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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2019

So ein wichtiges Thema!

Und wenn es kein Morgen gibt
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Das Buch hat mich aufgewühlt und emotional wirklich ergriffen. Zu Beginn hatte ich eine lockere, jugendliche Geschichte mit etwas Herzschmerz und einem typischen Happyend erwartet, doch es ist etwas anders ...

Das Buch hat mich aufgewühlt und emotional wirklich ergriffen. Zu Beginn hatte ich eine lockere, jugendliche Geschichte mit etwas Herzschmerz und einem typischen Happyend erwartet, doch es ist etwas anders gekommen. Ich hätte nie mit einer solch traurigen, tragischen und herzzerbrechenden Wendung gerechnet, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Die Thematik hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt und mir etwas sehr wichtiges vor Augen geführt: Die kleinsten Entscheidung können eine Menge nachsichziehen.

Doch kommen wir zuerst zu den Protagonisten: Lena und Sebastian stehen kurz vor ihrem Highschoolabschluss und müssen sich mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Lena hat mit einigen Belastungen zu kämpfen: sie muss Geld verdienen, macht sich Gedanken um ihr Leben auf dem College und ist unsterblich in ihren besten Freund Sebastian verliebt. Dieser hat selbst Probleme, mit denen er umgehen muss.
Beide Protagonisten sind wundervoll auf ihre bestimmte Art. Lena ist verantwortungsbewusst, zielstrebig und eine Buchliebhaberin, was sie mir persönlich noch sympathischer gemacht hat. Sebastian ist immer für Lena da, ein sehr guter Freund und wirklich humorvoll. Er hört ihr zu und versucht sie zu verstehen.


"Was bringt es zu warten? Keinem von uns ist ein Morgen versprochen. Das haben wir jetzt gelernt, oder nicht? Man kann die Dinge nicht ewig aufschieben." (S.249 ~ Sebastian).


Anfänglich hat sich die Geschichte für mich etwas zu sehr gezogen. Trotzdem habe ich das Jugendhafte und das Hin und Her zwischen Lena und Sebastian genossen. Jennifer L. Armentrout ist ein wahres Schreibtalent: Sie kann nicht nur wahnsinnig spannende Fantasy Bücher und wundervolle New Adult Romane schreiben, sondern versteht auch etwas von Jugendlichen. Die Unsicherheit und das Gefühlschaos, mit dem junge Menschen zu tun haben, hat die Autorin sehr realistisch geschildert. Ich bin begeistert.

Zwischenzeitlich war mir der Weg bis zum Höhepunkt der Geschichte zu langatmig und ich hätte gerne vorgespult. Lena hat sich zwar sehr viele Gedanken um ihre Beziehung zu Sebastian gemacht, aber die Szenen zwischen beiden und der Austausch hat mir etwas gefehlt. Davon hätte ich gerne mehr!


Und wenn wir uns weigern die Verantwortung dafür zu übernehmen, laufen wir Gefahr , diese Handlungen zu wiederholen." (S. 335)


Insgesamt empfehle ich "Und wenn es kein Morgen gibt" all denen, die mehr als eine süße, lockere Liebesgeschichte suchen. Wer sich mit einem sehr wichtigen Thema auseinandersetzen möchte, das wirklich traurig, aber sehr realistisch ist, sollte zu diesem Buch greifen. Es ist nicht perfekt, hat manchmal seine Längen und ist ein ständiges Hin und Her. Trotzdem hat es sich in meinen Kopf geschlichen und wird so schnell auch nicht vergessen werden.
Die Geschichte ist erschreckend realistisch, sodass ich mich selbst oft in der Rolle der leichtsinnigen Jugendlichen gesehen habe. Ich habe gelernt, dass Schuldzuweisung meist unglaublich schwer ist und vielen Fällen die Schuld auf mehrere Personen verteilt ist. Jeder Mensch trifft Entscheidungen und muss lernen mit ihnen umzugehen. Selbst die unbedachteste Handlung kann eine Reihe von Reaktionen mitsichbringen. Manchmal kann das Leben Wendungen nehmen, mit denen man nicht gerechnet hat. Wir Menschen sollten viel mehr im Jetzt leben, da wir wirklich nicht wissen wie morgen aussieht. Klingt kitschig, aber ist die Wahrheit. Ich danke Jennifer L. Armentrout für ihre wahren Worte!


Ich lebte.
Ich liebte.
Und das war okay, mehr als okay sogar.
Es war wunderschön.
Es war Leben.
(S. 393 ~ Lena)


Bewertung

4/5 ⭐

Veröffentlicht am 27.05.2019

Würdige Fortsetzung mit einer etwas schwächeren Story

Obsidian 3: Opal. Schattenglanz
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Meine Meinung:

Nachdem Katy und Daemon am Ende von "Onyx" endlich zusammen gekommen sind, treten sie nun als Paar auf. Ich fand toll, dass sie trotzdem in hitzige Diskussionen verfallen sind und sich ...

Meine Meinung:

Nachdem Katy und Daemon am Ende von "Onyx" endlich zusammen gekommen sind, treten sie nun als Paar auf. Ich fand toll, dass sie trotzdem in hitzige Diskussionen verfallen sind und sich gegenseitig angestachelt haben. Aber vor allem die ruhigen Momente zwischen den beiden haben es mir angetan: Die kleinen Gesten der Liebe, die Sorge um den jeweils anderen und die ernsten Gespräche haben sich durch das gesamte Buch gezogen.
Daemon war wie auch in "Onyx" einfach zum Dahinschmelzen. Seine fürsorgliche Art und die Zuneigung, die er Katy immer wieder entgegen gebracht hat, macht ihn zu diesem tollen Charakter. Zudem hat mich der eifersüchtige Daemon sehr amüsiert.
Ich habe das Gefühl, dass Katy von Band zu Band selbstbewusster wird und das finde ich gut. Trotzdem gab es eine Sache, die mich wirklichgerärgert hat: Oftmals hat sie Daemon in Bezug auf Blakes Handlungen angelogen oder wichtige Geschehnisse verschwiegen. Natürlich weiß ich, warum sie das getan hat, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass sie mit Daemon ehrlich hätte sein sollen.

"Ich weiß, dass du im Grunde deines Herzens gut bist. Du bist Wärme und Licht und all das, was ich nicht verdiene, aber du - du glaubst, dass ich deiner wert bin." (S. 398 ~ Daemon)

Zur Handlung muss ich leider sagen, dass sie mich dieses Mal nicht so fesseln konnte wie es bei den Vorgängern der Fall war. Mir ging die Story etwas zu schleppend voran und die wirklich spannenden Szenen waren einfach zu schnell zu Ende. Das ganze Buch über ging es eigentlich nur um die Planung und Ausführung von Blakes Plan. Die anderen Handlungsstränge wurden jeweils nur kurz behandelt.

"Wenn er mich küsste, war es, als würde er nach meiner Seele greifen. Dabei besaß er sie bereits, genau wie mein Herz." (S.318 ~ Katy)

Froh bin ich darüber, dass Blake in diesem Band so eine wichtige Rolle gespielt hat. Nach "Onyx" war ich mir eigentlich sicher, dass Blake eine ganz schreckliche Person ist, die nichts als Abscheu verdient hat. Doch nun kamen mir immer mehr Zweifel, ob ich ihn wirklich so schnell als böse abstempeln könne. Nicht falsch verstehen: Ich halte ihn noch immer nicht für glaubwürdig und empfinde seine Tat als unverzeihlich, aber irgendetwas an ihm macht es mir unmöglich ihn zu hassen. Immer wieder habe ich mir, genauso wie auch Katy, die Frage gestellt, wie ich in seiner Situation gehandelt hätte und welche Wahl ich treffen würde. Genau das liebe ich an den Charakteren von Jennifer. Sie erschafft Personen, die nicht nur schwarz/weiß sind, sondern viele Facetten haben. Bis zum Ende machte Blake die ganze Sache so viel spannender und nervenaufreibender. Wird er nun auf der Seite von Katy, Daemon und Co. kämpfen oder wieder im Alleingang handeln? Wird er alle verraten oder zeigen, dass er in mancher Hinsicht gar nicht so schlimm ist? Was ich euch dazu sagen kann ist: Ihr könnt gespannt sein!

"Du bringst mich dazu, erst zu denken und dann zu handeln. Du bringst mich dazu, eine bessere Person - eine besserer Lux, was auch immer - sein zu wollen." (S.123 ~ Daemon)

Als letztes möchte ich auf spannungsgeladene und actionreiche Ende des Buchs eingehen. Für mich haben die letzten 30 Seiten das Ruder wieder herum gerissen! Die letzte Szene endet mit einem wirklich schlimmen Cliffhanger, durch den man unbedingt weiter lesen möchte. Natürlich habe ich den vierten Band nicht zu Hause und muss somit warten bis ich erfahre, wie alles weitergeht. Das Ende hat mich zerstört und mit Herzschmerz zurückgelassen. Ich kann nur hoffen, dass mich der Folgeband wieder zusammenflickt!

"Da war unsere Liebe - unsere Hoffnung, dass wir gemeinsam aus der Sache herauskämen und eine Zukunft hätten. Da war unsere gegenseitige Akzeptanz - in guten wie in schlechten und auch in ganz üblen Zeiten. Und da war so viel aufgestautes Verlangen, so viel Gefühl, dass es mich mit voller Wucht im Innersten traf." (S.399 ~ Katy)


Fazit

"Opal" ist eine würdige Forsetzung, die mir im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen hat. Der Schreibstil von Jennifer ist wie immer einfach toll und macht das Lesen wirklich einfach. Leider muss ich aber sagen, dass mich die Handlung dieses Mal nicht komplett überzeugen konnte. Mir war es einfach zu wenig: Hauptsächlich ging es darum, sich auf Blakes Plan vorzubereiten und ihn auszuführen. Andere Erzählstränge kamen mir zu kurz.
Trotzdem fand ich die Szenen von Daemon und Katy wirklich zuckersüß und herzerwärmend. Endlich hat man die beiden als richtiges Pärchen sehen und streiten können! Endlich!!
Außerdem hat Blake die ganze Sache wieder viel spannender gemacht. Beim Lesen konnte ich nur mutmaßen, ob ihm zu vetrauen ist oder er wieder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Seid gespannt!
Über die Cover der Reihe könnte ich stundenlang reden, aber ich mache es kurz: Wunderschön.
Das Ende konnte mich komplett abholen und ich bin so gespannt, was jetzt passieren wird.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Kein Highlight, aber auch nicht schlecht

AbendGewitter
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Meine Meinung:

"AbendGewitter" war das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich war mehr als gespannt auf die Geschichte von Samira und ...

Meine Meinung:

"AbendGewitter" war das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich war mehr als gespannt auf die Geschichte von Samira und Alessio. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte. Trotzdem habe ich es wirklich gerne gelesen und konnte gar nicht mehr aufhören.
Die Handlung an sich hat mich angesprochen und das Thema der Entführung war durchaus spannend und mitreißend.

Die Geschichte wie auch die Charaktere fand ich auf ihre eigene Art besonders und war bis zum Ende auf den weiteren Verlauf des Buches neugierig. Vor allem Alessios Charakter hat mich in seinen Bann gezogen: Wer nur steckt hinter der Maske? Ist er Freund oder Feind? Wie fühlt er für Samira? Liebt er sie oder wird er sie verletzen?

Samiras und Alessios Handlungen konnte ich leider oft nicht nachvollziehen. Manchmal hat mich ihr Verhalten auch wirklich wütend gemacht.
Samira möchte zwar stark sein, gibt auch oft Kontra gegenüber Alessio, aber wenn es darauf ankommt, lässt sie sich viel zu viel von ihm gefallen. Sie fühlt sich von einem Mann angezogen, der ihr vorschreibt, was sie anzuziehen hat und wie sie sich verhalten soll. Das konnte ich leider nicht verstehen. Alessio hat zwar was Geheimnisvolles, das ihn attraktiv macht, aber seine zum Teil grausamen Handlungen und seine fiesen Bemerkungen haben meine Sympathie deutlich gemindert.
Alessio ist schwierig in Worte zu fassen: Auf der einen Seite ist er liebevoll und fürsorglich, auf der anderen Seite ist er gewalttätig, furchteinfößend und distanziert. Bis zum Ende des Buches konnte ich nicht in seinen Kopf schauen und seine Handlungen vorahnen.


"Wer versteckt sich hinter der Maske?", frage ich erneut.
"Dein Retter oder dein Tod." (S. 103)


Was mich besonders an der Liebesbeziehung zwischen Samira und Alessio gestört hat, waren die Sexszenen zwischen den beiden. Vorsicht! Hier muss ich etwas spoilern: Alessio hat Sex mit Samira während diese sich noch im Halbschlaf befindet. Ohne Einwilligung mit jemandem intim zu werden, ist für mich ein No-Go! Hier habe ich Samira wieder nicht verstanden: Sie sagt einerseits, dass sie Schmerzen beim Sex mit Alessio empfindet, lässt den Akt aber trotzdem zu. Ich weiß, dass es sich bei diesem Buch um einen BDSM-Roman handelt, aber in diesem Zusammenhang fand ich die Art des Sex' einfach unpassend und nicht nachvollziehbar.

Ich hatte etwas Probleme Charaktere zu finden, die ich richtig gerne haben konnte. Doch dabei haben sich zwei herausgefiltert: Elian und Zahra. Beide kümmern sich auf verschiedene Arten um Samira. Zahra verteidigt sie und versucht sie zu beschützen. Elian tut das eher unterschwellig: er steht Samira zur Seite und macht sich Sorgen um sie. Besonders Elian ist ein wirklich spannender Charakter, den ich lieb gewonnen habe. Er spielt eine wirklich wichtige Rolle, die erst im Verlauf der Geschichte wirklich ersichtlich wird.

Trotz der vielen Kritikpunkte, hat mir die Annäherung zwischen Samira und Alessio wie auch Samira und Elian gut gefallen. Die Gefühlswelt der drei Protagonisten war mir zwar oft schleierhaft, aber die romantischen Szenen habe ich beim Lesen trotzdem sehr genossen.


Es fühlt sich wie eine bunte Farbexplosion an, die jede Finsternis vertreibt. Samira strahlt so viel Licht und Farbe aus, wie ich sie nie in meinem Leben gefühlt habe. (S.231 ~ Alessio)


Die Spannung nimmt im Verlauf des Buches immer mehr zu und auch die Auflösung, wer sich hinter der Maske befindet, war beeindruckend. Die Art, wie dieses Geheimnis aufgelöst wurde, hat mich zwar etwas enttäuscht, aber die Tatsache an sich war sehr genial. Umso gespannter bin ich auf den Folgeband, der in Kürze erscheinen wird. Meine Kritik hält mich nicht davon ab den nächsten Band zu lesen, da ich sehr gespannt auf die weitere Geschichte in Panama bin.

Dieses Buch hat jegliche Gefühle in mir ausgelöst: Furcht, Frust, Spannung, aber auch Glück. Manche Szenen haben mich wütend gemacht, manche glücklich. Manchmal konnte ich vor lauter Spannung kaum aufhören zu lesen, manchmal wollte ich dieses Buch vor lauter Wut gegen die Wand werfen. "AbendGewitter" ist für mich kein Highlight. Dafür hatte es für mich zu viele Kritikpunkte. Trotzdem fand ich es auch nicht schlecht. Es war mitreißend und hat mich aufgewühlt. Mit diesem Buch habe ich mich aus meiner Wohlfühlzone bewegt und etwas gelesen, das anders ist. Dieses Buch war anders. Für mich weder gut noch schlecht - einfach anders.

Bewertung:

3,5/5 ⭐

Veröffentlicht am 06.08.2019

Hatte Potential, das leider nicht genutzt wurde...

Rendezvous mit Lou
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Meine Meinung:

Das Buch und ich sind leider nicht wirklich warm miteinander geworden. Der Klappentext klang wirklich vielversprechend und ich habe mich auf eine locker-leichte Liebesgeschichte gefreut, ...

Meine Meinung:

Das Buch und ich sind leider nicht wirklich warm miteinander geworden. Der Klappentext klang wirklich vielversprechend und ich habe mich auf eine locker-leichte Liebesgeschichte gefreut, doch leider hat mich etwas anderes erwartet.

Trotzdem gabe es einige Aspekte, die mir an "Rendezvous mit Lou" gefallen haben.
Das erste ist das Cover: Die Zeichnung und die Farben sind wirklich sehr schön. Auch innen ist das Buch wirklich schön gestaltet. Jedes Kapitel trägt eine eigene Überschrift, was das Buch sehr übersichtlich macht. Zudem ist der Schreibstil der Autorin wirklich humorvoll, sodass ich ein Schmunzeln manchmal nicht unterdrücken konnte. Vor allem mit der Verpeiltheit von Lou im ersten Kapitel konnte ich mich sehr gut identifizieren.
Die Geschichte hat ganz viel Frankreich-Flair versprüht, was mich positiv überrascht hat: Viele Orte und Sehenswürdigkeiten wurden beschrieben und einzelne Sätze (wie Redewendungen) wurden in Gespräche eingebaut.
Interessant fand ich auch das Thema Journalismus, das eine wichtige Rolle spielt.

"Vielleicht ist es Schicksal, Lou. Vielleicht bist du Frederic d'Arambault deshalb begegnet. Damit aus all dem Leid endlich etwas Positives hervorgeht" ~ S. 336

Jetzt muss ich leider zu meinen Kritikpunkten kommen.
Zum einen war mit Frédéric bis zum Ende des Buches eher unsympathisch. Nicht, dass ich ihn hasse, aber seine Ansichten im Leben konnte ich einfach nicht vertreten. Oftmals habe ich einfach den Kopf geschüttelt, wenn er wieder Entscheidungen getroffen hat, die wirklich nicht nachvollziehbar waren. Er hat wirklich furchtbare Dinge getan und war sich auch immer bewusst, dass sein Vorgehen alles andere als richtig ist. Doch anstatt sich für das Richtige zu entscheiden, hat er willentlich Menschen verletzt und sein Verhalten herunter gespielt. Mich hat es wütend gemacht, dass er davon ausging ein "Es tut mir leid" würde alles einfach wieder gut machen. Auch das Buch hat für mich vermittelt, dass Taten keine Konsequenzen mit sich ziehen und einfach verziehen werden. Für mich leider die falsche Message!
Lou hingegen war mir zu Anfang ganz sympathisch. Sie ist eine Frau, die weiß, was sie will, die dafür kämpft und sich nichts gefallen lässt. Sie hatte keine leichte Kindheit, aber lässt sich troztzdem nicht unterkriegen. Mit der Zeit hat mich ihre Art aber zunehmend genervt. Sie musste wirklich immer wieder erwähnen, dass sie ja erpresst wird unf gar keine andere Wahl hat als das zu tun, was von ihr verlangt wird.
Die Beziehung zwischen den beiden war die meiste Zeit echt nicht schön: Ständig Streit, Geschrei und Fluchen. Mir ging der Wechsel von "ich verabscheue dich" zu "ich liebe dich" viel zu schnell. Gleichzeitig hat sich das Buch meiner Meinung hin gezogen. Ich wollte zwar wissen, wie sich die Geschichte noch entwickeln würde, aber gleichzeitig wollte ich, dass alles einfach ein Ende findet. Manchmal musste ich mich wirklich dazu zwingen, weiter zu lesen.
Gestört hat mich außerdem das Ende des Buches. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie Lou Frédéric so schnell verzeihen konnte. Die Beziehung der beiden hat einfach auf einer komplett falschen Basis angefangen! Die letzten 50 Seiten waren für mich total unrealistisch und das Happy End aufgezwungen. Beim Lesen hatte ich einen bitteren Nachgeschmack, weil ich dieses Ende einfach unpassend war.

Bei diesem Buch bin ich wirklich hin und her gerissen. Das Thema an sich hat mir wirklich gut gefallen, aber was aus der Geschichte gemacht wurde, hat mich enttäuscht. Sie hatte wirklich Potential!

Veröffentlicht am 13.05.2019

Eines der schlechteren CoHo-Bücher :(

Die tausend Teile meines Herzens
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Klappentext:

Stell dir vor, du triffst den Mann deiner Träume - und dann findest du heraus, dass er der eine ist, in den du dich nicht verlieben solltest...

Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch bereits ...

Klappentext:

Stell dir vor, du triffst den Mann deiner Träume - und dann findest du heraus, dass er der eine ist, in den du dich nicht verlieben solltest...

Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch bereits vor einigen Tagen beendet, musste mir aber erst etwas Zeit lassen, um meine letzendliche Meinung zu bilden.
Schon während des Lesens habe ich gemerkt, dass mich die Geschichte von Merit und ihrer Familie nicht so packen konnte, wie es für CoHo-Bücher üblich ist. Bei ihren anderen Büchern habe ich mich sehr schnell mit den Protagonisten identifizieren können und Sympathie zu den verschiedenen Charakteren aufgebaut. Hier war es anders: Merit fand ich eher nervig und manchmal ziemlich fies und ichbezogen. Zum Ende hin, hat sich das Ganze zwar verbessert, aber so richtig warm wurde ich nicht mit ihr.

"Wenn die Stille ein Fluss wäre, dann wäre deine Zunge das Boot." (S. 62 ~ Sagan)

Die ganze Familiengeschichte fand ich verzwickt und verwirrend. Es waren einfach zu viele Geschichten, die in einem Buch angeführt wurden. Jeder Charakter hatte seine eigene Geschichte, aus der man sicher ein eigenes Buch schreiben könnte. Da ich aber auch zu Honor, Merits Zwillingsschwester, ihrem Bruder Utah sowie den anderen Familienmitgliedern keine sonderlich starke Bindung während des Lesens verspürt habe, gingen mir auch ihre einzelnen Geschichten nicht sonderlich nahe. Die Geheimnisse, die im Verlauf der Geschichte aufgedeckt wurden, hätten entweder weggelassen oder stärker ausgebaut werden sollen. Sie haben den Fokus von Merits ganz eigener Geschichte genommen.

"Es kotzt mich an, dass ich Sagan - ganz egal, wie sehr ich dagegen ankämpfe - jeden Tag ein bisschen mehr mag." (S. 82 ~ Merit)

Die Handlungsstränge rund um die Familie Voss hatten bestimmt den Sinn Merit besser zu verstehen und sich mit ihr identifizieren zu können. Bei mir ist aber Gegenteiliges aufgetreten: Merit hat meiner Meinung nach ihr Verhalten selbst dadurch gerechtfertigt, dass sie in einer kaputten Familie aufgewachsen ist. Sie stellt sich als Opferlamm dar, anstatt zuzugeben, dass sie nicht die klügsten Entscheidungen trifft und sich oft echt total daneben benimmt.

"Ich mag dich definitiv genug, um dich küssen zu wollen, glaub mir. Aber ich wollte, du könntest dich selbst so sehr mögen, wie ich dich mag." (S. 246 ~ Sagan)

Die einzigen drei Charaktere, die ich ganz gerne hatte, waren Sagan, Luck und Moby.
Leider habe ich allerdings über Sagan und Luck nicht genug erfahren, um sie wirklich in mein Herz schließen zu können. Bei beiden hätte mich ihre Vergangenheit viel mehr interessiert als diese verwirrenden Geschichten über Merits Eltern und ihren Bruder Utah.

"Du bist nicht diejenige, die entscheiden kann, was dein Leben anderen Menschen wert ist."
(S. 246 ~ Sagan)

Zum Ende hin wurde das Buch besser. Wo es sich anfänglich ganz schön gezogen hat, war mir das Ende jedoch zu schnell. Merits Probleme, die wirklich ernst sind, wurden nicht auf die Art behandeln, wie ich es mir gewünscht hätte. Zu was sie sich im Laufe des Buchs entschieden hat, war wirkich gravierend, aber wurde irgendwie heruntergespielt. Letzendlich beschloss die Familie Voss eine Gruppentherapie zu beginnen. Aber das wars? Ich finde, dass das Thema nicht genug Platz in diesem Buch gekommen hat. Es gab so viele Erzählschränge, sodass das "Hauptthema" nicht auf die Weise behandelt werden konnte, wie es es verdient hätte.

"Zu sagen, dass ich mich verliebt hätte, wäre noch untertrieben. Richtiger ist, dass ich ihm verfallen bin. Mit Haut und Haaren. Ohnmächtig ausgeliefert." (S. 307 ~ Merit)

Fazit:

"Die tausend Teile meines Herzens" hat mich leider ziemlich enttäuscht. Bei Colleen Hoovers Charakteren bin ich gewöhnt, dass mich ihre Geschichten ab der ersten Seite packen und ich mit ihnen mitfühle. Hier viel es mir wahnsinnig schwer, mich mit ihnen zu identifizieren und mich in sie hinein zu versetzen.

Für mich waren es einfach zu viele Themen, die in einem Buch angesprochen wurden. Aber anstatt die Themen dann zumindest richtig herauszuarbeiten, wurden sie nur angebrochen. Ich als Leser war von den vielen Geschichten einfach nur verwirrt. Und wenn ich mich dann endlich auf einen Charakter konzentriert habe, ging es schon um etwas anderes. Einfach alles zu viel.

Zudem hat mir leider an dem Buch auch nicht gefallen, wie wirklich ernste Themen behandelt wurden. Ich hatte leider das Gefühl, dass sie Probleme der Charaktere auf die leichte Schulter genommen wurden und humorvoll versucht wurde die Ernsthaftigkeit zu umgehen.
Ich hätte mich gerne auf ein Hauptthema konzentriert und diesen Charakter dann auch wirklich gerne richtig kennen gelernt.

Normal sind meine Bücher voller Post-its, um die schönsten Zitate schnell zu finden. Hier musste ich wirklich genau beim Lesen aufpassen, dass ich die Textstellen, die mich berührt haben, nicht überlese. Zum Glück habe ich sehr aufmerksam gelesen und sogar einige schöne Zitate gefunden. Trotzdem musste ich feststellen, dass es längst nicht so viele Post-its sind, wie ich es von CoHo-Büchern gewohnt bin. So schade!

Diese Rezension zu schreiben und nicht viel Gutes zu schreiben, fällt mir wahnsinnig schwer. Colleen Hoover hat mit ihren anderen Büchern einen Platz in meinem Herzen und ich hoffe, dass sie mich bei ihrem nächsten Roman wieder restlos überzeugen kann.

"Nicht jeder Fehler muss Konsequenzen nach sich ziehen. Machmal muss er auch nur vergeben werden." (S. 277)