Cover-Bild Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 10.09.2018
  • ISBN: 9783764506629
Petra Durst-Benning

Die Fotografin - Am Anfang des Weges

Roman
Gegen alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht nur ihre Freiheit, sondern auch die Liebe …

Minna Reventlow, genannt Mimi, war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …

Ausstattung: mit bebildertem Anhang in s/w

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2020

Mimi geht ihren Weg

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Meine Meinung

Esslingen 11. Februar 1905

An ihrem Geburtstag erhält Minna (Mimi) von Heinrich Grohe einen Heiratsantrag. Erst ist sie über den Antrag glücklich. Als der Vikar ihr aber ihre Tätigkeit ...

Meine Meinung

Esslingen 11. Februar 1905

An ihrem Geburtstag erhält Minna (Mimi) von Heinrich Grohe einen Heiratsantrag. Erst ist sie über den Antrag glücklich. Als der Vikar ihr aber ihre Tätigkeit als zukünftige Ehefrau mitteilt, ist es mit dem Glück schnell vorbei. Nicht nur dass sie Esslingen verlassen müsste macht ihr Probleme. Heinrich übernimmt die Pfarrei in Schorndorf. Natürlich darf Mimi dort den Haushalt führen, Kinder bekommen und den alten kranken Vorgänger der Pfarrei pflegen. Ihre Kenntnisse als Fotografin braucht sie da wirklich nicht. Mimi wird in dem Moment klar, dass es Heinrich ist, den sie nicht braucht.

1911

Mimi Reventlow ist eine tolle Frau. 1911 ist es für eine Frau sehr ungewöhnlich, sich selbständig zu machen. Ihr Onkel Josef ist ein Wanderfotograf. Von ihm hat Mimi ihre Leidenschaft zur Fotografie geerbt. Mimi hat Eltern, die es lieber sehen würden, wenn sie heiratet. Dennoch fügen die Pfarrer-Eheleute sich den Wünschen ihrer Tochter. Solche Eltern waren in dieser Zeit wie ein Sechser im Lotto. Statt der üblichen Aussteuer erhält Mimi Geld für eine komplette Fotoausrüstung und Startkapital.
Mimi auf ihrem Weg zu begleiten macht unheimlich Spaß. Im Norden ist ihr das Glück weniger hold. Die sympathische Frau hat trotz Schwierigkeiten nie den Mut verloren. Mit ihrem sonnigen Wesen und einer großen Portion Glück, kann sie tolle Aufträge am Bodensee ergattern. Mehr wie einmal war sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als ihr geliebter Onkel schwer erkrankt, schmeisst sie schweren Herzens alle weiteren Aufträge erstmal über den Haufen. Sie reist  nach Laichingen, um ihren Onkel beizustehen. In Laichingen hat der Fabrikant Gehringer das große Sagen. Mit seiner Weberei verschafft er in der Kleinstadt vielen Menschen Arbeit. Doch die Konkurrenz ist mittlerweile groß. Gehringer ist kein netter Mensch. Er beutet die Arbeiter aus. Mimi hat vor dem Fabrikanten keine Angst. Sie erweckt das Fotoatelier ihres Onkels (das eigentlich Gehringer mieten wollte) zu neuem Leben. In Laichingen begegnet man der selbstständigen Mimi mit Argwohn. Dennoch gewinnt sie auch Freunde. Anton, der Sohn der Wirtsleute im Ort, ist ein gutmütiges Schlitzohr. Er verhilft ihr zu Kundschaft. Alexander ist ein künstlerisch begabter Junge, der aus einer Weberfamilie stammt. Er malt Mimi ein wunderschönes Ladenschild.  Er fühlt sich von Mimi verstanden. Von seinem Vater wird er für seine Zeichnungen nur verspottet. Seine Mutter stammt aus einer reichen Familie. Sie hasst ihr beschwerliches Leben und ist stolz auf ihren Sohn. In der gepflegten Mimi sieht sie die Frau, die sie selber einmal war. Eine kurze Begenung mit dem Gewerkschaftler Hans lässt Mimis Herz höher schlagen. Warum nur haben sie keine Adressen ausgetauscht?

Fazit

Die  Geschichte spielt in der schwäbischen Alb. Die Protagonisten sind sehr lebhaft dargestellt. Ich habe nun wirklich das Gefühl, alle persönlich zu kennen. Sie spiegelt das beschwerliche Leben Anfang des 20. Jahrhundert wider. Ich habe mich in Laichingen sehr wohl gefühlt. Mir sind die meisten Menschen dort an's Herz gewachsen. Ich habe einiges von der Kunst der Fotografie erfahren. Viele Frauen betrachten die gutmütige Mimi als Vorbild. In ihrem Fotoatelier können sie ihr tristes Dasein für kurze Zeit vergessen. Mimis Bilder machen alles möglich. Sie erzeugen Illusionen. Da wird schon mal aus einer Weberin eine feine Dame. Kein Selfie kann mit wirklicher Fotokunst mithalten. Ich habe in Erinnerungen geschwelgt. Mich daran erinnert, wie ich Negative zum Entwickeln in eine Fotoladen gebracht habe. Vor allem das Abenteuer, wenn ich endlich die Fotos abholen durfte, zählt heute zu Nostalgie. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Aus der Sicht von Mimi wird der Leser durch das interessante Geschehen geführt.
Ich nehme jetzt erst mal für kurze Zeit Abschied von Laichingen. Die nächste Reise dorthin ist schon geplant.


Herzlichen Dank Petra Durst-Benning. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Zauberhaft

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Ein Buch mit einer starken Hauptprotagonistin und einer wichtigen Konstante: die Veränderung. Das Cover ist der Geschichte entsprechend gestaltet worden. Die Frau ist meiner Meinung nach die Hauptfigur ...

Ein Buch mit einer starken Hauptprotagonistin und einer wichtigen Konstante: die Veränderung. Das Cover ist der Geschichte entsprechend gestaltet worden. Die Frau ist meiner Meinung nach die Hauptfigur Mimi , die Schrift passt gut in die Zeit in der das Ganze spielt. Die Geschichte beginnt ganz anders als alle Geschichte, die ich bis jetzt gelesen habe, sie beginnt mit einem Heiratsantrag. Bis jetzt ist das normalerweise das Ende einer Geschichte ;) Diese Änderung habe ich sehr gut gefunden, da es einmal etwas anderes ist :) Ich finde die Story ist sehr gelungen. Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, die Geschichte authentisch zu schreiben und es ist ihr sehr gut gelungen! Ich habe gelesen, dass die Autorin selbst bei den Handlungsorten war, um sie in ihrer Geschichte noch lebendiger beschreiben zu können, das nenne ich Mal Einsatz! :) Es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Der Schreibstil ist spannend, ohne viel Kitsch und garantiert ein großes Lesevergnügen. Die Figuren sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet worden, sie wirkten sehr lebendig. Die ''Hauptfiguren'' sind kluge und mutige Frauen, es macht Spaß sie auf ihrer Reise zu begleiten als Leser :) Ich kann die Geschichte nur wärmstens empfehlen! TOP

Veröffentlicht am 22.04.2019

Auf der rauen Alb

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Mimi Reventlow ist Fotografin. Sie sehnt sich nach Freiheit und schlägt so sogar einen Heiratsantrag aus, um ihrer großen Passion nachgehen zu können. Als Wanderfotografin bringt sie es zu Ruhm, als aber ...

Mimi Reventlow ist Fotografin. Sie sehnt sich nach Freiheit und schlägt so sogar einen Heiratsantrag aus, um ihrer großen Passion nachgehen zu können. Als Wanderfotografin bringt sie es zu Ruhm, als aber ihr Onkel erkrankt, zieht sie in eine Kleinstadt auf der Alb, um ihn zu pflegen. Die Enge des Dorfes macht ihr zu schaffen und den Dorfbewohnern ist ihre moderne Art suspekt. Dennoch bleibt sie und kämpft um ihr Glück.
Ich bin seit vielen Jahren Fan der Bücher von Petra Durst-Benning. Mit jedem neuen Roman schafft sie es, mich für einige Stunden super zu unterhalten. Dabei findet sie jedes Mal eine neue spannende Welt, die es zu erkunden gilt. In „Die Fotografin“ geht es um die Anfänge der Fotografie und das harte Leben der Fabrikarbeiter auf den Dörfern.
Von der ersten Seite an war ich von der Handlung der Fotografin begeistert. Mimi ist eine sympathische Person, die auch nicht davor zurückschreckt, ihre Meinung zu sagen. Und die sehr kreativ und fortschrittlich ist. Was zu der damaligen Zeit nicht allzu gut ankommt.
Auch die anderen Charaktere und das Flair wirkten sehr stimmig und gut recherchiert. Nur das Ende – das kam mir viel zu früh. Hatte ich mich doch gerade erst so schön eingelesen und die Bewohner von Laichingen lieb gewonnen, kam die Trennung viel zu schnell. Und jetzt heißt es warten bis im April 2019 der Folgeband erscheint.
Fazit: Wieder super gelungen und macht viel Freude beim Lesen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Am Anfang des Weges

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Alles beginnt am 11. Februar 1905 damit, dass Mimi den Heiratsantrag ihres Verehrers ablehnt. Je besser man die Pfarrerstochter Minna Reventlow , von allen liebevoll Mimi genannt, kennenlernt, umso stärker ...

Alles beginnt am 11. Februar 1905 damit, dass Mimi den Heiratsantrag ihres Verehrers ablehnt. Je besser man die Pfarrerstochter Minna Reventlow , von allen liebevoll Mimi genannt, kennenlernt, umso stärker kann man ihre Beweggründe verstehen. Die sympathische junge Frau möchte durch ihren Beruf Freude bereiten und den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit schenken. Um als Wanderfotografin arbeiten zu können, braucht sie ihre Freiheit. Ein Besuch bei ihrem geliebten Onkel Josef, der ihr berufliches Vorbild ist, führt sie in den kleinen Leinenweberort Laichingen auf der Schwäbischen Alb. Als sie feststellen muss, dass ihr Onkel schwer krank ist, beschließt sie zu bleiben, sein Atelier weiter zu führen und ihn zu pflegen. Aber schnell merkt sie, dass das Leben in dem kleinen Ort alles andere als leicht ist. Die meisten Menschen, die in Laichingen leben, sind arme Weber. Obwohl die Männer zum Teil der Schwermut anheim fallen, weil sie ihre Familien nicht richtig ernähren können, tun sie nichts, um ihr Schicksal zu ändern. Im Gegenteil, ihre Kinder sollen in ihre Fußstapfen treten, einfach weil es schon immer so war. Mimis Fotos werden von den meisten als unnötiger Luxus angesehen. Zudem hat sie sich mit dem Laichinger Fabrikanten Gehringer einen mächtigen Feind geschaffen, da sie mehrfach seine Pläne durchkreuzt.
Gehringer ist einer der unsympathischen Charaktere im Roman, denn auch wenn er sich nach außen hin jovial zeigt, beutet er doch seine Arbeiter in unverantwortlicher Weise aus, auch ist er der Meinung, er hätte sie alle in der Hand.
Die Autorin hat das Kolorit des kleinen Weberortes zum Beginn des 20. Jahrhunderts sehr lebendig und anschaulich eingefangen. Man erfährt viel über die Lebensumstände der einfachen Menschen, und man lernt einige interessante Charaktere kennen. Da ist einmal Eveline, die „der Liebe wegen“ nach Laichingen gekommen ist, hier aber ein ganz und gar nicht glückliches Leben führt. Auch wenn dies nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, so kann man sie doch auch als starken Charakter bezeichnen. Für ihre Kinder würde sie alles tun, und vor allem ihrem Sohn Alexander, der eine künstlerische Begabung hat und sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, sein Leben lang am Webstuhl zu stehen, würde Eveline wünschen, dass er seinen eigenen, ganz individuellen Weg einschlagen könnte. Neben Alexander ist da auch noch Anton, der Gastwirtssohn, der ebenfalls von einem anderen Leben träumt. Mimis Ankunft in Laichingen ist etwas Besonderes für die beiden jungen Männer, und sie suchen ihre Nähe, weil sie die unabhängige Fotografin bewundern und sich wünschen, ebenso frei zu sein.
Wenn man die bisherigen Romane von Petra Durst-Benning kennt, stellt man schnell fest, dass Mimi hervorragend in die lange Reihe starker weiblicher Protagonisten passt, wie sie in allen Romanen der Autorin vorkommen. Hier habe ich mich besonders gefreut, als Mimi, während eines beruflichen Aufenthalts am Bodensee, dort der Protagonistin aus einem früheren Roman begegnet. Für mich war es ein wenig, als hätte ich eine „alte Bekannte“ getroffen. Die Art und Weise, wie die Autorin ab und zu kleine Verbindungen zu ihren anderen Romanen schafft, gefällt mir ausgesprochen gut.
Petra Durst-Benning schreibt kurzweilig, einfühlsam und herzlich und hat auch hier wieder einen Pageturner geschaffen, den man nicht mehr weglegen möchte. Nicht nur die Fotos und Erklärungen im Anhang, sondern der ganze Roman zeugt davon, dass sich die Autorin sehr ausführlich mit der Fotografie zur damaligen Zeit befasst hat und davon fasziniert ist, und wie sie selbst sagt, hat sie sich mit dem Umsetzen der Fotografinnen-Saga einen Kindheitstraum erfüllt. Das spürt man auf jeder Seite, die man liest.
Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt, und eigentlich hatte ich das Gefühl, jetzt geht es erst so richtig los mit Mimis Geschichte, denn ist sie auch noch so stark, mutig und unabhängig, so hat sie doch auch eine romantische Ader. Mehr will ich dazu aber noch gar nicht verraten. Darum freue ich mich sehr, dass der zweite Band bald erscheint, denn ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es für die Protagonistin und für alle Laichinger weiter geht.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Mimi und der Mut zu Veränderungen

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Überraschend fragt Mimis Freund sie, ob sie ihn heiraten will. Sie ist zunächst ganz perplex, aber sie weiß, dass sie das nicht will und ihre Eltern verstehen das zunächst gar nicht. Mimi will Wanderfotografin ...

Überraschend fragt Mimis Freund sie, ob sie ihn heiraten will. Sie ist zunächst ganz perplex, aber sie weiß, dass sie das nicht will und ihre Eltern verstehen das zunächst gar nicht. Mimi will Wanderfotografin werden und hat sich ihren Onkel Josef als Vorbild genommen. Nur will sie nicht mit einem ganzen Fotoatelier herumziehen, sondern sich in solche an den Orten einmieten. Sie möchte auch moderner fotografieren, vom Althergebrachten abweichen. Dabei kommt sie letztendlich auch nach Laichingen, weil ihr Onkel krank ist. Wie krank er ist, weiß Mimi nicht. Und so übernimmt sie vorerst sein Atelier. Doch die Laichinger Bürger sind misstrauisch allem Neuen gegenüber. Es soll alles so bleiben wie es bisher war.
In Ulm hat Mimi einen Mann kennen gelernt, aber wieder aus den Augen verloren, was ihr schon irgendwie leid tut.
Wird sie die Laichinger für ihre Art zu fotografieren begeistern können?

Meine Meinung
Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Petra Durst-Bennings Schreibstil kenne ich schon von anderen Büchern von ihrer Feder und ich mag ihn sehr. In der Geschichte war ich auch schnell drinnen und konnte mich gut in Mimi hineinversetzen. Dass sie bei ihrem Onkel bleibt, kann ich nachvollziehen, das gefällt mir sehr gut. Auch dass sie dem jungen Alexander helfen will. Ob es klappt? Genaues werde ich da wohl erst im nächsten Band erfahren. Auf jeden Fall hat mich das Buch durchaus begeistert und in seinen Bann gezogen. Es hat mich gut unterhalten, denn Mimi hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nichts vorschreiben. Und die Einwohner von Laichingen sind richtige Sturschädel, so wie man das aus früheren Zeiten eben kennt. Das Lesen dieses Buches habe ich sehr genossen. Gespannt h bin ich, wie es im zweiten Band weitergeht. Von mir bekommt dieses Buch eine Empfehlung sowie die volle Bewertungszahl.