Cover-Bild Die Farbe von Milch
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453422544
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2019

Eine junge Protagonistin, die ans Herz geht

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Ich habe 'Die Farbe von Milch' von Nell Leyshon gelesen. Das mich dieses Buch so sehr fesselt und Mary mich so in ihren Bann zieht, hätte ich nicht gedacht.
An einem Tag habe ich das Büchlein gelesen ...

Ich habe 'Die Farbe von Milch' von Nell Leyshon gelesen. Das mich dieses Buch so sehr fesselt und Mary mich so in ihren Bann zieht, hätte ich nicht gedacht.
An einem Tag habe ich das Büchlein gelesen und bin einfach nur begeistert.

Es geht um die 15-jährige Mary die im Jahre 1830 ihre Geschichte aufschreibt, um sie uns zu erzählen.
Sie lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Drei Schwestern, ihre Mutter und ihr Vater und ihr Großvater. Doch Familienzusammenhalt und Liebe erfährt man an diesem Ort kaum. Der Mutter und dem Vater geht es nur darum, dass ihre vier Töchter die Arbeiten auf dem Bauernhof verrichten. Anerkennung, Lob oder Dankbarkeit scheinen Fremdwörter zu sein. Der Vater ein Tyrann.
Die Mutter teilnahmslos. Der Großvater die einzige Insel für Liebe.
Eines Tages wird Mary zum Dorfpfarrer geschickt, denn dieser braucht Hilfe bei der Pflege und Versorgung seiner kranken Frau. Mary findet das alles andere als toll, aber sie hat keine Wahl. Ihr Vater hat entschieden. Sie wird fortan dort leben, dort arbeiten und brav tun was man ihr aufträgt.
Das Pfarrhaus ist eine völlig andere Welt für Mary, mit der sie sich nur schwer arrangieren kann. Doch sie muss. Und die Pfarrersfrau bringt ihr Akzeptanz und Fürsorge entgegen. Doch es steht nicht gut um sie und das Ende ist nah.
Für Mary verändert sich ihr Leben danach grundlegend.

Was habe ich geweint. Dieses Büchlein, Marys Geschichte, hat mich so sehr für sich eingenommen, dass ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Der Schreibstil passt perfekt zur Geschichte. Leicht kindlich, naiv, aus der Sicht eines jungen Mädchens erzählt, die es nicht anders kennt und nicht besser weiß. Das bringt einem Mary so nah, dass man selbst Mary ist.
Die Geschichte hat mich tief bewegt und nicht mehr losgelassen. Und die Autorin hat es einfach auf den Punkt getroffen.

Ich weiß das Buch ist damals nach Erscheinen überall zu sehen gewesen, alle haben darüber gesprochen. Aber falls ihr es bis jetzt noch nicht gelesen habt: Lest es! Lest Marys Geschichte.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Die Geschichte der 15jährigen Mary im Jahr 1831

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Die Farbe von Milch
Roman
Verlag: Eisele
Autor: Nell Leyshon
208 Seiten
ISBN 978-3-961610006


Inhalt und Personen

Die Farbe von Milch ist die Geschichte der 15-jährigen Mary. Mary lebt mit ihren Eltern, ...

Die Farbe von Milch
Roman
Verlag: Eisele
Autor: Nell Leyshon
208 Seiten
ISBN 978-3-961610006


Inhalt und Personen

Die Farbe von Milch ist die Geschichte der 15-jährigen Mary. Mary lebt mit ihren Eltern, ihren drei Schwestern und ihrem Großvater gemeinsam auf einem Bauernhof. Mary ist behindert - sie hat ein schlimmes Bein. Dennoch hilft sie - genau wie ihre Schwestern auch - den Hof zu bewirtschaften, bis der Vater eine gut bezahlte Stelle für Mary beim Dorfpfarrer annimmt. Mary wird gegen ihren Willen und ohne eigene Bezahlung zur Familie des Pfarrers gebracht um die Pfarrersfrau zu pflegen und im Haushalt zu helfen. Was ihr dabei widerfährt, hält sie in ihren eigenen Worten fest und lässt uns daran teilhaben.


Meine Meinung

Nell Leyshon lässt die Protagonistin, die15-jährige Mary, ihre Geschichte erzählen. In Marys eigenen Worten, geradeso, wie ihr "der Schnabel gewachsen ist". Das macht die Geschichte authentisch.
Während ich Marys Geschichte miterlebe, lache ich mit ihr, fluche ich mit ihr, leide ich mit ihr und tobe mit ihr gemeinsam über die Felder und Wiesen. Immer weiß Mary etwas zu berichten, dass mich mitnimmt und mich an ihren Gefühlen teilhaben lässt.

Dabei gefällt mir vor allen Dingen die Natürlichkeit, mit der die Geschichte erzählt wird.

Mary erzählt ihre Geschichte und wie ihr Leben sich im Jahr 1831 entwickelt mit einer unvergleichlichen Intensität. In der Einfachheit ihrer Sprache nimmt sie mich mit und zeigt, dass ein gebildeter Mensch nicht zwingend auch über Intelligenz verfügt.


Fazit

Dieses Buch ist für alle, die sich auch mit dem Ernst des Lebens gut unterhalten fühlen. Die Farbe von Milch regt zum Nachdenken an, über die Möglichkeiten, die einem gegeben sind und über die Möglichkeiten, die man nutzt.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein sehr bewegendes Buch

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Mary wächst mit ihren 3 Schwestern auf einem Bauernhof auf. Das Leben ist hart. Doch sie kennt es nicht anders. Ein bisschen Lebensfreude hat sie sich trotzdem bewahrt. Mit fast 15 schickt sie der Vater ...

Mary wächst mit ihren 3 Schwestern auf einem Bauernhof auf. Das Leben ist hart. Doch sie kennt es nicht anders. Ein bisschen Lebensfreude hat sie sich trotzdem bewahrt. Mit fast 15 schickt sie der Vater fort. Die Frau des Pfarrers ist krank und Mary soll sie pflegen und ihr Gesellschaft leisten. Zum ersten Mal erlebt sie Freundlichkeit. Doch das Schicksal hat noch anderes mit ihr vor....

"Die Farbe von Milch" ist in Form von Aufzeichnungen durch Mary geschrieben. Diese beginnen im Frühling 1830 und enden ein Jahr später, im Frühling 1831. Die Besonderheit an dem Buch: Mary hat erst kurz bevor sie mit ihren Erzählungen beginnt, lesen und schreiben gelernt. So enthält der Text so gut wie kein Komma und auch Anführungszeichen in der wörtlichen Rede sucht man vergebens. Zusätzlich ist er so geschrieben wie Mary ihre Geschichte erzählen würde, wenn sie dem Leser gegenüber sitzen würde. Deshalb ist der Schreibstil auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber genau deswegen konnte ich mich gut in Mary hinein versetzen. Sie und ihr Leben immer besser kennen lernen. Mary habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sie kein Blatt vor den Mund genommen hat und jeden unerbittlich mit der Wahrheit konfrontiert hat. Da musste ich ein paarmal über sie schmunzeln. Das Ende habe ich mir in etwa gedacht, trotzdem hatte es noch eine Überraschung parat. Ich konnte Marys Mut nur bewundern.
Fazit: Ein sehr bewegender Roman, der das Leben von Mary innerhalb eines Jahres erzählt. Durch den Schreibstil wird das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Von mir eine große Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.03.2019

M.A.R.Y.

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„Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte“

Mary ist vierzehn, lebt mit ihren Familie und mit ihrem gelähmten Großvater in bescheidenen Verhältnissen auf einen ...

„Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte“

Mary ist vierzehn, lebt mit ihren Familie und mit ihrem gelähmten Großvater in bescheidenen Verhältnissen auf einen Bauernhof. Sie hat drei ältere Schwestern und da ihr strenger Vater kein Sohn bekommen hat, mussten die Schwestern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sehr hart arbeiten. Als sie fünfzehn wird, ändert sich Marys leben schlagartig. Ihr Vater schick sie zum Dorfpfarrer, um dessen kranken Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten. Eine sehr zarte, mitfühlende und liebenswerte Dame, bei ihr erfährt Mary erstmals Wohlwollen und beim Pfarrer lernt sie lesen und schreiben und genau damit ändert sich ihre Leben erneuert komplett...

Ein Buch, der mich berührt und gleichzeitig wütend gemacht. Mit Mary bin ich Hin und Her gerissen. Eine liebenswerte Protagonisten, stark, einfühlsam und obwohl ihr Leben mit schwere Arbeit, Gewalt und körperliche Einschränkung geprägt ist, lässt sie nicht locker und sie sagt immer ihre ehrliche Meinung. Sie ist auch die einzige, die sich um Großvater gekümmert, sie liebt ihn und möchte sie ihn einfach stolz machen. Ich finde es ist unfassbar, was die Menschheit zu so einiges fähig sind und ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, wie die Eltern mit eigenen Blut und Fleisch umgehen, weil sie seit der Geburt eine Behinderung hat, einfach erschüttert. Wo ich gedacht habe „jetzt wird Mary endlich mal glücklich“ kommt eine unvorhersehbare Wendung, erwischt es mich kalt und lässt mich dann das ganze Geschehen schockierend folgen und lässt mich mit Tränen im Augen wieder zurück. Der Schreibstil ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig wegen der fehlenden Satzzeichen aber das ist Marys erste Schreibversuch, daher war es für mich eine grandiose Idee und genau wie das Cover, fand ich sehr passend.


Eine sehr gut gelungene, berührende und gleichzeitig schockierende Geschichte. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 15.03.2019

Brutal ehrlich, unverblümt und faszinierend schön und tragisch zugleich

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Als ich diesen Roman sah, wusste ich , das ich ihn lesen musste. Meine Freundin war sehr begeistert davon.
Von Mary. Von ihrer Geschichte.
Sie sagte es sei besonders. Doch das ist es nicht. Es ist vor ...

Als ich diesen Roman sah, wusste ich , das ich ihn lesen musste. Meine Freundin war sehr begeistert davon.
Von Mary. Von ihrer Geschichte.
Sie sagte es sei besonders. Doch das ist es nicht. Es ist vor allem eins: besonders, einzigartig und brutal ehrlich.
Die Farbe von Milch ist mehr, als der Titel des Buches und Marys Haar. Es sagt so viel und gleichzeitig nichts.
Das Cover ist schlicht, wunderschön und verströmt dabei etwas von Melancholie, was außerordentlich gut passt und dem Inhalt den Ausdruck verleiht, den es besitzt.

Nell Leyshon hat eine ganz besondere Art zu schreiben. Poetisch, klar und unverblümt und sehr eindringlich . Man hat das Gefühl, die Worte entspringen aus dem Herzen , der Seele. In jeder Zeile herrscht sehr viel Verletzlichkeit und kindliche Unbekümmertheit. Egal ob man es will oder nicht, man kann sich davor nicht verschließen. Man nimmt es hin und begibt sich auf eine Reise die alles verändern wird.
Es ist Marys Geschichte. Mary erzählt sie uns in ihrer unverblümten klaren Art. Sie ist brutal ehrlich. Beschönigt und versteckt nichts. Sie ist direkt, nimmt kein Blatt vor den Mund.
Sie ist ein so einnehmender Charakter, den man sofort in die Arme schließen möchte.
So eine unglaublich starke Persönlichkeit, die mich sehr berührt hat.
Wie sie die Welt sah. Wie die Welt sie sah.
Ein Mädchen das ein Sonnenaufgang als einzigartig empfand. Ein Mädchen mit Träumen und Hoffnungen.
Ein Mädchen das es nicht leicht hat und in ihrem jungen Leben mehr ertragen musste, als man für möglich halten würde. Und doch sorgt sie für Sonnenschein im Herzen. Das ist ein Umstand , den jeder spürt und damit ist Mary etwas besonderes.
Die Zeiten sind hart. Tagein. Tagaus.
Mary arbeitet. Mary erträgt es stumm.
Mary leidet und niemand sieht es.
Doch ihr Herz tut es.
Doch was kann es schon tun?

Ich empfand diese Geschichte als sehr beklemmend, tieftraurig und einfach unglaublich emotional.
Mary hat mich wirklich berührt mit ihrer Art.
Den Weg den sie beschritt. Was sie ausmachte.
Ich hatte keine Ahnung wohin es mich führen würde.
Was es mit mir machen würde.
Ich fühlte mich Mary so nah. Sie ist absolut greifbar und authentisch. Ich hab sie in mein Herz geschlossen und je weiter ich schritt, umso verlorener fühlte ich mich.
Angst, Hoffnungslosigkeit und tiefe Traurigkeit.
Liebe, Vertrauen und der Wunsch nach mehr.
Diese Geschichte lässt sich nur schwer beschreiben.
Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Denn das was sich herauskristallisierte, war unmöglich vorherzusehen.
Diese Story brennt sich ins Herz ein und plötzlich hat man das Gefühl, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Mit Marys Augen. Man hat das Gefühl, Mary Pein und Leid ersparen zu wollen. Es zehrt an einem und man hat das Gefühl kein Anfang und kein Ende zu finden.
Und obwohl ich es als sehr tragisch und dramatisch empfand, so konnte ich auch die andere Seite sehr gut verstehen und nachvollziehen. Wenn auch nicht gutheißen.
Die Einsamkeit, die Trauer. Die eigene Verlorenheit.
Nell Leyshon schreibt nicht nur Mary Geschichte, die auf sehr dramatische und bewegende Art und Weise endet.
Sie hat eine Geschichte geschrieben, die dem Leben entsprungen ist. Die deutlich die Klassenunterschiede in der damaligen Zeit aufzeigt.
Mary zeigt deutlich auf wo ihr Platz ist und das sie nichts dagegen tun kann.
In dieser Zeit ist Feingefühl ein hohes Gut und man droht als eigenständige Persönlichkeit unterzugehen und auseinanderzubrechen.
Es geht um Hoffnung, Vertrauen und Verluste.
Auf der einen Seite herrscht da so viel Mitgefühl und Sanftheit und auf der anderen Seite wird auch klar das man ein Gefangener seiner Handlungen und Gefühle ist und dabei ausbrechen keine Option ist. Das hat in mir die unterschiedlichsten Emotionen und Gedankengänge ausgelöst. Ein Roman der einfach so viele Facetten hat und dabei keinesfalls eindimensional wirkt und über sehr viel Kraft, Verwundbarkeit und Tiefe verfügt.

Schlussendlich ein sehr packender und ergreifender Roman , der dabei aber auch ein unglaubliche Schönheit besitzt.
Eine Spannung die sich immer mehr steigert um schlussendlich zu einem Ende zu kommen, das alles verändert.