Cover-Bild Die einzige Geschichte
(17)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 14.02.2019
  • ISBN: 9783462051544
Julian Barnes

Die einzige Geschichte

Roman
Gertraude Krueger (Übersetzer)

Julian Barnes´ kunstvoller Roman über eine unkonventionelle erste Liebe, die zur lebenslangen Herausforderung wird.»Würden Sie lieber mehr lieben und dafür mehr leiden, oder weniger lieben und weniger leiden? Das ist, glaube ich, am Ende die einzig wahre Frage.«

Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan den gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher, in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die Anforderungen, die diese Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es jemals für möglich gehalten hätte.

»Die einzige Geschichte« ist ein tief bewegender Roman über die Liebe. Nach »Der Lärm der Zeit« und »Vom Ende einer Geschichte« beweist Bestseller-Autor und Man Booker Prize-Träger Julian Barnes aufs Neue, dass er ein Meister im Ausloten menschlicher Abgründe ist.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2019

Ein Versuch der Erklärung der Liebe - traurig und schön

0

Die Liebesgeschichte des 19jährigen Paul mit der knapp 30 Jahre älteren verheirateten Susan - man glaubt zu wissen, was da kommt. Doch diese Geschichte entwickelt sich völlig anders als es die Meisten ...

Die Liebesgeschichte des 19jährigen Paul mit der knapp 30 Jahre älteren verheirateten Susan - man glaubt zu wissen, was da kommt. Doch diese Geschichte entwickelt sich völlig anders als es die Meisten sich vielleicht zu Beginn vorstellten.
Paul erzählt im Rückblick von dieser unkonventionelle Beziehung, die ihr eher verklemmtes Umfeld in einem bürgerlichen Vorort Londons vor ca. 50 Jahren natürlich schockierte, obwohl sich beide vergleichsweise diskret verhielten. Nach zwei, drei Jahren ergreifen die Beiden die Konsequenzen und ziehen weg und zusammen - ein Happy End könnte man meinen.
Doch was im zweiten Teil folgt, ist ein Liebesdrama, für das Beide nicht wirklich verantwortlich zu machen sind. Susan ist gezeichnet von der Vergangenheit ihrer Ehe und Paul ist mit seinen etwas mehr als 20 Jahren schlicht nicht in der Lage, ihr aus ihrer Not herauszuhelfen. Ihre Liebe füreinander ist aufrichtig, doch für Beide sehr schmerzhaft. Paul lässt das Vergangene Revue passieren ohne zu beschönigen und fragt sich gleichzeitig, was falsch gelaufen ist; weshalb die Liebe nicht stark genug war, mit allem fertig zu werden.
Die letzten 70 Seiten erzählen von seinem Leben nach Susan und insbesondere, wie er nun mit der Liebe umging. Ein melancholischer Abschluss, denn die Erfahrungen seiner ersten Liebe haben ihn fürs Leben geprägt und ihn seine Unbeschwertheit verlieren lassen.
Auch wenn die Lektüre einen eher traurig gestimmt zurücklässt, lohnt sich das Lesen. Denn es ist kein Buch gegen die Liebe, sondern zeigt lediglich auf, welche Facetten diese auch haben kann, wenn das Leben einem nicht so wohlgesinnt ist. Das Ganze natürlich in der wunderbaren Sprache Julian Barnes, die so leicht daherkommt, als wäre diese Geschichte an einem schönen Sommernachmittag einfach so nebenbei niedergeschrieben worden. Schön und traurig zugleich - das muss man erst mal hinbekommen.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Bittersüße Liebesgeschichte

0

INHALT:
Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan ...

INHALT:
Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan den gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher, in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die Anforderungen, die diese Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es jemals für möglich gehalten hätte.

MEINUNG:
»Würden Sie lieber mehr lieben und dafür mehr leiden, oder weniger lieben und weniger leiden? Das ist, glaube ich, am Ende die einzig wahre Frage.« Das ist die zentrale Frage, mit der man sich nach und zwischen der Lektüre als Leser beschäftigt und unter dieser Frage sollte man den Roman auch betrachten.

Die Liebe zwischen Paul und Susan ist im England der 1960er natürlich ein Skandal bzw. ist es ein einigen ländlichen Gebieten bestimmt heute noch. Der 19-jährige Paul verliebt sich in die fast 30 Jahre ältere Susan, die noch verheiratet ist. Damit brechen beiden natürlich jegliche Konvention. Lustigerweise ist zu beobachten, dass das lange gar nicht auffällt, weil man solch eine Verbindung schlicht und einfach nicht in Betracht zieht. Beide lernen sich recht unspektakulär beim Tennis kennen und Paul fährt Susan dann häufiger nach Hause. Die Liebe der beiden ist auch ziemlich unaufgeregt, denn es geht nicht darum, dass Paul unbedingt eine ältere Frau wollte und Susan nicht einen jugendlichen Liebhaber, weil sie sich in ihrer Ehe sexuell unbefriedigt gefühlt hat. Natürlich ist ihre Ehe nicht mehr ganz so intakt, wie sie sein sollte und öffnet sie für die Avancen von Paul. Anfangs merkt man auch, dass sie die Verbindung zu Paul gar nicht so richtig ernst nimmt.

Nachdem Susan und Paul endlich ihre Beziehung offen leben können, macht Susan eine Wandlung durch, die weder vom Vorteil für sie noch für ihre Beziehung zu Paul ist. Warum Susan, dann so „abstürzt“ kann man als Leser nur vermuten an Hand der diversen Vorkommnisse in ihrer Vergangenheit. Trotzdem verstand ich nicht, warum das genau dann passierte eigentlich alles in Ordnung war und sie mit Paul einen Mann an ihrer Seite hatte, der sie über alles liebt und für den sie alles war, aber der Weg von psychischen Erkrankungen ist manchmal unergründlich. Man sollte das hier nicht weiter hinterfragen, sondern einfach zu hinnehmen.

Paul kämpft in meinen Augen auch immer damit die Verantwortung für Susan loszulassen an einem Punkt, wo es eigentlich schon lange nicht mehr geht und sie auch nicht mehr die Frau ist, die er einst liebte und für die Paul auch nicht mehr an erster Stelle steht. Natürlich soll man als Liebende (beide sind nicht verheiratet) füreinander da sein, auch in schlechten Zeiten, aber es darf einen nicht selbst schaden und genau das macht Paul. Lieben heißt auch Los lassen, was natürlich immer leichter gesagt ist als getan. Ich mochte Paul sehr und habe mit ihm zusammen gelitten als ihn die Liebe seines Lebens verlassen hat.

FAZIT:
Die einzige Geschichte ist eine bittersüße Liebesgeschichte von einem jungen Mann zu einer älteren Frau, die ihn für sein ganzes Leben geprägt hat. Ich mochte, wie selbstverständlich und unvoreingenommen Paul Susan bis zum Schluss geliebt hat und es brach mir das Herz als er diese loslassen musste. Jeder Leser muss für sich selbst entscheiden, ob man lieber mehr liebt und dafür mehr leidet oder lieber weniger liebt und dafür weniger leidet.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Eine etwas andere Lovestory

0

Jeder Mensch erlebt in seinem Leben DIE eine Lovestory, DIE eine Liebe, die alles bedeutet. Paul trifft seine große Liebe mit 19 im Tennisclub. Er ist gerade mit der Schule fertig, sie ist Ende 40 und ...

Jeder Mensch erlebt in seinem Leben DIE eine Lovestory, DIE eine Liebe, die alles bedeutet. Paul trifft seine große Liebe mit 19 im Tennisclub. Er ist gerade mit der Schule fertig, sie ist Ende 40 und verheiratet. Trotzdem brechen sie mit allen Konventionen, und bleiben jahrelang ein Paar.
Barnes‘ Roman klingt auf den ersten Blick äußerst kitschig, wenn, ja wenn es eben nicht ein Roman aus seiner Feder wäre. Es folgen keine süßlichen Schmachtszenen, sondern zarte und z.T. sehr witzige Situationen aus der Beziehung zwischen Paul und Susan. Auch auf die Probleme, auf die ein so ungleiches Paar trifft, wirft der Autor ein Auge, mal verständnisvoll, mal kritisch. Ich mochte seine Betrachtungen sehr, immer wieder bringt einen der Autor zum Nachgrübeln. Sein Stil war wie bei seinen bisherigen Romanen ein ganz besonderer, ich konnte mich aber diesmal nicht völlig in seinen Formulierungen verlieren. Die beiden Hauptfiguren Paul und Susan sind sehr gut gelungen, gerade Paul lernt man sehr gut kennen, wird doch aus seiner Perspektive erzählt. Er wird im Laufe der Handlung immer erwachsener, sodass die Entwicklung dieser Figur besonders interessant zu verfolgen ist. Ich hätte mir etwas mehr Einsicht in Susans Kopf gewünscht, ebenso einen etwas weniger klischeehaften Ehemann, der mir doch viel zu stereotyp geraten ist. Trotzdem tragen die vorhandenen Figuren sehr gut durch die Handlung, und ich habe v.a. Pauls Gedanken gerne verfolgt. Insgesamt war die einzige Geschichte vielleicht nicht Barnes‘ allerbestes Buch, aber trotzdem ein sehr gutes, das zum Nachgrübeln und Versinken einlädt.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Liebe

0

In diesem Buch geht es um die Liebe. Wir erfahren von "der einzigen Geschichte" des Erzählers, die abwechselnd in der ersten, zweiten und dritten Person in drei verschiedenen Abschnitten erzählt wird. ...

In diesem Buch geht es um die Liebe. Wir erfahren von "der einzigen Geschichte" des Erzählers, die abwechselnd in der ersten, zweiten und dritten Person in drei verschiedenen Abschnitten erzählt wird. Die doch eher ungewöhnliche Liebesbeziehung mit großem Altersunterschied und einem Haufen anderer Probleme wird sehr leicht erzählt und anfangs ohne viel Handlung. Trotzdem hat mich dieses Buch von Anfang an gepackt, da die Sprache des Autors derart schön ist und mich so stark zum Nachdenken angeregt hat.

Im zweiten Teil nimmt die Geschichte an Fahrt an, da hier auch die wirklichen Probleme zwischem dem ungleichen Paar beginnen. Der letzte Teil ist für mich eher ein Revue-passieren-lassen verbunden mit weiteren Denkanstößen.

Ich bin kein Fan von lyrischen oder allzu verspielten Erzählungen und auch keinesfalls ein Leser, der sich Vermerke oder Markierungen in oder zu Büchern macht. In diesem Fall habe ich es aber doch gemacht, um einige Absätze und Schlussfolgerungen festhalten zu können. Somit war dieser Roman für mich mit kleinen Abstrichen ein ganz besonderes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Wenn Liebe wehtut...

0

Mich hat die Vorstellung gereizt, dass ein junger Mann eine deutlich ältere Frau vergöttert, weshalb ich ganz gespannt mit der Lektüre begann.

In der Geschichte geht es um den 19- jährigen Paul, der sich ...

Mich hat die Vorstellung gereizt, dass ein junger Mann eine deutlich ältere Frau vergöttert, weshalb ich ganz gespannt mit der Lektüre begann.

In der Geschichte geht es um den 19- jährigen Paul, der sich im Tennisclub in die 48- jährige Susan verguckt. Zunächst verbringen sie nur gemeinsam viel Zeit, aber schnell merkt er, dass sich da Gefühle entwickeln. Wird dies seine große Liebe sein, auch wenn Susan verheiratet ist? Und werden die beiden einen Skandal auslösen?

Der Roman ist in drei Teile untergliedert. Während mich die ersten beiden unheimlich gefesselt haben, weil es sich so anfühlte als würde Paul dem Leser die Liebesgeschichte live schildern, hat der letzte Teil diese Faszination wieder zunichte gemacht, da hier vieles nochmal wiederholt wird, was bereits im Buch geschildert wurde.

Paul als Charakter war einfach nur liebenswürdig. Ich habe seine Unbeschwerheit, wie man sie wohl nur in so jungen Jahren hat, sehr bewundert. Er hat nie Zweifel an dem was er tut und macht sich nichts aus dem was Freunde und Familie denken. Das hat mir gut gefallen. Zudem hat mich sein Durchhaltevermögen erschüttert. Auch wenn die Liebe ihm schon längst nicht mehr guttut, hält er noch zu Susan.

Susan hingegen habe ich während der ganzen Handlung nie so recht verstanden. Nie habe ich gespürt, ob es ihr bei Paul wirklich um Liebe geht oder eben nur um den Ausbruch aus ihrer Ehe. Ihr Verfall zum Ende hin hat mich dann aber sehr mitgenommen.

Julian Barnes ist erstklassig gelungen zu zeigen was Liebe aus einem machen kann und dass sie einem nicht immer guttut, auch wenn man sich das noch so sehr einreden möchte.

Gut fand ich zudem wie der Autor die Alkoholsucht beleuchtet und wie sich so etwas in eine Beziehung einschleicht.

Fazit: Wäre der letzte Part nicht gewesen, dann wäre ich vollends überzeugt gewesen. So war es dann aber nur ein gutes Buch, welches ich aber empfehle.