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Veröffentlicht am 30.07.2019

Düster, dramatisch, packend und brutal

Das Labyrinth des Fauns
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Inhalt:
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte ...

Inhalt:
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?

Meinung:
Im Jahr 1944 zieht die junge Ofelia mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Stiefvater. Dieser ist als General tätig und momentan mitten in Spanien stationiert, um eine Gruppe Rebellen zur Räson zu treiben. Ofelia merkt schnell, dass ihr neuer Vater es nur auf das ungeborene Kind im Bauch der Mutter abgesehen hat, Ofelia und ihre Mutter sind ihm total egal. Ofelia verirrt sich gleich an einem ihrer ersten Tage mitten im Wald in einem Labyrinth, wo sie auf den geheimnisvollen Faun trifft. Dieser teilt ihr mit, dass sie die lang gesuchte Prinzessin eines unterirdischen Reiches ist.

Vor gut 10 Jahren habe ich den Film „Pans Labyrinth“ gesehen und war damals sehr begeistert von diesem. Als ich nun erfuhr, dass dieser Film in Buchformat niedergeschrieben werden soll, wurde ich gleich hellhörig. Als ich dann auch noch den Namen des Autors las, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Cornelia Funke zählt nämlich schon seit etlichen Jahren zu meinen Lieblingsautoren. Auch wenn mir die Reckless Reihe nicht so gut gefällt, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Meine Erinnerungen an den Film waren nur noch sehr schwammig und so ging ich total unvoreingenommen an das Buch heran.
Die Geschichte ist ein spannender Mix aus Realität und Fiktion. Die Realität ist dabei so gemein, grausam und brutal, wie das echte Leben nun einmal sein kann. Aber auch die Fiktion verlangt Ofelia einiges ab. Und dem Leser wird schnell klar, dass es sich hier nicht um ein fröhliches Märchenbuch handelt.

Gut gefallen hat mir, dass Cornelia Funke zehn kurze Märchen aus dem Reich unter der Erde in die Geschichte eingebaut hat. Diese handeln nämlich versteckt oder auch offensichtlich von realen Handlungen aus der Welt der Menschen. Dieses Zusammenspiel ist perfekt und verwebt das märchenhafte mit unserer realen Welt noch einmal um ein vielfaches mehr.

Die Stimmung im Buch ist ab der ersten Seite sehr bedrückend und traurig. Man leidet mit Ofelias Mutter (die gar nicht merkt wie ihr böse mitgespielt wird) und Ofelia sehr mit. Immer wieder hofft man, dass Ofelia einen Ausweg aus ihrer Lage findet.
Als absolut böser Charakter steht über allem ihr Stiefvater, der General. Er besitzt eine große Spannbreite an Gewalttätigkeiten und schreckt vor nichts zurück.

Die Altersangabe ab 14 Jahre finde ich in Ordnung vielleicht etwas grenzwertig. Ich denke, hier muss jeder individuell betrachten, ob er sich an so eine Geschichte herantraut. Das Buch ist grausam und brutal. Hier sollte man selbst am besten einschätzen können, ob man in dem Alter schon bereit für so eine Geschichte ist. Freude und Glück sucht man hier an vielen Stellen vergebens.

In einem Leserbrief, der dem Buch beiliegt, richtet sich Cornelia Funke an ihre Fans und erläutert, warum dieses Projekt eine wahre Herzensangelegenheit für sie ist. Zudem erfährt man, dass sie ganze Dialoge aus dem Film übernommen hat. Ob ich dies nun gut oder schlecht finde, kann ich auch nach dem Lesen des Buches immer noch nicht abschließend sagen. Da ich kaum noch Erinnerungen an den Film habe, kann ich keine Aussage darüber treffen, wie viele Dialoge eins zu eins übernommen wurden.

Fazit:
Wer hier ein fröhliches Märchen, welches mit unserer realen Welt verwoben ist, erwartet, der wird enttäuscht. Das Labyrinth des Fauns ist düster, dramatisch, packend und emotional. Obwohl ich schon den Film kannte, hat mich dieses Buch emotional dennoch sehr mitgenommen. Der Mix aus Fantasie und Realität funktioniert in dieser Geschichte auf perfekte Art und Weise.
Am Ende bekommt Ofelia von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Geniale Geschichte mit interessanten Charakteren - das Gepiepse aufgrund der Schimpfwörter nervt allerdings extrem

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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Inhalt:
Die 11-jährige Enni hat Grund zu fluchen: Ihre Pflegeeltern haben sie ins Internat gesteckt. Vom ersten Tag an will sie nur so schnell wie möglich wieder weg und zurück zu ihrem Bruder. Anfangs ...

Inhalt:
Die 11-jährige Enni hat Grund zu fluchen: Ihre Pflegeeltern haben sie ins Internat gesteckt. Vom ersten Tag an will sie nur so schnell wie möglich wieder weg und zurück zu ihrem Bruder. Anfangs findet sie die anderen Internatsschüler unausstehlich. Doch Enni weiß, dass sie bei ihrem Ausbruch auf deren Hilfe angewiesen ist. Im Gegenzug fordern ihre Mitschüler auch Ennis Unterstützung. Sie wollen dem schüchternen Karan helfen, seine größte Angst zu überwinden: Durch eine heimliche, nervenzerfetzende Aktion.

Meinung:
Enni wurde von Pflegeheim zu Pflegeheim weitergereicht bis sie bei Noah und seinen Eltern landet. Noah und Enni verstehen sich von Anfang an. Als jedoch beide ziemlich großen Mist bauen und Enni die ganze Schuld auf sich nimmt, schicken ihre Pflegeeltern Enni in ein abgelegenes Internat in der Schweiz. Enni hat nur ein Ziel: So schnell wie möglich von hier verschwinden und ihren Bruder Noah wiederfinden.

Vanessa Walder hat mich vor einigen Jahren mit ihrer Reihe rund um das wilde Määäh sehr begeistern können und so stand für mich schnell fest, dass ich diese neue Geschichte aus ihrer Feder unbedingt lesen bzw. hören muss.

Der Einstieg wird dem Hörer dabei sehr einfach gemacht. Wir lernen die elfjährige Enni kennen und merken schnell, dass Wutanfälle und Schimpfwörter bei ihr zum ganz normalen Umgangston gehören. Blöd wird es für sie allerdings nur, als sie auf ein Internat geschickt wird, in dem für jedes Schimpfwort entweder eine Geldstrafe zu zahlen ist oder gemeinnützige Arbeit für die Schule übernommen werden muss. Enni findet dies alles andere als lustig.

Die Idee von einem Internat mitten in den Schweizer Bergen hat mich sofort angesprochen. Vanessa Walder beschreibt das Leben und die Leute in diesem Internat auf sehr authentische und einfühlsame Art und Weise. So lernt Enni nach und nach ganz besondere aber auch sehr außergewöhnliche Kinder im Internat kennen.

Der Hörer schlüpft in diesem Buch in die Rolle von Ennis Psychologen/Arzt und wird daher oftmals gesiezt, da Enni ihm ihre Geschichte erzählt. Dies ist für ein Kinderbuch doch recht ungewöhnlich. Ich mochte diesen Erzählstil aber ungemein gerne, da es dem Hörer das Gefühl gibt noch näher mit dabei zu sein.

In diesem Buch wird, wie oben bereits erwähnt, gehörig geflucht und mit Schimpfwörtern nur so um sich geschmissen. Prinzipiell habe ich nichts gegen diesen Umgangston, da er in diesem Fall einfach perfekt zum Charakter Ennis passt. Ich bin mir auch sicher, dass die Umsetzung im Buch (durchgestrichene Schimpfwörter) gut funktioniert. Bei der Hörbuchvariante fand ich die Umsetzung jedoch sehr nervtötend. Denn jedes Schimpfwort wird durch ein durchdringendes Piepen ersetzt. Natürlich ist mir mehr als bewusst warum man dies getan hat, mit der Zeit nervt dieses Gepiepe aber so dermaßen (denn Enni schimpft wirklich seeeeehr viel), dass ich ein wenig die Lust an der ansonsten genialen Geschichte verlor und zeitweise überlegt habe, das Hörbuch abzubrechen.

Zum Glück habe ich dies nicht getan, denn Vanessa Walder schafft es auch in dieser Geschichte mich abzuholen und zu begeistern. Die Gruppe Kinder rund um Enni ist äußerst ungewöhnlich, etwas schräg aber absolut liebenswert. Sei es der gutaussehende Dante, der mit seinem Charme jeden um den Finger wickelt und im Rollstuhl sitzt oder Lucky das Nesthäkchen der Gruppe, der unter „Diätis“ leidet und ziemlich aufgeweckt und quirlig ist. Aber auch der schweigsame Karan war für mich ein sehr interessanter Charakter. Immer wieder fragte ich mich, was für ein Geheimnis hinter ihm steckt.

Fazit:
Vanessa Walder konnte mich mit ihrem neuen Reihenauftakt sehr begeistern. Ich mochte das Setting und die außergewöhnlichen Charaktere des Buches sehr. Ein großer Wermutstropfen ist jedoch die Vertonung der Schimpfwörter. Natürlich ist mir klar, dass diese im Hörbuch durch einen Piepton ersetzt werden müssen, da Enni jedoch oft und gerne schimpft, gibt es seeeehr viele Pieptöne, die einem beim Zuhören doch recht schnell auf die Nerven geben. Lange habe ich daher überlegt, ob es drei oder vier Hörnchen von mir gibt. Am Ende finde ich jedoch, dass die Geschichte mindestens vier Hörnchen verdient hat.
Also 4 von 5 Hörnchen für Enni und ihren Schimpfmarathon.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Wie immer witzig und sehr unterhaltsam - einfach eine tolle Reihe

Bitte nicht öffnen 4: Feurig!
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Inhalt:
Nemo hat einen Plan: Er will dem Päckchen-Verschicker eine Falle stellen! Ein guter Plan – eigentlich. Denn leider geht er schief. Und Nemo, Oda und Fred haben drei Probleme:
1. Drache Drago wird ...

Inhalt:
Nemo hat einen Plan: Er will dem Päckchen-Verschicker eine Falle stellen! Ein guter Plan – eigentlich. Denn leider geht er schief. Und Nemo, Oda und Fred haben drei Probleme:
1. Drache Drago wird lebendig.
2. Seine Spucke hat überraschende Nebenwirkungen.
3. Und die Einzige, die Drago in ein harmloses Stofftier zurückverwandeln kann, befindet sich am anderen Ende der Welt.
Also fasst Nemo einen neuen Plan. Einen guten Plan – eigentlich …

Meinung:
Nemo, Oda und Fred haben einen genialen Plan. Sie wollen dem Päckchen-Verschicker eine Falle stellen und kümmern sich daher seit Tagen um die kleine Marie und ihr Kuscheltier Drago – einen Drachen. Doch dann nutzt der Kuscheltierdieb einen unachtsamen Moment der Kinder aus und klaut Drago. Als nun das Paket bei Nemo eintrifft nehmen die drei Freunde Marie mit in den Tierpark, um dort das Paket zu öffnen. Nemo möchte sich den lebendigen Drachen jedoch noch einmal ganz genau angucken und dadurch geht so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen kann. Nun brechen sehr heiße Tage für das Städtchen Boring an.

Die Bitte nicht öffnen Reihe zählt mittlerweile zu meinen liebsten Kinderbuchreihen. Ich finde die Idee einfach mega cool, dass süße Kuscheltiere oder Spielzeuge plötzlich zum Leben erwachen und des Öfteren dann gar nicht mehr sooo süß sind. Da Drachen zu meinen liebsten Fabelwesen zählen, freute ich mich ganz besonders auf diese Geschichte.

Das Cover verdient vorneweg gleich besondere Beachtung. Alle bisherigen Cover waren schon genial mit dem Guckloch und dem auf der nächsten Seite versteckten Spielzeug. So ist es auch in diesem Buch. Aus dem Paket guckt uns ein Kullerauge des süßen Drachen Dragos entgegen. Jedoch wurde das äußere des Buches nun noch mehr einem echten Holzpaket angepasst. Es fühlt sich rau und voller Kerben an. Ich war wirklich ganz begeistert, als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand gehalten habe.

Wie in jedem Bitte nicht öffnen Band steuert auch hier Fréderic Bertrand die Bilder zur Geschichte bei. Ich kann mich nur wiederholen, aber ich liebe seinen Zeichenstil. Er steckt so voller Details und echtem Wiedererkennungswert. Ich finde, jedes Buch wird alleine schon durch die Zeichnungen von Fréderic Bertrand ungemein aufgewertet.

Die Handlung des Buches ist wie gewohnt unterhaltsam, witzig und wieder reichlich turbulent. Dieses Mal sorgt Nemo mit seinem Verhalten für ordentlich Wirbel im Städtchen Boring. Ich finde es super, wie jedes Mal aufs Neue ein anderer Schauplatz des kleinen Städtchens in den Vordergrund rückt.
Auch die Handlung bzgl. des Päckchen-Versenders wird weiter vorangetrieben. Es gibt neue Erkenntnisse und Verdächtigungen. Jedoch tappt man immer noch gehörig im Dunkeln wer hinter dem Ganzen steckt. Hier bin ich wirklich sehr auf die Auflösung gespannt.
Etwas schade fand ich es, dass der Drache nicht so im Fokus steht, wie dies noch bei den anderen Spielzeugen der Fall ist. Leider bekommt er durch seine Gefangenschaft wenig "Einsatzzeit".

Zudem hat mich dieses Mal so ein wenig das Verhalten der Kinder gestört. Personen, die nicht gespoilert werden möchten, sollten daher jetzt nicht weiterlesen.
Ich fand es etwas befremdlich, dass die Kinder die Eltern von Marie in große Schrecken versetzen, in dem sie sagen, dass Maries Großmutter schwer krank ist, obwohl sie das gar nicht ist. Daraufhin fahren die Eltern so schnell es geht den ganzen Weg von Sizilien nach Hause zurück.
Auch das "Einbrechen" der Kinder in ein fremdes Haus fand ich nicht ganz gelungen.

Fazit:
Ein neues, witziges und unterhaltsames Abenteuer erwartet Fans der Bitte nicht öffnen Reihe. Mit viel Charme und Witz verzaubert Autorin Charlotte Habersack den Leser mit dem süßen Drachen Drago. Dieses Mal kam ich allerdings mit ein paar Entscheidungen der Kinder nicht so ganz zurecht. Ansonsten kann ich das Buch bzw. die ganze Reihe aber jedem Leser von ganzem Herzen empfehlen!
Von mir gibt es feurige 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Nicht das erwartete epische Finale, dennoch genial

Throne of Glass – Herrscherin über Asche und Zorn
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Inhalt:
Aelin alias Celaena wird von der Dunklen Königin gefangen gehalten. Eingesperrt in einem Käfig an einem geheimen Ort scheint eine Flucht unmöglich zu sein. Während Prinz Rowan die halbe Welt nach ...

Inhalt:
Aelin alias Celaena wird von der Dunklen Königin gefangen gehalten. Eingesperrt in einem Käfig an einem geheimen Ort scheint eine Flucht unmöglich zu sein. Während Prinz Rowan die halbe Welt nach seiner verlorenen Liebe absucht, versuchen Aedion und Gestaltenwandlerin Lysandra, ihre Heimat – nun ohne die Macht und den Schutz ihrer Königin – mit allen Mitteln zu verteidigen. Alte Bündnisse werden gebrochen, neue geschmiedet und gestärkt. Alles läuft auf die letzte große Schlacht hinaus, die Aelin Feuerherz und ihre Gefährten für sich entscheiden müssen, um Erilea vor der Herrschaft der Dämonen zu bewahren.

Meinung:
Aelin wird von Königin Maeve gefangen gehalten und ihre Freunde setzen alles daran sie aus den Fängen der bösen Königin zu befreien. Doch wird Aelin überhaupt noch die Alte sein, nach allem was sie ertragen musste? Auf der anderen Seite versucht Aedion mit dem verbliebenen Heer das Königreich zu beschützen und Moraths Armee in Schach zu halten. So rückt die alles entscheidende Schlacht immer näher.

Viele Sarah J. Maas Fans können sicherlich nachempfinden, wie arg ich mich auf diesen finalen Band der Throne of Glass Reihe gefreut habe. Als Fan der ersten Stunde habe ich die Reihe nun über Jahre mitverfolgt. Sarah J. Maas Bücher stehen für mich immer für sehr gute Unterhaltung, spannende Abenteuer und überraschende Wendungen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses Finale einer meiner absoluten Lieblingsreihen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir erstaunlich leicht. Obwohl die Ereignisse nun mittlerweile zwei Bände zurückliegen (da Band 6 ausschließlich aus der Sicht von Chaol und Nesryn handelt) und meine Erinnerungen über die Jahre normalerweise stark nachlassen, hatte ich ihr wie gesagt nur wenig Erinnerungsprobleme. Ich finde, das spricht sehr für den einprägsamen Erzählstil und die unheimlich tollen Charaktere der Geschichte.

Natürlich hatte ich die Befürchtung, dass bei über 1.100 Seiten auch ein paar Längen auftreten würden. Dies war zwar bei noch fast keinem Sarah J. Maas Buch der Fall, aber über 1.100 Seiten ist dann doch noch mal eine andere Hausnummer. Und so ist es in diesem Band tatsächlich so, dass ich mich teilweise ein wenig gelangweilt fühlte. Für mich hätte die Handlung stellenweise ruhig ein wenig zügiger vonstattengehen können. Ich denke, diese Einschätzung beruht unter anderem auch darauf, dass dieser Band sehr von Schlachten, Politik und strategischem Denken geprägt ist.

Wie kaum jemand anders versteht es Sarah J. Maas das Beste aus ihren Charakteren herauszuholen. Und so gibt es auch in diesem Band wieder einige hervorragende Charakterentwicklungen. Ich selbst bin ja ein riesiger Fan von Dorian und Manon. Schon allein für sich sind beide großartig, zusammen sind sie aber das perfekte Team. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr faszinierend und haben mittlerweile einen festen Platz in meinem Herzen.

Diese Reihe steht zudem für mich für große Enthüllungen und dicke Überraschungen. In diesem Band enttäuschte mich Sarah J. Maas ein wenig, da es keinen Paukenschlag mehr gab.
Dennoch zeichnet sich auch diese Geschichte wieder durch einen grandiosen Weltenaufbau, geniale Charaktere und emotionale Momente aus.

Besonders hervorheben möchte ich noch einmal, wie sehr sich die Reihe von Band 1 bis zu Band 7 weiterentwickelt, aber auch geändert hat. Nach Band 1 und 2 hätte ich niemals mit dieser Entwicklung gerechnet und bin immer noch sehr begeistert darüber.
Gut gefallen hat mir in diesem Band auch die kleine Anspielung auf „Das Reich der sieben Höfe“.

Am Ende bin ich zwar glücklich über das Ende. Dennoch bin ich auch furchtbar traurig darüber von den geliebten Charakteren Abschied zu nehmen. Eine tolle Ära geht zu Ende und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es, ähnlich wie beim Reich der sieben Höfe, irgendwann noch weitere Abenteuer oder Spin-Offs geben wird.

Fazit:
Für mich war es nicht das erwartete epische Finale, dennoch bin ich auch nicht enttäuscht worden. Die Autorin hat mir ein schönes Ende ohne große Wow-Effekte geboten. Und mein Herz weint sehr darüber nun wirklich Abschied von Aelin, Chaol, Dorian und Co. nehmen zu müssen. Eine bewegende Ära geht nun leider zu Ende.
Sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Stärker als Band 1

Die wilde Baumhausschule. Ein bärenstarker Rettungsplan [2]
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Inhalt:
Gerade hat sich Gretas Klasse eingelebt und freut sich auf den tierisch-besonderen Unterricht in der Wilden Villa, da droht die Schulbehörde, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Greta, ...

Inhalt:
Gerade hat sich Gretas Klasse eingelebt und freut sich auf den tierisch-besonderen Unterricht in der Wilden Villa, da droht die Schulbehörde, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Greta, Theo, Lina und Co. machen sich sofort daran, zu beweisen, dass die Tiere keine Ablenkung, sondern Lerninspiration sind. Und was ist eigentlich mit dem Neuankömmling Pepe? Dem Panda scheint es im Zoo der wilden Tiere gar nicht zu gefallen. Wird es Greta und ihren Freunden gelingen, ihn zum Fressen zu bewegen?

Meinung:
Die Klasse von Greta und Theo ist ganz begeistert von ihrem neuen Klassenzimmer in der Baumhausschule. Doch die Freude hält nicht lange an, denn die Kinder sollen sich einem Test unterziehen. Nur wenn sie diesen bestehen und somit sichergestellt ist, dass die Baumhausschule der richtige Ort zum Lernen ist, dürfen sie im Zoo bleiben. Dann wird auch noch ein Panda in den Zoo geliefert, der weder fressen noch trinken will. Daher macht sich Greta große Sorgen um ihn. Nur Lina, die Tochter des Schuldirektors, scheint eine Bindung zum Panda zu haben.

Nachdem mir der erste Band gut gefallen hat, ich aber auch noch Luft nach oben gesehen habe, war ich sehr gespannt auf das zweite Abenteuer der wilden Baumhausschule. Und so griff ich schnell zu diesem zweiten Teil.

Die Erinnerungen an Teil 1 waren daher noch sehr frisch und man ist schnell wieder in der Geschichte drin. Ich bin jedoch der Meinung, dass man bei dieser Reihe auch sehr gut quer einsteigen kann und die Vorkenntnisse aus Band 1 nicht zwingend erforderlich sind. Denn die verschiedenen Charaktere werden dem Hörer auch hier noch einmal näher gebracht. Zudem ist jede Geschichte in sich abgeschlossen.

In diesem Band steht nicht mehr Theo mit seinen Problemen im Vordergrund, sondern Lina, die Tochter des Schulleiters. Dieser Aspekt der Reihe, dass immer ein anderes Kind mit seinen Problemen im Mittelpunkt steht, gefällt mir sehr gut. Auch tritt mit dem Panda ein neues Tier in der Geschichte auf und bringt neuen Schwung in das Leben im Zoo.

Für mich war dieser Teil stärker als noch der erste Band. Dies lag für mich an der spannenderen Geschichte. Die Idee rund um den Test fand ich sehr interessant. Auch konnte Judith Allert mich bei der eigentlichen Prüfung überraschen, da sie einen Weg einschlägt, den man so nicht unbedingt erwarten konnte.

Wie bereits in Band 1 habe ich allerdings zu bemängeln, dass ich die sprachliche Individualität der einzelnen Charaktere noch immer als ein wenig zu unausgeprägt empfinde. Auch wenn ich Katrin Gerkens Stimme ansonsten sehr mag, würde ich mir teilweise mehr Ausdruck wünschen.

Fazit:
Mir hat dieser zweite Band ein klein wenig besser gefallen als der erste Band. Dies liegt hauptsächlich an der spannenderen Handlung. Super finde ich, dass in jedem Band ein neues Kind mit seinen Problemen und ein neues Zootier im Vordergrund stehen.
Sehr gute 4 von 5 Hörnchen.