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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Makaber und verstörend, aber auch faszinierend und fesselnd

Harz
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Inhalt:
Jens Haarder ist ein krankhafter Sammler, man könnte ihn wohl als Messi bezeichnen. Er sammelt alles was er finden kann und kann sich von nichts trennen. Auf seinem Hof lebt er mit seiner Frau ...

Inhalt:
Jens Haarder ist ein krankhafter Sammler, man könnte ihn wohl als Messi bezeichnen. Er sammelt alles was er finden kann und kann sich von nichts trennen. Auf seinem Hof lebt er mit seiner Frau Maria und seiner sechs Jahre alten Tochter Liv. Seine Frau ist krank und kann sich um die Ordnung nicht mehr kümmern. Als Liv ins schulfähige Alter kommt, bekommt Jens Angst, dass die Behörden ihr Leben auf dem Hof genauer betrachten werden und ihm seine Tochter wegnehmen könnten. Daraufhin inszeniert er einen Bootsunfall und erklärt sie für tot. Die kleine Liv lebt von nun an in einem Container und darf von niemandem gesehen werden.


Meine Meinung:
Das Buch ist definitiv nicht der typische, actionreiche Thriller. Hier geht das Grausame viel tiefer und wächst über die Jahre hinweg. Eine Obsession verleitet hier zu diesen makaberen Taten.

Die Geschichte wird immer wieder aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten erzählt. Hier wird über die Kindheit von Jens Haarder berichtet, außerdem haben wir natürlich die Sicht aus Liv's Perspektive und dann gibt es noch Briefe, die Maria Haarder an ihre Tochter Liv geschrieben hat auch noch ein paar andere. Der Schreibstil ist sehr trocken und macht die verschiedenen Situationen noch makaberer als sie ohnehin schon sind.

Jens Haarder hat es mit der Ordnung noch nie so genau genommen. Er sammelt alle möglichen Dinge, die er nach und nach auf dem Hof, in der Werkstatt und auch im Haus zu stapeln beginnt. Seine Frau Maria hat, solange sie konnte, versucht eine gewisse Ordnung auf dem Hof zu halten. Jedoch konnte sie irgendwann nicht mehr so wie sie das wollte. Aber sie hat ihrer Tochter Liv immerhin das Lesen und Schreiben beigebracht.

Die Beiden waren für mich eher schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite waren sie mir sympathisch, aber auf der anderen Seite auch nicht. Wenn in ihrem Leben wohl einiges anders gelaufen wäre, dann hätte hier eine glückliche Familie leben können. Doch in der Vergangenheit ist da schon einiges schief gelaufen, was Jens diesen Knacks gegeben hat und auch Maria hatte einiges wegzustecken.

Liv ist hierbei ein unschuldiges Kind, die in eine merkwürdige Familie hineingeboren ist, die schon einige Schicksalsschläge auch hinnehmen musste und wohl auch schwer verkraftet hat. Sie hat nie Kontakt mit anderen Kindern gehabt und sich darauf verlassen, dass ihr Vater und ihre Mutter ihr den richtigen Weg zeigen. Das Leben, das diese Kleine führen muss, tat mir im Herzen weh, auch wenn sie nichts anderes kannte. Ich habe von Anfang an mit ihr mitgefiebert und gehofft, dass sich ihre Eltern ändern.

Die Geschichte hat mich sehr in seinen Bann gezogen, sodass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich das Leben auf dem Hof entwickelt. Auch wenn das Buch im ersten Drittel meiner Meinung nach ein paar Längen hatte, konnte mich die Geschichte dennoch fesseln.

Das Ende hat mich auch etwas nachdenklich und mit schwerem Herzen zurückgelassen. Die verschiedenen Situationen, waren schon echt nicht so leicht wegzustecken.

Fazit:
Die Autorin hat hier einen Thriller geschaffen, der einen nicht durch blutige Szenen oder besonders actiongeladene Szenen schockiert, sondern auf eine ganz besondere Weise. Das Grauen sitzt hier zunächst ganz tief versteckt und wächst mit der Zeit. Auch wenn sich das Buch im ersten Drittel ein wenig gezogen hat, konnte mich die Geschichte trotzdem durchgehend fesseln und hat mich begeistert.


Bewertung: Ich vergebe 4,5 Sterne Das Buch war großartig, aber eben kein Highlight.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Tolle Fortsetzung mit kleinen Spannungspausen am Anfang

Die Verschworenen (Eleria-Trilogie - Band 2)
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Klappentext Amazon:
In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären ...

Klappentext Amazon:
In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann.

Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.
Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen.


Inhalt:
Ria und ihre Freunde werden von Quirin unter der Stadt versteckt gehalten. Während dieser Zeit in der Dunkelheit geht jeder seiner Aufgabe nach. Tycho versucht sich in dieser Dunkelheit zurechtzufinden und geht oft auf Erkundungstour, Aureljo und Dantorian bereiten sich mit Quirins Hilfe auf den Aufbruch zu Sphäre Vienna 2 vor, Tomma hat weiterhin mit ihrer Krankheit zu kämpfen und Ria sitzt in der Bibliothek und sortiert Bücher wobei sie nach und nach Teile von Jordans Chronik findet. Tycho, Tomma und Ria wollen die anderen beiden von ihrem Vorhaben in die Spähre zu gehen abhalten, doch diese halten an ihrem Plan fest und Quirin unterstützt sie dabei.

Während der Zeit unter der Stadt freundet sich Ria immer mehr mit Sandor an, der ihr immer wieder die Möglichkeit gibt aus den Gewölben herauszukommen um an die Oberfläche zu kommen. Dabei zweifelt sie immer mehr an der Beziehung zu Aureljo. Doch als Sandor der Clanfürst der Dornen wird, ändert sich einiges und Ria entschließt sich mit Aureljo und Dantorian zur Spähre Vienna 2 aufzubrechen.


Beurteilung:
Die Fortsetzung wird aus der Sicht von Ria erzählt und die Autorin schafft es wieder, dass man sich richtig in die Protagonistin hineinversetzen kann. Auch die Beschreibungen der anderen Charaktere gut durchdacht und der Schreibstil war erneut angenehm und locker zu lesen.

Die erste Hälfte des Buches spielt in den Gewölben unter der Stadt. Hier bekommt man Einblick in den Tagesablauf von Ria und ihren Freunden. Die einzelnen Charaktere sind wieder sehr gut beschrieben und ich konnte die Schritte und Handlungen jedes Einzelnen nachvollziehen, z. B. dass Tomma besonders mit der Dunkelheit zu kämpfen hatte und sich nach dem Tageslicht, den Bäumen und Pflanzen sehnt und natürlich auch Yann. Jedoch hatte der erste Teil auch seine Längen und konnte mich nicht so komplett fesseln wie beim ersten Band der Reihe. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Handlung unter der Stadt dann doch etwas gezogen und wiederholt hat. Besonders Tommas Krankheit war ein einziges Auf und Ab. Einmal ging es ihr schlecht, dann wieder gut, dann wieder schlecht, usw. Oder auch die Sortierung der Bücher die Ria als Ablenkung dient, hat mich irgendwann etwas gelangweilt, da sie eine Zeit lang nichts besonderes gefunden hat.

Doch dann kam ca. ab der Hälfte plötzlich eine Wendung die ich nicht erwartet habe und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und dann ging es in der zweiten Hälfte auch gleich weiter mit der Handlung in der Spähre Vienna 2 zu der sich Aureljo, Dantorian und Ria aufmachen. Hier hat es die Autorin geschafft die Spannung aufrechtzuerhalten, da man immer auf den Moment wartet, das die drei entdeckt werden. Auch das Ende war wieder sehr gut und auch die Auflösung, warum Ria und ihre Freunde getötet werden sollen, fand ich gut durchdacht und nachvollziehbar. Außerdem hätte ich das auch nicht vorhergesehen.


Fazit:
Eine gute Fortsetzung die nicht ganz mit dem Reihen-Auftakt mithalten konnte, aber immer noch großartig ist. Die Längen im ersten Teil haben meiner Ansicht nach die Spannung erst etwas geschmälert, aber danach ging es grandios weiter. Ich gebe eine klare Leseempfehlung.

Bewertung: 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 27.10.2021

Zwei Geschichten in einem Buch

Das Geheimnis des Bücherschranks
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In dieser Geschichte geht es um zwei Frauen und deren eigene Geschichte. Anna erzählt in der Vergangenheit von ihrer Liebe und deren Probleme, die sich während dem zweite Weltkrieg abspielen. In der Gegenwart ...

In dieser Geschichte geht es um zwei Frauen und deren eigene Geschichte. Anna erzählt in der Vergangenheit von ihrer Liebe und deren Probleme, die sich während dem zweite Weltkrieg abspielen. In der Gegenwart lernen wir ihre Enkelin Rebecka kennen, die auch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat und wieder zu sich selbst finden muss.

Ich habe bisher ein Buch der Autorin gelesen und war damals schon sehr begeistert. Auch hier konnte sie mich wieder überzeugen. Im Prinzip hat man in diesem Buch gleich zwei verschiedene Geschichten, die am Ende jedoch in einer gewissen Weise zusammengefügt werden. Außerdem behielt die Handlung von Anfang bis zum Ende einen roten Faden, sodass ich nie Probleme hatte zu folgen.

Anna und Rebecka sind zwei tolle Protagonistinnen, jede der beiden hat eine gewissen Stärke, aber hat in der Vergangenheit auch Fehler gemacht was die beiden sehr authentisch macht. Das Buch zeigt einem auch verschiedenen Thematiken auf und hat mich am Ende auch etwas nachdenklich zurückgelassen.

Ich freue mich schon wieder auf das nächste Buch der Autorin, da sie einen in andere Zeiten entführt, einen berührt und auch zum lachen bringen kann mit ihren Geschichten.

Veröffentlicht am 13.10.2021

Ein tolles Debüt

Pantarch
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Inhalt:
Die Geschichte handelt von Aurora. Aurora ist Ärztin in einem Krankenhaus und lebt für ihren Job. Eines Tages, nachdem sie einmal wieder Doppelschichten geschoben hat, fährt sie mit dem Auto nach ...

Inhalt:
Die Geschichte handelt von Aurora. Aurora ist Ärztin in einem Krankenhaus und lebt für ihren Job. Eines Tages, nachdem sie einmal wieder Doppelschichten geschoben hat, fährt sie mit dem Auto nach Hause, wobei sie einen Unfall baut. Gerädert wacht sie auf und stellt fest, dass ihr nichts passiert ist. Doch dann taucht der andere Fahrer auf und teilt ihr mit, sie ist bei diesem Unfall gestorben und wurde nun zu einem Pantarch. Er erklärt ihr, dass Pantarche unsterbliche Wesen sind und sie nun zu dieser Gesellschaft gehört. Aurora kann es gar nicht fassen was ihr passiert ist und was für ein Abenteuer ihr noch bevorstehen wird.

Cover:
Das Cover hat mich gleich angesprochen und schreit für mich nahezu nach Urban Fantasy. Auch die Farbauswahl mit dem weißen Cover und den schwarzen, grauen und roten Elementen gefällt mir gut.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt relativ schnell mit dem was im Klappentext passiert. Man lernt Aurora als engagierte Ärztin kennen, die sicher sehr für ihren Job aufopfert. Die Handlung hatte für mich ein ganz gutes Tempo und es wurde nie langweilig. Auch die weiteren Charaktere haben eine gute Vorstellung bekommen und waren authentisch. Zwar wurde manche mehr und manche weniger genau beschrieben, aber das kann ja im zweiten Teil noch kommen.

In diesem Teil dreht sich viel darum, wie Aurora ihre Unsterblichkeit aufnimmt und was sie davon hält. Außerdem bekommt man Einblick in die Gemeinschaft der Panarche und ihre Gesetze. Ich fand es wirklich interessant wie hier das Thema Unsterblichkeit behandelt wurde, wovon ja manche Menschen schon seit Ewigkeiten träumen. Am Ende ging es auch nochmal heiß her und es gab auch die ein oder andere Wendung, die man nicht hat kommen sehen.

Der Schreibstil an sich war locker und leicht. Jedoch war ich von den Perspektivwechseln manchmal doch etwas irritiert, da es doch einige Personen waren. Es gab auch ein Kapitel da bin ich komplett durcheinander gekommen, da aus der Sicht eines Charakters erzählt wurde, den man so noch nicht kennengelernt hat, was mich etwas verwirrt hat beim Lesen.

Das ist jedoch die einzige Kritik, die ich hier anzumerken habe. Ich finde der Autorin ist hier ein ganz toller Auftakt gelungen. Die Geschichte hat ganz tolle Charaktere, die keine naiven Entscheidungen treffen, sondern wirklich erwachsen handeln, wie es ihrem Alter auch entspricht. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen und ich freue mich auf den zweiten Band. Jeder der gerne erwachsene Urban Fantasy lesen möchte, dem lege ich dieses Buch sehr ans Herz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2021

Ein guter Auftakt

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Das war nun mein erstes Buch von Stefanie Hasse und wird auch nicht mein letztes gewesen sein.

Die Geschichte handelt von Cara, die mit Geldsorgen geplagt ist und nur eine Bleibe weiter weg vom College ...

Das war nun mein erstes Buch von Stefanie Hasse und wird auch nicht mein letztes gewesen sein.

Die Geschichte handelt von Cara, die mit Geldsorgen geplagt ist und nur eine Bleibe weiter weg vom College bekommen hat. Doch ganz unverhofft wird sie von einer der Verbindungen, den Ravens, angesprochen ihnen beizutreten. Cara kann ich Glück kaum fassen und stürzt sich Hals über Kopf in ein Leben voller Geheimnisse, Intrigen und Lügen.

Cara mochte ich als Protagonistin sehr gern. Sie ist ein ganz normales Mädchen und hat mit ganz normalen Problemen zu kämpfen. Trotzdem ist sie immer freundlich und vor allem hilfsbereit. Jedoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie etwas zickig und auch naiv in manchen Situationen reagiert hat. Gerne hätte ich eigentlich auch noch etwas mehr über die Beziehung zwischen ihr und Tyler erfahren, auch über ihr Kennenlernen. Auch konnte ich die aufkeimende romantische Beziehung der beiden irgendwie nicht so ganz fühlen, aber auch der Gegenpart mit Josh war für mich nicht so ganz nachvollziehbar.

Die Handlung an sich war spannenend und besonders die Idee mit den Matches und der Lösung von Aufgaben fand ich wirklich super. Hätte jedoch gerne noch mehr Aufgaben gehabt. Aber ansonsten war es wirklich eine spannende Story mit einer interessanten Wendung, die mich aber nicht vollkommen überrascht hat. Der Cliffhanger am Ende macht mich sehr neugierig auf den Folgeband und ich bin gespannt wie das Ganze hier zu Ende gehen wird und vor allem was es nun eigentlich mit der ominösen Beverly auf sich hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und ich bin wirklich nur so durch die Seiten geflogen und es kommt eine ganz tolle geheimnisvolle Atmosphäre auf.