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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

blutiger Cocktail

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Chris Carter hat ein recht einfaches Rezept für seine Thriller.
Zwei sympathische und sehr schlaue Ermittler gegen einen Killer, der äußerst brutal und nicht minder schlau ist. Immer wieder entwischt der ...

Chris Carter hat ein recht einfaches Rezept für seine Thriller.
Zwei sympathische und sehr schlaue Ermittler gegen einen Killer, der äußerst brutal und nicht minder schlau ist. Immer wieder entwischt der Mörder. Es ist nicht nur ein Katz-und-Maus-Spiel, sondern bald ein ganz persönlicher Kampf. Die Ermittler geraten auch persönlich an ihre Grenzen und ins Visier des Täters.

Eigentlich war’s das schon, wenn man diesen Thriller kurz und knapp beschreiben möchte. Und damit ähnelt er einigen der bereits neun Vorgängerbände. Wie immer hatte ich Gänsehaut bei der Beschreibung der Taten und der Opfer. Ich sorgte mich um Garcia und Hunter und fand den Killer sehr speziell und sehr beängstigend.

Was ist es dann, was einen Carter-Thriller ausmacht? Warum wird man süchtig nach ihnen? Was macht er, was andere Autoren nicht machen? Keine Ahnung. Die Mischung macht es wohl. Und sein Mut, bis an die Schmerzgrenze bei seinen Beschreibungen zu gehen, dabei aber nie den Menschen und den Plot aus dem Auge zu verlieren. Außerdem ist sein Schreibstil eine Mischung aus kurz und rasant und aufmerksam und humorvoll. Ein irrer blutiger Cocktail. Cool.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Joona gegen Jurek

Lazarus
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Wer, wie ich, Kommissar Joona und seine Kollegin Saga seit nun sechs Bänden mit Begeisterung liest, der kommt auch am siebten Band "Lazarus" nicht lange vorbei. Der Titel gibt bereits preis, dass der Psychopath ...

Wer, wie ich, Kommissar Joona und seine Kollegin Saga seit nun sechs Bänden mit Begeisterung liest, der kommt auch am siebten Band "Lazarus" nicht lange vorbei. Der Titel gibt bereits preis, dass der Psychopath Jurek die Schüsse im letzten Teil überlebt hat. Diesen Spoiler verrät ja bereits der Klappentext und Fans hatten es ja geahnt, dass das dicke Ende noch kommt.

Gewohnt gradlinig steigt das Autorenduo in die Story ein und der Leser wird ziemlich schnell in eine Achterbahn der Gefühle gepresst, denn der Mörder hat sich neue Helfer gesucht und will sich an Joona und Saga rächen. Wie immer tut er das, in dem er den Zielpersonen ihre liebsten Menschen entführt und lebendig begräbt. Eine fürchterliche Vorstellung. Um seine Tochter zu schützen, setzt Joona sich erst mal ins Ausland ab und versucht sich mit ihr zu verstecken, bis Saga den Mörder gefasst hat. Aber natürlich läuft alles anders als geplant und Jurek ist schneller, schlauer und grausamer, als die Ermittler gedacht haben. Und er ist nicht alleine unterwegs.

Na, das klingt doch gut, oder. Ich will nicht verschweigen, dass Lars Kepler zwar Meister der Spannung aber nicht unbedingt Meister im Aufbau eines logisch-realistischen Plots sind. Es gibt so einiges, was dem geübten Krimileser seltsam vorkommt. Jurek ist der perfekte Bösewicht, der Polizei immer - wirklich immer - zwei Schritte voraus. Er hackt Internetprofile, beschattet ganze Polizeieinheiten unbemerkt, hört scheinbar jedes Telefongespräch ab, kennt jede noch so gut verschlossene Polizeiakte, spielt seine Gegner gegeneinander aus. Das ist sicherlich dem ein oder anderen too much. Da die Story aber trotz allem so gut geschrieben und so verflixt spannend ist, habe ich dies den Autoren weitgehend nachgesehen. Hier ging es nicht um Plausibilität sondern um Action und die sitzt, ist hart, blutig und rasant.

Dennoch ziehe ich einen halben Stern ab, denn der Showdown kam mir dann viel zu kurz und das Aufeinandertreffen der Kontrahenten hätte man viel mehr auskosten können. Und wer da am Ende so alles stirbt, das ist wirklich für einen Fan schwere Kost. Und ohne zu viel zu verraten, weiß ich nicht, ob ich mich jetzt nach einer baldigen Fortsetzung sehnen soll, um klarer zu sehen, oder ob ich einfach mein Entsetzen erst mal verdauen sollte.

Mein Fazit: Für Fans ein Muss! Für Leser, die gerne wieder mal einen richtig spannenden Thriller mit kleinen Schwächen lesen wollen, eine dicke Leseempfehlung. Nichts für Liebhaber kuscheliger Krimis und Happy-End-Freunde.

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  • Figuren
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Veröffentlicht am 12.07.2018

toller Erstling

Der Kreidemann
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Der Kreidemann spielt in zwei Zeitebenen. Einmal in Eddies Kindheit. Hier ereignen sich geheimnisvolle, bedrohliche Dinge. Kreidezeichnungen werde als Botschaften verwendet und scheinbar von einem Mörder ...

Der Kreidemann spielt in zwei Zeitebenen. Einmal in Eddies Kindheit. Hier ereignen sich geheimnisvolle, bedrohliche Dinge. Kreidezeichnungen werde als Botschaften verwendet und scheinbar von einem Mörder missbraucht. Ein Jugendlicher ertrinkt, der Pfarrer wird fast getötet. Was passiert und wer ist der Täter?
Aber auch in der Gegenwart erhält Eddie plötzlich eine Kreidezeichnung. Und nicht nur er, sondern auch seine ehemaligen Jugendfreunde. Es wird Zeit, dem Spuk ein Ende zu machen.

Die Geschichte hat mir von Anfang an sehr gefallen. Es ist vor allem die Art, wie die Autorin erzählt. Eigentlich relativ unspektakulär in fast gemächlichen Tempo. Es ist fast ein Coming-of-Age-Roman und Eddie und seine Freunde wachsen einem ans Herz. Aber es steckt mehr hinter all den Andeutungen, hinter der spürbaren aber nicht greifbaren Bedrohung, die durch das Buch schleicht. Ist es wirklich der Albino-Mann, der die Kreidezeichnungen missbraucht und die Taten begeht?

Ein toller Erstling. Ich hoffe, sehr bald mehr von dieser Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Es geht wieder aufwärts

Origin
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Langdon ist ein alter Bekannter für mich gewesen. In Buch und Film verfolge ich seine Abenteuer bereits von Anfang an. Im Laufe der Serie hatte ich den Eindruck, dass sich der Darsteller etwas abgenutzt ...

Langdon ist ein alter Bekannter für mich gewesen. In Buch und Film verfolge ich seine Abenteuer bereits von Anfang an. Im Laufe der Serie hatte ich den Eindruck, dass sich der Darsteller etwas abgenutzt hat, was weniger an Langdon selber lag, sondern eher am Handlungsplot der sich immer wieder am ersten Erfolgsroman orientierte. Außerdem war vor allem der letzte Band etwas wirr und einzelne Abläufe waren unlogisch oder zielten nur auf neue Rätsel und Geheimnisse ab und nicht mehr darauf eine stringente Handlung zu erzählen.

Origin findet zu den Wurzeln von Dan Browns Büchern zurück. Die Spannung ist hoch und wird über den ganzen Plot gut gehalten. Auch ist das Rätsel diesmal ein wissenschaftliches und kein religiöses. Dieser Umstand fand besonders meine Begeisterung vor allem, da der Autor sich mit der Recherche sehr viel Mühe gegeben hat und seine Erklärungen auch für den Laien verständlich und sehr unterhaltsam sind.

Für die Lösung des Rätsels um das Codewort eines Computers hätte man Langdon wahrscheinlich nicht unbedingt gebraucht. Aber die Jagd danach war extrem spannend und die Auflösung entschädigte durchaus für die wenig überraschende Jagd nach Langdon und der aktuellen "Frau an seiner Seite".

Ich wurde gut unterhalten und freue mich schon darauf, wenn diese Geschichte möglichst an Originalschauplätzen nachgedreht wird und ich dann fast live in Spanien dabie sein Kann.

4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 03.03.2024

schwere Kost

Notizen zu einer Hinrichtung
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Eine Warnung vorneweg. Das Buch ist nicht für jeden und jede LeserIN geeignet. Es ist sehr sehr depremierend, beängstigend und düster.

Ansel soll hingerichtet werden. Er ist ein Serienmörder. Aber Ansel ...

Eine Warnung vorneweg. Das Buch ist nicht für jeden und jede LeserIN geeignet. Es ist sehr sehr depremierend, beängstigend und düster.

Ansel soll hingerichtet werden. Er ist ein Serienmörder. Aber Ansel glaubt nicht, dass es dazu kommt. Er schmiedet Pläne und fühlt sich unverstanden. Der Mann ist einem schnell unsympathisch, denn man spürt, dass er nur an sich selber denkt. Ein Egomane, der keine Gefühle für andere entwickelt oder nicht zulässt, dass sie sich entwickeln.

In mehreren Rückblenden wird erzählt, wie er wurde was er heute ist und wie er sich als Erwachsener verhält. Aus seiner schweren Jugend kann man durchaus eine Erklärung herauslesen auch wenn es bei mir nicht zu Mitleid und Vergebung gereicht hat. Sein späteres Verhalten und seine Taten sind einfach zu schwerwiegend, zu abstoßend, zu hart.

Der Erzählstil ist wahnsinnig eindringlich. Ich musste das Buch mehrmals aus der Hand legen. Lesenswert aber schwierig zu verdauen.