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Veröffentlicht am 22.09.2019

Wunderschön und irgendwie positiv traurig

Die Antwort auf Vielleicht
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Adam fährt eine Krebskarosse. Jessi muss in dieser Krebskarosse mitfahren. Nie hätte Adam daran gedacht, dass er sich je in eine der Patientinnen, die er täglich zur Chemotherapie oder Bestrahlung fährt ...

Adam fährt eine Krebskarosse. Jessi muss in dieser Krebskarosse mitfahren. Nie hätte Adam daran gedacht, dass er sich je in eine der Patientinnen, die er täglich zur Chemotherapie oder Bestrahlung fährt verlieben könnte. Doch es kommt ander als man denkt - wie immer. Die todkranke Jessi wirft ihn aus der Bahn, stellt seine Träume in Frage und kennt kein "Aber".
Jessi's Zeit ist knapp bemessen, doch ist es Adams höchstes Anliegen diese Zeit nun so schön wie möglich zu gestalten und dann vielleicht auch einmal sein eigenes "Vielleicht" in Frage zu stellen.

Humorvoll, kreativ und kämpferisch hat es Hendrik Winter geschafft die tragische Geschichte um Adam und Jessi in etwas Positives zu verpacken. Mit Adam schafft er einen Protagonisten, der mit seiner Unsicherheit, den etwas altmodischen und trotzdem schönen Ansichten und der ein wenig verschrobenen Art zum sympathsichen Helden wird. Adam muss man einfach liebhaben. Diese Art Menschen gibt es in der Realität leider viel zu selten. Aufmerksam, aufopferungsvoll und einfühlsam. Jessi bildet einen tollen Kontrast dazu. Scheinbar stark, trotz Krankheit, selbstsicher und sich der Umstände bewusst - kein "Vielleicht-Mädchen". Zusammen ein klasse Paar. Durch witzige Dialoge, viel Humor und positive Energie wird aus der traurigen eine hoffnungsvolle Geschichte. Die Umstände wirken echt. Die Zusammenhänge sind klar. Die Story wirkt echt. Das Schicksal von Jessi nimmt einen mit.

Selten wirkte eine Geschichte auf mich so echt, so unübertrieben und realitätsnah, wie diese. Und trotz der allgegenwärtigen Traurigkeit, dem nahenden Tod, der schlimmen Krankheit, überwiegt das Positive, der Humor, die Hoffnung und das Glück. Mir wird die Story als Weckruf in Erinnerung bleiben. Als Pluspunkt für das Leben und als Aufforderung nicht so oft "aber" zu denken.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Traurig, schön und einfach so echt

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
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Hazel ist ein Krebskind. Keine schöne Art zu leben. Ständig haben die Leute mitleid, Menschen starren Sie an, Kinder fragen nach ihrem Sauerstoffgerät.
In einer Selbsthilfegruppe trifft sie auf Augustus, ...

Hazel ist ein Krebskind. Keine schöne Art zu leben. Ständig haben die Leute mitleid, Menschen starren Sie an, Kinder fragen nach ihrem Sauerstoffgerät.
In einer Selbsthilfegruppe trifft sie auf Augustus, der selbst krebsgeschädigt ist. Es bahnt sich eine Liebesgeschichte an, voller Emotionen, voller
Hochs und Tiefs, voller Wahrheiten und voller Schmerz.

Dieses Buch ist einfach unfassbar ehrlich, unfassbar ungeschönt und unfassbar schön.
Krebs ist sicherlich kein Kinderspiel und definitiv kein Sparziergang, doch schafft der Autor es und die Geschichte von Hazel und Augustus
so autentisch und ungeschönt zu erzählen, dass sie einfach direkt unter die Haut geht.

Klar ist die Authenzität für einen gesunden Menschen schwer nachvollziehbar, aber die Stimmungsumschwünge, die Tränen, aber auch die Lacher,
die Ironie und der Kampf wirken so echt, dass ich einfach glauben muss, dass Krebs so sein kann.
Mit Hazel hat John Green für mich eine Heldin geschaffen. Scharfsinnig, nachdenklich und realistisch. Ohne falsche Wahnvorstellungen, ohne
im Selbstmitleid zu ertrinken. Das Leben ist eben keine Wunscherfüller. In Kombination mit Augustus Charme und Charisma, ergeben die beiden
ein sich perfekt ergänzendes Traumpaar. Optimistisch und witzig, smart und doch verletzlich. Figuren, die sich in mein Herz schleichen konnten,
ohne dass ich es so schnell bemerkte.
Ich flog durch das Buch, dass mit der Erzählweise aus Hazels Sicht begeistern konnte. Für mich als Laie wirkte der Hintergrund gut recherchiert und durchdacht, auch wenn der Autor im Nachwart sagt, dass er ab und an auch den medizinischen Background ignorierte, wenn es ihm so nicht passte.

Die Story lebt von Emotionen, von Optimismus und Trauer und die ein oder andere Träne floss beim Leben über meine Wange. Ich habe selten ein Buch gelesen,
dass so schmerzte und dennoch so schön war, dass man am Ende froh war, diese traurige Geschichte gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Die perfekt Verschmelzung aus Thriller und Lovestory

Die junge Frau und die Nacht
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Als erfolgreicher Autor und Schriftsteller hat Thomas sich ein neues Leben aufgebaut, doch lässt ihn die Vergangenheit nie los.
Der eine Tag in seinem Leben der alles veränderte holt ihn immer wieder ...

Als erfolgreicher Autor und Schriftsteller hat Thomas sich ein neues Leben aufgebaut, doch lässt ihn die Vergangenheit nie los.
Der eine Tag in seinem Leben der alles veränderte holt ihn immer wieder ein. Als er sich aufgrund einer beunruhigenden Nachricht
wieder in seine Heimat an die Cote d`Azure begibt, trifft er nicht nur auf alte Bekannte und liebe Freunde, sondern auch auf tödliche
Geheimnisse. Während er dem Verschwinden seiner Jugendliebe Vinca nachgeht um die Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen, gerät er
in der Gegenwart in ein verworrenes Spiel aus Lügen, Intrigen und Gefahr.

Guillaume Musso hat es wieder einmal vollbracht eine berauschende Mischung auf Thriller und Lovestorie zu schaffen. Ein Meister seines Faches.
Durch detailierte Beschreibungen, sowie den Bezug zu Orts- und Straßennamen gelingt es ihm den Leser an die Cote d`Azure zu teleportieren.
Man spürt förmlich den Mistral im Haar wehen, während man sich mit Thomas an die Aufklärung von Vincas Verschwinden macht.

Mit Thomas hat Musso einen starken, aber auch verletzlichen Protagonisten geschaffen, der duch seine Ausdauer auf der Suche nach Beweisen,
seinen Intellekt und die Fähigkeit Dinge zu hinterfragen besticht. Man nimmt ihm die Sehnsucht nach der Klärung von Vincas Verschwingen voll ab.
Durch Zeitsprünge in die Jugend, kann man die Gefühle und Gedanken des erwachsenen Thomas absolut nachvollziehen.
Die verschwundene Geheimnisvolle Vinca zog auch mich in ihren Bann. Man möchte hinter das Geheimnis dieser jungen Frau kommen, die durch ihren
Charme, ihr Äußeres und ihre Art alle in ihren Bann zog, bevor sie verschwand.
Etwas schwer getan habe ich mich mit diversen Nebencharakteren. Sicher waren diese für den Verlauf der Geschichte wichtig, dennoch verwirrten mich
die vielen Nebenschauplätze, die vielen Namen und somit Verdächtigen ein wenig. Da hätte ich mir tatsächlich den ein oder anderen Protagonisten
weggewünscht.

Durch die bereits erwähnten Zeitsprünge wird dem Leser die Vergangenheit und die Gegenwart vermittelt ohne zu viel zu verraten und die Geschichte
bis zum Ende hin spannend zu halten. Mir war bis zur tatsächlichen Auflösung nicht klar, was "damals" geschah.

Ich liebe es, dass der Protagonist mal wieder ein Schriftsteller ist. Das lässt erahnen, wie Musso selbst arbeitet.
Wer bereits andere Werke des Autors gelesen hat, dem sind sicher auch die Zitate aus anderne literarischen Werken zu Beginn jeses Kapitels aufgefallen
und ans Herz gewachsen. Diese kleinen Zeilen beschreiben meist perfekt den Inhalt des jeweiligen Kapitels.

Mit "Die junge Frau und die Nacht" hat Musso wieder einmal ein Buch ganz nach meinem Geschmack erschaffen. Diese Kombination und Verschmelzung verschiedenen
Genre gelingt niemandem so wie ihm, sodass ich jetzt schon dem nächsten Werk entgegenfiebere.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Was wäre gewesen wenn...

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Wie wäre es gewesen, wenn es schon zu NS-Zeiten Computer, Internet und Handys gegeben hätte?

Das deutsche Reich wird elektronisch verwaltet. Alle Bürger besitzen Mobiltelefone, alle Zahlungen laufen Bargeldlos ...

Wie wäre es gewesen, wenn es schon zu NS-Zeiten Computer, Internet und Handys gegeben hätte?

Das deutsche Reich wird elektronisch verwaltet. Alle Bürger besitzen Mobiltelefone, alle Zahlungen laufen Bargeldlos und im sogenanten
Weltnetz kann man sich austauschen und Informationen nachschlagen. Doch was geschiet bloß mit all den Daten?
Im Nationalen Sicherheitsamt, kurz NSA, werden die Daten aller deutschen Bürger verwaltet, aufbewahrt und anderen Behörden zur Verfügung gestellt.
Als Programmstrickerin arbeitet Helene im NSA, tätigt Abfragen, schreibt Programme und verwaltet Daten. Völlig ahnungslos wofür ihre Programme genutzt werden,
bis bei einem besonders geheimen Projekt plötzlich Licht ins Dunkel kommt und Helene klar wird, in welche Machenschaften sie durch ihre Arbeit verstrickt ist.

Diese Story hatte es in sich. Andreas Eschbach hat es mit seinem Werk geschafft Fiktion, Geschichte und Technik so perfekt miteinander zu kombinieren, dass eine durchweg
mitreißende Geschichte entstand, die durch Spannung, Abwechslung und Plausibilität überzeugt. Für mich als Laie wirkt alles einleuchtend und nachvollziehbar. Es wird nicht
zu technisch und die Rahmenhandlung bleibt immer im Fordergrund. Die historischen Hintergründe passen perfekt zur Geschichte und die Figuren überzeugen durch Authentizität.

Allen voran die Protagonistin Helene. Mir hat der Ansatz sehr gut gefallen bei den Themen Technik und Geschichte eine weibliche Hauptfigur zu wählen. Helene ist sympathisch,
wissbegierig und will nicht dem typischen Frauenbild der damaligen Zeit entsprechen. Als Programmstrickerin beim NSA macht sie einen hervorragenden Job, sodass sie schnell
zu Geheimprojekten höchster Priorität hinzugezogen wird und damit immer mehr in Kontakt mit den Machenschaften des NS-Regimes kommt.
Vorerst unwissend, wofür ihre Arbeit genutzt wird, kommt sie nach und nach dahinter, bricht Regeln und versucht ihre Möglichkeiten im Amt anderweitig zu nutzen.
Ihre störrische Vorgesetzte, die wohlhabenden Eltern und die liebe Freundin Marie lassen den Leser oder Hörer immer mehr Seiten von Helene entdecken.
Helene konnte mich durch Kampfgeist, Cleverness und Mut überzeugen, mir gefielen aber auch ihre leisen und zweifelnden Momente sehr.

Im Hörbuch wurde die Stimmung wirklich toll eingefangen. Es war klasse gelesen und mitreißend wiedergegeben.
Für mich waren sowohl die Themen (Geschichte und Technik), als auch das Hören eines Hörbuchs ein Schritt außerhalb meiner Komfortzone, den ich in keiner Sekunde bereut habe.
Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Runde frei für Schuljahr zwei

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Auch in seinem zweiten Schuljahr in Hogwarts muss sich Harry zusammen mit Ron und Hermine wieder neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen.
Neben einem skurilen Lehrer, einem missmutigen Geistermädchen, ...

Auch in seinem zweiten Schuljahr in Hogwarts muss sich Harry zusammen mit Ron und Hermine wieder neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen.
Neben einem skurilen Lehrer, einem missmutigen Geistermädchen, Quidditch-Training und natürlich dem Unterricht ist es wieder die Aufgabe unseres Lieblingszauberschülers
die Schule vor aufkeimendem Unheil zu retten. Als jemand beginnt muggelstämmige Schüler anzugreifen und sich diese Angriffe heufen, bis sogar eine Schülerin verschwunden ist,
nimmt Harry es mit Hilfe von Ron selbst in die Hand den Schurken, der die Kammer des Schreckens geöffnet hat und somit die Schule in Unruhe versetzt, dingfest zu machen.

Harry, Ron und Hermine sind seit ihrem letzten Abenteuer um ein Jahr gereift, bleiben ihren Ansichten und Charakterzügen dennoch treu. Mit Witz, Charme und Zusammenhalt
können diese drei sich Allem stellen. Die Stimmung im zweiten Schuljahr ist durch die sich häufenden Angriffe ein wenig düsterer und angespannter. Dennoch gibt es auch diverse
fröhliche Momente in der Zauberschule.

Auch nach so vielen Jahren und auch nach den Filmen, kann kaum etwas Harry Potter das Wasser reichen. Er verzaubert uns einfach alle.