren. Das einzige, was der Realität entspricht, ist ihr Geburtsdatum. Ihre vermeintlichen Eltern sind nur Langzeitpflege-Eltern, die von den deutschen Behörden als Eltern in die Geburtsurkunde eingetragen wurden. Ihr leiblicher Vater ist seit acht Jahren tot und hat sie im Testament bedacht. Laut italienischen Recht würde bei minderjährigen Erben sowieso ein Verwalter bestellt und so hätte sie zehn Jahre Zeit, über das Erbe zu entscheiden. Aber wie soll sie sich entscheiden? Wird sich was an dem Verhältnis zu ihren „Langzeitpflege-Eltern“ ändern?
An dieser Stelle beginnt der zweite Teil des Buches. Cornelia fährt nach Piemot, sie ändert ihr bisheriges Leben komplett. Ab sofort ist ihr Name Donatella. Sie nimmt das Erbe an, wohnt auf dem Castello. Dort lernt Donatella den Geist Baldassare di Sodevalle kennen und lieben, der ihr beim Renovieren des Castellos hilf. Da die Renovierungsarbeiten Unmengen von Geld verschlingen, die Donatella nicht zur Verfügung stehen, lässt sich Baldassare immer wieder neue Einnahmequelle einfallen. So macht er im Castello wunderschöne Aufnahmen von einem tanzenden Paar in Kostümen aus seiner Zeit, die für Werbezwecke genutzt werden und viel Geld einbringen. Da so ein monumentales altes Bauwerk und weitere erhaltenswerte Bauwerke sehr viel mehr Geld verschlingen, für die sich Donatella einsetzt, muss sie weitere Geldgeber finden und ist kaum noch bei Baldassare im Castello in Piemont. Auch, damit er immer mit seiner Liebsten Donatella zusammen ist, hat Baldassare einen Plan, den er in die Tat umsetzt. Ab diesem Zeitpunkt sind sie für immer zusammen.

Schreibstil
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist in zwei Teile gespalten worden. Zuerst wird der Teil von Cornelias Leben in Essen beschrieben. Dann ändert sich alles und der zweite Teil ihres Lebens als Donatella in Piemont beginnt. Der Text ist sehr spannend, fesselnd, romantisch und vor allem sehr emotional geschrieben. Es kommt zur großen Liebe zwischen Donatella und Baldassare. Als Leser wird man irgendwie mit in die Situation eingebunden, erlebt alles hautnah und sehr emotional mit. Die Charaktere im Buch sind so lebhaft und gut beschrieben, dass ich ein Bild von Donatella und Baldassare vor Augen hatte. Dieses Märchen ist wunderschön geschrieben und spielt in der Gegenwart im Nordwesten von Italien. Es werden die Probleme angesprochen, die Donatella hat, um ihr Castello Cavinello d’Alba vor dem Verfall zu bewahren, das Unmengen von Geld kosten. Aber mit Hilfe ihres Liebsten Baldassare finden sie eine Lösung für das Castello und ihre Liebe. Fazit
Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ich in dieser Form noch nicht gelesen habe, doch mit einem Happy End, auf das ich nicht gefasst war. Donatella und Baldassare haben für sich einen Weg gefunden, um den Rest ihres Lebens zusammen zu sein.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Hat ihre Liebe eine Zukunft?

Zwei in Solo
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Das Cover ist sehr auffällig. Aus einem offenen Käfig sind zwei Vögel ins Abendrot entwichen und genießen ihre Freiheit. Der Titel des Buches "Zwei in Solo" sowie der Name der Autorin "Elja Janus" kommen ...

Das Cover ist sehr auffällig. Aus einem offenen Käfig sind zwei Vögel ins Abendrot entwichen und genießen ihre Freiheit. Der Titel des Buches "Zwei in Solo" sowie der Name der Autorin "Elja Janus" kommen sehr gut in der oberen Hälfte des Covers, auf dem in Rot gehaltenen Untergrund, zur Geltung. Das Cover fällt einem sofort ins Auge, es ist schlicht und doch zieht es einen magisch an, einfacher ein Hingucker, der einen zum Lesen einlädt.

Am Anfang des Romans lernen wir Sophie, Lehrerin, 31 Jahre, kennen, die mit ihrer Freundin Isabelle einen schönen Abend verbracht hat. Leider verpasst Sophie den Bus und muss zu Fuß nach Hause laufen. Auf ihrem Heimweg wird sie überfallen, doch ein junger Mann rettet sie. Sie glaubt den gut aussehenden Mann zu kennen, doch bei dem Regenwetter im März ist es schwer festzustellen. Beide stellen sich kurz unter, dann kommt die Erinnerung. Er war ihr Schüler, als sie vor fünf Jahren an der Schule begann. Miloslaw Nowak, der müsste jetzt so 22 Jahre alt sein. Ganz in ihren Gedanken vertieft, reißt Milo sie unerwartet in die Gegenwart zurück, soll ich sie Frau Seidel nennen. Damals, in der Schule, war ich in dich verknallt, gesteht er und gibt ihr einen Kuss mit der Bemerkung "Du küsst besser als in meiner Fantasie." Danach begleitet Milo Sophie nach Hause, kommt noch auf einen Sprung mit ihr in die Wohnung und sie verbringen eine tolle Nacht. Selbst der Morgen danach ist für beide eine neue Erfahrung. Beide treffen sich wie selbstverständlich in Sophies Wohnung und haben eine feste Beziehung. Milo lernt Sophies Welt der Bücher kennen und lieben. Sophie hingegen muss sich der Welt von Milo stellen, in der Schimpfworte und Prügeleien an der Tagesordnung sind. Langsam wird aus Sophie und Milo ganz einfach Solo. Doch dann stürzt ihre kleine Welt wie ein Kartenhaus ein. Milo verlässt Sophie. Wieso hat er es gemacht? Wird er wiederkommen?

Schreibstil
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Text ist sehr spannend, fesselnd, romantisch und vor allem sehr emotional geschrieben. Es handelt von der großen Liebe und der Angst, plötzlich alles zu verlieren, da die Menschen in ihrem Umfeld es nicht verstehen. Milo hält bis zum Schluss an seinem Standpunkt fest, Sophie zu beschützen, damit sie nicht wieder verletzt wird. Als Leser wird man irgendwie mit in die Situation eingebunden, erlebt alles hautnah und sehr emotional mit. Die Charaktere im Buch sind so lebhaft und gut beschrieben, dass ich ein Bild von Sophie und Milo vor Augen hatte. Ich habe in dieser wunderbaren Liebesgeschichte viel über Ängste erfahren, die einem vom Elternhaus anerzogen wurden, die einen ein ganzes Leben prägen. Beide haben sich ihren Ängsten gestellt, konnten sie gemeinsam überwinden und dann ein neues Leben beginnen.

Fazit
Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ich in dieser Form noch nicht gelesen habe. Die wechselnde Erzählweise mal aus Sophies und dann aus Milos Sicht machen die ganze Geschichte sehr gefühlsbetont. So konnte ich mit beiden Freude und Schmerz empfinden und einem fast tragischen Happy End entgegenfiebern, auf das ich nicht gefasst war.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Unsterblichkeit der Seele

Ich umarme den Tod mit meinem Leben
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Cover
Das Cover vermittelt eine heitere Stimmung, die sehr gut durch die heitere Ausstrahlung von Marianne Sägebrecht, die auch die Autorin des Buches ist, vermittelt wird. Der Titel des Buches „Ich umarme ...

Cover
Das Cover vermittelt eine heitere Stimmung, die sehr gut durch die heitere Ausstrahlung von Marianne Sägebrecht, die auch die Autorin des Buches ist, vermittelt wird. Der Titel des Buches „Ich umarme den Tod mit meinem Leben“ steht Magenta im unteren Drittel des Covers und kommt auf dem schwarzen Untergrund sehr gut zur Geltung. Ein Cover, das einem besonders ins Auge fällt. Es zieht einen einfach magisch an.

Inhalt
Marianne Sägebrecht wurde am 27. August 1945 am Starnberger See in der kleinen Wohnung einer Hebamme auf die Welt geholt. Schon in frühester Kindheit hat sie den Tod als natürlichen Begleiter kennengelernt. Ihren Vater hat sie nur durch Erzählungen kennengelernt, da er nicht mehr aus dem Krieg zurückgekehrte. In der Schulzeit hat sie, mit dem Herrn Kaplan, begonnen Menschen in ihren letzten Stunden zu begleiten. Aus ihrem festen an Gott und der Unsterblichkeit der Seele hat sie sich mit dem Leben und Sterben auseinandergesetzt. Für Marianne ist es wichtig, da sie ja eine alte Seele ist, allen Menschen einen friedlichen, angst- und sorgenfreien Übergang zu verschaffen. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in der Hospizbewegung und begeistert ihr dortiges Publikum mit einfühlsamen Lesungen aus ihrem Programm „Sterbelieder fürs Leben“.
Auf ihre herzliche Art beschreibt sie einige Personen, die sie begleitet, mit ihrer Familie wieder versöhnt und sogar eine letzte Ruhestätte an einem besonderen Ort besorgt hat. So setzt sie sich täglich, warmherzig und offen, mit ihrem unerschütterlichen Glauben an Gott, an die Unsterblichkeit der Seele, an das Gute im Menschen und mit der großen Kraft der Liebe ein, die im Tod nicht endet. Denn es ist nur eine kurze Zeitspanne zwischen Geburt und Tod, aber die Seele bekommt das „Ewige Leben“ und der unsterbliche Geist eines Menschen kann nicht ausgelöscht werden und begleitet einen immer …

Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr eigenwillig, man wird als Leser persönlich angesprochen, darf sie sogar privat begleiten, erhält von ihr das Rezept der „Überlebens-Hühnersuppe“. Dann erzählt sie auf ihre so liebevolle Art von den Kräuterbädern, die die Stimmung aufhellen und die bösen Gedanken verschwinden lassen. Diese Rezepte verrät sie leider nicht. Für sie gehört der Tod zum Leben. Sie nimmt den Tod an und freut sich, Menschen in der schwierigen Zeit begleiten zu dürfen und erhält von ihnen als Dank ein ganz besonderes Lächeln auf dem Gesicht beim Hinübergehen.

Ich finde der Spruch, der bei uns in der Wohnung hängt, passt wirklich gut zu Marianne Sägebrecht:

Mehr Liebe im Leben!
Dem Toten weiht man frische Kränze,
warum ihm dann im Leben nicht?
Warum so sparsam mit der Liebe
und warten, bis das Herz zerbricht?
Im Grabe sieht man keine Blumen,
im Grabe fühlt man keinen Schmerz;
wenn lebend man mehr Liebe übte,
würd‘ länger schlagen manches Herz.

Sie setzt den Text in die Tat um, wenn man zwischen den Zeilen liest. Sie schätzt die Menschen zu ihren Lebzeiten, tut ihnen Gutes und ist für sie da. Denn nach dem Tod bringt auch alles jammern nichts, dann ist eindeutig alles zu spät.

Der Text liest sich auf den ersten Blick sehr traurig. Aber man sollte auch zwischen den Zeilen lesen.
Die Menschen die man liebt (Partner, Familie & Freunde) oder die einem wichtig sind, sollte man zu deren Lebzeiten schätzen, für sie da sein …
Wenn sie nicht mehr da sind, ist alles jammern „ach hätte ich dies oder jenes gesagt oder getan“ eindeutig zu spät!.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Durch das richtige Fett ein besseres und gesünderes Leben

Ran an das Fett
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Das Cover ist sehr auffällig und mal ganz anders. Obwohl das Cover nach einem Ratgeber-Buch aussieht, kommt es sehr verständlich rüber. Der Titel des Buches „Ran an das Fett“ sowie der Name der Autorin ...

Das Cover ist sehr auffällig und mal ganz anders. Obwohl das Cover nach einem Ratgeber-Buch aussieht, kommt es sehr verständlich rüber. Der Titel des Buches „Ran an das Fett“ sowie der Name der Autorin „Dr. med. Anne Fleck“ kommen gut zur Geltung. Ein Cover an dem man nicht vorbeisehen kann. Es fällt einem sofort ins Auge, mit der Autorin unten links in der Ecke im weißen Arztkittel. Sie sieht aus, als wollte sie uns als Arzt informieren wie man „Heilen mit dem Gesundmacher Fett“ Fette richtig einsetzt. Bei ihr scheint das Thema eine Herzensangelegenheit zu sein, mal sehen wie es ihr gelungen ist.

Inhalt
Zu Beginn erfahren wir viel über Fett und welche Rolle das Fett in unserem Leben spielt. Was für eine kolossale Wirkung das Fett auf unseren Körper und damit auf unser Immunsystem, auf unsere Darmflora und auf unseren Stoffwechsel hat, war mir nicht bekannt. Dann wird der Körper als Maschine bezeichnet, die richtig geschmiert werden muss. Bei dem Beispiel mit dem Auto leuchtet es einem ein, fürs Auto immer nur das beste wieso gehen wir mit unserem Körper nicht genauso um. Auch hier wäre das beste nur von Vorteil, damit alles reibungslos läuft.

Das Buch ist in 4 Abschnitte unterteilt.
Der erste Teil zeigt die Wahrheit über Fett, was Fett ist bzw. bedeutet.
Der zweite Teil zeigt die Heilkraft des Fettes bei vielen unterschiedliche Krankheitsbilder, wie sie mit Fett geheilt oder vorgebeugt werden können.
Der dritte Teil zeigt unterschiedliche Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe.
Der vierte Teil zeigt uns die Angst vor dem Fett zu verlieren und den Körper zu heilen, dazu erhalten wir einige Rezepte und Lebensmittel mit guten Fetten.

Der Schreibstil ist fantastisch, fesseln, spannend bis zum Schluss hat man das Gefühl, es ist eine einfache Sache seine Ernährung auf das richtige und gesunde Fett umzustellen. Am Beispiel von Forschern wird sehr gut beschrieben, wie auch diese Forscher sich irren können bzw. unter Zeitdruck nicht alle Ergebnisse richtig auswerten. Anne Fleck schreibt auf sympathische und liebenswerte Art, wie sich falsche Ernährungsmuster einprägen und daran festgehalten wird wie „Fettarm ist gesund“, obwohl bewiesen wurde, dass es nicht stimmt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da ich viele interessante Dinge zum Fett gefunden habe, die mir so nicht bewusst waren. Durch die vielen Beispiele ist alles für mich klarer geworden und ich verstehen die Bedeutung von Fett für meinen Körper. Die Aufteilung finde ich gelungen.

Gerne stelle ich meine Ernährung um, damit ich endlich ein gesundes Leben führen kann und meinen Stoffwechsel wieder in den Griff bekomme. Vor allem möchte ich mehr für meine Gesundheit tun, damit ich auf ganz natürlich Weise auch endlich die vielen Kilos loswerde, die ich durch falsche Ernährung angesammelt habe. Es ist wirklich an der Zeit mehr für „seinen eigenen Körper“ zu tun, als für des Deutschen liebstes Kind „das Auto“. Durch das richtige Fett abnehmen und Krankheiten besiegen, ist doch toll und mein Ziel.

Fazit:
Ein tolles Buch für alle, die sich gesund ernähren möchten und ihre Kilos auf natürliche Weise durch das richtige Fett loswerde wollen.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Marseille im Terror und Korruption

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Das Cover ist sehr auffällig. Es vermittelt eine etwas düstere, aber dennoch scheinbar friedliche Stimmung. Denn mehr als zwei Drittel des unteren Bereichs des Covers nimmt der Blick auf die Stadt ein. ...

Das Cover ist sehr auffällig. Es vermittelt eine etwas düstere, aber dennoch scheinbar friedliche Stimmung. Denn mehr als zwei Drittel des unteren Bereichs des Covers nimmt der Blick auf die Stadt ein. Der Himmel darüber ist in einer Abendstimmung mit warmen rot und gelb Tönen gehalten. Dort steht auch der Titel des Buches „Zara & Zoë - Rache in Marseille“ sowie der Name des Autors „Alexander Oetker“, die so gut zur Geltung kommen. Ein Cover an dem man nicht vorbeisehen kann. Wirklich ein einfacher Hingucker, fällt einem sofort ins Auge, der Blick auf Notre-Dame de la Garde. Es ist eine echte Urlaubseinladung dort zu verweilen. Es verspricht schöne Urlaubstage in Marseille, aber weit gefehlt, es wird interessant, blutig und sehr brutal.

Zu Beginn des Buches lernen wir die beiden Schwestern Zoë, die eiskalte Killerin der korsischen Mafia, die keine Grenzen kennt, und Zara, die beste Profilerin bei Europol, die alles im Vorfeld sehen kann, bevor der Ernstfall eintrifft, aber sich immer strikt an die Regeln hält. Doch dann geschieht ein bestialischer Mord an einem jungen Mädchen Aïcha in der Felsenlandschaft von Marseille. Zara von Hardenberg muss diesen Fall mit ihrem schwedischen Kollegen Isaakson lösen. Die Ermittlungen gestalten sich sehr schwierig und dann wird Isaakson fast noch getötet. Zara hat böse Vorahnungen und sieht nur einen Ausweg den Fall zu lösen. Sie muss ihre Zwillingsschwester um Hilfe bitten.
In diesem Thriller, der im Juli in der Provence spielt, ist Marseille und seine Banlieues der Hauptschauplatz. Die Stadt und ihre armen Ghettos sind das Zentrum für Korruption, Drogenschmuggel, Terror, aber auch die Heimat der Mafia und der radikalisierter Islamisten. Zara muss all ihr Können unter Beweis stellen, um den Fall Aïcha zu lösen und kommt schnell ihre Grenzen. Sie hält sich immer an die Regeln, aber in diesem Fall ist es keine Option. Nachdem ihr Kollege im Krankenhaus liegt, fast sie den Entschluss die Rolle mit ihrer Schwester zu tauschen. Sie kauft sich neue Kleidung und verändert ihr Aussehen radikal, damit keiner den Rollentausch bemerkt. Dann trifft sie auf ihre Zwillingsschwester Zoë. Es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod. Doch der Kampf der beiden endet nicht tödlich. Zara kann ihre Schwester überzeugen den Fall in ihrem Namen und im Auftrag als Profilerin von Europol zu lösen. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit. Kann Zoë den Fall lösen und den Terror verhindern? Kann sie die wahren Mörder von Aïcha überführen? Alles Fragen, die auf Antworten warten.

Der Schreibstil ist fantastisch, fesseln und spannend bis zum Schluss. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind sehr gut beschrieben. Die Landschaft und Handlungsorte wurden sehr bildlich dargestellt, so konnte ich in den Thriller, der nur zehn Tage im Juli spielt, bei mörderischen Temperaturen und viel Sonne, eintauchen und der Handlung, die sehr blutig, brutal und explosiv war, folgen als gehörte ich zum Ermittlungs-Team. Sehr gerne würde ich weitere Bücher des Autors lesen.

Ich habe in diesem wunderbaren Thriller viel über Südfrankreich, die Landschaft, die Menschen und die französische Lebensart erfahren. Die Banlieues und verarmten Ghettos mit den verwinkelten Straßen, dem Terror und den Drogen sind so wunderbar beschrieben. So kennt man die Provence als Urlauber nicht, wo sogar die Polizei sich nicht hinwagt. Marseille kennt man nur als größte Hafenstadt Frankreichs mit der malerischen Altstadt und dem wunderschönen Hafen, dort möchte man seinen Urlaub verbringen oder vielleicht für immer leben. Aber von der anderen Seite ist nicht viel bekannt, deshalb möchte ich gerne weitere Einzelheiten erfahren und freue ich auf die neuen Fälle von Zara & Zoë.