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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2019

Eine Hommage an das Leben und den Glauben an sich selbst

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace, Geigenbauerin und verhinderte Cellistin, unterhält seit acht Jahren eine Affäre mit David. Als dieser eines Tages einer Frau das Leben rettet, gerät alles aus den Fugen, denn David ist verheiratet. ...

Grace, Geigenbauerin und verhinderte Cellistin, unterhält seit acht Jahren eine Affäre mit David. Als dieser eines Tages einer Frau das Leben rettet, gerät alles aus den Fugen, denn David ist verheiratet. Und obwohl Grace davon wusste, beginnt damit für sie ein Alptraum, der auch dafür sorgt, dass sie ihren großen Traum, einen Preis für das beste Cello beim Wettbewerb in Cremona, aufs Spiel setzt. Mit Hilfe ihrer Aushilfe Nadia und dem guten alten Kunden Mr. Williams findet Grace den Glauben an sich selbst und ihr Talent und den Weg zurück ins Leben.

Das Buch zieht einen durch vielerlei Facetten in den Bann. Man schwebt mit Grace durch die Leichtigkeit von Paris, versinkt in ihrer dunklen Vergangenheit in der Musikhochschule, die dazu führte, dass Grace nicht mehr in der Öffentlichkeit Cello spielen kann, ohne Panikattacken zu bekommen. Man erfährt eine Menge über den Bau eines Cellos und darüber, was Freundschaft und Verlust bedeuten.

Cover und Schreibstil sind wunderbar passend, die Charaktere so detailliert beschreiben, dass man meint, sie vor sich zu sehen. Man kann sich genau vorstellen, wie Grace‘ Laden aussieht und wie es dort riecht, fühlt mit ihr, wenn sie Cello spielt und wenn sie alle Liebe in ihre Beziehung zu David oder den Bau ihrer Instrumente steckt.

Alles in allem ein Buch für alle Gefühlslagen und eine Hommage an das Leben und eine Aufforderung, an sich selbst zu glauben.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Auf der Suche nach Gewissheit

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Zwei miteinander verwandte und doch verfeindete Familien. Auf der einen Seite ein vermisster Bruder und Onkel, auf der anderen ein großes Geheimnis. Und dann tauchen auch noch zwei Leichen auf, die kurz ...

Zwei miteinander verwandte und doch verfeindete Familien. Auf der einen Seite ein vermisster Bruder und Onkel, auf der anderen ein großes Geheimnis. Und dann tauchen auch noch zwei Leichen auf, die kurz vor Kriegsende erschossen wurden. Und als wäre das noch nicht genug, wird die Kommissarin Gina Angelucci mit ihrer Familie von einer Unbekannten bedroht. Wie hängen diese Geschichten zusammen?

Inge Löhnig versteht es meisterhaft, die verschiedenen Ebenen miteinander zu verknüpfen. Die Personen werden von ihr derart farbig dargestellt, dass man sich fühlt, als stehe man mitten in der Szenerie. Und das alles mit dem Lokalkolorit eines typischen kleinen bayrischen Dorfes. Löhnig lässt die Schicksale aller Betroffenen miteinander verschmelzen, der Leser taucht ein in die Geschichte der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg und fühlt mit den Opfern.

Man fiebert mit, leidet und freut sich wie die Arbeiter der Munitionsfabrik über winzige Dinge, rätselt bis zum Ende mit. Am Ende hätte man gerne noch etwas über das letzte kleine Geheimnis erfahren, aber dennoch kann ich sagen, dass ich das Buch, das ich regelrecht verschlungen habe, am Ende mit einem zufriedenen Gefühl aus der Hand legen konnte.

Das wird mit Sicherheit nicht mein letzter Band dieser Reihe gewesen sein!

Veröffentlicht am 12.05.2019

Mit leisen Tönen zurück ins Leben

Alte Sorten
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Liss trifft in ihrem Weinberg auf das Mädchen Sally und nimmt sie bei sich auf dem Hof auf. Ohne viele Worte nähern sich die beiden nach und nach an. Sally hilft bei den täglichen Arbeiten, Liss kommt ...

Liss trifft in ihrem Weinberg auf das Mädchen Sally und nimmt sie bei sich auf dem Hof auf. Ohne viele Worte nähern sich die beiden nach und nach an. Sally hilft bei den täglichen Arbeiten, Liss kommt dadurch auch mit ihrer eigenen Vergangenheit in Berührung. Alles scheint gut zu werden, bis Sallys Eltern auf dem Hof auftauchen und sie suchen.

Da Liss in Sally ein Stück weit sich selbst erkennt, wie sie früher war, versteht sie deren Sorgen und Nöte und lässt sich von Sallys manchmal barschem Ton nicht abschrecken. Und Sally fühlt sich endlich wieder beachtet und respektiert, wie sie ist. So holt Liss Sally langsam und leise ins Leben zurück. Und umgekehrt schafft Sally es, Liss aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen und der Zukunft eine Chance zu geben.

Schon das Cover verzaubert den Leser durch den wunderschönen und schlicht gehaltenen Einband. Haptisch ein absoluter Hochgenuss genau wie das Motiv der alten Birnensorte mit der winzigen Biene.

Mit ganz leisen Tönen schleicht sich das Buch in die Herzen der Leser. Man taucht ein in die Vergangenheit von Liss, die wie Sally mit ihren inneren Dämonen kämpft, was hervorragend durch die verschiedenen sprachlichen Mittel ausgedrückt wird. Man erfährt viel über die harte Arbeit auf dem Land. Und immer wieder schafft es Ewald Arenz, die Stimmungen so zu beschreiben, dass man meint, man stehe direkt in der Szenerie. Man schmeckt die Birnen, den Saft, der an den Händen und am Mund herunterrinnt, riecht das Gras und die Erde auf dem Kartoffelacker, fühlt den Staub auf der Haut und hört die Bienen summen.

Ein wundervolles Buch, das einen zum Nachdenken über das Leben einlädt und zur Ruhe kommen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 10.05.2019

Kampf zwischen Herz und Verstand

Das Haus der Sehnsucht
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Michelle, eine erfolgreiche Schriftstellerin, besucht ihre Lektorin und verliebt sich in deren Ehemann Alexander. Dieser erwiedert ihre Gefühle, obwohl er dagegen ankämpft, denn so viel hängt an dieser ...

Michelle, eine erfolgreiche Schriftstellerin, besucht ihre Lektorin und verliebt sich in deren Ehemann Alexander. Dieser erwiedert ihre Gefühle, obwohl er dagegen ankämpft, denn so viel hängt an dieser Ehe, die aber eigentlich schon längst keine mehr ist. Dennoch gehen die beiden eine folgenschwere Affäre ein, die Michelle dazu bringt, ein Haus am See zu kaufen, um dem Ganzen zu entfliehen. Dort findet sie in Matthew einen guten Freund. Für wen wird sie sich am Ende entscheiden? Siegt die Liebe über den Verstand?

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, obwohl ich mit meiner Vermutung zum Prolog doch ziemlich falsch lag. Er hat mich zwar verwirrt, passte aber im Nachhinein doch gut zum Rest des Buches.
Auch das Cover war stimmig und der Schreibstil flüssig, was dazu führte, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Die Autorin nennt es einen "nicht alltäglichen Roman[...]". Das würde ich zwar nicht unbedingt unterschreiben, die Thematik kommt, glaube ich, öfter vor, als es einem lieb ist, aber das tat meiner Begeisterung keinen Abbruch. Ich habe mit den Figuren gelitten, mich mit ihnen gefreut und hatte das Gefühl, mitten in Michelles Haus zu stehen. Genau von solch einem Haus träume ich auch schon lange.

Eine wunderschöne Geschichte voller Romantik, aber auch zum Nachdenken über Entscheidungen, die man so im Leben getroffen hat. Perfekt für Kuschelstunden auf dem Sofa mit einer schönen Tasse Tee!

Veröffentlicht am 20.04.2019

Nervenkitzel vom Feinsten

Tote Asche
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Wie reagiert man, wenn man die Nachricht erhält, nur noch fünf Tage am Leben und nicht das Kind derjenigen zu sein, die man für seine Mutter gehalten hat?
Kira muss diese Erfahrung machen und da ihr keiner ...

Wie reagiert man, wenn man die Nachricht erhält, nur noch fünf Tage am Leben und nicht das Kind derjenigen zu sein, die man für seine Mutter gehalten hat?
Kira muss diese Erfahrung machen und da ihr keiner bezüglich der Nachricht Glauben schenken will, macht sie sich alleine auf die Suche nach der Wahrheit. Nur in Manuel, dem ehemaligen Pfleger ihrer verstorbenen Mutter, findet sie einen Helfer. Dabei kommen Gefühle wieder ans Licht, die Kira hoffte verdrängt zu haben, nachdem sie sich jahrelang die Schuld am Tod ihres Vaters gegeben hat. Hat ihre Psychose wieder die Oberhand gewonnen? Hat sie sich alles nur eingebildet? Denn die Zeichen und Nachrichten, die sie erhält, verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind.
Welche Rollen spielen ihr Bruder Ben, ihre Freunde und der unheimliche Mann, der Kira zu verfolgen scheint? Und dann taucht auch noch ihr Onkel auf, von dessen Existenz Kira keine Ahnung hatte.
Man fragt sich, wie und vor allem warum sie das, mal abgesehen von Manuel, alles alleine bewältigen will und wird von der Autorin nach und nach in Kiras Vergangenheit eingeweiht. Dies trägt sehr zum Verständnis ihres Verhaltens bei. Und gleichzeitig macht es einen traurig, dass man auch heutzutage noch Angst haben muss, seine wahren Gefühle und Ängste auszudrücken.
Die Autorin versteht es, den Lesern immer wieder neue Spannungsmomente zu liefern. Die Geschichte liest sich wirklich flüssig und das Cover passt toll zur Story. Man rätselt bis zur letzten Sekunde mit, einige Verdächtige müssen nach und nach durch andere ersetzt werden – bis es zum großen Showdown und einer ungeahnten Wendung kommt…
Das Buch hat mich wirklich sehr gefesselt und werde mich gerne bald wieder mit Patricia Walter und ihren Büchern auf Spurensuche begeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
  • Erzählstil