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Veröffentlicht am 16.08.2019

Die Ärztin - Die Wege der Liebe

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Handlung:
Berlin 1915
Der Krieg dauert noch immer an, auch wenn verkündet wurde, dass dieser am Ende des vorigen Jahres beendet sein sollte. Die Zivilbevölkerung wird immer mehr von den Kriegsgeschehnissen ...

Handlung:
Berlin 1915
Der Krieg dauert noch immer an, auch wenn verkündet wurde, dass dieser am Ende des vorigen Jahres beendet sein sollte. Die Zivilbevölkerung wird immer mehr von den Kriegsgeschehnissen gezeichnet. Nahrung fehlt, Frauen übernehmen die Berufe ihrer Männer und die Stimmung in der Stadt wird immer angespannter.
Auch für Ricarda bedeutet der Krieg einen Neubeginn. Sie schließt ihre Privatpraxis und nimmt eine Stellung an der Charité an, wo sie nicht nur zahlreichen Kindern auf die Welt hilft, sondern auch Frauen hilft, die bei ihrer Arbeit in den Munitionsfabriken verletzt wurden. Während sie beruflich ausgelastet ist, denkt sie in ihren freien Momenten nur an ihre Kinder. Der Sohn Georg wird an der Front vermisst, mit der Tochter Henni ist sie im Streit auseinandergegangen, bevor diese mit ihrem Mann nach Amerika gezogen ist. Und auch die jüngste Tochter macht Ricarda einige Gedanken. Sie testet ihre Grenzen aus und wird immer erwachsener und selbstständiger.
Ricarda gibt nie die Hoffnung auf, dass der Krieg hoffentlich bald enden wird und sie ihre Kinder unbeschädigt in die Arme nehmen kann. Doch nicht immer meint es das Schicksal gut mit ihr...

Meinung:
Von der Gestaltung gibt es starke Gemeinsamkeiten zu den bisher erschienenen Teilen. So ist auch diesmal die Schrift mittig, welche einen Farbverlauf besitzt und die Hauptfarbe des Covers, ein angenehmes, nicht zu grelles Orange, aufgreift. Darüber befindet sich eine junge Dame, der damaligen Mode entsprechend gekleidet, die etwas starr an dem Leser vorbeiblickt. Hier kann man auch hineininterpretieren, dass sie ein Ziel vor Augen hat und dieses unbedingt verfolgen will.
Unterhalb des Titels gibt es eine kleine Stadtszene, in denen auch der technische Fortschritt sichtbar ist. So gibt es sowohl Kutschen, als auch Automobile, Busse und Fahrräder. Insgesamt gefällt mir das gesamte Bild richtig gut. Es wirkt fröhlich, fällt durch die Farben ins Auge und ergibt ein rundes Gesamtbild.

Wie schon in den anderen Teilen gibt es auch hier wieder auf der Umschlaginnenseite eine kleine Karte von Berlin aus dem Jahre 1919. Dort wurden wichtige Orte, wie Wohnhäuser, die Charité oder bauliche Besonderheiten hervorgehoben und man kann die Wege der Protagonisten nachverfolgen. Mir hat das weitergeholfen, ich kenne mich in Berlin nicht sonderlich aus und ich fand es hilfreich, mir die Entfernungen anschauen zu können.

Weiterhin gibt es vor dem Beginn der Handlung eine kleine, feine Auflistung der Protagonisten. Nur die allerwichtigsten wurden aufgelistet, fast alle sind alte Bekannte aus den anderen Büchern. Es treten zwar einige mehr in der Handlung auf, aber insgesamt finde ich die Anzahl doch überschaubar und nicht zu umfassend. Mir gefällt es, dass ein jeder dort erwähnte Charakter auch ein Geburtsjahr bekommen hat. Das ist nur ein kleines Detail, für manche vielleicht nicht wichtig, aber so wurde ein jeder für mich gleich lebendig.

Nachdem der zweite Teil mit einem krassen Cliffhanger geendet hat, habe ich mir schon einige Gedanken zu dem Weitergang der Geschichte gemacht. Ein ganzes Stück weit habe ich auch den finalen Teil der Trilogie gewartet, um endlich von der Spannung erlöst zu werden. Dementsprechend war ich unglaublich glücklich, dass mir das Buch freundlicherweise vom Verlag zugeschickt wurde und ich schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin lesen konnte, wie die Geschichte von Ricarda Thomasius weitergeht.

Ich glaube, so zwei-drei Seiten wurden aus dem zweiten Teil noch einmal aufgegriffen, in denen das Ende mit dem Cliffhanger nochmal geschildert wird. So wird man nicht zu abrupt in die Handlung hineingeworfen, sondern kann sich nochmal vor Augen rufen, was alles passiert ist und für den Moment wichtig ist.
Es gibt einen nahtlosen Übergang von dieser Szene zu den neuen Ereignissen, man kommt nicht ins Stocken, sondern kann bequem weiterlesen. Was ich auch direkt gemacht habe. Auch hier ist mir sofort wieder positiv aufgefallen, dass es am Anfang der neuen Kapitel immer eine Monats- und Jahresangabe gibt, die bei den zeitlichen Sprüngen eine große Hilfe sind. Diese finden ab und an statt, die Handlung beginnt 1914 und endet 1920. In den Jahren finden nicht nur auf der privaten Ebene der Familie Thomasius einige Ereignisse statt, sondern auch die Situation in der Welt ändert sich. Der Erste Weltkrieg beginnt und endet, am Ende gibt es kein Kaiserreich mehr. Daher war es wichtig und gut, dass stets eine Zeitangabe vorhanden war.
Außerdem hat es mir gut gefallen, dass die Abschnitte nicht zu lang gehalten wurden, höchstens vier-fünf Seiten. Dadurch kann man schnell mal nebenbei ein paar Seiten lesen und ich habe auch immer das Gefühl, dadurch schneller in der Handlung voranzukommen.
Mir hat es gut gefallen, dass die Kapitel nicht nur einen Handlungsstrang verfolgt haben, sondern die Beschreibungen zwischen mehreren gewechselt haben. So gab es eine bunte Mischung von Ricardas, Antonias und Hennis Erlebnissen, die vollkommen unterschiedlich waren und an verschiedenen Orten gespielt haben.

Lange wird die Spannung aufgebaut und auf einem guten Niveau gehalten. Dabei gibt es immer wieder ruhigere Abschnitte, in denen das tägliche Leben der Protagonisten dargestellt wird. Leider war für mich ab ungefähr der Hälfte der Handlung etwas die Luft raus. Ich habe immer noch mit Freude und Interesse gelesen, habe mich aber oft gefragt, was noch alles passieren wird und darauf gehofft, dass nicht noch unnötige Dramen eingebunden werden. Was leider am Ende etwas passiert ist. Die Geschichte ist zwar vollkommen glaubwürdig, mir aber zu viel. Mit den letzten ungefähr 30 Seiten war ich nicht ganz glücklich, deas letzte Kapitel fand ich wieder gut und bin mit dem Ende zufrieden.

Zu dem schnellen Lesen hat aber auch die äußerst angenehme und gute Schreibweise beigetragen. Sie erinnerte mich sofort an die anderen beiden Bände, ich erinnere mich, dass ich sie auch in meinen Rezensionen positiv herausgehoben habe. Ärztliche Sachverhalte wurden auch für Laien verständlich erklärt und sind nicht mehr so viel vorgekommen, wie in den anderen beiden Büchern. Hier hatte ich mehr das Gefühl, dass sich die Autoren auf die politische und private Situation der Protagonisten fokusiert haben.

Auch hier finden viele Handlungen an schon bekannten Orten statt. Haupthandlungsort ist auch hier wieder Berlin, dazu kommt Freystetten und Amerika mit New York und Los Angeles. Besonders idyllisch wurde das Gut Freystetten dargestellt, es wirkt gemütlich und wurde von den Kriegsgeschehen nicht so stark getroffen. Auf dem Gut scheint ein wenig die Zeit stehen geblieben zu sein und bildet somit einen ruhigen Ausgleich zum hektischen Berlin, wo an jeder Ecke Armut herrscht und das Leben allgemein nicht so friedlich ist.
Etwas geschwächelt hat die Beschreibung von Amerika. Ich konnte mir die Orte zwar grob vorstellen, es wirkte aber nicht einladend, sondern trüb und zu gut um wahr zu sein. Gleichzeitig fand ich aber, dass das Leben dort interessant dargestellt wurde. Viele Charaktere sind scheinbar ohne Sorgen durchs Leben gegangen. Außerdem wurde das schöne Leben mit Partys, Glamour und schönen Menschen gut dargestellt. Ein kompletter Gegensatz zu dem Leben in Deutschland, wo Krieg herrscht, die Nahrung knapp ist und alle um ihre Lieben bangen.

Wie immer widmet sich der letzte Punkt meiner Rezension den Protagonisten. Wie schon erwähnt, treten wieder viele altbekannte Gesichter auf und nur wenige Personen kommen hinzu. Viele von ihnen fand ich positiv und lebendig dargestellt. Sie waren recht sympathisch und freundliche Wesen.
Diesmal hatte ich leider ein paar Probleme mit Ricarda. Sie hatte immer noch einige Züge an sich, die sie schon in den vorherigen Büchern auszeichnen. Doch sie, und auch ihr Mann Siegfried, altern schnell und oft habe ich ein Bild vor ihnen, dass sie um die zwanzig Jahre älter macht und als Greise darstellt. Klar, die Beiden haben viel erlebt und auch der Krieg hinterlässt bei einem Menschen Spuren. Bei ihnen ist es mir stark aufgefallen. Dazu fand ich Ricarda hier nicht ganz so sympathisch. Die neuen Sympathieträger sind eher die Töchter Ricardas, welche auch stark in den Vordergrund gerückt sind. Sie nehmen nicht mehr nur eine Nebenrolle ein, sondern sind stark präsent. Ich fand es gut, dass die Handlung mehr auf andere Charaktere übertragen wurde. So gibt es nicht nur abwechslungsreiche Schilderungen, sondern ich fand es vor allem bei Antonia interessant, wie sie mit der politischen Situation umgeht und oft habe ich in ihr ein Abbild der jungen Ricarda gesehen. Auch Antonia kämpft für ihre Wünsche und hat großes im Leben vor.

Fazit:
Es gibt wirklich nur kleine Dinge, die mir an dem Buch nicht so gefallen haben und für die ich gesamt einen halben Stern abziehe. Dazu zählt die nicht perfekte Darstellung von Ricarda, aber auch die nicht dauerhaft anhaltende Spannung, die mittendrin etwas nachließ.
Ein Highlight war auch hier wieder die Schreibweise, die offen, leicht und atmosphärisch war. Die Kriegserlebnisse und Folgen wurden anschaulich an den Einwohnern der Stadt gezeigt und ließ ein schonungsloses Bild entstehen. Es gibt gelungene Settings, die sich alle voneinander unterscheiden und Gegenpole bilden.
Auf jeden Fall bildet der dritte Teil dieser Reihe ein würdiges Ende, es bleiben keine offenen Fragen zurück und ich konnte das Buch mit einem Lächeln schließen. So gehört sich das:)

Veröffentlicht am 08.08.2019

Königsberg - Bewegte Jahre

Königsberg. Bewegte Jahre
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Handlung:
Ostpreußen, Anfang des 20. Jahrhunderts
Die Zwistigkeiten zwischen den Familien von Reichenbach und von Schletter halten noch immer an. Mittlerweile hat sich die Feindseligkeit von Carl und Johannes ...

Handlung:
Ostpreußen, Anfang des 20. Jahrhunderts
Die Zwistigkeiten zwischen den Familien von Reichenbach und von Schletter halten noch immer an. Mittlerweile hat sich die Feindseligkeit von Carl und Johannes vor allem auf die beiden Söhne, Constantin und Maximilian, übertragen. Bei jeder Begegnung der Cousins müssen sie sich zusammenreißen und sie versuchen alles mögliche, um einander aus dem Weg zu gehen.
Nicht nur um die Söhne müssen sich die Väter sorgen, sondern auch die Töchter haben keinen leichten Weg vor sich. Victoria, Carls einzige Tochter, verliebt sich unglücklich und genau dieser Mann bringt ihr Unheil und stürzt sie in eine Krise.
Währenddessen hofft Johannes Tochter Helene, sich als Pferdezüchterin einen Namen zu machen, dem Gut so finanziell zu helfen und es zu modernisieren. Doch ihr Großvater rebelliert gegen die Pläne der Enkelin und es kommt immer wieder zu Streitigkeiten.
Werden die Kinder der Häuser von Schletter und von Reichenbach alle ihr Glück finden? Und ist es möglich, dass die Feindseligkeiten eines Tages enden?

Meinung:
Wie schon bei dem ersten Teil der Reihe gibt es auch hier recht viele leichte Farben, die ein wunderschönes Bild abgeben. Die verschiedenen Faktoren ergeben ein stimmiges Bild, welches mir richtig gut gefällt. Die Dame im Vordergrund trägt die Mode der damaligen Zeit, wirkt würdevoll und vollendet. Sie weiß genau, wie sie sich in Szene setzen kann und auf den ersten Blick stellt sie für mich Victoria dar, die in der Kurzbeschreibung als „mondän“ beschrieben wird.
Im Hintergrund ist ein hübsches Haus erkennbar, es wirkt einladend und prachtvoll. Insgesamt gefallen mir die Ähnlichkeiten der Cover, es scheint eine Geschichte mit Stil zu versprechen, die man auch geliefert bekommt!

Nachdem ich vor nicht allzulanger Zeit den ersten Teil gelesen hatte, war ich natürlich richtig froh, dass dieser Band so schnell darauf gefolgt ist. So gab es für mich keine lange Wartezeit, die Handlung des Vorgängers ist mir noch präsent und dementsprechend hatte ich keine Probleme damit, in das Buch zu finden.
Meine Erwartungen waren schon recht hoch, ich kenne schon Bücher der Autorin und bisher hat mich noch keines enttäuscht. Also habe ich darauf gehofft, dass mir auch dieses Buch gut gefallen wird und ich habe voller Freude mit dem Lesen angefangen.

Der Roman wurde in zwei Teile geteilt, dazu gibt es noch einen Epilog, indem alle offenen Fragen beantwortet wurden. Innerhalb der Teile gibt es eine Untergliederung in Kapitel, wobei es am Anfang eines jeden Kapitels eine zeitliche Einordnung gibt. Das war wirklich wichtig. Es vergehen 16 Jahre auf 416 Seiten und natürlich gibt es Zeitsprünge, sonst wäre es gar nicht möglich, so viele Jahre auf so wenigen Seiten unterzubringen. Ich fand, dass die zeitlichen Sprünge immer gezielt eingesetzt wurden, nie zu viele Monate oder gar Jahre übergangen wurden. Es wurde in den folgenden Kapiteln immer kurz erwähnt, wenn in der Zwischenzeit etwas wichtiges passiert ist und ich hatte nie das Gefühl, etwas zu verpassen. Außerdem entstanden durch die sprunghafte Erzählung erst gar keine Längen, sondern es wurden sich wirklich nur auf Ereignisse beschränkt, die für die weitere Handlung wichtig sein könnten.
Besonders im zweiten Teil gibt es viele kurze Beschreibungen, in denen das Kriegsgeschehen knapp und präzise zusammengefasst wurde. Hier wurde man nicht seitenlang damit gequält, sondern es wurde kurz rekapituliert. Und auch wenn ich die Abschnitte informativ fand, haben sie mir nicht hundertprozent gefallen. Ich lese allgemein nicht gerne davon, wenn Abschnitte oder gar Kapitel hautnah an den Kriegserlebnissen dran sind. Hier kam es zwar nur vereinzelt vor, das waren für mich die Abschnitte, die ich nicht so gerne gelesen habe.

Genau wie im Vorgängerroman gibt es auch hier einen allwissenden Erzähler, der Einblicke in die verschiedenen Leben der Protagonisten gibt. Zwar gab es nur wenige Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Charaktere, trotzdem wurden sie schnell lebendig und vertraut.
Richtig gut gefallen hat mir die Schreibweise, die einfach und locker war, mir ein schnelles Lesen ermöglicht hat. Besonders ansprechend fand ich in diesem Teil die Beschreibung von Kleinigkeiten. Seien es Gebäude, Orte oder Situationen, oft entstand innerhalb von Sekunden ein Bild vor Augen. Bei den Protagonisten war dies nicht so ausgeprägt, obwohl ich sie sympathisch und menschlich empfand, konnte ich sie mir nicht recht vorstellen.

Im Roman gibt es zwei Haupthandlungsorte, die Landgute der Familien von Schletter und von Reichenbach. Beide sind schon aus dem ersten Teil bekannt, sie scheinen sich kaum verändert zu haben und weckten den Wunsch, sie mit eigenen Augen zu sehen. Obwohl die Anwesen sehr unterschiedlich beschrieben werden, scheinen sie magisch und einen Besuch wert zu sein.
Dazu gibt es noch einige Nebenhandlungsorte, u.a. Johannisburg und Kriegsschauplätze. Auch diese wurden mit wenigen Worten genau umrissen und verströmten Wärme, wenn etwas positives geschah, aber auch viel Kälte, u.a. bei den Beschreibungen der Kriegsereignisse.

Im Grunde gibt es eine recht überschaubare Anzahl an Charaktere. Mir kam es zugute, dass ich sie alle noch im Gedächtnis hatte und so gar nicht erst ins Überlegen kam, wer zu wem gehört. An solchen Stellen zeigte sich deutlich, dass es wichtig ist, Kenntnisse aus dem ersten Teil zu haben. Die Handlung wird nicht noch einmal zusammengefasst, viel mehr gab es ab und an Erwähnungen auf Vergangenes, die nicht näher erklärt wurden.
Diesmal stehen die vier erwachsenen Kinder von Carl und Johannes im Vordergrund, die ältere Generation spielte eher eine Nebenrolle. Sie tauchten regelmäßig auf, haben sich charakterlich nur wenig verändert und es war schön, viele wiederzusehen.
Während die Kinder am Ende des ersten Teils noch nicht so entschlossen und stark wirkten, gab es zu diesem Teil eine deutliche Änderung. Sie sind plötzlich erwachsen geworden, gehen verschiedenen Vergnügen nach und sind in einem Alter, wo sie über eine Hochzeit nachdenken. Dabei haben alle ihren eigenen Kopf, lassen sich nicht so schnell etwas vorschreiben und rebellieren auch mal gegen die Eltern und Großeltern.
Besonders Helene fand ich interessant. An sich war sie eher ein stiller Charakter, der etwas blass wirkte. Aber in einigen Momenten ging durch ihren Körper und ihr Auftreten ein Ruck und sie war plötzlich selbstbewusst. Helene war für mich die Einzige der vier jungen Erwachsenen, die einen genauen Plan für ihre Zukunft hatte und an diesem festgehalten hat.
Richtig gut gefallen hat mir das Verhältnis der Geschwister zueinander. Besonders bei Victoria und Constantin kam dies stark heraus. Sie wirkten wie eine Einheit, haben sich gut verstanden und einander bei Problemen geholfen.

Fazit:
Mal wieder hat die Autorin einen richtig schönen Roman geschaffen, der mich bis auf ein kleines Detail überzeugt hat. Ich werde einen halben Punkt in meiner Bewertung abziehen, weil ich die Kapitel mitten im Kriegsgeschehen nicht so toll fand und auf diese gerne verzichtet hätte.
Ansonsten war die Schreibweise gewohnt wundervoll, die Protagonisten haben mir gefallen, die Handlung blieb stets spannend, ohne, dass unnötiges Drama eingebunden wurde. Dazu noch gezielt eingesetzte historische Fakten und das Lesevergnügen ist komplett!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Aufbruch in ein neues Leben - Die Hebammen-Saga

Aufbruch in ein neues Leben
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Handlung:
Berlin 1917
Edith, Margot und Luise kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen und Orten. Eines haben sie gemeinsam: den Wunsch, Hebamme zu werden. Erstmals treffen sich die drei Frauen in der ...

Handlung:
Berlin 1917
Edith, Margot und Luise kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen und Orten. Eines haben sie gemeinsam: den Wunsch, Hebamme zu werden. Erstmals treffen sich die drei Frauen in der neueröffneten Frauenklinik in Neukölln, wo sie ihre Ausbildung absolvieren werden. Mit der Ausbildung erfüllen sie sich einen großen Wunsch und hoffen, dass die Babys in eine friedliche Zukunft blicken können. Doch noch immer herrschen Krieg und Elend, auch die Armut greift immer weiter um sich.

Meinung:
Das Cover wird von hellen, leichten Farben dominiert, wirkt nicht zu überladen oder zu bunt. Es wurde zurückhaltend gestaltet, fällt aber trotzdem ins Auge. Am unteren Rand befindet sich ein traumhaft schönes Haus, anfangs stellte ich mir vor, dass hier die Hebammenschule dargestellt wird. Nach dem Lesen habe ich meine Meinung etwas geändert und assoziere das Gebäude mit einer anderen Person und ihrer Familie.
Drei Damen werden am oberen, rechten Rand abgebildet, hierbei könnte es sich um die drei angehenden Hebammen Edith, Margot und Luise handeln. Ich finde es sieht interessant aus, dass ausgewählte Stellen der Kleidungsstücke mit Farben ausgefüllt wurden. So kommt Schwung in das schwarz-weiß Bild und die Farben passen gut in das Gesamtbild.

Durchweg gut gefallen hat mir die Schreibweise. Sie war einfach gehalten, stellte die Charaktere in einem interessanten Licht dar und lud dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Ich bin mit dem Lesen schnell vorangekommen, gefühlt bin ich teilweise durch die Seiten geflogen, was auch an der spannenden Handlung lag.

Fast jedes Kapitel wurde mit ungefähr zehn Seiten recht kurz gehalten. Dadurch werde ich oft dazu verleitet, das Buch mal kurz in die Hand zu nehmen und ein Kapitel zu lesen, wenn ich nicht so viel Zeit habe. Natürlich habe ich die Geschichte dadurch noch schneller ausgelesen.

Am Anfang vieler Kapitel gibt es eine kurze Notiz zu dem Monat und der Jahreszahl, wodurch man nicht das zeitliche Gefühl verliert. Immerhin werden im Verlauf der 400 Seiten anderthalb Jahre erzählt und ab und an werden ein paar Monate ausgelassen.

Auf den ersten Seiten lernt man erstmal die drei Hauptcharaktere Edith, Margot und Luise kennen. Es wurde viel Wert darauf gelegt, sie vorzustellen und zu beschrieben, um sie dem Leser näherzubringen und lebendig werden zu lassen. Ich fand es interessant, wie unterschiedlich sich alle drei waren. Nicht nur von ihrer Herkunft, sondern auch dem damit verbundenen Denken und weshalb sie sich dazu entschieden haben, Hebammen werden zu wollen.
Schnell wurden mir alle drei sympathisch, sie sind liebenswerte Geschöpfe, die in der Tätigkeit als angehende Hebamme Erfüllung finden. Sie werden mit der Zeit immer selbstsicherer und selbstbewusster, kämpfen für ihre Hoffnungen und es macht einfach Spaß, sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Es war schön zu lesen, wie liebevoll die drei Mädchen mit den Schwangeren umgegangen sind. Jegliche Vorurteile wurden verbannt und sie waren für eine jede da. Besonders toll fand ich das Detail, dass ab und sogar kleine Freundschaften entstanden sind.
Vor allem Margots Familienmitglieder haben einige Auftritte in dem Buch und ab und an mit Krankheiten zu kämpfen, bei denen sie Margot um Rat fragen. Ich fand es schade, dass diese zum Ende hin kaum noch auftauchten und man nur noch wenig über sie erfahren hat. Sie waren zwar nur Nebencharaktere, waren mir aber meist sympathisch und ich fand es bewundernswert, mit wie wenig sie überlebt haben und welcher Kampfgeist in ihnen steckt.

Anhand der Beschreibung hatte ich erwartet, dass man nicht nur etwas über die drei Damen Margot, Edith und Luise erfährt, sondern sie auch auf ihrem Ausbildungsweg begleitet und mehr über die damalige Ausbildung zur Hebamme erfährt. Es werden einige Geburten dargestellt, die nicht alle reibungslos ablaufen und ab und an gibt es Informationen über die Dienste, doch ich hatte mit mehr Informationen gerechnet. Über Arbeitsabläufe, Seminare oder Vorlesungen, den Inhalt von Hebammentaschen...

Es werden verschiedene Schicksale dargestellt. Auf der einen Seite stehen die Armen, mit viel zu wenig Geld, das meist gerades für die Miete reicht. Auf der anderen Seite gibt es die Reichen, die trotz des Krieges noch recht pompös leben und sich keine Sorgen um Nahrungsmittel machen müssen. Diese Unterschiede werden krass und eingängig geschildert, oftmals treffen Welten aufeinander. Und genau an solchen Stellen war erkennbar, wie viel Recherche in dem Buch steckt.

Fazit:
Von der ersten Seite an war die Handlung spannend und detailreich geschildert, was bis zum Ende angehalten hat. Viele Szenen kamen überraschend und mit einigen Geschehnissen hatte ich nicht gerechnet, was für mich den Reiz des Buches ausgemacht hat. Immer wieder wurde man überrascht, nicht nur im positiven Sinne. Dadurch fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen und die Geschichte mal einen Tag ruhen zu lassen.
Ich ziehe einen halben Punkt ab, zum einen war ich etwas traurig, dass Margots Familie irgendwann eine immer kleinere Rolle einnahm, zum anderen hatte ich erwartet, mehr über die Hebammenausbildung zu erfahren.
Frau Winterberg hat einen spannenden Start einer Saga geschrieben, der großes Interesse auf die Fortsetzungen hinterlassen hat. Ich bin sehr gespannt, wie sich Margot, Edith und Luise entwickeln werden und wie ihre Geschichten weitergehen.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Café Engel -Schicksalhafte Jahre

Café Engel
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Handlung:
Wiesbaden, 1951:
Einige Jahre nach dem Kriegsende normalisiert sich schrittweise wieder das Leben in Deutschland. Auch für das Café Engel geht es langsam wieder aufwärts, auch wenn dem Kaffeehaus ...

Handlung:
Wiesbaden, 1951:
Einige Jahre nach dem Kriegsende normalisiert sich schrittweise wieder das Leben in Deutschland. Auch für das Café Engel geht es langsam wieder aufwärts, auch wenn dem Kaffeehaus erstmal aufregende Zeiten bevorstehen. Hilde Koch, die einzige Tochter und Erbin des Cafés, will das Geschäft modernisieren. Sie spürt deutlich den Druck des Nachbarn, welcher mit moderner Technik aufwartet und will ihr möglichstes tun, um dem Café Engel zu neuen Ruhm und Gästen zu verhelfen. Doch werden die Eltern und Besitzer des Traditionscafés den Veränderungen zustimmen?
Auch für die beiden Brüder stehen aufregende Zeiten bevor. Beide kämpfen noch mit den Nachwirkungen des Krieges, einer mehr als der andere...
Und auch in der Liebe sammeln beide Brüder einige Erfahrungen. Beide haben Damen gefunden, an denen ihr Herz hängt. Wird die Familie Koch die Frauen mit offenen Armen empfangen?

Meinung:
Das Cover erinnert sofort an den ersten Teil, mir gefällt die Ähnlichkeit, die darauf hindeutet, dass es sich um eine Reihe handelt. Gleichzeitig hat das Cover auch etwas sehr eigenes und besonderes, was mir gut gefällt. Wie auch schon beim ersten Teil wirkt es auch hier so, als würde man eine alte, vergilbte Postkarte betrachten. Die Farben sind ausgewaschen, nur die Dame hat deutliche Konturen, alles andere wirkt leicht verblasst. Besonders interessant finde ich den Kleidungsstil der Dame. Natürlich wird hier die Mode der damaligen Zeit gezeigt, es wirkt aber auch etwas willkürlich. Mir gefällt das Nostalgische Aussehen des Covers richtig gut, es passt einfach zu der Handlung und der ganzen Geschchte.

Vor einigen Monaten habe ich den ersten Teil des Café Engels gelesen und die Geschichte hatte mich damals sofort eingenommen. Bis auf Kleinigkeiten war ich sehr angetan von dem Buch und ich habe auf die Fortsetzung hingefiebert. Vor dem Lesen hatte ich mir schon einige Gedanken gemacht und mir wieder ins Gedächtnis gerufen, was bisher passiert ist. Außerdem ist es noch nicht so lange her und vieles ist mir noch im Hinterkopf geblieben und nach wenigen Seiten wieder eingefallen.

Nach wenigen Seiten war ich wieder in der Geschichte drin, habe mich an die Figuren erinnert und an einige Zusammenhänge. Auch diesmal fand ich die Schreibweise wieder sehr angenehm und gut zu lesen. Es wurde diesmal einige humoristische Stellen eingefügt, wo ich immer mal schmunzeln musste und die die Handlung aufgelockert haben. So war die Schreibweise locker und einfach gehalten, ab und an kamen Situationen vor, in denen mal kein Blatt vor den Mund genommen wurde, woher die Charaktere auch u.a. ihre Lebendigkeit erhalten.
Am besten haben mir die Stellen gefallen, in denen ein Großteil der Familie Koch anwesend war und miteinander agiert hat. Dann enstanden wunderbare Situationen, außerdem war eine Familiendynamik zu spüren, die Spaß gemacht hat. Oftmals erschien es mir dann auch so, nicht nur als Leser anwesend zu sein, sondern mit im Raum zu stehen und alles hautnah mitzuerleben.

Auf den 559 Seiten kommen unterschiedliche Personen zu Wort. Die Kapiel werden von unterschiedlichen Charakteren erzählt, seien es die drei Koch-Kinder, Hildes Ehemann oder andere. Eine Person taucht unerwartet in der Handlung auf und längere Zeit lässt sie sich nicht genau zuordnen. Ich hatte zwar einen Verdacht, der sich auch bestätigt hat, doch nicht von Anfang an war klar, welche Rolle die Person einnehmen wird. Bei ihr gebe ich auch den Hinweis, genau auf die Jahreszahl zu achten, die stets am Kapitelanfang angegeben wird. Ich hatte dies anfangs wenig beachtet und musste dann ein paar Seiten zurückblättern, um nicht verwirrt zu sein. Mir hat es richtig gut gefallen, dass man verschiedene Sichtweisen auf die Ereignisse bekommt und anhand dieser Erzählweise tiefere Einblicke in die Charaktere bekommt.

Es tritt wieder eine Vielzahl an Protagonisten auf, manche waren neue Gesichter, einige alte Bekannte aus dem ersten Teil.Im Mittelpunkt steht natürlich wieder die Familie Koch mit den Eltern Heinz und Else, sowie den drei Kindern August, Wilhelm und Hilde. Die Familie wurde durch eine Heirat und Kinder von Hilde erweitert und taucht zusammen stets als bunter, unterhaltsamer Haufen auf. Ihre Charaktere haben mir am besten gefallen, sie wirkten durchdacht und ausgefeilt. Auch wenn mir viele Handlungen und Aussagen nicht so gefallen haben, waren sie meine Lieblinge im Buch. Hilde fand ich fast am schwierigsten, sie hat manchmal wenig auf die Bedürfnisse und Wünsche anderer geachtet und wirkte zu bestimmend. Schon im ersten Teil hatte sie etwas mechanisches und teilweise gefühlsloses, was sich auch hier fortgesetzt hat. Dann kamen aber auch wieder Textstellen, in denen sie ihre Herzlichkeit gezeigt hat und sie mir richtig gut gefallen hat. Auch wenn mir ihre Art manchmal nicht so gefallen hat, war sie ein besonderer Charakter, den man einfach mögen muss.

Ich war überrascht, was diesmal für Handlungorte gewählt wurden und in welche Länder es den Leser verschlägt. Ein Großteil der Handlung findet in Wiesbaden, besonders im Café Engel statt. Fast alle Szenen mit der Familie Koch finden im Café Engel statt. Dort wirken sie am Lebendigsten und in ihrem Element, man merkt deutlich, wie viel ihnen das Café bedeutet. Ich fand es auch interessant zu sehen, wie sie das Café verbessern wollen und mit welchen Vorschlägen Hilde um die Ecke kommt.
Auch hier gibt es wieder einen Ausflug nach Frankreich und die beschriebenen Landschaften waren ein Träumchen. Sie haben so viel Charme versprüht und haben zum Träumen eingeladen. Dazu kommt diesmal noch ein drittes Land, über das ich nichts verraten möchte, um Interessierten nicht zu viel preiszugeben. Auf jeden Fall wurde auch das Land stimmungsvoll beschrieben und es entstanden einige Bilder vor Augen. Hier wirkte vieles hoffnungsvoll und ärmlich, was ein großer Unterschied zu Frankreich, aber auch zu Deutschland ist.

Fazit:
Auch dieser Teil hat mich nicht enttäuscht, lediglich an Hildes Charakter könnte noch etwas gefeilt werden, dass sie lebendiger und menschlicher wirkt und nicht immer sofort ihre leidenschaftliche Seite zeigt. Ansonsten habe ich absolut nichts zu meckern, mir hat die Handlung gefallen, wie durchweg spannend und interessant beschrieben wurde und auch die Schreibweise hat zu meinem Interesse an den Geschehnissen beigetragen.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen

Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen
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Handlung:
In Cornwall hat der Sommer begonnen und auch in dem Hotel Wild at Heart geht die anstrengende Sommerzeit los. Die Zimmer sind ständig ausgebucht, es gibt personelle Ausfälle und Probleme. Dazu ...

Handlung:
In Cornwall hat der Sommer begonnen und auch in dem Hotel Wild at Heart geht die anstrengende Sommerzeit los. Die Zimmer sind ständig ausgebucht, es gibt personelle Ausfälle und Probleme. Dazu müssen sich Gretchen, ihre Tochter Nettie und ihr Schwiegervater Theo mit schwierigen Gästen herumschlagen, die fast alle eins gemeinsam haben. Sie sind auf der Suche nach der Liebe oder wollen diese einfach zelebrieren. Und was dient dazu besser, als ein Hotel mit dem passenden Namen, sowie ein herzförmiger Felsen in der Nähe?
Während die Familie Wilde also alles tut, um ihren Gästen einen romantischen, einzigartigen und angenehmen Urlaub zu bieten, bleibt bei ihnen selbst die Liebe etwas liegen... Besonders Gretchen verschließt sich etwas vor einer neuen Liebe, eine Tatsache, die ihre jugendliche Tochter ändern will. Doch kann Nettie´s Idee wirklich gut gehen?

Meinung:
Das Cover ist nett, liebevoll gestaltet und sehr sommerlich. Das besondere Highlight ist die Schriftfarbe des Titels, welche von einigen Winkeln aus betrachtet, richtig schön glänzt. Eine hübsche Gestaltung, die mich auf den ersten Blick aber nicht in Beschlag genommen hat.
Richtig toll finde ich die Gestaltung des Innenumschlags. Es sind einige kleine Details vorhanden, die mit viel Liebe gestaltet wurden und den Leser auf das Buch vorbereiten. Seien es Informationen zum Hotel, ein schön gestaltetes Personenverzeichnis oder Belegungspläne von Zimmern. Diese kleinen Zusätze habe ich geliebt und war richtig begeistert, dass es so gestaltet wurde!

In letzter Zeit nehme ich eigentlich öfter Abstand von arg schnulzigen Liebesromanen. Bei vielen Büchern klingt der Klappentext schon sehr romantisch und auch vorhersehbar. Doch als nun die warmen Tage losgingen, hat es mich richtig gereizt, einen Liebesroman an einer Küste zu lesen. Passend zu meinem Verlangen habe ich auf Instagram diesen Roman entdeckt und er hatte etwas, was mich sofort interessiert hat. Es ist klar, dass hier eine Liebesgeschichte erzählt wird, aber alles klang so idyllisch und niedlich. Glücklicherweise hat mir das Bloggerportal das Buch zur Verfügung gestellt und ich konnte mich davon überzeugen, ob mein erster, sehr positiver Eindruck stimmt...

Als Handlungsort dient ein süßes kleines Örtchen auf einer Insel in Cornwall, welches zum Träumen einlädt. Dabei finden viele Szenen in Gretchen´s Hotel, dem Wild at Heart, statt. Während es mir unglaublich leicht fiel, mir das Hotel mit der Umgebung, aber auch den Räumen vorzustellen, hatte ich einige Probleme mir die Insel selbst vorzustellen. Es gibt zwar Beschreibungen und Informationen dazu, aber in meinem Kopf nahm sie einfach keine Form an. Es wäre schön gewesen, wenn es eine Karte gegeben hätte, um auch hier die Gänge von Protagonisten nachzuvollziehen.
Das Hotel, sowie die direkte Umgebung dessen, war traumhaft. Ich bin mit Gretchen, Nettie und Theo durch das Hotel gewandert oder habe mir die Gäste auf der Terrasse vorgestellt. Ich habe diese Umgebung richtig gemocht und sie hat einfach zum Träumen eingeladen.

Durchweg wird eine angenehme und einfache Sprache gegeben, die viele Situationen und Orte stimmungsvoll beschrieben hat. Natürlich wurde dadurch ein flüssiges Lesen gewährleistet, aber es hat auch perfekt zu dem Inhalt und seiner Leichtigtkeit gepasst. Innerhalb weniger Tage war das Buch ausgelesen und ich hätte tatsächlich gerne noch einige Seiten mehr gelesen...
Ich war überrascht, dass wenige Kapitel in der Vergangenheit spielen. Diese haben dazu beigetragen, einige Details und Gedanken der Charaktere besser zu verstehen. Sie haben die Handlung rund gemacht und gaben einen Einblick in die Vergangenheit und auf eine ganz bestimmte Person.

Nicht alle Protagonisten fand ich klasse. Besonders mit einigen Gästen des Hotels war ich nicht richtig glücklich, sie waren gewollt unsympathisch dargestellt, womit ich gut leben kann. Aber trotzdem haben sie genervt und wirkten nicht richtig lebendig, agierten eher wie Maschienen, die nie zufrieden sind. Dazu haben sie kein Gespür für die Gefühle anderer Menschen und haben mich einfach nur genervt. Schade, denn gerade die drei Hauptprotagonisten Gretchen, Nettie und Theo fand ich richtig sympathisch und toll. Sie waren äußerst lebendig, angenehm, sympathisch und einfach menschlich. Protagonisten, die ich gerne kennenlernen würde und die einfach nur herzlich sind. Mit den dreien wurde ich sofort warm, sie haben mir direkt gefallen und bringen mich ins Schwärmen. Ich glaube, gerade weil ich die Drei so mag, möchte ich auch unbedingt die Fortsetzung lesen, schon um sie wiederzusehen und zu erfahren, wie es ihnen in der Zeit so ergangen ist. Und natürlich, was alles noch in ihrem Leben passieren wird.

Fazit:
Ich hatte auf eine sommerlich leichte Geschichte gehofft und genau die habe ich auch bekommen. Eine Geschichte mit viel Witz und Charme, einiger Romantik und absurden Szenen. Eigentlich bin ich kein Fan von übertriebenen Situationen, hier hat es aber irgendwie gepasst. Mir wurde das Lesen nicht verleidet, an vielen Stellen musste ich sogar schmunzeln. Die Geschichte war wunderbar atmosphärisch, mit viel Liebe geschrieben und einfach mitreißend. Als ich im Nachwort gelesen habe, dass es eine Fortsetzung geben wird und diese dann auch noch im Winter spielen wird, war ich richtig glücklich. Ich freue mich darauf!