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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2021

Einblicke in eine sehr minimalistische Lebensweise

Sieben Quadratmeter Glück
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Was braucht man wirklich zum Leben?
Eine Frage, die immer drängender wird, die Autorin hat ein Selbstexperiment durchgeführt und zog für ein Jahr in einen Wohnwagen.

Dazu hat sie ihr Hab&Gut extrem reduziert ...

Was braucht man wirklich zum Leben?
Eine Frage, die immer drängender wird, die Autorin hat ein Selbstexperiment durchgeführt und zog für ein Jahr in einen Wohnwagen.

Dazu hat sie ihr Hab&Gut extrem reduziert und sich auch von (fast) jeglichem Komfort verabschiedet.
Ich fand den Einblick sehr interessant, sowohl die wunderschönen Aspekte (direkt am See!) als auch die anstrengenden und zermürbenden (Sanitäranlagen am Campingplatz, Heizung bzw. Nichtheizung im Winter,...). Gut gefallen hat mir auch, dass auch beängstigende Aspekte nicht ausgespart wurden, wie etwa die Angst vor einer Kohlenmonoxidvergiftung, wenn man die Heizung über Nacht laufen lässt (das wäre auch meine große Angst) oder das unwohle Gefühl, dass man so allein mit Fremden auf dem Platz bekommt, wenn es dunkel und kalt wird. Oder die Angst vor Stigmatisierung und das gekonnte Umschreiben des Wohnortes auf Nachfragen.

Was mir etwas gefehlt hat, waren noch mehr Alltagsschilderungen. Da hätte ich mir noch mehr Einblick gewünscht. Was hat Frau Hahnfeldt so jeden Abend gemacht in ihrem Camper, ein ganzes Jahr lang?
Warum ist sie eigentlich genau in den Camper gezogen? Ursprünglich war das Experiment nur auf ein Vierteljahr ausgelegt - aber ist es dann nachhaltig, sich dafür einen Camper zu kaufen und so einen Aufwand zu betreiben? Mir war die Motivation für das Experiment auch nicht so schlüssig bzw. dessen Verlängerung, andererseits ist das sehr privat und geht mich ja auch nichts an. Aber trotzdem - das fand ich unrund.

Insgesamt umfasst der Einblick nur 128 Seiten, ist also nicht sehr umfangreich.
Andererseits passt das wiederum auch sehr gut zu einem Buch, das das Thema Minimalismus und Ressourcenschonung als Inhalt hat.

Sehr gut gefallen haben mir aber wieder die vielen Fotos, die das Ganze schön veranschaulicht haben sowie die praktischen Tipps. Ob nachhaltiges Campen, einfache Rezeptvorschläge und konkrete Ausrüstungsvorschläge - da gibt es wertvolle erste Hilfestellungen, falls man ebenfalls mit dem Gedanken spielt. Auch andere Modelle wie ein Tiny Haus oder ein Mobilheim werden vorgestellt, das war richtig schön rund.

Insgesamt also ein positiver Eindruck, für meinen Geschmack nur etwas zu knapp gehalten.

Veröffentlicht am 19.02.2021

Hätte etwas mehr Drive haben können

Das dunkle Dorf
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Die Mafia macht auch vor dem romantischen Grödnertal in den Dolomiten nicht Halt und so muss Kommissar Grauner samt seinem Team mit gefährlichen Ermittlungen beginnen.

Es dauert, bis der Krimi an Fahrt ...

Die Mafia macht auch vor dem romantischen Grödnertal in den Dolomiten nicht Halt und so muss Kommissar Grauner samt seinem Team mit gefährlichen Ermittlungen beginnen.

Es dauert, bis der Krimi an Fahrt aufnimmt. Für meinen Geschmack hat es nach einem spannendem und temporeichen Auftakt doch ziemlich lange vor sich hingeplätschert.

Was mit aber die ganze Zeit gut gefallen hat, war das Drumherum, das Lokalkolorit, die Beschreibung der Charaktere und die treffenden Sprüche, die stets eingestreut waren, wie z. B. "Die Skifahrer sind die Bademeister der Alpen".

Im letzten Buchteil kam ich dann aber auch krimiseitig voll auf meine Kosten. Das Ganze hat Dynamik bekommen und wurde richtig actionreich. Dazu eine Wendung, die ich überhaupt nicht vermutet hatte, ja, das hat mir sehr gut gefallen.

Ich glaube ja fast, dass meine anfangs fehlende Euphorie auch ein wenig durch den Quereinstieg kam (ich kenne bislang noch keinen anderen Band der Reihe). Auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist und ich eigentlich häufig problemlos quereinsteige, hätte es mir hier bestimmt gut getan, die Entwicklung chronologisch aufzubauen. Nur so ein Gefühl - ich kann mich auch täuschen.

Insgesamt ein schöner, kurzweiliger Ausflug in die verschneiten Dolomiten mit kleinen Einschränkungen bezüglich des Spannungsbogens.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Nicht ganz so lustig wie erwartet, dafür schön gruselig

Wie man 13 wird und die Welt rettet (Wie man 13 wird 3)
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Die Reihe um den Halbvampir Markus wird mit Gregs Tagebuch verglichen und für Lesemuffel empfohlen.
Wir finden, der Vergleich hinkt - es ist viel mehr Text am Stück zu bewältigen und weniger lustig.

Markus ...

Die Reihe um den Halbvampir Markus wird mit Gregs Tagebuch verglichen und für Lesemuffel empfohlen.
Wir finden, der Vergleich hinkt - es ist viel mehr Text am Stück zu bewältigen und weniger lustig.

Markus hat es nicht leicht, nicht nur dass er ein Halbvampir ist, nein, seine Eltern wollen unbedingt, dass er seine besonderen Fähigkeiten entdeckt. Dabei schrecken sie vor nichts zurück, Markus muss sogar einen fürchterlichen Selbsthilfekurs besuchen und dann zu Hause mit seinen Eltern weiter Atemübungen absolvieren. UAAAH!
Während ich das ja witzig fand, konnte die Tochter gar nicht darüber lachen, sie fand die Eltern S U P E R N E R V I G.

Wobei wir das Buch insgesamt gar nicht so witzig fanden, die Vampirjagd war ganz schön gruselig! Wir hatten bei Markus irgendwie das männliche Pendant zu Polly Schlottermotz erwartet, dem war aber gar nicht so.

Die Charaktere waren alle doch sehr seltsam, so ganz warm sind wir nicht damit geworden. Es geht auch schon ganz schön zur Sache, denn die Vampire sind überhaupt keine angenehmen Zeitgenossen, sondern grässliche Blutsauger. Das muss man mögen, trifft aber vermutlich den Geschmack der Zielgruppe (zehn bis dreizehnjährige Jungen).

Während sich meine Begeisterung in Grenzen hielt, hat der Tochter das Buch mit den oben erwähnten Einschränkungen gut gefallen.
Vier Sterne ist ihr Votum. So soll es sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2019

Erfolgserlebnisse für absolute Leseanfänger

LEGO® Disney Prinzessin™ Schatzsuche im Märchenland
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Für alle Lego-Disney-Prinzessinnen-Fans die gerade das Lesen gelernt haben, ist dies das perfekte Buch.
Mit sehr großen Buchstaben, kurzen und auch nur ganz wenigen Sätzen auf einer Seite schafft das Buch ...

Für alle Lego-Disney-Prinzessinnen-Fans die gerade das Lesen gelernt haben, ist dies das perfekte Buch.
Mit sehr großen Buchstaben, kurzen und auch nur ganz wenigen Sätzen auf einer Seite schafft das Buch echte Lese-Erfolgserlebnisse für Leseanfänger*innen. Dazu gibt es großflächige Illustrationen zum Betrachten, die das Buch erst ausmachen.

Denn die Illustrationen sind auch aus Sicht unserer Tochter wirklich gelungen, da sie genauso aussehen wie die echten Lego-Disney-Prinzessinnen, nur dass sie nicht starr sind, sondern Emotionen zeigen. Dahingehend hat uns das Buch sehr gut gefallen.
Zum Einstieg werden alle Charaktere erst einmal vorgestellt, das war auch toll, da man als Kind so überlegen kann, welcher Prinzessin man wohl selbst am ähnlichsten wäre.

Die Handlung an sich ist der Wermutstropfen, denn sie ist sehr einfach gestrickt und hat eher das Niveau von ganz kleinen Kindergartenkindern als von Schulkindern, wobei es wiederum auch zum Vorlesen für Kindergartenkinder nicht ideal ist, weil es einfach zu kurz und handlungsarm ist.

Aber es ist nun mal ein Erstleserbuch und da kann die Handlung nicht sehr komplex sein, deshalb habe ich den Aspekt nicht zu stark gewichtet, wichtiger ist, dass die Leseanfänger Freude am Lesen entwickeln und tatsächlich stolz ein Buch komplett alleine lesen können.

Für absolute Leseanfänger deshalb gut geeignet, für etwas fortgeschrittenere Lesende aber vermutlich zu langweilig.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Kommt nicht an den Vorgängerband heran

R.I.P.
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Ich mag die Autorin und fand den Vorgängerband sehr spannend, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Wie gewohnt sind die isländischen Namen für den Lesefluss schon eine gewisse Herausforderung, ...

Ich mag die Autorin und fand den Vorgängerband sehr spannend, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Wie gewohnt sind die isländischen Namen für den Lesefluss schon eine gewisse Herausforderung, der zunehmende Tourismus in Island mit den Outdoorkleidungs-Touris bekommt so nebenbei sein Fett ab und die Sprüche wie "in seinem Leben mangelte es an kurzen Hosen und Bier" waren erheiternd.
Nun ist es aber ja nicht Aufgabe eines Thrillers für Erheiterung zu sorgen, das beherrschende Thema des Buches war auch ganz das Gegenteil: ich will hier nicht spoilern, aber die Problematik ist sehr zeitgemäß und die Eindringlichkeit, mit der hier die Folgen für die Opfer aufgezeigt wurden, ging mir sehr an die Nieren. Ich fand die Umsetzung äußerst gelungen.

Allerdings haben mich die ewigen Streitereien, Techtelmechtel, Profilierungen u. ä. der Ermittler zunehmend genervt, sie sind sehr ausgebreitet und nehmen mir zu viel Raum im Buch ein ohne ein Mehrgewinn zu sein.

Mein größter Kritikpunkt ist aber der für mich fehlende Spannungsbogen, es plätscherte über weite Stellen so vor sich hin. Im Vergleich zum Vorgängerband ein eher blasser Thriller, der mich zwar mit der Behandlung des Grundthemas überzeugte, ansonsten aber nicht.