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Veröffentlicht am 22.07.2019

Irrungen und Wirrungen einer jungen Liebe

Bleib doch, wo ich bin
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Irrungen und Wirrungen einer jungen Liebe.

Kaya ist eine junge Frau, die ihr Liebesleben durch kurze Abenteuer aufpeppt, jedoch keine feste Beziehung will. Lasse ein junger Lehrer, ist aus der Großstadt ...

Irrungen und Wirrungen einer jungen Liebe.

Kaya ist eine junge Frau, die ihr Liebesleben durch kurze Abenteuer aufpeppt, jedoch keine feste Beziehung will. Lasse ein junger Lehrer, ist aus der Großstadt aus enttäuschter Liebe aufs platte Land geflohen. Auf einen Dorffest treffen diese beiden nun rein zufällig aufeinander, da Kayas Freundin eine Wette abschließen. Aus diesem ersten kurzen Gespräch entwickelt sich eine stürmische Romanze. Doch die dunklen Wolken lassen nicht lange auf sich warten und so steht die heile und junge Liebe plötzlich auf dem Spiel.
Die Autorin hat einen flüssigen und mitreisenden Schreibstil. Ihre Figuren haben Ecken und Kanten was die nötige Würze in die Geschichte bringt. Jedoch finde ich Kayas Einstellung zu einigen Themen durchaus problematisch ja sogar leichtsinnig. Lasse indes ist mir um einiges sympathischer. Er hat sich ja nur einen Eispanzer zugelegt, weil er so betrogen worden ist. Auch die anderen mitwirkenden Figuren wie die Nichte, Freundin und der Tierarzt passen gut in die Geschichte.
Die Handlung ist alles in allen eher vorhersehbar. Auch wenn es zwischendurch ein wenig turbulent zugeht ist ein Happy End recht früh absehbar. Das einige Einstellung speziell die von Kaya in meinen Augen doch sehr problematisch sind habe ich ja schon erwähnt. Jedoch macht es eben diese Einstellung anfangs recht schwer Kaya zu mögen. Diese leichte und unbekümmerte Einstellung in Kombination mit der Handlung da konnte ich streckenweise einfach nur mit dem Kopf schütteln. Zumal das Dorfleben ganz gewiss nicht so etepetete ist, wie die Autorin es darstellt. Es mag ja hier und da solche Personen geben, die sich durchs Dorf „schlafen“, das ist aber gewiss nicht der Normfall. Ansonsten war die Handlung eher flach und leicht. Ein wenig mehr Tiefgang hätte dem Roman gut zu Gesicht gestanden.
Fazit: Ein leichter Liebesroman, mit dem man sich den Sommer versüßen kann, dem jedoch ein wenig mehr Tiefgang gut zu Gesicht gestanden hätte. Kann man Lesen, gibt aber auch wesentlich bessere Liebesromane, die einen richtig in den Bann siehen.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Die Menscheit geht vor die Hunde

Der Gott am Ende der Straße
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Die Menschheit wird von einem plötzlichen Evolutionssprung überrumpelt.
Eine junge Frau, die als Säugling adoptiert wurde, ist nach einer Beziehung nun schwanger. Leider ist sie zu einem denkbar ungünstigen ...

Die Menschheit wird von einem plötzlichen Evolutionssprung überrumpelt.
Eine junge Frau, die als Säugling adoptiert wurde, ist nach einer Beziehung nun schwanger. Leider ist sie zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt schwanger geworden. Denn die Natur spielt gerade mit ihren Muskeln. Sprich die Menschheit, eigentlich die gesamte Umwelt befindet sich gerade an einem evolutionären Scheitelpunkt vor einen Evolutionssprung, von dem niemand so recht weiß wohin dieser führen wird. Genau in diesem Chaos wo das normale Leben mit all seinen Vorzügen kollabiert, setzt sie sich mit ihrer Ursprungsfamilie in Verbindung. Eigentlich wollte sie sie nur kennenlernen doch dieser Besuch ändert alles. Sie lernt ihre leibliche Mutter und den Rest ihrer Familie kennen, die in einem Reservat für Nativ American lebt. Nach ihren Besuch bei ihrer Ursprungsfamilie, tätigt sie einige Hamsterkäufe und versteckt diese in ihrem Haus. Doch nach und nach spitzen sich die Umstände weiter zu. Sämtliche schwangere Frauen werden erst freundlich dazu aufgefordert sich zu ihrer eigenen Sicherheit in Kliniken einzufinden, was viele natürlich nicht tun. Daher werden nach und nach alle Möglichkeiten genutzt Schwangere aufzuspüren und diese zwangsweise in diese Kliniken verbracht. Anfangs gelingt es ihr gut ihren Zustand zu verbergen. Auch ihr Freund unterstützt sie. Doch eines Tages steht eine freundliche Frau da und verhaftet sie und schafft sie in eine Klinik. Dort werden die Schwangeren zunächst mit Drogen ruhig gestellt. Auf den Rat einer anderen Frau lässt sie diese weg und beginnt die Realität zu erkennen. Mit ihrer „stummen“ Zimmernachbarin arbeiten sie an einem Fluchtplan und werden dann sowohl von ihrer Ursprungsfamilie als auch Adoptivfamilie unterstützt diese Klinik wieder zu verlasse. Mit der Angst im Nacken und einem ersten Todesfall gelingt die Flucht. Und bald muss sie sich eingestehen dass es sich wohl keinesfalls um eine normale Schwangerschaft handelt. Ihre Adoptivmutter versucht indes das Leben ihrer Tochter durch wehenförderliche Naturmittel, die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Kaum denken sie sie sind in Sicherheit wird sie ein weiteres Mal entführt und landet erneut in einer Klinik.
Die Autorin hat einen flüssigen und nüchternden Schreibstil. Anstatt den Fokus stärker auf eine ausgereifte Handlung zu legen, dominiert bei ihr sehr stark der religiöse Aspekt. Hinzu kommt das wirklich alles aus der Sicht der Protagonistin geschildert wird. Informationen fließen äußerst spärlich oder kommen im Block und sind dann auch noch sehr wage. Dafür philosophiert die Protagonistin seitenlang über Gott, Engel und Schöpfung. Insgesamt bleibt die Handlung eher platt und oberflächlich und geht kaum in die Tiefe.
Die Figuren sind mit Ausnahme der Hauptfigur nicht sonderlich gut ausgearbeitet. Es bleiben bis zum Schluss viele Fragen offen, warum die Figuren eben genau so agieren wie sie es eben tun.
Als Leser muss man sich so einige Male durch langweilige und langatmige Passagen quälen in der Hoffnung das es besser wird. Leider wird es das nie. Die religiösen Themen werden immer und immer wieder durchgekaut. Und das was den Leser wirklich interessiert, wie die Leute handeln, was ändert sich genau, gibt es einen Ausweg, wo steuert die Menschheit hin usw. all das wird nur sehr kurz und äußerst spärlich behandelt. Besonders genervt hat mich in diesem Zusammenhang das der gesamte Roman aus einer Erzählperspektive geschildert wird. Es gibt zwar Dialoge, aber selbst diese schaffen es nicht den Roman zu retten. Die Autorin verliert sich regelrecht in ihren religiösen Themen worunter die Handlung massiv leidet. Obwohl die eigentliche Handlung sehr viele Spannungseffekte hat schafft es die Autorin einfach nicht daraus mehr zu machen als kleine Randnotizen und dann auch noch das offene Ende.
Fazit: Leider eine Dystopie mit erheblichen Mängeln. Der Fokus liegt klar auf religiöse Themen worunter die Handlung sehr leidet. Streckenweise ist der Roman einfach nur langweilig. Hatte mir so viel mehr erhofft. Daher kann ich diesen Roman nur bedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Für einen Thriller zu platt

Berlin Prepper
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Leider kein so gelungener Thriller.
Noack, ein Prepper aus Berlin nimmt einen Job bei einem Verlagshaus an, bei dem er täglich Hasskommentare aufspüren und löschen muss. Doch das ist nur die Spitze des ...

Leider kein so gelungener Thriller.
Noack, ein Prepper aus Berlin nimmt einen Job bei einem Verlagshaus an, bei dem er täglich Hasskommentare aufspüren und löschen muss. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Hinter den Kulissen läuft ein mieses Spiel der Wachfirmen. Irgendwann spitzt sich die Lage so zu das Sowohl Noack als auch eine enge Kollegin zusammengeschlagen werden. Kurz darauf stirbt Noacks Sohn bei einen weiteren Angriff und dass ist quasi der Tropfen der für Noack das Fass zum überlaufen bringt. Er beginnt zu ermitteln und stößt in ein Wespennest, das ihn fast das Leben kostet. Als dann ein Großfeuer ausbricht und die wilden Horden durch die Straßen ziehen ist die Zeit für seine Rache gekommen.
Der Autor hat einen flüssigen Schreibstil. Man kommt ganz gut in die Geschichte rein, jedoch hat das Buch auch so seien Schwachstellen. Von einem Thriller erwarte ich mehr Spannung die auch anhält. Hier jedoch ist die Handlung immer wieder abgeflacht und auch abgedriftet. Zudem kam es mir als Leser immer wieder so vor als ob die Handlung streckeweise doch eher konstruiert wirkte und somit auch unglaubwürdig.
Leider konnte mich keine der Figuren nachhaltig fesseln. Und der Piti auf dem Cover passt nicht wirklich, da dieser eher eine Randnotiz war.
Der Erzählstil ist eher nüchtern ja schon fast kalt und distanziert, wo man doch bei so einigen Szenen mehr Gefühle erwartet hätte. Und dadurch kommt es einen auch so vor als würde die Handlung nur so dahinplätschern. Mir sind die Emotionen und Gefühle hier einfach zu kurz gekommen.
Fazit: Von einen Thriller und dem Thema das dieses Buch suggeriert hätte ich mehr erwartet und bin auch enttäuscht. Hätte mir hier und da ein wenig mehr Tiefe gewünscht.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Wenn der Autor die Antworten schuldig bleibt

Die Mauer
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Die Funktion einer Mauer ist simpel. Sie stellt immer eine physische Grenze dar. Je nachdem auf welcher Seite der Mauer man sich befindet, stellt diese ein unüberwindbares Bollwerk menschlicher Baukunst ...

Die Funktion einer Mauer ist simpel. Sie stellt immer eine physische Grenze dar. Je nachdem auf welcher Seite der Mauer man sich befindet, stellt diese ein unüberwindbares Bollwerk menschlicher Baukunst dar oder aber einen Schutzwall gegen die Außenwelt. Die Außenwelt sind all die unglücklichen Seelen, deren Heimat das Wasser verschluckt hat und die auf der Flucht sind auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Für Bürger innerhalb der Mauer heißen eben diese Personen die Anderen. Um diese Anderen daran zu hindern, die Mauer zu überwinden, muss jeder Bürger 2 Jahre seines Lebens auf der Mauer Wache schieben. Und genau hier lernen wir „Yeti“ kennen einen Frischling auf der Mauer, der gerade einer Einheit zugewiesen wurde. Er erzählt über die endlos langen Wachschichten und der Angst davor, das Andere die Mauer überwinden. Geschieht das müssen ebenso viele Bürger aus der Schicht hinaus aufs Meer. Sie verlieren alles, ihren Status und ihre Zukunft. Alles geht gut bis zu jenen Tag…. und damit verblassen die Träume von Yeti und seinen Freunden für immer.



Dem Autor gelingt es den Leser trotz oder gerade wegen seiner nüchternen ja beinahe gefühlslosen Berichterstattung zu fesseln. Wenn man sich erstmal an seinen Schreibstil gewöhnt hat liest sich der Roman sehr flüssig. Er experimentiert mit pseudo-poetischen Stilmitteln herum, die die Kälte auf der Mauer und im Prinzip auch die Kälte des sozialen Miteinanders innerhalb dieser Mauer repräsentieren.



Als Leser dieses Romans hängt man regelmäßig in der Warteschleife, da der Autor mit wichtigen Fakten und Daten äußerst spärlich hantiert. Im Laufe der Geschichte tauchen mehr Fragen auf als das beantwortet werden. Ja selbst die Protagonisten halten ihre wahren Gefühle zurück. Ihre Gedanken drehen sich immer wieder im Kreis und das ist für den Leser äußerst ermüdend. Als Leser kommt es einem so vor als wüste der Autor gar nicht so richtig in welche Richtung sich die Handlung entwickeln soll. Er setzt an und dann überlegt er sich es anders bricht diesen Strang ab und schickt die Protagonisten weiter. Gut als Leser erfährt man oberflächlich von möglichen Lebensbedingungen in all ihren Schattierungen, jedoch hätte ich mir hier gewünscht das mal einen Strang wirklich bis zu Ende durchdenkt und richtig ausarbeitet. Aber nein Fehlanzeige. Sogar am Ende wird ein neuer Erzählstrang aufgebaut und endet dann plötzlich. Ein offenes Ende und der Leser bleibt mal wieder mit mehr Fragen zurück als es Antworten offeriert werden.



Fazit: Wer Lust auf ein Gedankenexperiment hat und nicht unbedingt auf entstehenden Fragen Antworten erwartet kann sich auf ein interessantes Buch freuen. Auch die gerne mal Poesie anders betrachten wollen, können auf ihre Kosten kommen. Jedoch für alle die eine ausgefeilte Geschichte erwarten und auch auf drängenden Fragen, die aus der Geschichte resultieren, Antworten erwarten, werden nicht viel Freude an diesem Buch haben.



Die Zukunft ist ein leeres Blatt, man kann diese auch noch ändern…

Veröffentlicht am 29.01.2019

leider auf ganzer Lienie enttäuscht

Stella
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Ein junger Schweizer kommt nach Berlin um nach der Wahrheit zu suchen. Aber auf was für eine Wahrheit stößt er? Auf Stella. Doch wer ist Stella und was tut sie? Eine Antwort bleibt diese Figur bis zum ...

Ein junger Schweizer kommt nach Berlin um nach der Wahrheit zu suchen. Aber auf was für eine Wahrheit stößt er? Auf Stella. Doch wer ist Stella und was tut sie? Eine Antwort bleibt diese Figur bis zum Ende schuldig. Der junge Schweizer Friedrich verliebt sich in diese Stella ohne zu ahnen wer sie wirklich ist und was sie tut. Ihm ist es so ziemlich egal das sie drogensüchtig. Er nimmt all das Leid, die Not nur am Rande war. Erst nach und nach wird ihm klar wer sie wirklich ist.
Der Roman besticht durch eine flüssigen Schreibstil der einen fesselt. Es ist ganz schön gewagt von dem Autor eine reale Persönlichkeit in diesem Roman handeln zu lassen. Was mir wirklich fehlte war die charakterliche Tiefe der Protagonisten. Die Figuren sind schlicht und teilweise nichtssagend. Gut bei Friedrich hat er sich ein wenig mehr Mühe gegeben. Aber dennoch bleiben Stella wie auch Friedrich fast leere Blätter. Ihre Handlungen sind kaum nachvollziehbar. Der Schwerpunkt liegt auf der Beziehung der Beiden. Obwohl man von einer richtigen Beziehung in dem Sinne dicht sprechen kann.
Die einzelnen Fälle irritieren anfangs mehr als das sie helfen. Erst am Ende wird klar warum diese aufgeführt werden.
Der Autor bedient Klischees, das man diese Figuren richtig vor sich zieht. Aber auch hier immer diese Oberflächlichkeit man erfährt nicht warum sie tun was sie tun. Das gesamte Werk ist von dieser Flachheit geprägt. Es lässt damit zwar viel Raum für Spekulationen, aber sollte nicht gerade ein Werk das ein Bezug zur Realität aufweist gerade mehr Fragen beantworten als das noch mehr entstehen?
Fazit: In Anbetracht das ich in den vergangenen Monaten einige Bücher gelesen habe die das Thema Leben und Überleben in der Nazizeit hatten kann ich dieses Buch nicht wirklich empfehlen. Es ist mir einfach zu flach und oberflächlich. Wirklich schade man hätte soviel mehr aus dieser Geschichte machen können.