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Veröffentlicht am 18.11.2017

netter Auftakt, aber viel zu kurz

Diamond Men - Versuchung pur! Mr. Monday
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Tess Canyon hat ein Vorstellungsgespräch bei Daimond Enterprises. Um das Unternehmen von innen heraus zu zerschlagen, möchte Tess unbedingt die freie Stelle zur Assistenz der Geschäftsführung haben, auf ...

Tess Canyon hat ein Vorstellungsgespräch bei Daimond Enterprises. Um das Unternehmen von innen heraus zu zerschlagen, möchte Tess unbedingt die freie Stelle zur Assistenz der Geschäftsführung haben, auf die sie sich beworben hat. Seit Jahren bereitet sie Ihre Rache schon vor und hat deswegen ihre gut bezahlte Stelle als Bibliothekarin aufgegeben. Ihrem Vater, der früher bei Daimond Enterprises angestellt gewesen ist, wurde dort übel mitgespielt und nun hat Tess endlich eine reelle Chance sich deswegen zu rächen.
Doch das Bewerbungsgespräch läuft so ganz anders ab, als gedacht und Tess soll sich an sieben Tagen sieben verschiedenen Prüfungen unterziehen. Wäre das nicht schon schlimm genug, kommt noch hinzu, dass ein äußert attraktiver Unbekannter sie bei dem Bewerbungsgespräch begleitet und mehr ein einmal deutlich ablenkt.

Es ist nicht gerade einfach ein Buch zu bewerten, das gerade einmal knapp 50 Seiten hat – wenn das überhaupt als Buch bezeichnet werden darf. „Mr Monday“ ist der Auftakt einer Serie von sieben Bänden und dieser hier gibt nur einen knappen Einblick in die Welt von Tess.
Man erfährt ein wenig über die Motive ihrer Rache und warum sie ihr ganzes Leben danach ausgerichtet ihren Vater zu rächen. Wobei es mich ein wenig gestört hat, dass so oft auf diesen paar Seiten erwähnt wird, warum Tess all das macht und warum sie so wütend ist. Ein bisschen weniger hätte es vielleicht auch getan.
Wir erleben den ersten Tag des „Bewerbungsgespräches“ mit. Dabei ist die ganze Zeit „Mr. Umwerfend“- der überaus attraktive, sexy Unbekannte – wie Tess ihn getauft hat. Sie fühlt sich sehr zu ihm hingezogen und viele unanständige Gedanken kreisen um ihn, aber es passiert noch rein gar nichts in diesem Band. Manche mag das enttäuschen, doch die Handlung muss sich meiner Meinung nach erst langsam aufbauen, was bei 50 Seiten einfach nicht möglich ist. In „Mr Tuesday“ wird es vielleicht schon etwas heißer zugehen.

Die gesamte Handlung wird aus der Sicht von Tess in der Ich-Perspektive erzählt, was mir gut gefallen hat, da man so immer einen direkten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistin erhält. Dennoch hat mir irgendetwas gefehlt und der Funke ist nicht ganz übergesprungen.


Fazit:

Insgesamt war „Mr Monday“ ganz unterhaltsam, aber es liest sich eher wie ein Kapitel zur Einführung in die Geschichte und war mir persönlich viel zu kurz.
Dennoch reizt es mich weiter zu lesen und ich bin gespannt wie Tess ihre Rache durchführen wird und ob sie sich dabei zu sehr ablenken lässt, denn die Geschichte hat durchaus Potenzial. Deshalb gibt es erst einmal nur 3 Sterne von mir. Mal gucken ob mich die Folgebände mehr überzeugen können.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Eine etwas andere Liebesgeschichte...

Was auch immer geschieht
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Als Callie in ihren Semesterferien für drei Monate wieder nach Hause zurückkehrt um Zeit mit ihrer Schwester Holly zu verbringen, findet sie ihr Leben eigentlich noch ganz in Ordnung. Doch kaum in Ihrem ...

Als Callie in ihren Semesterferien für drei Monate wieder nach Hause zurückkehrt um Zeit mit ihrer Schwester Holly zu verbringen, findet sie ihr Leben eigentlich noch ganz in Ordnung. Doch kaum in Ihrem Elternhaus angekommen, muss sie sich gezwungenermaßen mit ihrer Vergangenheit auseinander setzten. Dort trifft sie auf Keith, ihren Stiefbruder, den sie seit sieben Jahren nicht gesehen hat. Der Keith, der zu seinem attraktiven, ziemlich heißen Mann heran gewachsen ist- und den Callie aus tiefstem Herzen hasst, denn er ist Schuld an dem Tod ihres Vaters.

Bianca Iosivoni spricht hier ein Tabu-Thema der Superlative an: Die Liebe zwischen Stiefgeschwistern, welches immer mal wieder in Büchern behandelt wird. Hier müssen sich nicht nur die Protagonisten Callie und Keith damit auseinandersetzen, sondern auch deren Umfeld, wie Callies Schwester Holly oder ihr Stiefmutter Stella und ebenso auch der Leser.
Die moralische Gradwanderung, die dieses schwieriges Thema mit sich bringt, hat Bianca Iosivoni in diesem New Adult Roman, meines Erachtens nach, ganz gut bewältigt.

Callie ist eine Protagonistin, mit der man von Anfang an ein wenig Mitleid hat. Sie leidet sehr unter dem Verlust ihres Vaters und hat diesen noch immer nicht überwunden. Hinzu kommt diese innere Zerrissenheit von Callie, die Keith einerseits hasst, sich auf der anderen Seite aber sehr zu ihm hingezogen fühlt. Schon vor dem Tod ihres Vaters hat Callie insgeheim für Ihren Stiefbruder geschwärmt. Und diese Gefühle schlummern noch immer in ihr und werden immer stärker, je weiter die Geschichte voran schreitet.
Ich finde es schön, dass Callie im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchmacht. Zu Beginn tritt sie etwas auf der Stelle und kommt nicht so richtig voran, wohingegen sie am Ende des Buches eine große Wandlung vollzieht. Sie muss sich die ganze Zeit mit sich und mit dem auseinander setzten, was vor sieben Jahren passiert ist.

Keith hingegen durchschaut man nicht gleich von Anfang an. Er ist eher der verschlossene Typ Mann und zeigt erst später, was er für Callie empfindet und was sie ihm bedeutet. Man kann am Anfang gar nicht genau sagen, was er möchte und versteht erst nach und nach seine Motive und Handlungen.

Den sehr bildhaften und illustrativen Schreibstil, den Bianca Iosivoni hier zutage legt, habe ich sehr genossen. „Was auch immer geschieht“ ist sehr lebendig und gefühlsecht aus der Sicht von Callie in der Ich-Perspektive geschrieben. Man erhält einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt von Callie, in ihre Gedanken und ihre vielen Ängste. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass dieser Einblick ein wenig einseitig war, denn es geht meistens um ihren Schmerz, weil sie ihren Vater verloren hat und den Hass, den sie deswegen auf Keith hat, der nach und nach in Zweifel in sich selbst übergeht und schließlich in Zuneigung und Leidenschaft für Keith endet.
An manchen Stellen habe ich förmlich mit Callie mitgelitten, wollte sie trösten und ihr sagen, dass alles gut wird, wenn Sie nur auf ihr Herz hört. An anderen Stellen wieder konnte ich ihre Entscheidungen und Gedanken nicht ganz nachvollziehen.
Warum Keith nicht einfach erzählt, was damals bei dem Unfall passiert ist, bei dem Callies Vater ums Leben gekommen ist, kann ich auch nicht verstehen. Es wird etwas zu einem Problem gemacht, was eigentlich gar keines ist. Das ist der einzige Punkt, der etwas Dramatik hervor bringt, an dem die Geschichte geheimnisvoll ist und mysteriös gemacht wird.

Gelegentlich plätschert die Handlung etwas vor sich hin, besonders das zweite Drittel des Buches empfand ich als ein wenig in die Länge gezogen. Mir hat meistens einfach etwas Tiefgang und die nötige Spannung gefehlt und ich hätte mir ein wenig mehr Dramatik und Knistern gewünscht.
Der Schluss des Buches ist für meinen Geschmack etwas zu sehr gewollt und erzwungen.

Fazit:

Bianca Iosivonis gut gelungener New-Adult Roman „Was auch immer geschieht“ ist eine etwas andere Liebesgeschichte, bei der ein schwieriges Thema behandelt wird – die Liebe zwischen Stiefgeschwistern. Es wird gezeigt wie Callie und Keith mit ihrer Liebe zueinander umgehen und wie hin- und hergerissen sie deswegen sind und wie ihre Mitmenschen und Familie damit umgehen. Es ist auch ein Buch über das Finden zu sich selbst und darüber, dass es einem gut tut ehrlich zu sich selbst zu sein.
Am Ende hat mir dennoch etwas gefehlt. Callies Gedankengänge waren nicht immer nachvollziehbar und ich denke an einigen Stellen hätte man etwas mehr aus der Geschichte herausholen können.
„Was auch immer geschieht“ bekommt von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Eine zähe Fortsetzung

Love Curse 2 - Gefährliche Küsse
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Nach dem tollen Auftakt der Love Curse Reihe habe ich mich total auf die Fortsetzung gefreut und musste nun ein ganzes Jahr auf den zweiten Teil Gefährliche Küsse warten. Erschienen ist das Paperback am ...

Nach dem tollen Auftakt der Love Curse Reihe habe ich mich total auf die Fortsetzung gefreut und musste nun ein ganzes Jahr auf den zweiten Teil Gefährliche Küsse warten. Erschienen ist das Paperback am 24.06.2019 bei heyne>fliegt. Das Cover passt sich stilmäßig Band eins an und gefällt mir optisch sehr gut.

Hier noch einmal der Hinweis, dass es sich bei diesem Buch um einen zweiten Teil handelt und im weiteren Verlauf Spoiler auf Teil eins Lieben verboten folgen.

Nachdem Rachel am Ende des ersten Bandes von einem Betäubungspfeil getroffen wurde und das Bewusstsein verliert, war ich sehr gespannt darauf, was mit ihr passiert. Sie wacht an einem ihr unbekannten Ort auf, entführt von der mächtigen Heda. Nicht nur, dass Heda und ihre Armee von Helfern Rachel immer weiter schwächen, hinzu kommt noch, dass Eros ebenfalls gefangen genommen wurde, ihre Familie und all ihre Freunde in Gefahr schweben und sie erkennen muss, dass Ben sich Heda angeschlossen hat. Alles scheint verloren, doch Rachel glaubt an keine Niederlage und schmiedet einen Fluchtplan.

Zuerst muss ich sagen, dass der Klappentext nicht einmal annähernd etwas damit zu tun hat, was in diesem Buch passiert. Es ist höchstens eine sehr abstrakte Wiedergabe der Ereignisse. Die Handlung verläuft im Allgemeinen sehr schleppend und ist, bis auf den Schluss, ein wenig eintönig.

Schnell ist klar, dass Heda nichts Gutes im Schilde führt. Die meisten Szenen haben mich an alte Helden-Comics erinnert, denn sehr häufig fragt Rachel Heda, was dies oder das denn soll und warum und Heda steht dort mit ihrem Gefolge in guter alter Bösewicht-Manier und erzählt von ihren Plänen. Dies wiederholt sich mehrmals während der Handlung und man kann Heda nicht so recht als Schurken ernst nehmen.

Auch Rachels Charakteraufbau ist nicht sehr vielschichtig, noch weniger als im ersten Teil. Ich habe sie als unüberlegt, trotzig und nervend empfunden, macht sie doch immer wieder dieselben Fehler und handelt in einigen Situationen unlogisch. Das, und die Tatsache, dass man nie genau weiß, wer auf Rachels Seite ist, machen die Handlung langatmig und schleppend. Eigentlich sollte diese Ungewissheit, wer zu ihr hält, die Geschichte spannend machen, bewirkt aber durch zu viele unterschiedliche Signale, das genaue Gegenteil.

Der Spannungsbogen ist ¾ des Buches nicht stark vorhanden, steigt dann zum Finale hin aber ein wenig und Rebecca Sky versucht einen dramatischen Endkampf zu liefern, was ihr mindergut gelungen ist. Das offene Ende schließt darauf, dass es einen weiteren Teil geben wird. Wie viele es genau werden, ist nicht bekannt.

Fazit:

Gefährliche Küsse steht im Schatten von Lieben verboten und hat mich überhaupt nicht überzeugt. Obwohl das offene Ende auf einen spektakulären dritten Teil hindeutet, weiß ich nicht ob ich die Motivation haben werde, diesen zu lesen. Love Curse - Gefährliche Küsse erhält von mir 2 ½ Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 31.07.2018

viel Potenzial, aber nicht überzeugend

Fire Queen
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+Rezensionsexemplar+

Bei Fire Queen handelt es sich um den zweiten und abschließenden Teil der Cosa Nostra Reihe von der deutschen Autorin Vanessa Sangue.
Wer Band 1 Cold Princess noch nicht kennt, sollte ...

+Rezensionsexemplar+

Bei Fire Queen handelt es sich um den zweiten und abschließenden Teil der Cosa Nostra Reihe von der deutschen Autorin Vanessa Sangue.
Wer Band 1 Cold Princess noch nicht kennt, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen, denn es folgen einige Spoiler.

Die Handlung knüpft nahtlos an den großen Cliffhänger am Ende von Band 1 an. Nun erfährt man auch, wer auf wen geschossen hat und muss mit ansehen wie Saphiras Welt und ihre famiglia nach und nach zusammenbricht.
Madox hat sich als Varga, ihr größter Feind zu erkennen gegeben. Ihr Herz ist gebrochen und ihr einziger Gedanke Rache und so merkt sie erst viel zu spät, dass sich noch ein zweiter Verräter in ihrem unmittelbaren Umfeld befindet.

„Und als er jetzt ihr Blut auf den Lippen schmeckte, wusste er, dass er von Anfang an keine Chance gehabt hatte. Diese Frau war sein wunder Punkt. Sie war das Feuer, das ihn verbrannte.“ Madox S. 206

Auf das Finale der Cosa Nostra Reihe habe ich mich wirklich gefreut. Nicht nur wegen des wirklich schönen Covers, das perfekt zum Titel und zum Design von Cold Princess passt, sondern auch, weil ich unbedingt wissen wollte wie es mit Saphira und Madox weiter geht.
Denn es ist unbestreitbar, dass da etwas zwischen den beiden ist. Aber die Ehre zu ihren jeweiligen Mafiafamilien binden sie und lassen nähere Gefühle einfach nicht zu. Schon gar nicht, da Madox Saphira so hintergangen hat.
Der Schreibstil von Vanessa Sangue ist zwar nicht sehr illustrativ und die Umgebung wird meist nicht detailliert beschreiben, aber dennoch ist er schön flüssig und macht einem das Lesen im Allgemeinen und den Einstieg ins Buch leicht. Doch auch, wenn der Handlungsverlauf reizbar und nachvollziehbar ist und es einige plot twists gibt, lässt die Umsetzung in meinen Augen ein wenig zu wünschen übrig.

Saphiras Charakter wandelt sich in diesem Buch etwas. Wo früher eine eiskalte Frau war, tritt nun eine erzürnte Königin auf den Plan. Aber auch eine Person, die einen weichen verletzlichen Kern hat, den man als Leser nun besser kennen lernt. Saphira wird mehrmals hinter das Licht geführt und mich sich ihr Leben wieder zurück erkämpfen. Jedoch agiert sie an einigen Stellen nicht ihrem eigentlichen Charakterprofil entsprechend. Auch unser männlicher Protagonist Madox ist nicht mehr so hart und unbarmherzig, wie er eigentlich beschrieben wurde uns zeigt eine ganz andere Seite von sich.
Im Allgemeinen wirken die Charaktere allesamt nicht mehr so ausgereift wie in Cold Princess. Nicht nur bei den Protagonisten, auch bei den wichtigsten Nebencharakteren haben sich einige Logikfehler eingeschlichen und machen die Handlung in meinen Augen nicht mehr so glaubwürdig. Diese ist im Großen und Ganzen auch sehr simpel gestrickt und an einem bestimmten Zeitpunkt sind die meisten Sachen ziemlich vorhersehbar. Schlüsselszenen sind leider sehr kurz gehalten und wirken dadurch unausgereift. Eine richtige Spannung kann sich somit in den wichtigen Situationen nicht wirklich aufbauen, da z.B. Kampfszenen schon vorbei sind bevor sie überhaupt angefangen haben. Ich hatte das Gefühl, dass diese Momente nicht richtig ausgekostet werden und die Autorin diese Szenen viel zu schnell verstreichen lässt. Das Ende war leider auch nicht so spektakulär, wie ich es mir gewünscht habe. Alles in allem fiel es – wie auch die anderen Kämpfe – sehr kurz aus.

»Und wie lässt man jemanden am besten leiden?«
»Indem man ihm alles nimmt, was ihm etwas bedeutet«, murmelte Saphira leise.
Madox kam auf sie zu und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, sah sie eindringlich an. »Und du bist der einzige Mensch, der mir noch etwas bedeutet, Saphira.«
Madox S. 239

Auch ein Element, das dazu beiträgt den Spannungsbogen nicht hoch zu halten sind die unterschiedlichen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird. Wie auch schon in Band eins wird aus der Erzählerperspektive immer abwechselnd der Fokus auf eine andere Person gelegt. Dies sind nicht nur unsere beiden Protagonisten sondern auch einige andere Charaktere, die wichtig für den Verlauf der Handlung sind. Eigentlich bin ich ein Fan von solchen Perspektivenwechseln, doch in diesem Fall machen sie die gesamte Spannung zunichte indem diversen Handlungssträngen der Überraschungseffekt genommen wird und prekäre Dinge für den Leser zu früh ans Licht kommen.

Alles in allem habe ich mir mehr vom Finale der Cosa Nostra Reihe erhofft. Bis zuletzt konnte mich Fire Queen, trotz toller Idee und vorhandenem Potenzial, einfach nicht fesseln.

Fazit:

Fire Queen hat im Gegensatz zu Cold Princess in der Umsetzung nachgelassen. Der schöne Schreibstil der Autorin hilft leider nicht über die teilweise fehlerhafte und unlogische Charaktergestaltung und den fehlende Spannungsbogen hinweg. Eine deutliche Verschlechterung zum ersten Band. Ich hatte mir mehr erhofft und kann deshalb auch nur 2 ½ Schmetterlinge vergeben.

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Veröffentlicht am 20.06.2018

ein Sci-Fi Abenteuer, das mich leider nicht überzeugen konnte

Moondust
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+Rezensionsexemplar+

Aufgrund des Themas und des Klappentextes ist wollte ich Moondust unbedingt lesen. Auch das Cover fällt einem, mit seinen markanten Farben, gleich ins Auge. Ich habe schon so lange ...

+Rezensionsexemplar+

Aufgrund des Themas und des Klappentextes ist wollte ich Moondust unbedingt lesen. Auch das Cover fällt einem, mit seinen markanten Farben, gleich ins Auge. Ich habe schon so lange keine Dystopie mehr gelesen und eine Geschichte über das zukünftige Leben auf dem Mond hat mich neugierig gemacht.

Die 17-jährige Aggie lebt ein, in ihren Augen, langweiliges Leben. Sie geht ihrer Arbeit nach, hat eine Handvoll enge Freunde und versucht ansonsten unsichtbar zu bleiben. Normal wäre es, wenn sie nicht auf dem Mond leben würde. Dort arbeitet sie für das Unternehmen Lunar Inc., das den Rohstoff Lumite auf dem Mond abbaut um damit die Erde mit Energie und Licht zu versorgen. Ohne diesen Rohstoff würde die Erde ohne Hoffnung im Krieg versinken. Aggie steht voll hinter Lunar Inc. und dem Lumite und lässt sich dazu überreden Botschafterin für Lunar Inc. zu werden. Doch dann begegnet Sie zufällig dem Häftling Danny, der Mitglied einer Rebellengruppe ist, und der ihr Bild über den Mond und die Welt gewaltig ins Schwanken bringt.

„»Noch mehr Lumite. Noch mehr Energie für unsere Familien auf der Erde. Das ist ein richtig gutes Gefühl, stimmt´s?« S. 145

Was mir gleich aufgefallen ist, ist, dass das Buch sehr dünn ist. Für eine ausgereifte Dystopie kam mir die Seitenanzahl doch etwas zu wenig vor und nachdem ich angefangen habe zu Lesen, hat sich diese Befürchtung auch bewahrheitet.
Der Schreibstil von Gemma Fowler war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und ich bin leider auch das gesamte Buch über nicht richtig damit warm geworden. Die Welt, in der Aggie lebt und arbeitet ist sehr komplex. Doch die nötige Tiefe bei der Beschreibung dieser Welt hat mir gefehlt. Die Umgebung und Handlungen werden nur wage beschrieben und ich konnte mir viele Sachen nicht gut vorstellen. Doch gerade diese Erläuterungen hätte ich mir bei so einem Thema gewünscht. Denn es ist gerade interessant, wie genau die Raumstation oder Dinge, die es erst in dieser Zukunft gibt, aussehen.

Auch mit unserer Protagonistin Aggie bin ich nicht sonderlich warm geworden. Ihr Charakter hat einen ziemlich komplexen Hintergrund und eine schwierige Vergangenheit. Aggie möchte für etwas einstehen und doch habe ich immer wieder den nötigen Biss und eine gewisse Durchsetzungskraft bei ihr vermisst. Das hat sie, gerade mit dem, was ihr passiert ist, in meinen Augen nicht glaubwürdig erscheinen lassen. Die Nebencharaktere haben alle eine eigene herausgearbeitete Persönlichkeit. Dies kann ich besonders auf Danny und Seb, einen von Aggies wenigen Freunden, beziehen. Doch auch bei ihnen fehlt mir der nötige Tiefgang. Es fügen sich zwar alle gut in die Handlung ein und dennoch fehlt jedem Charakter dieser letzte Hauch, der ihn wirklich lebendig werden lässt. Ich hätte da ein bisschen mehr erwartet.

Und auch, wenn mir Schreibstil und die Personen nicht so zugesagt haben, regt das Buch doch zum Nachdenken an. Gemma Fowler hat hier eine Zukunft erschaffen, wie sie tatsächlich einmal eintreten könnte. Durch die Ressourcenknappheit auf der Erde ist der Mensch gezwungen andere Energiequellen zu suchen um weiterhin das komfortable Leben zu führen, das alle kennen.

Die Brücke, die man zu den aktuellen Themen Ressourcenverschwendung, Umweltschutz und dergleichen schlagen kann, gefällt man sehr gut. Als Leser wird einem noch einmal vor Augen geführt, dass der Mensch sorgsam mit dem umgehen sollte, was er hat und, dass nicht so weiter gemacht werden kann, wie bisher.

Fazit:

Ein rasantes Sci-Fi Abenteuer, dessen Potenzial meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Auch, wenn ich viele Kritikpunkte habe, ist es dennoch etwas für Fans dieses Genres. Ich kann in diesem Fall leider nur 2 ½ Schmetterlinge vergeben.