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Veröffentlicht am 26.06.2019

Ein unterhaltsamer Sommerroman mit einer Prise Tiefgang

Zitronensommer
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Passend zum heißen Sommer, der uns derzeit fest im Griff hat, ist im Heyne Verlag der Roman „Zitronensommer“ erschienen – mit ganz vielen Zitronenbäumen, italienischem Flair, Familiengefühl und „amore“ ...

Passend zum heißen Sommer, der uns derzeit fest im Griff hat, ist im Heyne Verlag der Roman „Zitronensommer“ erschienen – mit ganz vielen Zitronenbäumen, italienischem Flair, Familiengefühl und „amore“

Rosie arbeitet erfolgreich in einer Werbeagentur und stößt immer wieder auf diskriminierende Kollegen bzw. Vorgesetzte. Da ihr Gerechtigkeit wichtig ist, wirft sie kurzerhand das Handtuch, als sie einem attraktivem Model noch dünnere Beine photoshoppen soll und kehrt in ihr kleines Cottage im beschaulichen Dorf Barnaby zurück. Dort lebt auch ihre Familie und ihre italienische Oma „Nonna“ betreibt hier das Lemon Tree Cafe.

Nun beginnt in 4 Teilen ein sehr unterhaltsamer Roman rund um Rosie, ihre Schwester Lia, Großmutter Nonna und noch vielen mehr... ihr Vater überrascht die ganze Familie, ihre Mutter vertieft sich immer mehr in caritative Hilfsorgas, der kleine Junge Noah tritt ins Rosies Leben und das Garden Warehouse bedroht die Existenz der kleinen Läden im Dorf. Eine Reise nach Italien verändert Rosies Leben und es wartet ein neuer Job in einer interessanten Werbeagentur...

Ja, es passiert wirklich viel auf den über 570 Seiten und es macht sehr viel Spaß, den Roman zu lesen. Hintergründig und modern zeigt sich die Geschichte

„'Bist du verrückt?' fragte ich erschüttert. 'Du bist wunderschön. Deine Kurven hast du dir verdient: dein Körper sieht so aus, weil er ein Wunder hervorgebracht hat! Du hast ziemliches Glück, weißt du?'“ …. „Ich war vielleicht die Schwester mit der Karriere, aber Lia hatte Familie....“ (Ausschnitt S. 47, Mitte)

rund um Familie und Freunde, die gegen den großen Gartenshop-Giganten zu Felde ziehen und so ihr Leben verändern.

Während des Lesens kam immer wieder der Wunsch nach dem Duft der Zitronenbäume auf... psst – ich habe mir auch einen für die Terrasse zugelegt ;) - und die Autorin schaffte es immer wieder, mich so in ihre Geschichte einzubeziehen, dass diese wie ein Film vor meinem inneren Auge ablief. Es fiel mir schwer, zwischendurch das Buch einmal beiseite zu legen... ein gutes Zeichen

Familienzusammenhalt – Steh zu dir selbst – Vertraue auf deine Fähigkeiten – Schenkt das Leben dir Zitronen, mache einen Zitronenkuchen oder Limonade daraus – Alles wird gut... all dies fällt mir spontan als Motto ein, wenn ich nun an diesen wunderbaren Roman zurückdenke, den ich gerne noch einmal lesen werde.

Ein Roman für das Urlaubsgepäck, für die Auszeit auf der Terrasse oder am Schwimmbadrand – mit einem Cover, welches wunderbar zur Geschichte passt, nicht überladen wirkt und so frisch wirkt, dass man in der Buchhandlung einfach zugreifen muss ;) Ich habs getan und nicht bereut!

Veröffentlicht am 19.06.2019

Wunderbares Kochbuch, tolle Fotos und interessante Infos

Ceviche. Das Kochbuch
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In der modernen Küche ist Ceviche – das peruanische Nationalgericht – in aller Munde: Roher Fisch, in Limettensaft gegart... so kenne ich ihn wie wohl viele andere von uns Kochbegeisterten. Aber... es ...

In der modernen Küche ist Ceviche – das peruanische Nationalgericht – in aller Munde: Roher Fisch, in Limettensaft gegart... so kenne ich ihn wie wohl viele andere von uns Kochbegeisterten. Aber... es gibt noch so viel mehr Varianten!

Und diese stellt uns der deutsch-peruanische Koch Juan Danilo in seinem wunderbaren Kochbuch vor. Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Kochbuch, Inspiration, Geschichtsbuch und fabelhaftem Bilderbuch – ich schwärme ;)

50 Rezepte – unterteilt in traditionelle Cevichevarianten, Nikkei, Vegetarisch, raffinierte Kreationen und sogar Desserts – und die Vorstellung von typischen Zutaten, die man teilweise sogar selbst herstellen kann, bekommen wir übersichtlich serviert und mit ausdrucksstarken, teils farbenfrohen Fotos garniert. Sogar Rezepte zu „Pisco Sour“ - dem peruanischen Cocktail – bekommen wir zum Abschluss geliefert, so dass einem ausgiebigem & leckeren Abend im Peru-Style nichts mehr im Wege steht.

… oder vielleicht doch? Nun, bei so mancher Zutat wüsste ich nicht spontan, wo ich diese in unserem eher ländlichen Gebiet mit wenigen Spezialgeschäften auf die Schnelle besorgen könnte. Bleibt nur das Internet, oder?

Ok, ich habe diese Hürde umgangen, indem ich mir ein Rezept „ohne Lieferschwierigkeiten“ ausgesucht habe: „Ceviche de Champinones“, da ich frische Champignons liebe und auch die Zutaten Staudensellerie und Ingwer gerne in meiner Küche gesehen sind ;) Und ich muss sagen: OBERLECKER!

Fazit: Ein außergewöhnliches Kochbuch für Genießer, die mal etwas Neues ausprobieren wollen... ein Geschenk für ambitionierte Hobbyköche, die sonst schon alles haben... ein Fotobuch für Fans der Foodphotografie... etwas, was man sicherlich nicht jeden Tag in die Hand nimmt, was einem aber beim Durchblättern, Bilder anschauen, Nachkochen und Genießen ein gutes Gefühl gibt.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Unterhaltsamer Urlaubsroman & leckere Zitronenlimonade

Windstärke Liebe
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„'Verdammte Scheiße! Verdammte!' Sie musste dringend an ihrem Schimpfwörtervokabular arbeiten. Sogar ihr Fluchen löste bei ihrer Schwester dieses geringschätzige Hochziehen des rechten Mundwinkels aus.“ ...

„'Verdammte Scheiße! Verdammte!' Sie musste dringend an ihrem Schimpfwörtervokabular arbeiten. Sogar ihr Fluchen löste bei ihrer Schwester dieses geringschätzige Hochziehen des rechten Mundwinkels aus.“ (S. 206/207)

Ja, zwischen Clara und ihrer jüngeren Schwester Sophie geht es hoch her in Jana Lukas neusten Roman – Windstärke 10 würde ich sagen ;) Da der Titel aber „Windstärke Liebe“ heißt, darf aber natürlich das besondere Kribbeln, welches der Bootsbauer Justus bei Clara auslöst, nicht fehlen – ein schöner Kontrast zu den innerfamiliären Differenzen zwischen der talentierten, aber erfolglosen Goldschmiedin und ihrer Teenager-Schwester. Die dritte Schwester im Bunde, die erfolgreiche Lena, macht sich aus dem Staub – in einen Traumurlaub... und auch hierzu gibt es einen Gegenpol: die liebenswerte Großmutter Charlotte, welche ihren Enkelinnen für die Sommerzeit ihr Haus am Bodensee anbietet. Habe ich jemanden vergessen? Na klar: Anton, den Nachbarsjungen!

Der deutschen Autorin Jana Lukas ist erneut ein wunderbarer Wohlfühlroman gelungen. Wie auch schon in „Landliebe“ (2017, meine Rezension findet ihr hier) hat sie einen guten Blick für ihre Protagonisten. Wir begleiten die Schwestern in einer Entwicklung, die vermutlich vielen von uns gar nicht so fremd ist: die Pupertät mit dem „sich ausprobieren und Grenzen testen“ oder das Aufstehen nach einem beruflichen bzw. persönlichen Tiefschlag... nur bekommen wir in „Windstärke Liebe“ ein paar traumhafte „Lebenshelfer“ an die Seite und das lässt den Roman so leicht werden. Er lädt zum Träumen ein – ideal als Urlaubsbuch am Strand oder auf der Liegewiese im Schwimmbad.

Die Sprache der Autorin ist modern und schafft es, Bilder vor meinem inneren Auge zu erzeugen. Das mag ich sehr, denn so kann man sich gut in das Buch bzw. die Geschichte fallen lassen. Natürlich ist das Ende grundsätzlich vorhersehbar... aber der Lese-Weg dorthin macht sehr viel Freude!

„Wenn der Wind dreht, dann mach dich bereit für das Glück“ (Klappencover) – und dazu nimmst du am besten einen großen Schluck von Charlottes Zitronenlimonade, dessen Rezept wir auf der Umschlagklappe finden... und die Zutaten wir bei Signore Albero da Noli finden. Wer das ist? Das findet ihr am besten selbst heraus Ich wünsche euch eine unterhaltsame Lesezeit und viel Spaß mit „Windstärke Liebe“ - ich hatte jede Menge davon!

Veröffentlicht am 08.06.2019

Romantisch und unterhaltsam... mit Rezepten!

Sommer unter Sternen
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„Verträumt lasse ich meinen Blick weiterwandern, über das Haus, das so wunderbar gemütlich und urig wirkt, weil es sich um eines der Original-Cottages aus den 50er Jahren handelt und nicht etwa um eine ...

„Verträumt lasse ich meinen Blick weiterwandern, über das Haus, das so wunderbar gemütlich und urig wirkt, weil es sich um eines der Original-Cottages aus den 50er Jahren handelt und nicht etwa um eine dieser protzigen Villen in erster Reihe zum Strand, an die ich mich noch gut erinnern kann. Oh, wie ich diese grau geschindelten Hauswände liebe, die weißen Sprossenfenster mit der hier und da abblätternden Farbe, den Schornstein aus grobem Naturstein.“ (Auszug S. 54, vorletzer Absatz)

In diesem zauberhaften Cottage auf Fire Island verbringt die Hamburgerin Ella mit ihren beiden dreijährigen Zwilligen ihre Sommerferien... obwohl „-ferien“ vielleicht das falsche Wort ist, denn Urlaub macht Ella nicht, sondern sie sucht Abstand von ihrem Mann, der ihr gerade gestanden hat, mit der Nachbarin ein ernsthaftes Verhältnis angefangen zu haben und sich von Ella trennen zu wollen...

Die im Ausland lebende deutsche Autorin nimmt uns in ihrem neusten Roman mit vor die Küste New Yorks. Und durch ihre wunderbare Bildsprache hat sie es von der ersten Zeile an geschafft, vor meinem inneren Auge einen Film ablaufen zu lassen – manchmal erkenne ich mich im Zusammenleben mit den kleinen Töchtern wieder, mal muss ich schmunzeln über so manch kindliche Aktion und ganz oft fühle ich mit der Protagonistin mit – so gekonnt vermittelt uns Miriam Covi ihren Roman.

Natürlich darf die beste Freundin Maggie nicht fehlen; ebenso auch nicht die Männer vom verwegenen, gefeierten Starkoch und Bruder Maggies namens Nathan bis hin zu interessanten „George Clooney“-Typ Will... und so ist im Sommer auf Fire Island jede Menge los.

Da Ellas Leidenschaft das Backen ist, wir zudem einen Starkoch in der Geschichte finden, dürfen auch leckere Gerichte im Laufe des Romans und leckere Rezepte am Ende des Buches nicht fehlen – perfekt! Ich liebe es sehr, wenn man beim Lesen Lust aufs Essen wie hier auf „Datteln im Speckmantel“ bekommt... ich habe mir während des Schmökerns vorgenommen, gleich am nächsten Tag im Supermarkt nach Datteln und Bacon Ausschau zu halten

Sommer unter Sternen ist ein wirklich unterhaltsamer Roman, den ich gerne in einem Rutsch gelesen habe. Für mich ein ideales Urlaubsbuch voller Romantik, Humor und ganz viel Gefühl rund um Freundschaft, Verlust und Alltag... und wer den „dicken Schinken“ nicht in den Koffer bekommt, für den hat der Heyne Verlag auch das passende Kindle Ebook parat ;)

Veröffentlicht am 04.06.2019

Humorvoller Inselroman

Ein Jahr Inselglück
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„'Coco, was soll das denn?' schimpfte ich meine Mopsdame, sobald Malte außer Hörweite war. […] Coco sah mich an, als müsse sie über meine Worte nachdenken, dann gab sie mir einen Kuss.“ (S. 120/121)

Zuckersüß ...

„'Coco, was soll das denn?' schimpfte ich meine Mopsdame, sobald Malte außer Hörweite war. […] Coco sah mich an, als müsse sie über meine Worte nachdenken, dann gab sie mir einen Kuss.“ (S. 120/121)

Zuckersüß und unterhaltsam – so ist nicht nur besagte Mopsdame Coco, die ihr Frauchen Fenja förmlich um die Pfoten wickelt, sondern der neuste Inselroman der deutschen Autorin Susanne Oswald, die uns dieses Mal uaf die nordfriesisches Inselperle Amrum mitnimmt.

Tante Trude hat Mopsbesitzerin Fenja ihr Haus hinterlassen mit der Auflage, dass sie dort ein Jahr leben muss. Das geht der jungen Hamburgerin deutlich gegen den Strich, denn diese möchte sich auf dem Festland als Designerin einen Namen machen... aber das Haus mit den vielen wunderbaren Erinnerungen an ihre außergewöhnliche Tante möchte sie auch nicht verlieren. So tritt sie trotz Beziehungsdilemma mit Freund Henrik das Zwangsjahr in Amrum an... und wir dürfen Fenja dieses Jahr mit viel Humor & einem Augenzwinkern, aber auch mit genug Ernsthaftigkeit und einer Prise Herzschmerz begleiten.

„Ein Jahr Inselglück“ ist ein typischer Inselroman, der sich idealerweise als Urlaubslektüre eignet oder Lust auf eine Prise Nordseeluft macht. Ich mag den lockeren Stil der Autorin und fühle mich von der ersten Zeile an mitgenommen. Kein bisschen Langeweile kommt beim Lesen auf und am Ende schließt sich der Kreis... mit einem zufriedenen Seufzer habe ich das Buch geschlossen und in meiner Fantasie die Geschichte noch ein wenig weitergesponnen – so soll doch ein gutes Buch sein, oder?

Die Protagonisten wirken authentisch und eine Hannah mit ihrem Lennard kann ich mir ebenso gut vorstellen wie den selbstbewußten Malte – ein nordfriesisches Großmaul gibt es doch immer ;) Aber wie heißt es so schön: Rauhe Schale, weicher Kern...

Die liebenswerte und äußerst tatkräftige Elisabeth unterhält uns LeserInnen mit ihrem Astrofaible und bildet so etwas wie das Sahnehäubchen auf dem heißen Kakao. Nicht vergessen wollen wir auch das „Landei“ Henrik, an dem Fenjas Entscheidung nicht spurlos vorüber geht... ja, es passiert viel in dem kurzweiligen Roman und das macht sehr viel Freude.

Für mich ist „Ein Jahr Inselglück“ der ideale Einstieg in die Sommerzeit und eine Empfehlung an alle wert, die es lieben, auf eine der wunderbaren Nordseeinseln entführt und gut unterhalten zu werden.