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Veröffentlicht am 11.09.2019

Wundervoller Abschluss der Ärztin-Trilogie

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Kurz zum Inhalt:
Die Ärztin Ricarda Thomasius muss im Berlin des Jahres 1915 viele junge Frauen in der Charité verarzten, die sich bei der schweren Arbeit in einer der Munitionsfabriken schwer verletzt ...

Kurz zum Inhalt:
Die Ärztin Ricarda Thomasius muss im Berlin des Jahres 1915 viele junge Frauen in der Charité verarzten, die sich bei der schweren Arbeit in einer der Munitionsfabriken schwer verletzt haben.
Aber auch ihre Kinder haben schwere Schicksalsschläge zu erleiden: Sohn Georg wird an der Front vermisst, Tochter Henny ist mit ihrem Mann Victor Vandenberg nach Amerika ausgewandert und hat den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen und für die jüngste Tochter Antonia ist das Leben zur Kriegszeit auch nicht leicht. Und dann erleidet Rica noch einen schweren Schicksalsschlag - doch sie kämpft um sich und ihre Familie...


Meine Meinung:
"Die Wege der Liebe" ist der dritte Teil und der Abschluss der Ärztin-Trilogie. Die Geschichte kann jedoch eigenständig gelesen werden, denn alle wichtigen Vorkommnisse aus den ersten beiden Teilen sind geschickt in die Geschichte verflochten.
Man erfährt die Geschichte der Familie Thomasius von Weihnachten 1914 (was direkt an den zweiten Band anschließt) bis Weihnachten 1920.
Es beginnt mit dem schicksalhaften Tag zu Weihnachten 1914, als Ricardas Tochter Henny etwas Schreckliches erfährt.
In diesem Band ist nun hauptsächlich eher Hennys Geschichte im Vordergrund, wir erfahren über ihr Leben in Amerika und wie sich ihre Liebe zu Victor entwickelt und verändert. Leider konnte ich ihr Handeln teilweise nicht nachvollziehen, und aus einer starken Frau wird eine graue Maus.
Aber auch die Probleme von Rica im Berlin der Kriegszeit werden anschaulich beschrieben; man muss einfach mit den Protagonisten mitfiebern, da alles anschaulich und bildhaft beschrieben ist.
Es passiert viel im Leben von Rica und ihren Töchtern Henny und Toni, ein aufregendes Ereignis jagt das nächste. Und auch ihr Sohn Georg hat ein schweres Schicksal erlitten.
Schön und symbolhaft fand ich, dass dieses Buch zu Weihnachten auf Gut Freystetten beginnt, und auch zu Weihnachten auf Gut Freystetten endet.


Fazit:
Ein wundervoller Abschluss der "Die Ärztin"-Trilogie; ich könnte noch ewig weiterlesen und vergebe wieder 5 verdiente Sterne für diesen mitreißenden historischen Roman.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein subba tierisches Abenteuer - die Superretter vom Blümchenhof in Tonis alter Bergheimat

Die Haferhorde – Teil 13: Das ist ja der Ponygipfel!
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Kurz zum Inhalt:
Es geht ab in Tonis alte Heimat in die Berge! Die Zwei- und Vierbeiner vom Blümchenhof machen Urlaub auf Tonis ehemaligem Haflingerhof im Allgäu.
Und leider ist es nicht nur idyllisch ...

Kurz zum Inhalt:
Es geht ab in Tonis alte Heimat in die Berge! Die Zwei- und Vierbeiner vom Blümchenhof machen Urlaub auf Tonis ehemaligem Haflingerhof im Allgäu.
Und leider ist es nicht nur idyllisch und entspannend, denn Wilderer treiben ihr Unwesen und wollen die putzigen Murmeltiere jagen.
Das schreit nach den Superponys vom Blümchenhof! Können Schoko, Keks und Toni mit Hilfe von Bruno und ihren neuen Freunden, Familie Murmel, die hinterhältigen Wilderer ausschalten?


Meine Meinung:
In gewohnter Manier machen sich die süßen Ponys Schoko, Toni und Keks auf in ihr dreizehntes und diesmal sogar sehr gefährliches Abenteuer!
Eigentlich wollten doch alle einen gemütlichen Urlaub verbringen, und Toni hatte sich doch schon so gefreut, dass er eeendlich in seine alte Heimat darf. Doch dann kommt alles anders und die Freunde begeben sich in große Gefahr, aus der sie sich aber durch Mut und gute Ideen befreien können!

Die Geschichte wird von Bürger Lars Dietrich gesprochen, der den einzelnen Charakteren und natürlich auch den Murmeltieren mit unterschiedlichen Stimmen Leben einhaucht. Man erkennt an seiner Stimmlage sofort, welches Tier gerade spricht. Diesmal ist Tonis Bayrischer Dialekt natürlich Fokus.
Das Cover entspricht jenem der Printausgabe und zeigt den Haflinger Toni auf einem Berg - also seine Heimat - und natürlich Familie Murmel!


Fazit:
Auch das 13. Abenteuer der Haferhorde macht wieder großen Spaß, es zu hören - sowohl für jung als auch alt! Niedlich, witzig, abenteuerlich - wir vergeben 5 subba-Pony-starke Sterne!!

Veröffentlicht am 30.08.2019

Tango in den Tod

Tod am Semmering
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Kurz zum Inhalt:
Semmering, Winter 1922. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch erhält von ihrer Arbeitgeberin zwei Karten für einen Wohltätigkeits-Tango-Tanzkurs und nimmt ihren Vermieter und guten ...

Kurz zum Inhalt:
Semmering, Winter 1922. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch erhält von ihrer Arbeitgeberin zwei Karten für einen Wohltätigkeits-Tango-Tanzkurs und nimmt ihren Vermieter und guten Freund Anton Böck mit ins renommierte Grandhotel Panhans auf den Semmering.
Eine illustre, bunt gemischte Gesellschaft von 20 Personen sowie zwei Tanzlehrer und 5 Hotelangestellte befinden sich an diesem Wochenende im Hotel.
Doch am nächsten Tag erscheint einer der Gäste nicht zum Frühstück und zur Tanzstunde - er wurde vergiftet in seinem Zimmer gefunden!
Aufgrund eines heftigen Schneesturm kann weder die Polizei gerufen werden, da die Telefonleitungen ausgefallen sind, noch können die Gäste abreisen. Sie sind eingesperrt - und der Mörder befindet sich mitten unter ihnen.
Ernestine und Anton wollen den Vorfall aufklären - und stoßen dabei nicht nur auf ein zweites Opfer...


Meine Meinung:
"Tod am Semmering" ist der erste Band der Reihe um Ernestine Kirsch und Anton Böck.
Ich habe die anderen beiden Bände jedoch zuvor gelesen, was aber nicht stört, da jeder Fall in sich geschlossen ist und jedes Buch somit eigenständig gelesen werden kann.
Die viele indirekte Rede macht die Geschichte lebendig und das Buch lässt sich aufgrund der liebevollen und der damaligen Zeit angepassten Schreibweise schnell lesen.

Ernestine Kirsch ist pensionierte Lehrerin, die sich ihre kleine Pension mit Privatunterricht aufbessert und die, ebenso wie die berühmte Miss Marple, immer ungewollt in Morde verwickelt wird und diese mit großer Begeisterung und Leidenschaft auflöst. Da sie auch kinderlos ist und schon älter, und durch die gleiche Begeisterung für das Spionieren und Fälle-lösen, erinnert sie mich schon relativ stark an Miss Marple ;)
Anton Böck verblasst neben ihr leider etwas, aber auch er ist ein liebevoller Charakter, der sich rührend um seine Tochter und Enkelin kümmert und aufgrund seiner Gefühle für Ernestine alles gutmütig mit sich machen lässt. Aus diesem Grund fährt er mit zum Tanzkurs, obwohl er Tanzen nicht mag, und hilft Ernestine ungewollt beim Rumschnüffeln.
Sehr witzig fand ich, dass Anton, der ja das Tanzen nicht mag, im Gegensatz zu Ernestine unbewussterweise sehr viel Talent fürs Tanzen hat!

Die Kulisse und die Umstände wurden von Beate Maly sehr athmosphärisch beschrieben, man fühlte den Wind um sich streichen und klapperte beim Gang in den Keller mit den Zähnen.
Auch lernt man Vieles über den ersten Weltkrieg und die Zustände danach, und wie die Menschen gelebt haben.
Auch ist es der Autorin gut gelungen, dass man - ebenso wie Anton - alle verdächtigte, und nicht auf die richtige Spur kam.
Die Auflösung war authentisch und der weitere Verlauf sehr gut gelöst.


Fazit:
Humorvoller historischer Krimi im Miss-Marple-Stil mit zwei außergewöhnlichen und charmanten Protagonisten und vielen historischen Details. Ich bin großer Fan von Ernestine und Anton!

Veröffentlicht am 01.08.2019

Kurt - das coolste und witzigste und beste Einhorn der Welt!!

Kurt, Einhorn wider Willen 1. Wer möchte schon ein Einhorn sein?
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Wer will schon ein voller Sterne glitzerndes Fell haben? Und nach Rosen duftend pupsen?
Kurt auf keinen Fall, er findet das peinlich.
Nur doof, dass er ein Einhorn ist, und eben all das macht. Vielleicht ...


Wer will schon ein voller Sterne glitzerndes Fell haben? Und nach Rosen duftend pupsen?
Kurt auf keinen Fall, er findet das peinlich.
Nur doof, dass er ein Einhorn ist, und eben all das macht. Vielleicht ist er deshalb immer so grummelig.
Und dann ist da auch noch sein verräterisches Fell, das bei Mitgefühl schimmert. Dabei hat Kurt doch gar kein Mitgefühl!
Doch sein Unterbewusstsein ist da anderer Meinung, als der pausenlos quatschende und tirilierende Vogel Trill zu Kurt kommt und ihm von der entführten Prinzessin und seinem Bruder Tüdelü erzählt.
Klar, dass Kurt nicht anders kann, als sich mit Trill gemeinsam auf eine Rettungsmission zu begeben.
Können die beiden Prinzessin Floh und Trills Bruder aus den Fängen des bösen Prinzen befreien?

Eine mega witzige und fantastische Geschichte über ein Einhorn, das über sich hinauswächst und mutiger ist, als es denkt.
Mit Hilfe des Ninja-Goldfischs Fred entdeckt Kurt Kräfte an sich, von denen er gar nicht wusste, dass er sie überhaupt hat.
Weil er sie bis jetzt ja auch nie gebraucht hat.

Eine tolle Vorlesegeschichte für Kinder ab ca. 6 Jahren, oder zum Selberlesen ab 8/9 Jahren.
Mit jeder Menge toller farbiger Bilder, die ebenso humorvoll sind und das Gelesene nochmal untermalen.
Meine Tochter und ich haben uns zerkugelt, Kurts Humor ist einfach genial!
Und natürlich ist auch der Lehrwert zu erwähnen: eine Geschichte über Mut, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft; und wie man seine eigenen Kräfte mithilfe anderer zum Vorschein bringen und über sich hinauswachsen kann.

Volle Leseempfehlung für dieses witzig-geniale Buch und den rosenduft-grummeligen Kurt!

Veröffentlicht am 20.07.2019

Ein Roadtrip der anderen Art zu einer Hippie Kommune auf Sardinien...

Von wegen Dolce Vita!
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Kurz zum Inhalt:
Angelika, die sich seit dem Sommer '69 nur mehr Angie nennt, will für einen Journalisten-Auftrag mit ihrem alten Porsche nach Sardinien fahren, um dort ihre Freundin Marlis, die auf der ...

Kurz zum Inhalt:
Angelika, die sich seit dem Sommer '69 nur mehr Angie nennt, will für einen Journalisten-Auftrag mit ihrem alten Porsche nach Sardinien fahren, um dort ihre Freundin Marlis, die auf der traumhaft schönen Insel als Künstlerin lebt, und alle anderen von ihrer damaligen Kommune zu "50 Jahre Woodstock" zu treffen.
Ganz anders ist ihre Tochter Janis; diese ist spießig und will Sicherheit im Leben. Die beiden haben auch bereits seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr - seit Janis' Tochter Leonie auf der Welt ist.
Als Angie jedoch mit ihrem Porsche aufbrechen will, steht plötzlich Leonie vor ihrer Tür und zwingt sie, sie mitzunehmen, da sie nicht mit ihrer Mutter Janis und deren Freund Sven mit dem Wohnmobil nach Schweden fahren will.
Als Janis das erfährt, ist sie ganz und gar nicht begeistert und überredet Sven, mit dem Wohnmobil anstatt nach Schweden nach Sardinien zu fahren und Leonie zu suchen...


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Tessa Hennig ist wunderbar zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten und hat fast immer ein Lächeln auf den Lippen. Bei den wenigen Momenten, wo dies nicht so ist, hat man Grund zum Nachdenken...
Die Charaktere sind authentisch dargestellt; jede der Frauen hat ihre Ecken und Kanten und sie wirken so noch lebendiger.
Ganz toll waren die wundervollen Beschreibungen der schönen Sardischen Landschaft - man bekommt sofort Lust, dort den Urlaub zu verbringen! Oder sich eines der 1€-Häuser zu kaufen ;)
Die Beschreibung der Hippies und der Kommune im Valle della Luna waren extrem witzig zu lesen - ich hatte alles ganz genau vor Augen.

Das Buch ist aber nicht nur Urlaubsfeeling pur, sondern verarbeitet auch ein erstes Thema - Mutterliebe und wie Kinder ihre Mütter sehen. Dass man immer nur das Beste für sein Kind will, es so erzieht, und das Kind aber vielleicht ganz andere Bedürfnisse hat. Das wichtige Fazit draus: IMMER miteinander reden und ehrlich sein!!! Hier hätte so viel Leid von Angie und Janis und in Folge für Leonie verhindert werden können... seufz.
Leonie ist übrigens ein ganz tolles, starkes Mädchen! Das sich für ihre Prinzipien einsetzt und sie ist es auch, die Mutter und Großmutter wieder zusammenführt.
Zum Glück gibt es dann aber ein ganz tolles Happy End!!

Das Buch hat wieder ein typisch humorvolles Tessa Hennig Cover. Ein älteres Paar im Urlaub - er mit Socken in den Sandalen lach


Fazit:
Urlaubsfeeling auf Sardinien mit viel Lokalkolorit und viel Humor; aber auch ein ernstes Thema regt zum Nachdenken an.