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Veröffentlicht am 06.10.2019

Autobiografische Zeitreise des Autors

Der Hamlet und die Schokolinse
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Bei "Der Hamlet und die Schokolinse" handelt es sich um eine autobiografische Zeitreise des Autors Bernd Mannhardt. Hierbei blickt er in seine Kindheit zurück, aber auch auf seine Anfänge als Autor. Ironisch ...

Bei "Der Hamlet und die Schokolinse" handelt es sich um eine autobiografische Zeitreise des Autors Bernd Mannhardt. Hierbei blickt er in seine Kindheit zurück, aber auch auf seine Anfänge als Autor. Ironisch und manchmal auch tragisch erfährt der Leser in fünf Kapiteln einiges Interessantes. Dabei nimmt sich der Autor durchaus auch selbst aufs Korn. Philosophiert was es heißt im Sternzeichen des Krebses geboren worden zu sein. Das Buch ist recht dünn und lässt sich schnell lesen. Probleme hatte ich allerdings mit dem Schreibstil. Teilweise sind die Sätze verschachtelt, was mich nicht groß gestört hat. Jedoch das vieles in für mich unbekannte Worte und Ausdrücke geschrieben ist. So ist mir das Lesen teilweise schwer gefallen. Gleichzeitig beinhaltet das Buch eine Kurzgeschichte. "Lisbeth ist tot". Diese wiederum ist in einem ganz anderen Stil geschrieben und hat mir richtig gut gefallen.

Fazit: Eine interessante autobiografische Zeitreise des Autors. Ironisch. Manchmal auch tragisch. Mit dem Schreibstil bin ich jedoch nicht warm geworden.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Traum oder Wirklichkeit?

Porzellankind
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Ellis hat eine lieblose Kindheit. Flüchtet sich deshalb in eine Traumwelt. Ihre Mutter verträgt keinen Lärm. Leise schleicht sie sich durch die Villa ihrer Eltern. Entwickelt zusammen mit ihrer imaginären ...

Ellis hat eine lieblose Kindheit. Flüchtet sich deshalb in eine Traumwelt. Ihre Mutter verträgt keinen Lärm. Leise schleicht sie sich durch die Villa ihrer Eltern. Entwickelt zusammen mit ihrer imaginären Freundin Dorothy die verrücktesten Ideen, damit ihre herzlos Mutter ein Herz bekommt. Dann bekommt Ellis ein Geschwisterchen. Einen kleinen Bruder. Eduard. Doch der ist ein Schreikind und strapaziert die Nerven aller. Bis ein Unglück passiert. Ausgerechnet an Ellis neunten Geburtstag.......

"Porzellankind" ist schockierend. Zeigt auf, wie die Seele eines Kindes durch Vernachlässigung und Schikanen gestört wird. Die Autorin nimmt den Leser mit in Ellis Traumwelt und schon bald weiß man nicht mehr: Traum oder Wirklichkeit? Hier wurde ich mehr als einmal an der Nase herumgeführt. Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfährt man etwas über Ellis Kindheit in deren Familie. Dann passiert ein Unglück und man springt in Teil 2 zur erwachsenen Ellis. Geschrieben aus ihrer Sicht. Scheinbar hat sie ihr Leben im Griff. Hat sich mit ihrer Mutter arrangiert. Oder doch nicht? Dieses Leben von Ellis ist in den beiden Teilen mit Davor betitelt. Dann gibt es noch ein Danach. Hier erfährt der Leser von einer unbekannten Person, die eine unheimliche Szenerie entwirft. Wer ist es und was hat sie vor? Im dritten Teil wird dies dann aufgelöst und es kommt zu einem bitteren Ende. Mein Kritikpunkt ist der Schreibstil. Er ist zwar flüssig, aber mir hat hier ein bisschen die Tiefe gefehlt. Er kam mir sehr neutral vor, obwohl aus Sicht von Ellis geschrieben wird. Ich habe den Sog vermisst, der mich gänzlich in die Geschichte gezogen hat. So konnte ich nicht wirklich mit Ellis mitleiden.
Fazit: Ein wirklich in jeder Hinsicht ungewöhnlicher Psychothriller. Der aufzeigt, welch fatale Folgen eine lieblose Kindheit hat. Bei dem mir jedoch im Schreibstil ein bisschen die Sogwirkung gefehlt hat. Trotzdem lesenswert.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Ein Urlaub, der in einem Alptraum endet

Kalter Strand
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An einem Strand in Dänemark wird die Leiche einer Frau gefunden. Da sie Sachen bei sich trägt, die auf eine Deutsche hinweisen, wird Skanpol, eine Sondereinheit für grenzüberschreitende Verbrechensbekämpfung ...

An einem Strand in Dänemark wird die Leiche einer Frau gefunden. Da sie Sachen bei sich trägt, die auf eine Deutsche hinweisen, wird Skanpol, eine Sondereinheit für grenzüberschreitende Verbrechensbekämpfung mit Sitz in Hamburg, von den dänischen Behörden um Amtshilfe gebeten. Während Jette Vestergaard und Tom Skagen zusammen mit ihren dänischen Kollegen noch im Dunkeln tappen, geschehen merkwürdige Dinge in einer Ferienhaussiedlung........

"Kalter Strand" beginnt mit einem kurzen, aber spannenden ersten Kapitel. Danach springt die Handlung um eine Woche zurück und flacht etwas ab. Man nimmt an den Ermittlungen teil, bei denen ich, je weiter ich gelesen habe, das Gefühl hatte, sie drehen sich im Kreis. Auch erfährt man nach und nach etwas über die Tote. Das ist nicht ohne. In einem weiteren Erzählstrang nimmt man an den unheimlichen Vorgängen in der Ferienhaussiedlung teil. Scheinbar hat beides nichts miteinander zu tun. Nur Tom Skagen glaubt an einen Zusammenhang, hat gleichzeitig aber auch mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen. Auch, wenn die Protagonisten interessante Charaktere sind, konnte ich zu ihnen keine große Beziehung aufbauen. Wozu auch der etwas kühle Schreibstil beigetragen hat. Mir hat ein bisschen die Atmosphäre gefehlt. Insgesamt habe ich die Geschichte als spannend empfunden und sie hat viel Potenzial. Leider wurde dies durch unnötige, teilweise in die Länge gezogenen Handlungen, nicht voll ausgenutzt. Ich hätte mir das etwas straffer gewünscht. Der Schluss wurde nochmal richtig spannend und dramatisch. Konnte mich aber nicht so wirklich überraschen, da ich mir ab einem gewissen Zeitpunkt gedacht habe, in welche Richtung es geht.
Fazit: Spannend mit viel Potential. Einige Handlungen werden unnötig in die Länge gezogen. Der Schluss kann durch die Dramatik wieder Punkten. Die Protagonisten wirken etwas unterkühlt und ich konnte nicht wirklich Emotionen zu ihnen aufbauen. Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Zackiger und minimalistischer Schreibstil

Algorithmus
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In einer Wohnhaussiedlung in Hannover wird die Leiche von Dieter Kunze gefunden. Er war dort einer der wenigen verbliebenen Mieter. Die WOMOVA, die diese Siedlung gekauft hat und modernisieren will, tut ...

In einer Wohnhaussiedlung in Hannover wird die Leiche von Dieter Kunze gefunden. Er war dort einer der wenigen verbliebenen Mieter. Die WOMOVA, die diese Siedlung gekauft hat und modernisieren will, tut alles, um die Mieter zum Auszug zu bewegen. Liegt hier das Mordmotiv? Richard Tackert und seine Kollegen ermitteln.....

"Algorithmus" ist der mittlerweile 8. Fall für Richard Tackert und sein Team. Man kann diesen Band jedoch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Das Erste was mir aufgefallen ist, war der zackige, minimalistische Schreibstil. Die Leiche wird gefunden. Tackert und sein Team fahren hin. Im nächsten Satz heißt es schon wieder: "Nach knappen zwei Stunden vor Ort...". So zieht es sich durch das ganze Buch. Man wird vor eine Tatsache gestellt. Zwei Sätze später erfährt man erst woher die Information stammt. Am Weg dorthin nimmt man jedoch nicht teil. Dafür wird sehr viel wert auf Uhrzeiten gelegt. Wer z.B. wann Feierabend macht. Wie man an meinen Ausführungen sieht, sollte man das Buch eher mit einem Augenzwinkern lesen. Man kommt schnell und flüssig voran. Humor kommt auch nicht zu kurz. Allerdings kam mir das Ganze wie in einem Beamtendeutsch verfasst vor. Ein lockerer Schreibstil hätte meiner Meinung nach besser gepasst. Drei unterschiedliche Themen werden im Laufe der Ermittlungen angesprochen, die aber nicht weiter vertieft werden. Was aber zu dieser Art von Buch passt. Den Fall selbst löst Kommissar Zufall. Wer den Klappentext vorher gelesen hat, wird das nicht allzu sehr wundern. Der Buchtitel hat mich erstaunt, ist aber lediglich den verschiedenen Lösungsansätzen bei den Ermittlungen zuzuordnen. Alles in allem ein ungewöhnliches Buch, in vielerlei Hinsicht.
Fazit: Ein schnell und flüssig zu lesendes Buch. Gespickt mit Humor. Das durch den zackigen und minimalistischen Schreibstil auffällt.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Jugendroman, der sehr viel Hintergrundwissen vermittelt

Wir sind die Verlierer
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Kolja ist 16 Jahre alt und russischer Abstammung, lebt aber in Donezk in der Ostukraine. Der Vater ist nach Russland geflohen und hat seine Familie im Kriegsgebiet zurück gelassen. Kolja kann nur an zwei ...

Kolja ist 16 Jahre alt und russischer Abstammung, lebt aber in Donezk in der Ostukraine. Der Vater ist nach Russland geflohen und hat seine Familie im Kriegsgebiet zurück gelassen. Kolja kann nur an zwei Sachen denken. An den Krieg und an Ljuda für die er schwärmt.....

"Wir sind die Verlierer" ist ein Jugendroman. Die Autorin erst 17 Jahre alt. In ihrem Debüt wartet sie mit einem umfangreichen Wissen zum fast vergessenen Krieg in der Ostukraine auf. Das Cover ist in den Farben blau/gelb nach der ukrainischen Flagge gehalten. Als ich die Inhaltsangabe zum Buch gelesen habe, bin ich davon ausgegangen, dass man den Alltag von Kolja und seinen Freunden miterlebt, aber auch einiges zum Krieg erfährt. Schon nach den ersten Seiten hat mich jedoch dieses Hintergrundwissen förmlich erschlagen und habe es so eher in einem Sachbuch erwartet. Man nimmt zwar am Alltag und der Gedankenwelt von Kolja teil, aber dies dreht sich ausschließlich um Hintergrundwissen zum Krieg. Teilweise kam es mir wie eine Diskussionsrunde unter Studenten vor, obwohl es auch immer mal wieder Ansätze gab, die Auswirkungen des Kriegs hautnah mitzuerleben. Leider meines Erachtens viel zu wenig, um zu den Protagonisten einen Bezug aufzubauen. Schwer haben es mir auch die vielen Charaktere mit ihren ukrainischen und russischen Namen gemacht. Zwar authentisch, aber ein Personenregister wäre sehr hilfreich gewesen.
Fazit: Ein Jugendroman, der sehr viel Hintergrundwissen zum Krieg in der Ostukraine vermittelt. Aber eher etwas für politisch engagierte und interessierte Leser ist.