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Veröffentlicht am 27.10.2019

Aufstand des Schlammosaurus

Die schaurigen Fälle des Derek Schlotter – Aufstand des Schlammosaurus
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Die schaurigen Fälle des Derek Schlotter – Nicolas Gorny
Aufstand des Schlammosaurus

Seit Dereks Vater das Buch „100 Dinge, die Väter und Söhne unbedingt miteinander erleben sollten“ gelesen hat, gibt ...

Die schaurigen Fälle des Derek Schlotter – Nicolas Gorny
Aufstand des Schlammosaurus

Seit Dereks Vater das Buch „100 Dinge, die Väter und Söhne unbedingt miteinander erleben sollten“ gelesen hat, gibt er keine Ruhe mehr. Nun geht es also zum Abenteuer-Zelten in die Wildnis gleich beim Meuchelmoor. Das ist gar nicht ungefährlich, denn hier soll ein Schlammosaurus sein Unwesen treiben. Und tatsächlich, kaum angekommen, entdeckt Derek riesige Fußabdrücke. Ob die wohl von einem Ungeheuer stammen?

Mit 80 Seiten und relativ großer Schrift ist dieses Buch für ein Lesealter ab 7 Jahren angelegt. Toll sind auch die vielen wirklich witzigen Zeichnungen. Von daher ist es nicht allzu viel Text, der bewältigt werden muss und die Geschichte überschaubar. Genau richtig also für Leseanfänger.

Die Handlung selbst ist flott und spannend, spricht meiner Meinung nach, sogar noch ältere Kinder an. Auch mein Zehnjähriger hat sich das Buch noch geschnappt und mal eben weggelesen.
Ein weiterer Pluspunkt ist das Umweltthema, auf das die Handlung hinausläuft. Dass es am Ende nicht unbedingt logisch erklärbar ist, naja. Der Zielgruppe ist das wohl nicht so wichtig.

Fazit: ein freches Buch für geübtere Erstleser, mit dem man auch Lesemuffel zum Lesen bringt.
4 Sterne

Veröffentlicht am 20.10.2019

Rasanter Action-Thriller

Young Agents (Band 1) – Operation "Boss"
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Young Agents – Andreas Schlüter

Eigentlich gibt es sie gar nicht. Kaum jemand weiß von ihnen, doch sie sind top ausgebildet und arbeiten im Verborgenen, international. Deshalb sind sie so erfolgreich. ...

Young Agents – Andreas Schlüter

Eigentlich gibt es sie gar nicht. Kaum jemand weiß von ihnen, doch sie sind top ausgebildet und arbeiten im Verborgenen, international. Deshalb sind sie so erfolgreich. Die Kinderagenten. Billy ist einer von ihnen. Zusammen mit Naomi aus Paris und Charles aus London ist er einem der mächtigsten Mafiosi der Welt auf der Spur.

Dies ist ein Agenten-Thriller für junge Leser ab 11 Jahren. Und diese Einordnung sollte man auch ernst nehmen, denn es geht tatsächlich richtig zur Sache. Mehr als einmal wird es so richtig brenzlig für die Agenten. Die jungen Leser sollten also nicht allzu zart besaitet sein.
Ich habe es mit meinem knapp zehnjährigen Sohn gelesen und dieser war begeistert, hat sogar selber heimlich weitergelesen. Eine Action Szene jagt die nächste und lässt keine Langeweile aufkommen. Neueste Technik wird genau beschrieben und die Protagonisten ziehen immer wieder was Neues aus der Tasche, das ihnen behilflich ist.
Im Wesentlichen ermitteln hier zwei Jungs und ein sehr toughes Mädchen, das den anderen beiden in nichts nachsteht, im Gegenteil. Also auch für Mädchen, die Action mögen, ist dieses Buch sehr gut geeignet.

Mir hat insbesondere die Internationalität gefallen. Die Agenten sprechen mehrere Fremdsprachen und müssen diese auch einsetzen, denn dieser Fall führt sie bis nach Paris.

Eine wirklich spannende Geschichte, auch für Erwachsene. Besonders aber für technik- und actionbegeisterte Kinder. Es bleibt festzustellen, dass am Ende nicht alle Fragen gelöst sind. Offensichtlich ist dies der erste Band einer neuen Reihe. Man darf gespannt sein.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Spannend, aber sensationell?

Drei
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Drei – Dror Mishani

Der Bestseller aus Israel, von dem man nichts verraten darf. So macht man Marketing. Aber ich muss zugeben, dass dieses Buch tatsächlich etwas Besonderes hat.

Somit mache ich es mir ...

Drei – Dror Mishani

Der Bestseller aus Israel, von dem man nichts verraten darf. So macht man Marketing. Aber ich muss zugeben, dass dieses Buch tatsächlich etwas Besonderes hat.

Somit mache ich es mir einfach und äußere mich nicht weiter zum Inhalt.
Wie auch der Titel schon verrät, gliedert sich das Werk in drei Teile, drei Frauen, die demselben Mann begegnen, auch so viel verrät bereits der Klappentext. Und es wird spannend.

Das interessante an diesem Roman ist aber in erster Linie die Struktur. Wirklich gekonnt führt der Autor die Handlungsstränge zusammen und sorgt dabei gleich für mehrere Überraschungen.

Sprachlich fand ich das Werk sehr gut, aber relativ distanziert. Also wirklich nahe kommt man den Figuren nicht. Mitunter möchte man aber doch am Verstand der Einen oder anderen Protagonistin zweifeln.

Was mich allerdings wirklich beeindruckt hat, ist die bedrohliche Grundstimmung.
Man ahnt, es wird gleich etwas passieren, und dann ist man doch überrascht. Das Böse wird in sehr unblutiger Form recht eindrücklich, mehr auf psychologischer Ebene dargestellt.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen, es als Sensation zu bezeichnen, halte ich doch für übertrieben. Und am Ende bleibt bei mir doch die Frage zurück, ob das Ganze nicht doch zu arg und zwanghaft konstruiert wurde.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Monteperdido

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
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Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen – Agustin Martinez

Vor fünf Jahren sind zwei elfjährige Mädchen spurlos aus einem abgelegenen Pyrenäendorf verschwunden. Nun ist plötzlich die mittlerweile ...

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen – Agustin Martinez

Vor fünf Jahren sind zwei elfjährige Mädchen spurlos aus einem abgelegenen Pyrenäendorf verschwunden. Nun ist plötzlich die mittlerweile sechzehnjährige Ana wieder da, vollkommen verstört. Die Ermittlungen werden neu aufgenommen und die örtliche Polizei um zwei Kommissare aus Madrid verstärkt.

Der Fall um die beiden verschwundenen Mädchen ist überzeugend und durchweg spannend. Das Besondere an diesem Krimi ist jedoch die ganz besondere, verstörende Atmosphäre des Schauplatzes. Das in sich abgeschlossene Bergdorf und die düsteren Wälder ringsum, die Abgeschiedenheit und Geheimniskrämerei der eigenbrötlerischen Bewohner, die ganz offensichtlich etwas vor den hinzugerufenen Kommissaren aus Madrid verbergen. Grundsätzlich sind Fremde in Monteperdido nicht gern gesehen und werden bestenfalls geduldet. Ganz aufgenommen werden sie nie. Und nun greifen erneut die Verdächtigungen um sich. Denn zu verbergen haben hier einige etwas.

Aus tiefgehenden, richtig guten Charakterzeichnungen, hochwertiger Sprache und grandiosen Naturbeschreibungen entwickelt sich eine unheimlich dichte, beklemmende Atmosphäre. und dies ist das eigentlich tolle an diesem Krimi. Beinahe hat man das Gefühl, selbst in den Bergwäldern der Pyrenäen um sein Leben zu laufen. Und die Pappelwälder rauschen zu hören.

Ein qualitativ hochwertiger Krimi, der sehr positiv aus den vielen anderen hervorsticht. Sehr lohnenswert.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Anspruchsvoller Roman mit kriminalistischen Elementen

All die unbewohnten Zimmer
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All die unbewohnten Zimmer – Friedrich Ani

Gleich um zwei Fälle geht es in diesem Kriminalroman und in beiden sind Polizisten als Opfer beteiligt. Dafür treffen in diesem Werk, wie zur gegenseitigen Unterstützung, ...

All die unbewohnten Zimmer – Friedrich Ani

Gleich um zwei Fälle geht es in diesem Kriminalroman und in beiden sind Polizisten als Opfer beteiligt. Dafür treffen in diesem Werk, wie zur gegenseitigen Unterstützung, alle vier von Anis Ermittlern aus vorhergehenden Büchern aufeinander. Vier sehr spezielle, aber alles starke und sehr gut ausgearbeitete interessante Charaktere. Der Ex-Mönch Polonius Fischer, die erst verstoßene, dann kürzlich rehabilitierte Fariza Nasri, der schweigsame Vermisstenfahnder Tabor Süden und der bereits verrentete Jakob Franck.
Sie alle bewegen sich in immer enger werdenden Kreisen um die beiden Fälle. Es macht Freude, ihnen bei der Auflösung zu folgen. Die gleichen Begebenheiten werden teilweise aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt.
Dabei ist es wohl fast egal, worüber Ani schreibt, das Brillante an diesem Roman ist auf jeden Fall seine Sprache. Sehr fein und tiefsinnig thematisiert er gleich mehrere Probleme unserer Gesellschaft.

Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Roman mit kriminalistischen Elementen, der durchaus anspruchsvoll zu lesen ist und wunderbar nachdenklich, beinahe schwermütig geschrieben ist. Wer allerdings einen atemberaubenden Pageturner erwartet, könnte enttäuscht werden.

"Dabei war er nur ein alter Mann, der zu viele Tote gesehen hatte, zu viele Hinterbliebene, eingemauert in Leid und Einsamkeit; und seine Worte reichten für einen erlösenden Trost niemals aus." Seite 180

Gekonnt schlägt Ani einen Bogen von den abgehängten Gebieten im Osten Deutschlands zu den heutigen Auswüchsen des Fremdenhasses. Auch die Rolle der Medien nimmt großen Raum ein.
Das Ende schließlich fand ich überraschend und schockierend. Trotzdem überaus passend und insgesamt nachdenklich stimmend.
Von mir eine große Leseempfehlung für jeden, der gerne etwas anspruchsvollere Krimis liest.