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Veröffentlicht am 29.09.2019

Mein (geheimes) YouTube-Leben

Mein (geheimes) YouTube-Leben
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Ich wünschte, ich wäre so hübsch wie Lily. Soeben hat sie auf Instagram ein Selfie gepostet, weil sie jetzt drei Millionen Abonnenten hat – und sie sieht einfach umwerfend aus. Sie hat riesengroße Augen, ...

Ich wünschte, ich wäre so hübsch wie Lily. Soeben hat sie auf Instagram ein Selfie gepostet, weil sie jetzt drei Millionen Abonnenten hat – und sie sieht einfach umwerfend aus. Sie hat riesengroße Augen, dick umrandet mit schwarzem Eyeliner, die Wimpern lang und dicht. Ihre Haare sind natürlich perfekt. Sie trägt einen lässig gestylten kurzen Pixie-Cut. Mir würden kurze Haare nicht stehen, dafür ist mein Gesicht viel zu rund. Ich liebe Lilys Blog. Ich verschwende gut eine Stunde damit, mir Video um Video anzusehen. Im Vergleich zu Lilys ist mein Leben echt bescheiden. Kann ich das wirklich bringen? Entschlossen gehe ich auf „Veröffentlichen“

Meine Meinung:

Wie immer stellt sich am Anfang einer Rezension die Frage: Wo soll ich anfangen? Ich habe einiges zu erzählen, aber am besten wäre es einfach, wenn ich darauf lostippe.

Heutzutage ist jeder im Internet unterwegs und einige erzählen über ihr Leben, sei es auf YouTube, auf ihren Blogs oder auf den sozialen Medien. Doch ist auch immer alles war, was wir lesen oder gar preisgeben? Damit befasst sich dieses Buch. Zwei Mädchen, aber komplett verschieden. Lily ist erfolgreicher YouTube Star und hat mittlerweile die 3 Million Abonnenten geknackt. Mit ihrem Freund Bryan, der Sänger ist, lebt sie in London und führt das perfekte Leben… oder? Melissa, ihr größter Fan, kann sich solch ein Leben nur wünschen. Kurzerhand stellt sie erfunden Beiträge ins Internet und verliert sich langsam in ihrer neuen Welt…

Das Buch beginnt mit einer ausführlichen Nachricht von einer Person namens Issa. Liest man sich den so durch, fragt man sich natürlich an wen der gerichtet ist, von wem der ist und was passiert ist. Letzteres wird sich langsam im Laufe der Handlung klären. Genauso wie das "Wer?. Die Nachricht weckt auf jeden Fall schon mal zu Beginn die Neugier des Lesers.

Die Mädchen führen zwei komplett verschiedene Leben und doch haben sie was gemeinsam. Sie geben sich für etwas aus, was sie nicht sind. Aber da sind sie nicht die Einzigen. Auch in unserer Gesellschaft finden sich solche Leute und in diesem Buch konnte man die Beweggründe gut rauslesen. So kann man viel besser nachvollziehen, wieso sowas erst passiert, denn oftmals versteht man sowas überhaupt nicht.

Dadurch, dass das Buch aus Lilys und Melissas Perspektive erzählt wird, erfährt man auch zwei andere Beweggründe und erhält auch Einblicke in zwei unterschiedliche Perspektiven. Doch eines wird auf jeden Fall klar: Auch Leute, die anscheinend ein perfektes und unbeschwerliches Leben führen, haben ihre schlechten und harten Zeiten. Wir sind alle nur Menschen und sind nicht ständig glücklich und voll positiver Energie. Nicht alle, die von außen so wirken als wären sie glücklich, sind auch wirklich glücklich. Manchmal zwingen wir uns einfach in eine komplett andere Rolle zu schlüpfen, sei es bewusst oder sogar unbewusst.

Durch Melissas Erzählperspektive habe ich bemerkt, wie viel wert sie auf Oberflächiges legt und auch zu der coolen Clique gehören will: sie vernachlässigt dafür sogar ihre beste Freundin für ihre neuen „Freunde“. Außerdem fühlt sie sich erst wohl, wenn sie die perfekte Figur oder den perfekten Freund hat. Als Leser kann man an bestimmten Stellen nur den Kopf schütteln und/oder denkt sich „Oh Gott, das macht sie doch nicht wirklich, oder?“ Zumindest habe ich das gedacht aber dies zeigt, dass sowas nicht in Ordnung geht und was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Melissa es von sich aus realisiert und ihr Verhalten auch ändert, auch wenn es hauptsächlich wegen einem Rückschlag war.

Lily hat auch zu kämpfen, denn als erfolgreicher Youtuber lastet dementsprechend eine große Last auf ihren Schultern. Sie möchte ihre Fans nicht enttäuschen und dafür hat sie beschlossen sehr weit zu gehen, weil sie sich dazu gezwungen fühlt. Als eine Berühmtheit hat man es nicht leicht und auch Lily hatte Selbstzweifel, was ich vollkommen nachvollziehen konnte. So sieht man, dass das Berühmtsein durchaus seine Schattenseiten hat.

Fazit:

Das Buch konnte mich mit einem zufrieden gebenden Ende überzeugen. Die Entscheidungen, die die beiden Mädchen nach ihrer schlechten Phase getroffen haben, werden sicher den ein oder anderen inspirieren. Besonders der jüngeren Leserschaft möchte ich das Buch empfehlen, um zu zeigen, dass Oberflächlichkeit nicht das ist, worauf sie arbeiten sollen, sondern viel lieber sich selbst treu bleiben sollen. 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Perfekt für dich

Perfekt für dich
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Kim ist dreizehn, steht auf Fußball und schwärmt für Danny – das coole Mathegenie aus der Oberstufe! Perfekt, findet Kim, denn Mathe ist ihr schwächstes Fach und sie braucht dringend Nachhilfe. Kims Mutter ...

Kim ist dreizehn, steht auf Fußball und schwärmt für Danny – das coole Mathegenie aus der Oberstufe! Perfekt, findet Kim, denn Mathe ist ihr schwächstes Fach und sie braucht dringend Nachhilfe. Kims Mutter hat allerdings ganz andere Pläne und so wird ihre Nachhilfelehrerin die zuverlässige Mila, die Kim schon mal aus Prinzip nicht leiden kann. Das Fußballcamp in den Ferien steht auf dem Spiel, also muss sie wohl oder übel mit der Streberin zusammenarbeiten. Aber alle ihre Probleme werden zur Nebensache, als sich für Kim die Chance ergibt, ihren großen Schwarm Danny doch noch auf sich aufmerksam zu machen – und dafür geht sie auf volles Risiko …

Mit Witz und Tempo erzählte Geschichte für Mädchen ab 12 über Freundschaft und die erste Liebe.

Meine Meinung:

Das Cover finde ich auf jeden Fall sehr gelungen und sommerlich. Der Hintergrund ist in rosa-lila Pastelltönen gehalten und man sieht die Protagonistin Kim mit einem Stück Wassermelone am Stiel auf dem Buch. Ich muss ehrlich gestehen, dass sie nicht wirklich aussieht wie 13, aber das ist nicht wirklich störend. Außenrum finden sich dann kleine Illustrationen, wie Blumen, Eis und ein Fußball, was auch ein bisschen auf ein paar Elemente des Buches schließt. Insgesamt ist das Buch sehr passend gestaltet.

An dem Schreibstil habe ich nicht viel Großes auszusetzen, außer dass es an manchen Stellen komisch geschrieben war, also im Sinne von verwirrend. Es gab zum Besipiel eine Stelle, wo ich nicht wirklich den Überblick hatte, wer jetzt was gesagt hat. Ich musste dann einige Stellen teilweise nochmals lesen, was den Lesefluss natürlich unterbrochen hat.

Mit der Protagonistin Kim hatte ich manchmal so einige Schwierigkeiten. Dass sie in einen gewissen Danny aus der Oberstufe verliebt ist, war natürlich nicht so ideal, weil der Altersunterschied sehr groß ist, vor allem in diesem Alter spielt der Altersunterschied schon eine wichtige Rolle. Aber die Liebe kann man nun mal nicht beeinflussen, also ist das nicht so schlimm. Das Problem war nur, dass Kim eine Mathenachhilfe bekommen hat und diese ist leider nicht Danny, sondern es ist ein Mädchen namens Mila geworden. Kim muss dies wohl oder übel hinnehmen, sonst wird ihr Fußballcamp gestrichen und das will sie ja nicht. Ich kann es nachvollziehen, dass sie lieber Danny als Nachhilfelehrer gehabt hätte, aber sie hat sich echt nicht gut aufgeführt bei den Nachhilfestunden bei Mila. Klar, sie ist enttäuscht, aber sie hat sich echt kindisch verhalten, so trotzig und einmal ist sie auch viel zu weit gegangen! Mir hat Mila echt leid getan.

Liebe macht bekanntlich blind, was auch hier der Fall ist. Es ist verständlich, dass Kim dadurch nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, aber mir hat dafür Lego, der neue Freund von Kim aus dem Fußballcamp und der eigentlich Leo heißt, neben Mila mega leid getan. Sie hat ihn zweimal sitzen gelassen! Sie musste ihn sogar anlügen, weil sie ja schlecht sagen konnte, dass sie stattdessen einem Typen aus der Oberstufe hinterher gerannt ist. Dadurch ist sie in ein noch größeres Schlamassel geraten. Hätte sie einfach die Wahrheit gesagt, wäre das nicht passiert, aber ich kann ihr das nicht vorwerfen, weil es ich an ihrer Stelle auch gelogen hätte.

An einer Stelle hat sich die Protagonistin auf einer Party sozusagen "betrunken". Sie wollte sich nur Mut antrinken, aber dann konnte sie nicht mehr aufhören und so wurde sie betrunken. Mir ist diese Stelle nicht wirklich authentisch vorgekommen, weil sie erst 13 ist! Außerdem fande ich es komisch, dass sie einfach in diese Party reingelassen wurde. Prüft man normalerweise nicht, ob derjenige überhaupt eingeladen ist bzw. ob derjenige alt genug ist? Jedenfalls war diese Szene in meinen Augen nicht sehr realistisch.

Dafür haben mir die Nebencharaktere super gut gefallen, vor allem Lego. Er ist echt mega lieb und mit ihm Zeit zu verbringen macht bestimmt mega viel Spaß. Er hat sich auch voll gut mit Kim verstanden und das Beste ist: Sie sind im gleichen Alter und begeistern sich beide für Fußball. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass Kim sich lieber für ihn als für Danny entscheidet, aber wie das Buch letzendlich endet verrate ich natürlich nicht. Das müsst ihr schon selber lesen ;D Außerdem finde ich die Bedeutung seines Spitznamen süß. Eigentlich heißt er ja Leo, aber er hat den Spitznamen Lego bekommen. Ob es etwas mit den Legosteinen zu tun hat? Hm.. wer weiß? (Ich weiß, ich bin gemein XD) Aber es gab auch so einige andere Nebencharaktere, die sehr sympathsich waren, wie zum Beispiel Kims Oma, die mega genial ist, oder Nana und Suki.

Einerseits fand ich Kims Entscheidung auf die Party zu gehen falsch, aber dadurch werden auch ernstere und wichtige Themen, wie halt Alkoholkonsum angesprochen. Am Ende kam ebenfalls etwas vor, dass mich sehr überrascht hat und womit ich überhaupt nicht gerechnet habe, aber ich finde es gut, dass es passiert ist. (Stichwort Nana und jemand anderes).

Fazit:

Obwohl ich Kim am liebsten kräftig durchgeschüttelt hätte, hatte ich doch sehr viel Freude am Lesen. Besonders die Nebencharaktere, wie Lego, Nana und Suki, sind mir ans Herz gewachsen und sie haben zum Glück Kims Verhalten ausgeglichen. Ich denke aber, dass der Altersunterschied zwischen mir und Kim viel ausgemacht, da ich zwei Jahre älter bin als sie und mich dadurch nicht wirklich mit ihr identifizieren konnte. Daher würde ich das Buch 12-13-jährigen empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 09.03.2019

Gold & Schatten - Das erste Buch der Götter

Gold und Schatten
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Gerade erst nach Paris gezogen, verliebt sich die sechzehnjährige Livia Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, ...

Gerade erst nach Paris gezogen, verliebt sich die sechzehnjährige Livia Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, doch der draufgängerischen Maél geht immer wieder auf Abstand. Was hat er zu verbergen? Und warum um alles in der Welt kann Livia plötzlich Botschaften hören, die Bäume und Pflanzen zuflüstern? Ist sie dabei, den Verstand zu verlieren? Als es Livia schließlich gelingt, die einzelnen Fäden miteinander zu verknüpfen, kann sie kaum glauben, welches Geheimnis sich ihr offenbart. Denn dass sie Maél kennengelernt hat, war alles andere als ein Zufall…

Meine Meinung:

Das Cover hat mich ja schon sowas von umgehauen und als ich gelesen habe, dass das Buch einen Touch von der griechischen Mythologie hat, musste ich das Buch unbedingt lesen.

Nach dem Umzug nach Paris entdeckt die 16-jährige Livia eine seltsame Fähigkeit an ihr: Sie kann auf einmal mit Pflanzen sprechen. Als wäre das nicht schon genug verliebt sie sich auch noch unsterblich in den geheimnisvollen Maél, der seine meiste Zeit in den Katakomben verbringt. Sie schafft es Schritt für Schritt etwas über ihren neuen Kräfte herauszufinden und merkt schnell, dass Maél keineswegs eine unbedeutende Rolle spielt, was ihre Fähigkeiten betrifft.

Wie schon gesagt fasziniert mich die griechische Mythologie wirklich sehr und diese wurde im Buch auch geschickt umgesetzt. Es kommen sowohl einige Gottheiten als auch göttliche Elemente vor. Auch der Schauplatz Paris gefällt mir sehr gut. Man merkt wie gut die Autorin recherchiert hat und die einzelnen Orte wurden wunderbar beschrieben, so dass ich echt Fernweh bekommen habe. Nur leider war ich noch nie in Paris, was ich unbedingt mal ändern sollte, vor allem wegen Disneyland!

Als Leser erfährt man langsam, was es mit Livias neuen Kräften auf sich hat und inwiefern Maél damit verwickelt ist. Einiges bleibt bis zum Ende noch ungeklärt, aber darauf wird sicher noch im zweiten Band näher eingegangen. Was mich leider in diesem Punkt gestört hat, ist Livias Verhalten. Anstatt sich mehr damit zu beschäftigen, woher ihre neuen Fähigkeiten kommt, dreht sich bei ihr alles die ganze Zeit nur um Maél. Ich verstehe ja, dass er ihre erste große Liebe ist, aber es geht hier immerhin um ihre Identität. An ihrer Stelle hätte ich dem mehr Beachtung geschenkt, anstatt mit den Gedanken an Maél zu hängen. Allgemein fand ich auch, dass die Beziehung zwischen den beiden viel zu schnell ging. Sie kennen sich erst seit kurzer Zeit und schon funkt es zwischen den beiden. Ich bin ehrlich gesagt nicht so der Fan von Liebe auf den ersten Blick.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr zugesagt. Ich bin relativ schnell durchs Buch gekommen, nur die Kapitel waren für meinen Geschmack etwas zu lang. Das hat mir das Lesen ein bisschen erschwierigt, da man sozusagen kaum Verschnaufpausen hatte und sich dann etwas durch die Kapitel quält. Dafür hat mir der Humor unglaublich gut gefallen. Allein die ganzen Sprüche, die sich Livia und Maél an den Kopf werfen, fand ich herrlich amüsant und erfrischend. Das lockert das Buch und die Atmosphäre nochmals auf. Ebenso hat Kira Licht bestimmte Anzeichen auf kommende Ereignisse geschickt in die Geschichte eingebaut, was die Neugier des Lesers weckt und zum Weiterlesen animiert.

Neben Livia und Maél lernt man auch noch einige andere interessante Nebencharaktere kennen. Gigi und Jemma, Livias neue Freundinnen, habe ich direkt ins Herz geschlossen. Sie sind so herzallerliebst und haben sich seit Livias ersten Schultag liebevoll um sie gekümmert. Hermes mochte ich auch sofort, auch wenn ich sein Verhalten am Ende keineswegs verstehen konnte, und auch Hephaistos ist ein toller Charakter, obwohl er anfangs ziemlich griesgrämig rüber kommt.

Fazit:

Ein absolut gelungener Auftakt einer Dilogie. Wer Fan der griechischen Mythologie ist, sollte auf jeden Fall einen Blick in dieses Buch werfen. Es lohnt sich! Da dieser Band ziemlich fies geändert hat, fiebere ich schon fleißig dem Erscheinungsdatum des zweiten Bandes entgegen und kann es kaum erwarten das Buch in die Finger zu kriegen! Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.03.2020

Ein Buch mit ein paar Schwächen, aber dafür mit einem krassen Plotttwist

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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"Die ganzen letzten Jahre habe ich mich in meinem Leben immer schrecklich eingesperrt gefühlt. [...] Ich dachte, dass es aus vielen Situationen keinen Ausweg gibt. Ich war absolut überzeugt davon, dass ...

"Die ganzen letzten Jahre habe ich mich in meinem Leben immer schrecklich eingesperrt gefühlt. [...] Ich dachte, dass es aus vielen Situationen keinen Ausweg gibt. Ich war absolut überzeugt davon, dass sich nie etwas ändern könnte. Aber gestern, da... da habe ich gemerkt, dass das gar nicht stimmt." (S. 264 Alana Falk)

Meine Gedanken:

Das Cover ist der absolute Hingucker. Die türkise Blüte, die das Buch ziert, gefällt mir ausgesprochen gut und die Farbe wird durch den schwarzen Hintergrund nochmals deutlicher hervorgehoben. Wenn man mit den Fingern über die Blüte fährt, kann man die Konturen gut spüren. Dieses kleine Detail mag ich immer sehr, weil ich gerne über die Cover streiche xD Die Staubkörner in den Ecken schimmern schön golden, was die Gestaltung passend abrundet. Ich bin mir sicher, dass dieses gelungene Cover so einige Augenpaare auf sich ziehen wird.

Der flüssige Schreibstil der Autorin hat mir den Einstieg in die Geschichte auf jeden Fall erleichtert, weshalb ich wirklich zügig durch das Buch gekommen bin. Man erfährt relativ schnell von Erins Ausgangssituation und man bekommt sogar einen Flashback wie sie Rachegöttin geworden ist. Da ihre Beweggründe erst Stück für Stück preisgegeben werden, bleibt die Neugier des Lesers relativ gut aufrecht erhalten. Im ersten Kapitel wird man zwar direkt ins Geschehen hineingeworfen, aber ich habe mich trotzdem gut zurecht gefunden, denn danach wird einiges auch schon erklärt. Also falls ihr zu Beginn auch so verwirrt seid. Dran bleiben, es wird noch Sinn machen.

Das Buch wird abwechselnd aus Erins und Ardens Perspektive in der 1. Person erzählt. Ich mag das persönlich am liebsten, weil man so einen Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonistin bekommt und durch die 1. Person sich noch besser mit den Charakteren identifizieren kann.

Nachdem die Charaktere vorgestellt wurden und alles erklärt wurde, was man wissen sollte, ging die Handlung erst mal kaum voran. Erin ist verzweifelt auf der Suche nach Hinweisen und wenn sie nichts findet, dann geht es logischerweise nicht weiter, aber irgendwann habe ich mir gedacht, dass jetzt doch endlich was passieren muss, was das Buch wieder ins Rollen bringt. Zum Glück hat es nicht all zu lange auf sich warten lassen. Jedoch waren mir die Zusammenhänge nicht schlüssig genug, es hat sich nicht ganz gefügt. Am Ende hat mich die Autorin aber mit einem großen Plotttwist überraschen können, der so einige Fragen beantwortet hat und Unklarheiten aus dem Weg geräumt hat. Am meisten hat die Wendung der Protagonistin zu schaffen gemacht und das konnte ich sehr gut nachvollziehen, da ich selbst nicht wüsste, was ich danach tun oder fühlen sollte.

Der Fokus des Buches liegt, wie auch schon im Klappentext erwähnt, auf der Beziehung von Erin und Arden. Erin weiß, dass sie sich niemals auf ihn einlassen darf, denn ein einziger Kuss würde ihn zerstören, aber ihr Herz spielt da nicht ganz so mit. Beide haben sich schnell angezogen gefühlt und ich bin nicht so der Fan davon, wenn zwei Charaktere so schnell zueinander finden. Ich mag es lieber, wenn die Beziehung Schritt für Schritt voranschreitet. Jedoch muss ich sagen, dass mich das hier nicht all zu sehr gestört hat. Klar, ich hätte mir gewünscht, wenn es langsamer gegangen wäre, aber für mich war es jetzt kein großes Dorn im Auge xD

Mit der Protagonistin Erin hatte ich so meine Schwierigkeiten, leider nicht nur am Anfang. Sie ist von Natur aus ein aufbrausender Mensch und wird sehr schnell wütend, was mich besonders an ihr gestört hat. Mir haben ihre Gesprächspartner dann immer echt leid getan, vor allem Maya, denn sie ist so ein ruhiger, herzlicher Mensch, die sich einfach Sorgen um die Anderen macht. Außerdem hört Erin selten zu. Wenn sich erst mal etwas in ihren Gedanken festgesetzt hat, hat sie keinen Platz mehr für Anderes und lässt alles an ihr vorbeiziehen. Teilweise erschien sie mir dann ein wenig egoistisch. Zudem hat sie dann die Gewohnheit Leute einfach stehen zu lassen (nicht nur wegen ihrer plötzlichen Gedankeneinfälle). Ich will gar nicht aufzählen, wie oft das passiert ist, weil es schon viel zu viel war, um mitzuzählen. Generell sollte sie mehr Rücksicht auf die Gefühle ihrer Mitmenschen nehmen, da sie ein bisschen zu oft ihren Frust an anderen Personen ausgelassen hat. Ich hatte Hoffnung, dass sie sich im Laufe des Buches bessern wird, aber Erin und ich konnten uns einfach nicht anfreunden.

Arden hingegen mochte ich umso mehr. Er ist wirklich ein so lieber Mensch und hilft wo er kann. Er merkt, wie hilflos und verzweifelt Erin ist und versucht alles, was er kann, um ihr bei ihrem Anliegen zu helfen. Zudem ist er sehr respektvoll und vertraut ihr. Hach, er ist so ein liebenswerter Charakter. Man kann ihn einfach nur mögen.

Von den Nebencharakteren hat man leider wirklich wenig erfahren. Sie sind aber auch echt selten vorgekommen. Ich hätte ja gerne noch was von den anderen Rachegöttern und -göttinen gelesen. Die sind wirklich nur sehr sehr kurz aufgetaucht.

Fazit:

Der erste Band hat zwar ein paar Schwächen, aber die Dilogie hat noch Potenzial richtig gut zu werden, vor allem nach dieser überraschenden Wendung! Ich hoffe natürlich, dass ich mich noch irgendwie mit Erin anfreunden kann, aber mal sehen, was die Autorin uns im zweiten Band noch so bereit gehalten hat. Von mir gibt es 3,5 von 5 Cupcakes.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2020

Fantasy mit düsteren Elementen

Das neunte Haus
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"[...] [E]r hatte sie dennoch für jemanden gehalten, der die falschen Entscheidungen getroffen hatte, der den falschen Weg eingeschlagen hatte. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie diesen Weg ...

"[...] [E]r hatte sie dennoch für jemanden gehalten, der die falschen Entscheidungen getroffen hatte, der den falschen Weg eingeschlagen hatte. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie diesen Weg hinabgejagt worden war." -S. 138f Leigh Bardugo

Auf dieses Buch habe ich mich schon sehr lange gefreut, denn die Autorin soll ja unglaublich gute Bücher schreiben. Dieses Buch soll auch komplett anders sein, als ihre anderen Werke und ich war gespannt, was mich erwartet wird.

Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich begeistert vom Cover war, als ich es zum ersten Mal gesehen habe, denn ich bin nicht der größte Fan von Schlangenmustern. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und muss sogar sagen, dass es mir irgendwie doch gefällt, vor allem der leicht türkise Ton, der zu schwarz übergeht, ist sehr gelungen. Das Schlangenmuster ist so auf das Buch geprägt, dass man es spüren kann, wenn man mit dem Finger drüber fährt und das kann wirklich süchtig machen. Zumindest konnte ich kaum meine Finger davon lassen.

Der Einstieg in das Buch fiel mir wirklich schwer. Nicht nur der Schreibstil ist auf einem anspruchsvollen Niveau, sondern auch die Handlung ist nicht unmittelbar hundertprozentig schlüssig für den Leser. Es werden bereits zu Beginn einige Studentenverbindungen genannt, die übrigens kursiv gedruckt sind, damit man sie auch jederzeit erkennt, jedoch hat man nicht sofort den kompletten Überblick über das System der Elite-Universität. Erst sehr viel später habe ich eine Übersicht über die Verbindungen am Ende des Buches gefunden. Es wäre vielleicht um einiges sinnvoller gewesen, diese an den Anfang zu setzen oder wenigstens darauf hinzuweisen, dass es solch eine Übersicht überhaupt gibt. Die Autorin arbeitet auch von Kapitel zu Kapitel mit Zeitsprüngen, was einen vor allem zu Beginn des Buches sehr verwirren und aus dem Lesefluss bringen kann. Außerdem werden auch sehr viele Namen genannt und ich habe einige Zeit gebraucht, die Namen bestimmten Personen zuzuordnen.

Auch die Magie, die in diesem Buch eine Rolle spielt, ist anders, als man normalerweise gewohnt ist. Hier geht es nämlich um düstere, dunkle Magie und nicht um verzaubernde, funkelnde. Darauf aufbauend ist die Atmosphäre dieses Buches und man hat diese bedrückende Stimmung wirklich auf allen Seiten des Buches gespürt, was ich unglaublich faszinierend fand. Normalerweise kenne ich ja nur die "helle" Seite von Magie, von dem her ist es eine gute Abwechslung, wenn mal die andere Seite gezeigt wird.

Kaum kommt Galaxy Stern, genannt Alex, neu an die Universität Yale schon passieren obskruse Dinge, unter anderem ein Mord, hinter dem weitaus mehr steckt, als es scheint. Unsere Protagonistin bekommt die Aufgabe zugeteilt der ganzen Sache auf dem Grund zu gehen und merkt relativ bald, dass es einige Leute gibt, die nicht so erfreut darüber sind. Sie lässt sich auf eine lebensgefährliche Sache ein und greift zu den ein oder anderen drastischen Maßnahmen. Alex wurde nämlich vom Haus "Lethe" angeworben, weil sie die Fähigkeit besitzt die Geister der Toten - auch genannt Graue - sehen kann ohne vorher Magie anwenden zu müssen. Diese Gabe (oder vielleicht auch Fluch?) soll bei ihren Ermittlungen zu dem Fall helfen. Man erfährt nicht wirklich viel über Alex auf den ersten Seiten, jedoch nimmt man relativ schnell wahr, dass sie eigentlich leistungstechnisch gar nicht zu Yale passt und wirklich nur wegen ihrer besonderen Fähigkeit aufgenommen wurde oder besser gesagt aufgegabelt, denn es scheint, dass sie Einiges durchmachen musste und nach den ganzen Ereignissen nicht wirklich einen Ort hat, wo sie zurückkehren kann. Die Kapitel, die dem Leser einen Einblick in die Vergangenheit gewähren, fügen sich langsam wie ein Puzzle zusammen und dadurch werden die Zusammenhänge immer klarer. Obwohl das Buch in der 3. Person erzählt wird, habe ich Alex' Gedankengänge gut nachvollziehen können, aber man verspürt immer noch eine gewisse Distanz, die es schwierig macht ihre wahre Absichte herauszufinden, was die ganze Sache doch nochmals interessanter macht. So waren neue Erkenntnisse besonders überraschend für mich.

Die Mordaufklärung ist sehr langsam fortgeschritten. Die Hinweise waren nicht immer eindeutig und wir kommen irgendwie unserem Ziel nicht automatisch näher, vor allem weil in dieser Sache auch Magie eine wichtige Rolle spielt und sich deshalb nicht alles logisch erklären lässt. Alex sammelt von Seite zu Seite zwar Hinweise, aber diese haben sich nicht zusammensetzen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass wir nur sehr schleppend damit vorangekommen sind. Erst relativ am Ende wurde dann endlich mehr aufgedeckt. Ansonsten waren wir die meiste Zeit über nur auf den ersten Stand der Dinge. Ich hatte sowieso eher das Gefühl, dass der Fokus gar nicht auf dem Mord lag, sondern eher auf den Studenten-Verbindungen, auf der Magie und auf (mysteriösen) Geschehnissen in der Vergangenheit und Gegenwart lag. Leigh Bardugo hat es aber trotzdem geschafft, die Ereignisse so geschickt zu verknüpfen, dass am Ende doch alles Sinn ergeben hat, obwohl es nicht so schien, und sie hat manch überraschende Dinge mit eingebaut, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hätte!

Mit dem Ende war ich nicht vollends zufrieden, zumal ich noch einige Fragen hatte, die nicht beantwortet wurden und es nicht sicher war, ob diese eine bestimmte Sache sich jetzt bewahrheitet hat oder nicht. Soweit ich weiß ist dieses Buch in sich abgeschlossen, weshalb mich das Ganze so verwundert zurückgelassen hat.

Fazit:

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zwar sehr und einige Sache waren mir nicht vollkommen einleuchtend, nichtsdestotrotz hat die Autorin es geschafft mich an die Handlung zu fesseln und zu überraschen. Das Ende hätte an vielleicht noch ein bisschen anders gestalten können, damit es wirklich anschließend wird, aber im Großen und Ganzen ist dies ein schönes Fantasy-Buch der anderen Art. Von mir gibt es 3,5 von 5 Cupcakes.

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