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Veröffentlicht am 04.07.2018

Freunde finden in 21. Jahrhundert

Freunde finden im 21. Jahrhundert
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Im Rahmen meiner ersten Leserunde bei „Lovelybooks" durfte ich den Ratgeber „Freunde finden im 21. Jahrhundert" von dem Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Alexander Wahler lesen.
In diesem gibt einem ...

Im Rahmen meiner ersten Leserunde bei „Lovelybooks" durfte ich den Ratgeber „Freunde finden im 21. Jahrhundert" von dem Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Alexander Wahler lesen.
In diesem gibt einem der Autor zahlreiche Tipps mit auf den Weg. Nichts, was in irgendeiner Weise wichtig in Bezug auf die Freundschaft oder einfach nur das Knüpfen von Kontakten sein könnte, wurde weggelassen, an alles wurde gedacht.

Dabei drehen sich die ersten beiden Kapitel mehr um einen selbst, eigene Persönlichkeitsentwicklung und –entfaltung. Später wird vermehrt auf Gespräche und Kommunikation an sich eingegangen.
Damit wird der Grundstein gelegt, sich dem zu widmen, was sich Freundschaft nennt.

Anschließend bringt der Autor einem näher, was es eigentlich heißt, eine Freundschaft aufzubauen: Regelmäßige Pflege und das Aufbau eines Netzwerks an Freunden.

Gegen Ende findet man Tipps darüber, worauf man zu achten hat, wenn man sich bereits in einer Freundschaft befindet.

Bei alledem bleibt Alexander Wahler seinem Beruf als Coach stets treu. Die Kapitel sind kurz gehalten und bieten am Ende stets eine übersichtlichen Zusammenfassung und ein paar Aufgaben, die einen von der Theorie zur Praxis führen.
Besonders wichtige Denkweisen und Mindsets sind durch Markierungen hervorgehoben worden. Ein Beispiel dafür wäre "Ausdruck statt Eindruck (S.80), womit gemeint ist, dass man sich nicht darauf konzentrieren sollte, was für einen Eindruck man hinterlässt, sondern darauf, seine Persönlichkeit (richtig) auszudrücken.

Für mich persönlich war das Buch eine blanke Überraschung. Noch nie habe ich so viele Rechtschreibfehler auf einen Haufen gesehen! Teilweise fehlten ganze Worte! Doch die meisten Fehler fanden sich tatsächlich in der Interpunktion. Bis zu 5 Fehler auf einer Doppelseite lassen mich an der Qualität des Lektorat zweifeln.
Und das, obwohl das Buch ansonsten in einem Optimalzustand ist! Vollkommen professionell aufgebaut.

Zum Inhalt muss ich sagen, mir war einiges bereits bekannt. Einige Tipps haben mich wirklich umgehauen, wobei andere eher auf Grundwissen abzielen, welches mir persönlich eher einen geringen Mehrwert brachte.

Lesern, die sich noch nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt haben, ermöglicht dieses Buch deshalb meiner Meinung nach einen sanften Einstieg, während es Menschen mit einem breiten Grundwissen nicht viele neuen Informationen einbringt.

Dennoch kann das Buch durch seine motivationserzeugende Art selbst für den Leser, der bereits mehr Ahnung in dem Bereich hat, ein wahrer Schatz sein.
Durch seine bildhafte Sprache gelingt es dem Autor gut, einem den Weg zu besagten Mindsets aufzuzeigen, wobei er dies durch persönliche Beispiele illustriert.
Da kannst du noch so introvertiert sein, von noch so vielen Ausreden beherrscht werden, warum du keine neuen Kontakte knüftst. Dieses Buch hilft dir, dich diesen Ausreden zu stellen und besser mit der Introversion unter Menschen umzugehen.

Deshalb mein Fazit:
Wer wirklich Probleme im Umgang mit Menschen hat, sei es in der Kommunikation, im Knüpfen neuer Kontakte oder Schließen von Freundschaften – dem sei dieses Buch wirklich ans Herz gelegt. Als Motivator kann es außerdem denen dienen, welchen es schwerfällt, sich aufzuraffen und auf andere zuzugehen. Außerdem denjenigen, die introvertiert sind und diese Eigenschaft als Ausrede verwenden, warum sie nicht so viel mit anderen reden, obwohl Introversion lediglich bedeutet, dass man mehr Zeit für sich braucht. Dieses Buch hilft, sich den zahlreichen Ausreden zu stellen, die einen daran hindern, neue Kontakte zu schaffen, obwohl man nichts lieber will.

Glücklicherweise soll es bald eine 2. Auflage geben. Es bleibt zu hoffen, dass in dieser bereits alle Rechtschreibfehler überarbeitet wurden.

[Herzlichen Dank an dieser Stelle an Alexander Wahler, der mir dieses Buch über Lovelybooks zur Verfügung stellte.]

Veröffentlicht am 28.06.2019

Leider nicht so gut wie ihre anderen Werke

Lady Annes Geheimnis
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Der historische Roman „Lady Annes Geheimnis“, verfasst von Martha Sophie Marcus und herausgegeben vom Verlag Bastei Lübbe, handelt von der Zofe Anne am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig in Hannover und dem ...

Der historische Roman „Lady Annes Geheimnis“, verfasst von Martha Sophie Marcus und herausgegeben vom Verlag Bastei Lübbe, handelt von der Zofe Anne am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig in Hannover und dem Konflikt zwischen den Schotten und dem Kurfürsten, in den auch ihr Kind verwickelt ist.

Ich hatte das Buch in wenigen Tagen durchgelesen, da ich unbedingt mehr über Ian wissen wollte. Anne, die Hauptfigur, hat mich stark an die Hauptfigur aus „Das Mätressenspiel“ erinnert. Leider muss ich zugeben, dass mich dieser Roman der Autorin nicht so sehr mitreißen konnte wie „Das Mätressenspiel“.

Das liegt daran, dass ich nur zu wenigen Figuren eine nahe Bindung aufbauen konnte, nämlich zu Anne und May. Dagegen waren mir viele Personen unsympathisch, wie zum Beispiel Georg Ludwig selbst oder auch Will Wills. Folglich haben mich das Schicksal von beispielsweise Melusine oder ihren Schwestern nicht wirklich interessiert. Mit den meisten Personen konnte ich nicht warm werden, entweder, weil sie keine zentrale Rolle spielten, also zu wenig Spannung darstellten, oder, weil sie zu wenig behandelt wurden.

Auch der Konflikt mit dem Kind konnte ich nicht wirklich mitfühlen. Für mich war es nicht nachvollziehbar, wie Anne so viel für dieses aufs Spiel setzen konnte. Selbst die Beziehung zwischen Anne und Ian war für mich wenig glaubwürdig. Sie stellt zwar sehr gut dar, wie einen damals politisch unterschiedliche Meinungen trennen konnten, aber dies hatte nun mal zur Folge, dass ich weder die Beziehung zwischen Anne und Will noch die zwischen Anne und Ian genießen oder dabei mitfiebern konnte.

Was ich auch nicht so gut gefunden habe waren die Briefe oder Tagebucheinträge Wills oder der Ortswechsel zu Ian. Ich hätte mir eher mehr Erlebnisse und direkte Konfrontationen mit Anne gewünscht. So hat mir irgendwie der Nervenkitzel gefehlt und ich konnte die schlechter mit den Personen warm werden, da ich sie seltener miteinander in Aktion gesehen habe.

Was mir allerdings wieder gut gefallen hat, ist der Schreibstil an sich. Die Wortwahl und Beschreibungen sind wie im Roman zuvor treffend gewählt, der Zeit angemessen und lassen einen deshalb leicht tiefer in dieses Jahrhundert tauchen. Das war auch mein größter Grund, warum ich dieses Buch dennoch gerne gelesen habe: Martha Sophie Marcus hat es wieder mal verstanden, wie man seine Leser in ferne Zeiten und Orte reisen lässt.

Alles in allem hat mich dieser historische Roman dennoch enttäuscht. Hätte mir Figuren gewünscht, mit denen ich besser mitfiebern kann, also mehr Charaktere, die Anne nahestehen oder zumindest intensivere, nachvollziehbare Gefühle bei Anne.

Wer also dieses Werk von Martha Sophie Marcus gelesen hat und nicht begeistert war, dem empfehle ich, zumindest noch in „Das Mätressenspiel“ hineinzulesen, um sich ein Bild von der Autorin zu machen.

Danke an die Autorin und den Bastei Lübbe Verlag, mir dieses Werk als Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

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Veröffentlicht am 03.09.2018

Erfolgreich mit Geld umgehen

Die Psychologie des Geldes
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Der Ratgeber "Die Psychologie des Geldes" von Ruedinger Dahlke verspricht ein "erfolgreicher[es] und glücklicher[es Leben] mithilfe der Lebensgesetzte". Hält er dieses auch?



Der Ratgeber regt zunächst ...

Der Ratgeber "Die Psychologie des Geldes" von Ruedinger Dahlke verspricht ein "erfolgreicher[es] und glücklicher[es Leben] mithilfe der Lebensgesetzte". Hält er dieses auch?



Der Ratgeber regt zunächst an, die eigenen Glaubenssätze zu entlarven, um einen dann mit dem Resonanz- und Polaritätsgesetz vertraut zu machen - 2 Gesetzte, die einem nicht nur im Umgang mit Geld, sondern auch im Leben weiterhelfen.

Der uns allen bekannte Spruch "Zeit ist Geld." wird auch näher unter die Lupe genommen.
Dabei wird diese Gleichung hinterfragt. "Wenn Zeit Geld ist, muss Geld auch Zeit sein, denn es ist die grundlegende Bedingung einer Gleichung, dass sie umkehrbar ist(S. 77)."

Außerdem wird ein Bezug zwischen Geld und Gefühlen, nicht zuletzt mithilfe einer Geldkurve, geschaffen. Diese beschreibt unsere Lebensqualität in Abhängigkeit von unserer Geldmenge, die wiederum in verschiedene Zonen, wie z.B. "Aufbaubereich" und "Luxuszone" aufgeteilt wird. Die Frage, der hier nachgegangen wird, ist, ob unsere Lebensqualität sich wirklich proportional zu unserer Geldmenge verhält. Hierbei kommt es vor allem auf die Begründung an: Warum dieser Gedanke, an den sich viele Menschen aus Existenzangst klammern, eben nicht aufgeht und wie wir mit dieser Erkenntnis umgehen können.

Erbschaften, Zinseszins, Immobilien- und Börsenspiele - alle diese Themen rückt der Autor in ein für mich neues Licht. Dies geschieht insofern, dass der Autor vom Kleinen aufs Große überträgt. Wenn wir Immobilien aufkaufen und wieder verkaufen oder mit Aktien handeln, sehen wir meistens nur unseren Weg. Wir sind fokussiert auf das, was wir benötigen, um Erfolg zu gernerieren. Dabei verlieren wir den Blick für die weitreichenderen Folgen unseres Handelns (nicht nur unsere persönliche Gewinnmaximierung oder eben unser Verlust). Und eben diese Konsequenzen zeigt uns dieses Buch auf und erschafft so ein Bewusstsein für eine Art Geldkreislauf, auf den zumindest ich vorher nicht gekommen bin.

Der Aufbau des Buches unterliegt einem nachvollziehbaren System: Jedes Kapitel beginnt mit einem Text (optional zuvor noch mit einem Zitat) und endet mit Fragen, die der Selbstreflexion dienen. Damit ist es dem Autor gelungen, den Leser nicht nur zu "belehren", sondern auch aktiv werden zu lassen. Er kann das allgemeine Thema nun individuell auf sich selbst beziehen. Ein Prozess, der den der Selbstfindung merklich unterstützt und ein neues Bewusstsein gegenüber Geld und v.a. gegenüber dem Umgang mit Geld oder materiellen Gütern schafft.

Leider konnte ich diese Fragen für mich manchmal nicht nutzen, da sie mehr auf Leute ausgelegt sind, die bereits Geld verdienen und ausgeben, für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen müssen.
Da ich momentan jedoch noch zur Schule gehe, konnte ich meine Geldausgaben und -einnahmen nicht groß hinterfragen, da diese nicht oder nur in geringem Maße existent sind.
Dennoch ist die Intention des Buches auch bei mir angekommen: Ein neues Bewusstsein dem Geld gegenüber hat sich in mir entwickelt. Ich habe gelernt, welche Folgen das Einnehmen und Ausgeben von Geld hat. Indirekte Folgen, an die man nicht gleich denken würde.

Und ich denke, vielleicht ist es sogar ganz gut, das Buch gelesen zu haben, schon bevor man groß in das Geldthema eingestiegen ist, da man durch das neue Bewusstsein an die Sache ganz anders herangehen würde als ein Mensch, der dieses Buch nicht gelesen hat. Ich möchte fast behaupten, dass dieses Buch eine gute Wappnung darstellt. Eine Wappnung vor einem Umgang mit Geld, den man (vielleicht) später bereuen würde.

Trotz der Tatsache, dass die Intention des Buches gelungen ist, waren einige Themen dabei, die mir schon bekannt waren. Diese hat der Autor jedoch so aufbereitet, dass ich eine neue Perspektive diesen gegenüber gewinnen konnte, sodass mich persönlich auch die "selbstverständlicheren Themen" nicht gestört haben.

Der Schreibstil des Autors hat meinen Lesefluss nicht beeinträchtigen können.

Mein Fazit:
Ein Buch, welches ein neues Bewusstsein im Umgang mit Geld schafft. Ob dieses dann letztendlich wirklich zum Glück führt, weiß ich (noch) nicht. Dennoch halte ich das Buch für eine wirksame Stütze auf dem Weg hin zum Glück. Wer gerne Selbstreflexion betreibt, dem sei dieses Buch jedenfalls ans Herz gelegt.
Außerdem möchte ich dieses Buch allen empfehlen, die von Reichtum träumen oder gar bereits reich sind, denn dieser Ratgeber eröffnet eine neue Perspektive auf das Geldthema, welche gerade den Menschen mit viel Besitz oder dem Traum von viel Besitz nicht unbekannt sein sollte.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Was wäre, wenn Jesus heute unter uns leben und seine Gleichnisse erzählen würde?

Der Fremde im Zug
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Was wäre, wenn Jesus heute unter uns leben und seine Gleichnisse erzählen würde? Würde er andere Vergleiche heranziehen, um den Menschen seine Botschaft zu bringen? In „Der Fremde im Zug" von Jo Attila ...

Was wäre, wenn Jesus heute unter uns leben und seine Gleichnisse erzählen würde? Würde er andere Vergleiche heranziehen, um den Menschen seine Botschaft zu bringen? In „Der Fremde im Zug" von Jo Attila Ebersbach finden sich 20 Kurzgeschichten, die zum Nachdenken über verschiedenste aktuelle Themen anregen.

Dabei predigt Jesus nicht, wie vielleicht erwartet, in unserer heutigen Zeit, sondern seine Gleichnisse werden lediglich in einen modernen Kontext übertragen.

Dieses Buch beinhaltet Kurzgeschichten vollkommen verschiedener Thematiken. Von Spielsucht über Zeitarbeit und Terror bis hin zur Armut wird wirklich alles angesprochen. Geschichten, die die Fragen aufwerfen „Wann beginnt der Mensch?" oder, ob man ein Leben gegen ein anderes aufwiegen kann, verleihen dem Ganzen sogar eine philosophische Komponente. Zwischendurch finden sich natürlich immer mal wieder mehr unterhaltsame als lehrreiche Geschichten sowie manche, die Gedanken beinhalten, die zumindest mir nicht neu waren, jedoch ebensowenig einen Unterhaltungswert haben.
Alles in allem also eine bunte Mischung.

Dabei weist der Autor einen breiten Wortschatz auf, der es dem Leser leicht macht, tief in das Geschehen einzutauchen. Nicht selten hat mich die eine oder andere Geschichte zu Tränen gerührt!

Nun aber der negative Aspekt, der einen großen Schatten über das gesamte Werk wirft: Fast nie ist es dem Autor gelungen, die Aussage von den Gleichnissen realistisch mit einzubauen. Zumindest hat bei mir das Ende meist ein ungutes Gefühl hinterlassen, da mich das Ende des Gleichnisses überrumpelt hat - und das nicht im positiven Sinne. Es wirkte künstlich mit eingebaut, teilweise aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich muss sagen, damit hat der Autor sich seine Geschichten wirklich vermasselt. Allesamt. Was wirklich traurig ist.
Das hätte man besser lösen können, indem man das Gleichnis am Anfang einer jeden Kurzgeschichte zitiert hätte. Das Ende der Kurzgeschichten wäre nicht ruiniert gewesen und der Leser wäre angeregt, selbst die Verbindung zwischen dem Gleichnis Jesu und dem der Neuzeit zu ziehen.

Mein Fazit:
Obwohl das Ende der Kurzgeschichten nicht gelungen ist, lässt sich darüber hinwegsehen, da das Buch einen zum Nachdenken anregt.
Empfehlen würde ich dieses Buch für denjenigen, der ab und an mal eine kurze Geschichte lesen möchte, die ihn zum Nachdenken bringt. Möglicherweise kann dieses auch zum gemeinsamen Lesen unter Freunden/Bekannten, mit Jugendlichen oder dem Partner dienen, da die Geschichten kurz gehalten und somit gut für zwischendurch geeignet sind.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Eine Grillparty und die Familie steht plötzlich Kopf

Truly Madly Guilty
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Das Buch „Truly, Madly, Guilty – Jede Familie hat ihre Geheimnisse" von Liane Moriarty lässt sich gut mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Familienkrise.

Dabei dreht es sich permanent um eine Grillparty, ...

Das Buch „Truly, Madly, Guilty – Jede Familie hat ihre Geheimnisse" von Liane Moriarty lässt sich gut mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Familienkrise.

Dabei dreht es sich permanent um eine Grillparty, die den zentralen Wendepunkt der Geschichte bildet. Der Leser wechselt immer wieder zwischen der Perspektive „kurz vor der Grillparty" und „ein paar Wochen nach der Grillparty".
Drei Familien stehen im Mittelpunkt, die auf besagter Party zusammentreffen. Auch wenn das Verhältnis der Familien zueinander schon vorher nicht ganz normal war, so wird es durch diese Grillparty endgültig kompliziert und auch innerhalb der Familien treten plötzlich Probleme auf.

Als Leser erfährt man abwechselnd, wie es auf diesen zentralen Wendepunkt zugeht und wie die Personen danach damit umgehen. Was genau auf der Grillparty geschehen ist, erfährt man erst im letzten Drittel des Buches.

Ich hatte von dieser Autorin, die in Sydney lebt, vorher noch kein einziges Buch gelesen.
Anfangs war das Buch für mich verwirrend. Ich musste mich erst zwischen den vielen Personen zurechtfinden und deren Verhältnis verstehen.
Später wurde es mir zu langatmig. Man wusste gar nicht, was eigentlich los ist und es schien sich ja geradezu alles um genau das zu drehen, was man nicht wusste. Und dann musste man - was weiß ich- 400 Seiten warten, bis man endlich erfährt, was wirklich passiert ist.
Für mich als eine Leserin, die sowieso meistens nicht über 350-Seiten-Bücher liest, war das eine große Herausforderung, dennoch weiterzulesen.

Die Charaktere waren mir jedoch so sehr ans Herz gewachsen, dass ich gar nicht anders konnte, als dann doch immer wieder einen Blick in das Buch zu werfen und schwupp – war es dann ausgelesen.
Es war also weniger so, dass mich die Spannung um die Grillparty zum Weiterlesen getrieben hat, als tatsächlich die Charaktere an sich. Denn diese waren so vielschichtig aufgebaut, deren Verhältnis zueinander so nachvollziehbar - noch jetzt habe ich das Gefühl, diese Geschichte sei wirklich passiert und die Charaktere gäbe es wirklich!

Das Buch ist durchzogen von Dialogen und Gedanken, weniger von Taten als solche.
Die Dialoge verstand die Autorin sehr lebendig und abwechslungsreich zu gestalten, die Gedanken – gespickt mit den Emotionen der jeweiligen Person – sehr interessant. Gerade das hat einem das Lesen sehr erleichtert.

Mein Fazit:
Die Charaktere, Dialoge und Gedanken/Emotionen – besser hätte man es nicht schreiben können. Ich konnte mich wirklich sehr gut in die Figuren hineinversetzen, die Dialoge wurden nie langweilig und die Emotionen waren so realistisch beschrieben, man hat einen tiefen Einblick in die Figuren bekommen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich jemals ein Buch gelesen habe, in dem das so gut umgesetzt wurde.
Leider ist die Spannung etwas mau. Klar, man will wissen, was nun an der Grillparty passiert ist, aber die Länge des Buches büßt die Spannung ein. Irgendwo ist der Spannungsbogen irgendwie einfach abgerissen – zumindest bei mir.
Wer jedoch gerne über Familienkrisen, eingerahmt in Freundschaftsdilemma und Karriereschwierigkeiten liest, dem ist dieses Buch wirklich nur weiterzuempfehlen!

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