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Veröffentlicht am 02.06.2020

Eine leichte Sommerlektüre

Gut Schwansee - Deine Liebe in meinem Herzen
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Leni lebt in Berlin zusammen mit ihrem Freund Jannik, der dort den Laden Vintage Dream betreibt. Sie restaurieren und gestalten alte Möbel aus den Fünfziger bis Achtzigerjahren. Als sie ein Angebot von ...

Leni lebt in Berlin zusammen mit ihrem Freund Jannik, der dort den Laden Vintage Dream betreibt. Sie restaurieren und gestalten alte Möbel aus den Fünfziger bis Achtzigerjahren. Als sie ein Angebot von alten Möbeln bekommen, macht sich Leni allein auf den Weg an die Ostsee nach Gut Schwansee. Eigentlich wäre Leni mit Jannik dort hingefahren, da er aber keine Zeit hat, muss sie allein fahren. Vielleicht würde ihr diese kleine Auszeit guttun, denn Leni hat herausgefunden, dass ihr Freund nicht ganz ehrlich ist. Auf dem Gut trifft Leni auf Nathan, sie fühlt sich von ihm angezogen, gleichzeitig nervt sie seine selbstgefällige Art.

Dieses ist der erste Band einer Trilogie, der den Leser nach Gut Schwansee entführt, um den Alltag hinter sich zu lassen. Jette Mertens hat einen leichten Schreibstil, so dass der Einstieg in die Geschichte schnell gelingt. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Durch die bildhaften Beschreibungen fühlt man sich auf das Gut Schwansee versetzt und kann sich den Ort ausgezeichnet vorstellen. Die Hauptprotagonistin Leni wirkt auf mich ein wenig naiv, aber sehr liebenswert.

Es ist eine leichte Sommerlektüre, die man gut nebenbei lesen kann, aber sie wird leider nicht so in Erinnerung bleiben, da die Handlung doch sehr oberflächlich und vorhersehbar gestaltet ist. Trotzdem bietet das Buch eine kleine Auszeit vom Alltag, in der man beim Lesen an nichts denken muss und abschalten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2020

Sommer an der Riviera

Riviera - Der Traum vom Meer
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Das Buch beginnt im Jahr 1922. Hier lernen wir die achtjährige Salome aus Frankfurt kennen. Ihre Mutter verstarb bei ihrer Geburt und so wird sie von der exzentrischen Großmutter Tilda aufgezogen, während ...

Das Buch beginnt im Jahr 1922. Hier lernen wir die achtjährige Salome aus Frankfurt kennen. Ihre Mutter verstarb bei ihrer Geburt und so wird sie von der exzentrischen Großmutter Tilda aufgezogen, während sich ihr Vater um sein Reisebureau kümmert. Als Paola zur Untermiete bei ihnen einzieht, erfährt Salome zum ersten Mal vom Meer, ein Gewässer ohne Anfang und ohne Ende. Ihr Traum das Meer zu sehen, wird wahr als ihr Vater Arthur Pauschalreisen an die italienische Riviera anbieten will. In San Remo arbeitet er zusammen mit dem Hotelier Renzo Barbera. Dessen Tochter Ornella und Salome schließen Freundschaft miteinander. Das Einvernehmen zwischen den beiden Mädchen wird auf eine harte Probe gestellt, als Felix, der Sohn eines französischen Unternehmers, in ihr Leben tritt. Auch die politische Lage lässt dunkle Wolken am Himmel aufziehen.

Dieser historische Roman spielt in der Zeit von 1922 – 1936. So dass man Salome und Ornella in ihrer Entwicklung von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter begleiten kann. Es sind nicht immer nur schöne Zeiten, sondern die politische Lage ändert sich und der Faschismus breitet sich aus. Dieses wurde gekonnt mit der Geschichte verwoben.

Julia Kröhn hat einen angenehmen Schreibstil, so dass man dem Geschehen gut folgen konnte. Die Handlungsorte waren alle so beschrieben, dass beim Lesen vor dem inneren Auge ein Bild entstand. Die Figuren des Romans, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, waren alle sehr anschaulich beschrieben, so dass man auch hier für jede Person gleich ein passendes Bild vor Augen hatte. Ich muss aber gestehen, dass ich mit den Hauptpersonen nicht warm geworden bin. Sie wirkten auf mich sehr kühl und distanziert. Einige Handlungen konnte ich auch schwer nachvollziehen.

Die Handlung spielt überwiegend an der Riviera, wechselt dann im letzten Abschnitt nach Deutschland. Die bedrohlichen Veränderungen rütteln Salome auf, so dass die Neugier auf die Fortsetzung geweckt wird.

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Veröffentlicht am 11.10.2019

Die Suche nach der Wahrheit

Der Wanderer
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In dem kleinen südtiroler Ort Kreuzwirt scheint die Welt noch in Ordnung. Sibylle war in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre Mutter Erika Selbstmord begangen hat. Als sie in ihrem Briefkasten ein Foto ...

In dem kleinen südtiroler Ort Kreuzwirt scheint die Welt noch in Ordnung. Sibylle war in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre Mutter Erika Selbstmord begangen hat. Als sie in ihrem Briefkasten ein Foto ihrer Mutter findet, beginnt sie Fragen zu stellen, denn sie ist überzeugt davon, dass Erika ermordet wurde. Bei ihren Nachforschungen trifft sie auf den ehemaligen Lokalreporter Tony, der damals über den Leichenfund berichtet hat. Tony unterstützt Sibylle bei der Suche nach der Wahrheit, doch je mehr die Beiden nachbohren, umso mehr Widersprüche tauchen auf. Sie verfangen sich in einem Netz voller Lügen, Drogen, Okkultismus und Halbwahrheiten. Als Sibylle und Tony entdecken, dass Erika nicht das einzige Opfer war, schweben auch sie in Lebensgefahr.

Der Autor hat für mich einen eigenen Schreibstil. Durch ständige Perspektivwechsel und kurze Kapitel wird Spannung aufgebaut. Die Hauptprotagonisten sind sehr unterschiedlich gezeichnet. Im Gegensatz zur quirligen Sibylle wirkt Tony doch recht blass. Die Dorfbewohner haben sich dank der Hilfe der Familie Perkmann gut eingerichtet und stellen dafür auch keine Fragen. Obwohl die mystische Komponente für mich einen zu großen Raum eingenommen hat, fand ich die Suche nach der Wahrheit spannend und konnte mich am Ende noch überraschen.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Gibt es einen Neuanfang?

Die Gärten von Monte Spina
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Toni ist mit Leib und Seele Gärtnerin. Ihr Leben verändert sich von einem auf den anderen Tag. Nach dem Tod ihres Mannes Leon versucht sie einen Neuanfang, doch so ganz gelingt es ihr nicht. Als sie ein ...

Toni ist mit Leib und Seele Gärtnerin. Ihr Leben verändert sich von einem auf den anderen Tag. Nach dem Tod ihres Mannes Leon versucht sie einen Neuanfang, doch so ganz gelingt es ihr nicht. Als sie ein Angebot erhält, sich um das Anwesen von Maximilian Bror auf der abgeschiedenen Insel Monte Spina zu kümmern, greift sie zu und hofft auf dieser Insel wieder zu sich selbst zu finden. Doch weshalb waren ihre Vorgänger nur kurze Zeit dort beschäftigt? Auch der Eigentümer birgt ein Geheimnis. Die Neugier von Toni ist geweckt, denn sie kann sich nicht aus Dingen heraushalten.

Ich fühle mich hin und her gerissen von diesem Buch. Der Schreibstil von Henrike Scriverius hat mir gefallen durch Worte kann sie Bilder zaubern. Die Charaktere sind sehr eigenwillig und einsam. Auf der Insel meilenweit entfernt vom Rest der Welt finden sie Schutz und Halt. Sehr emotional wird die Lage von Toni geschildert, so dass man sich gut in ihre Situation hineinversetzen kann. Sie wirkte auf mich zu Beginn sympathisch, doch dann hätte ich sie wieder schütteln mögen wie kann man sich nur so viel Boshaftigkeit von seinem Vorgesetzten gefallen lassen. Gestört hat mich das klischeehafte Verhalten zwischen Frauen und Männern, teils fand ich es auch frauenverachtend.

Das wunderschöne farbenfrohe Cover und der Klappentext haben mein Interesse geweckt, doch war ich von der Geschichte etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Ein Dorf und viele Geheimnisse

Das Dorf der toten Herzen
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Als Jacobo seinen Job verliert, zieht er gemeinsam mit seiner Frau Irene und der 13-jährigen Tochter Miriam nach Portocarrero in die südspanische Wüstengegend. In dem Haus von Irenes verstorbener Mutter ...

Als Jacobo seinen Job verliert, zieht er gemeinsam mit seiner Frau Irene und der 13-jährigen Tochter Miriam nach Portocarrero in die südspanische Wüstengegend. In dem Haus von Irenes verstorbener Mutter wollten sie einen Neuanfang wagen. Während Miriam bei einer Freundin übernachtet, werden ihre Eltern in dem Haus von zwei Männern brutal überfallen. Irene wird getötet und Jacobo überlebt schwer verletzt. Chatprotokolle lassen vermuten, dass Miriam die Killer beauftragt hat, ihre Eltern zu töten. Jacobo ist von der Unschuld seiner Tochter überzeugt. Doch welche Rolle spielen die Dorfbewohner?

Gekonnt hat der Autor die Atmosphäre, die über das Dorf und der Geschichte schwebt, verstörend und düster gezeichnet. Ein Ort, wo vieles totgeschwiegen wird, krumme Dinge geschehen und man trotzdem sich abends trifft, als wäre nichts geschehen. Normalerweise lese ich Bücher gern aus verschiedenen Sichtweisen, aber hier kamen zusätzlich noch Rückblenden hinzu, diese Wechsel haben mir manchmal doch etwas zu schaffen gemacht. Eine Verbindung zu den einzelnen Charakteren habe ich nicht gespürt, die Dorfbewohner waren mir nicht sympathisch und manche Handlungen nicht nachvollziehbar.

Der Abschluss war gut geschrieben und konnte mich noch überraschen.