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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

spannend, nervenaufreibend und überraschend.

Rachemädchen- Eine ist verschwunden. Eine ist angeklagt. Wer ist das Opfer?
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Heute habe ich euch einen Leckerbissen, ein Buch das ich letzte Jahr vorab lesen und bewerten durfte.

"Nur Tage nach der Geburt ihrer Tochter Amber verschwindet die Junge Mutter Sadie Banner ohne jede ...

Heute habe ich euch einen Leckerbissen, ein Buch das ich letzte Jahr vorab lesen und bewerten durfte.

"Nur Tage nach der Geburt ihrer Tochter Amber verschwindet die Junge Mutter Sadie Banner ohne jede Spur. Ihr Ehemann Miles zieht Amber alleine groß - bis Sadie sechzehn Jahre später überraschend wieder vor der Tür steht. Nach und nach versuchen sie, wieder in ein normales gemeinsames Leben zurück zu finden. Bi s zu jenem Tag, als ihre Familie erneut durch ein schreckliches Ereignis auseinander gerissen wird.

Zwei Jahre später folgt ein Filmteam Amber Banner durch Los Angeles. Amber wurde gerade von einer Mordanklage freigesprochen. Die Filmemacherin Greta gerät zunehmend in den Bann der rästelhaften jungen Frau und der Schatten, die sie verfolgen. Ist Amber wirklich unschuldig? Und was ist damals geschehen?"

Das Buch beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1990 und schon dieser zeigt was einen erwartet. Im Verlauf des Buches wechselt die Autorin Kapitel für Kapitel in 4 verschiedene Zeitabschnitte. 1990, 1999, 2016 und 2018. 1990 befasst sich mit ein paar Mädchen die eine Sage erzählen. Diese Geschichte zeigt, warum Sadie später so handelt wie sie handelt und erklärt ihre Ängste. 1999 befasst sich mit der Zeit in der Sadie und Miles zusammen gekommen sind und mit der Geburt ihrer Tochter Amber. Das Jahr 2016 schildert Ambers Jugend und die Rückkehr der Mutter und wie Sadie versucht ihren Platz in der Familie zu finden, das Jahr 2018 beschreibt die Zeit in der Amber von einem Filmteam begleitet wird. Die Autorin versteht es, mühelos zwischen den verschiedenen Kapiteln hin und her zu schwenken, die Geschichte bleibt weiterhin flüssig zu lesen und man bleibt ohne Stocken oder "wiederzurecht-finden" in der Geschichte gefangen.

Kleine vereinzelt eingestreute Hinweise machen neugierig ohne zu viel zu verraten. Zwischendurch werden außerdem der Mail-Verkehr zwischen Greta und ihrer Produzentin Frederica aufgezeigt, dieser zeigt deutlich wie sehr sich Gretas Haltung gegenüber Amber verändert.

Im Verlauf des Buches fängt man an sich zu fragen, ob Amber tatsächlich die ist die sie vorgibt zu sein. Oder verstellt sie sich gegenüber Greta und dem restlichen Filmteam?

Die Anfangs langen Kapitel mit ihren Zeitabschnitten werden je weiter das Buch fortschreitet, immer kürzer. Das Buch legt dadurch an Tempo zu, man möchte nun unbedingt wissen wie es ausgeht. Das Ende ist wie der Rest des Buches: spannend, nervenaufreibend und überraschend.

Veröffentlicht am 03.07.2019

spannend und kurzweilig, habe mich sehr gut unterhalten

Madeirasturm
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Francisco lässt sich trotz seines gestrigen feucht-fröhlichen Abend nicht von seinem Training abhalten. Schnell schiesst das Rennkajak über den Atlantik. Durch eine Unachtsamkeit kentert er, beim Versuch ...

Francisco lässt sich trotz seines gestrigen feucht-fröhlichen Abend nicht von seinem Training abhalten. Schnell schiesst das Rennkajak über den Atlantik. Durch eine Unachtsamkeit kentert er, beim Versuch das Kajak wieder aufzurichten streift etwas weiches Franciscos Bein. Ein Männergesicht schaut ihn aus trüben Augen an, ein Bein und die Arme sind zerfetzt, das linke Bein fehlt ganz. Doch das stört den Toten wohl nicht mehr...

Comissario Avila ist sehr stolz auf seine Tochter. Der angekündigte Besuch seines Schwiegervaters erfüllt ihn allerdings mit Wehmut, fühlt er sich doch bevormundet in Sachen Kindererziehung. Sein ganzes Team versteht sich gut, nur mit seinem Chef ist er etwas auf Abstand. Doch seine Frau und Ines, die Frau seines Chefs, verstehen sich sehr gut. Darum ist ein gemeinsames Wochenende zu Avilas Leidwesen schnell geplant.

Die Vorstellung der Charaktere vorne im Buch gefällt mir sehr gut. Da der Krimi auf Madeira spielt, waren die verschiedenen Berufsbezeichnungen und Namen anfangs sehr verwirrend für mich.
Das Buch ist flüssig zu lesen, die unterschiedlichen Ermittlungsstränge sorgen für Spannung. Verschiedene Fährten stiften Verwirrung, es ist lange undurchsichtig wer mit wem in welcher Beziehung steht.
Die bildhafte Sprache machte es mir einfach, mir die Umgebung vorzustellen, bei den Charakteren fiel mir das nicht so leicht. Die Entwicklung der Figuren mit dem Fortschreiten der Geschichte wiederum fand ich gut dargestellt.

Ein spannender Krimi der mich sehr gut unterhalten hat. Obwohl dies der zweite Teil ist, hatte ich keine Probleme mich in der Geschichte zurecht zu finden.

Veröffentlicht am 14.06.2019

spannend, mystisch, ich tappte recht lange im Nebel ;-)

Kathy O'Banion Mystery / Haus im Nebel
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Kathleen macht sich unbeholfen auf ihren Krücken auf den Weg zum Haus ihrer Großmutter, von dem sie kurz zuvor noch den Schlüssel von einem Anwalt geholt hat. Vor dem Haus steht ihre Großmutter, warnend ...

Kathleen macht sich unbeholfen auf ihren Krücken auf den Weg zum Haus ihrer Großmutter, von dem sie kurz zuvor noch den Schlüssel von einem Anwalt geholt hat. Vor dem Haus steht ihre Großmutter, warnend etwas über den Nebel murmelnd. Im Haus riecht es muffig, die Möbel sind schäbig und kalt ist es obendrein. Mühsam bringt Kathi den Kachelofen in Gang. Nach ihrem Unfall muss sie hier etwas nach dem rechten sehen. Nachdem sie kurz darauf auch noch von einem Taxifahrer vor dem Nebel gewarnt wird, beschließt sie der Sache auf den Grund zu gehen...

Kathleen kommt aus den Staaten, nach ihrem schweren Unfall ist sie noch gehandicapt, versucht aber ihren Alltag zu meistern. Ihre Großmutter und auch Mike, erst ein Taxifahrer dann ein guter Freund, stehen ihr dabei zur Seite. Die beiden waren neben der Großmutter die einzigen sympathischen Figuren im Buch. Alle anderen scheinen etwas zu verbergen haben, was mal mehr mal weniger offensichtlich von der Autorin dargestellt wird und dem Ganzen das gewisse Etwas gibt. Trotzdem fehlte mir bei ihnen Tiefe, eine Beziehung konnte ich zu keiner Figur richtig aufbauen.

Die Autorin schreibt die Geschichte aus Sicht von Kathleen in der Ich-Form. Die kurzen, fast schon abgehackten Sätze machen es mir zuerst schwer, in die Geschichte hinein zu kommen, nach ein paar Seiten gewöhnte ich mich daran und konnte mich ganz in die zugegeben spannenden Geschichte vertiefen.

Kathleen lernt nach und nach viele unterschiedliche Personen kennen: Nachbarn, Bekannte und Freunde ihrer Großmutter. Manche wie z.B. Hanna tauchen plötzlich auf, verschwinden wieder genauso plötzlich um irgendwann wieder aufzutauchen. Dadurch wirken sie teilweise dreist und unsympathisch was sich zum Teil dann auch bewahrheitet, den Spannungsbogen aber oben hält.

Anfänglich war ich ziemlich verwirrt ob der vielen Charaktere und ihren Absichten, nach und nach lichtet sich allerdings der Nebel (hach, ich liebe solche Wortspiele ), die Rückblenden in die Zeit um Kathleens Unfall klären den Leser auf. Trotzdem tappte ich recht lang im Dunkeln und sah das Offensichtliche nicht.

Alles in allem ein Buch mit leichten Anlaufschwierigkeiten, das dann aber immer mehr an Fahrt aufnimmt und mich zum Großteil sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein spannender Kriminalroman mit vielen Anspielungen und überraschenden Wendungen

Wolfsspiel
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Auf dem durchweichten Rasen eines Kurparks wird eine Leiche entdeckt. Unter den aufmerksamen Blicken von Hauptkommissar Florian Dreier verrichtet die Spurensicherung akribisch ihre Arbeit. Alles deutet ...

Auf dem durchweichten Rasen eines Kurparks wird eine Leiche entdeckt. Unter den aufmerksamen Blicken von Hauptkommissar Florian Dreier verrichtet die Spurensicherung akribisch ihre Arbeit. Alles deutet auf einen gutgeplanten Mord hin , vielleicht sogar eine Hinrichtung. Die akkurat ausgerichtete Leiche deutet zumindest nicht auf eine Affekt-Tat hin. Vor allem die in Ohren und Nase gefundenen Spuren sprechen eine deutliche Sprache...

Hauptkommissar Florian Dreier ist sehr gewissenhaft, fordert das auch von seinem Kollegen Rhode, der ihm aufgrund seiner familiären Pflichten keine zuverlässige Hilfe ist. Leider scheut Florian die Konfrontation, da hätte ich mir doch mal gewünscht dass er "die Faust auf den Tisch" haut. Mit der Richterin Tara Wolf verbindet ihn eine alte Freundschaft, die aufgrund des Todes ihres Mannes und ihrem Autounfall etwas zum erliegen gekommen ist. Auch hier scheut er ein Zusammentreffen. Mit dem Gärtner haben die beiden einen Gegner, der ihnen das Leben schwer macht.

Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben, die Gedanken des Täters in der Ich-Form. Der Mörder sieht sich moralisch im Recht, was in den kursiv gedruckten Gedankengängen sehr gut dargestellt wird, ich konnte bei dem brisanten Thema die Beweggründe teilweise sogar nachvollziehen. Warum die Taten begangen werden ist nicht von Anfang an klar, mit dem Fortschreiten der Geschichte bekommt man allerdings eine Ahnung in welche Richtung es gehen wird. Trotzdem tat das der Spannung keinen Abbruch. Durch verschiedene Wendungen bleibt der Spannungsbogen oben, der Autor wirft dem Leser immer wieder Bröckchen hin, macht Anspielungen ohne Personen/Namen zu nennen.

Die schnörkellose klare Sprache ohne lange Schachtelsätze sorgt für einen flüssigen Lesefluss, Nebensächlichkeiten werden angeschnitten , dennoch schweift der Autor nicht von der eigentlichen Geschichte ab. Jeder Charakter hat seine Schwächen, dadurch konnte ich schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Den Staatsanwalt allerdings hätte ich zum Mond schießen können, ein unsympath in Person, leider bietet ihm keiner so richtig die Stirn. Der Schluss hat mich dann sehr überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet.

Ein spannender Kriminalroman mit vielen Anspielungen und überraschenden Wendungen, der mir einen verregneten Tag versüßt hat

Veröffentlicht am 02.06.2019

eine gelungene und spannende Fortsetzung, wenn auch mit kleinen Schwächen.

Racheherbst
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Cover und Titel passen zu den anderen Büchern der Reihe, haben dadurch einen hohen Wiedererkennungswert. Ich habe die Bücher mit dem blauen Cover. Der Klappentext macht wie immer neugierig wie die unterschiedlichen ...

Cover und Titel passen zu den anderen Büchern der Reihe, haben dadurch einen hohen Wiedererkennungswert. Ich habe die Bücher mit dem blauen Cover. Der Klappentext macht wie immer neugierig wie die unterschiedlichen Ermittlungen Pulaski und Evelyn wieder zusammen führen.

Story:
Carla und Jo haben ihr drittes Date. Diesen gutausehenden Chirurgen würde sie so schnell nicht wieder von der Angel lassen. Gerne nimmt sie seine Einladung zu sich nach Hause an, malt sich aus wie der Abend verlaufen würde. Doch Jos Straße, sein Haus, seine Wohnung kennt sie bereits. Nur wohnte vor kurzem noch Hans dort. Dessen Bilder liegen in einer Schublade, statt dessen hängen Bilder von Jo an der Wand. "Welches Spiel wird hier gespielt", fragt sich Carla verwirrt....

Pulaski ist wieder einmal ein Mischung aus bärbeißig und gutmütig. Meiner Meinung nach in diesem Buch manchmal zu gutmütig und verständnisvoll. Mikaelas Beweggründe sind durchaus nachzuvollziehen, aber ihr Weg zum Ziel ist oft zu unüberlegt und veranlasste mich zu einigem Kopfschütteln. Evelyn wiederum ist gerade heraus, ihre Gemütsverfassung leidet beidiesem Fall allerdings ziemlich wodurch ihr rationelles Denken in den Hintergrund gedrängt wird.

Schon nach den ersten Sätzen hat mich Herr Gruber wieder in seinen Bann gezogen. Der alleinerziehende Vater Pulaski wird hier wieder sehr liebevoll dargestellt. Sehr schön finde ich die Lösung, dass seine Tochter zwar eine kleine Rolle spielt, beim eigentlichen Geschehen aber ausser Landes und somit aus der Schußlinie ist und keine Ermittlungen behindert werden. Der Polizist Pulaski hat mir nicht in jeder Szene gefallen. Ich mag seinen unorthodoxen Ermittlungsstil, in diesem Buch hat er sich meiner Meinung nach zu oft an der Nase herum führen lassen. Der Versuch dies mit den Erinnerungen an seine verstorbene Frau zu erklären hat mich nicht wirklich befriedigt.
Trotz diverser Schwächen sind die Charaktere zum Großteil authentisch, ihre Gedanken und Gefühle sind (soweit beschrieben) nachvollziehbar.

Gut gefällt mir, dass wir neben den verschiedenen Erzählsträngen auch einen aus der Sicht des Mörders haben. So wird manches klarer, auch wenn der Leser sich durch die unterschiedlichen Verstrickungen und die nicht immer chronologische Darstellung der Geschehnisse immer mehr verwirren lässt. Langsam steigert sich die Spannung, die dramatische Entwicklung lässt den Leser kurz den Atem anhalten. Da fehlt mir dann etwas das Gefühlsleben Evelyns, sie wirkt abgebrüht und unbeteiligt. Allerdings überstürzen sich zu dem Zeitpunkt auch die Ereignisse dass für Gefühle wenig Zeit bleibt. Nach und nach wird das ganze Ausmaß der Vorfälle ersichtlich, Pulaskis und Evelyns Ermittlungen führen die beiden zum Ende hin zusammen um dann gemeinsam den Täter zur Strecke zu bringen.


Alles in allem eine gelungene und spannende Fortsetzung, wenn auch mit kleinen Schwächen.