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Veröffentlicht am 04.11.2018

... und über uns der Himmel von Peru

... und über uns der Himmel von Peru
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Als jahrgangsbeste Medizinstudentin erhält Emilia die Möglichkeit ihren Professor nach Peru zu begleiten. Das Schicksal scheint ihr diese Reise vorherbestimmt zu haben, da sie ein Medaillon, das sich lange ...

Als jahrgangsbeste Medizinstudentin erhält Emilia die Möglichkeit ihren Professor nach Peru zu begleiten. Das Schicksal scheint ihr diese Reise vorherbestimmt zu haben, da sie ein Medaillon, das sich lange Zeit im Familienbesitz befunden hat, zurück zur Ruinenstadt Machu Picchu bringen soll. Daher freut sie sich sehr zur Unterstützung eines Krankenhauses in Curahuasi nach Peru reisen zu können. Schnell verliebt sie sich unsterblich in den Theologiestudenten David. Sie weiß jedoch nicht wie sie mit dieser verbotenen Liebe umgehen soll, da David Priester werden möchte. Doch auch David kämpft mit sich und seiner Entscheidung in Keuschheit zu leben, da er starke Gefühle für Emilia hegt. Sein Bruder Marc, ein erfahrener Chirurg, versucht Emilia von David fern zu halten, um ihn nicht in Versuchung zu führen und verliebt sich selbst in Emilia. Ein tragischer Unfall zwingt Emilia zu einer folgenschweren Entscheidung.
Bereits das Cover hat mich in seinen Bann gezogen und mich gespannt darauf warten lassen welches Abenteuer Emilia in Machu Picchu erwarten wird. Wahrlich eine traumhaft schöner, sagenumwobener Ort.
Der Schreibstil von Jani Friese hat mich mitgerissen, so dass ich das Buch innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe und die Geschichte mich selbst ein Abenteuer in Peru erleben ließ. Lebendige Beschreibungen haben mich begeistert und mir interessante Einblicke von Land und Leuten geboten. Besonders Emilias vorbestimmtes Abenteuer als Auserwählte, ihr Besuch beim Curandero, ihre beschwerliche Wanderung nach Machu Picchu und ihre Verbundenheit zum Sonnengott Inti haben mich gefesselt. So dass ich mir gewünscht hätte noch tiefer in die Welt der Inka einzutauchen.
Doch auch bei den Beschreibungen von den smaragdgrünen Augen von David und Marc habe ich mich in ihren liebevollen Blicken gefangen gefühlt. Man kann mit Emilia mitfühlen, ihre Gefühlschaos verstehen und ist sich unsicher welche Entscheidung man für sich selbst getroffen hätte. Die Entwicklung der leidenschaftlichen Liebesgeschichte gefällt mir sehr gut. Viele unerwartete Wendungen sorgen für reichlich Spannung und knisternde Gefühle. Besonders das Ende hat mich überzeugt, da einige Jahre verstreichen bis eine endgültige Entscheidung fällt und sich im Laufe der Zeit die Gefühle wandeln und setzen können. So erwartet sie wohl eine glückliche Zukunft, auch wenn mir die ganze Situation etwas komisch vorkommen würde.
Eine fesselnde Liebesgeschichte, gepaart mit reichlich Abenteuer.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Spannungsgeladener Kreuzfahrtthriller - Fesselnd, gesellschaftskritisch und voller Überraschungen

Passagier 23
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Polizeipsychologe Martin Schwartz hat sich geschworen niemals wieder das Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ zu betreten, da dort seine Frau und sein Sohn ums Leben gekommen sind. Eines Tages erhält ...

Polizeipsychologe Martin Schwartz hat sich geschworen niemals wieder das Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ zu betreten, da dort seine Frau und sein Sohn ums Leben gekommen sind. Eines Tages erhält er jedoch einen Anruf von einer älteren Dame, dass ein für Tod geglaubtes Mädchen, ein Passagier 23, wieder aufgetaucht sei und das Kuscheltier seines Sohnes bei sich hatte. Das Mädchen wirkt traumatisiert, dennoch versucht Martin Schwartz mit ihr Kontakt aufzunehmen und eine Vertrauensbasis zu schaffen. Er erhofft sich Informationen von ihr zu bekommen, da bereits in mehreren Fällen Mutter und Kind, so wie seine Frau und sein Sohn, verunglückt sind. Was weiß das Mädchen über seine verschwundene Mutter? Hat sie Informationen darüber was Martins Familie zugestoßen sein könnte? Doch eine Kommunikation mit dem Mädchen ist für Martin Schwartz schwierig, da ihre Worte keinen Sinn zu ergeben scheinen.
Das Cover des Taschenbuches ist sehr ansprechend, da der Blick durch ein Bullauge auf das offene Meer den Leser gedanklich sofort auf ein Schiff katapultiert. Der Gedanke an die beschriebenen Selbstmorde und der Sprung ins Wasser werden so viel realer, so dass ich eine emotionale Bindung und tiefe Traurigkeit verspüre, sobald ich das Cover sehe.
Wer Sebastian Fitzek kennt weiß, dass den Leser sein leichter, aber Spannung erzeugender Schreibstil schnell in den Bann zieht. Einmal angefangen fällt es schwer eines seiner Bücher aus der Hand zu legen. Ebenso erging es mir bei Passagier 23, bereits der Prolog verspricht Spannung und suggeriert Brutalität welche die ganze Geschichte begleitet und erst im Epilog eine unvorhersehbare Überraschung offenbart. Diese Art des Handlung Stranges schätze ich, da die Geheimnisse und Taten in jeder Handlung verwurzelt sind und die Charaktere so nur schwer einzuschätzen sind. Zudem greift Sebastian Fitzek ein gesellschaftskritisches Tabuthema auf welches den Leser zum Nachdenken anregt. Auf den letzten Seiten überschlagen sich die Ereignisse jedoch zunehmend. Das bin ich zwar von Fitzek gewohnt, doch in diesem Fall hätte ich mir doch eine detailliertere Aufklärung und etwas mehr Entschleunigung gewünscht.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Abenteuer mit Fanny Funke im Wolkenschloss

Wolkenschloss
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Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, arbeitet in einem altehrwürdiges Grandhotel hoch oben in den Schweizer Bergen als Jahrespraktikantin. Da der berühmte Silvesterball bevorsteht, hat sie mit ...

Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, arbeitet in einem altehrwürdiges Grandhotel hoch oben in den Schweizer Bergen als Jahrespraktikantin. Da der berühmte Silvesterball bevorsteht, hat sie mit der Kinderbetreuung der Gäste reichlich zu tun. Doch während sie versucht den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten, lüftet sie hotelinterne Geheimnisse, verliert ihr Herz gleich an zwei charmante Traummänner und wird in einen spannenden Kriminalfall verwickelt.
Bereits das Cover dieses schönen Jugendbuches hat mich in seinen Bann gezogen. Mir gefällt sehr, dass die im Buch vorkommenden Personen bereits auf dem Buchcover zu sehen sind und dem Hotel Leben einflößen.
Die Geschichte hat mich durch viele unvorhergesehene Ereignisse überrascht und an vielen Stellen schmunzeln lassen. Ich habe das Hörbuch gehört und bin von der Stimme und Interpretation von Ilka Teichmüller begeistert. Zunächst taucht man in den Hotelalltag von Funny ein, lernt die verschiedenen Charaktere und die verbotene Katze kennen und schließt die meisten recht zügig in sein Herz. Es folgen einige aneinandergereihte Ereignisse, welche die Geschehnisse in die Länge ziehen, die Beziehungen von den Gästen und dem Personal jedoch veranschaulichen. Ich habe mich selbst wie ein Teil des Wolkenschlosses gefühlt und hätte gerne in der Gesellschaft von Monsieur Rocher dem Concierge einige der köstlichen Pralinen der Köchin probiert. Auch wenn mir das Ende etwas zu actionreich für einen solch magisch, verträumten Ort war, war ich sehr überrascht über den Ausgang des Buches und sehr traurig als das Abenteuer und mein Hörbuch zu Ende waren.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Verzweiflung

Der Insasse
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Nach zwei entsetzlichen Kindermorden konnte der psychisch kranke Guido Tramnitz von der Polizei gefasst und vor Gericht gestellt werden. Er gesteht die Taten und führt die Polizei zu den grausam entstellten ...

Nach zwei entsetzlichen Kindermorden konnte der psychisch kranke Guido Tramnitz von der Polizei gefasst und vor Gericht gestellt werden. Er gesteht die Taten und führt die Polizei zu den grausam entstellten Leichen. Zudem ist sich die Polizei sicher, dass Tramnitz auch der Entführer des sechsjährigen Max ist, der seit drei Monaten spurlos verschwunden ist. Hierzu schweigt dieser jedoch und schürt damit die Verzweiflung von Max' Eltern, da diese niemals Abschied von ihrem Sohn nehmen können. Für Till Berkhoff, den verzweifelte Vater von Max, erscheint ein persönliches Gespräch mit dem Täter, die einzige Möglichkeit zu sein um endlich zu erfahren, was mit seinem Sohn wirklich passiert ist. Da dieser inzwischen als verurteilter Häftling im Hochsicherheitstrakt einer psychiatrischen Klinik sitzt, beschließt Till sich selber mit einer falschen Identität und fingierter Krankenakte in die Anstalt einweisen zu lassen. Doch als Till nach vielen Strapazen auf seinem Höllentrip ins Innere der Psychiatrie die grausame Wahrheit erfährt, ist diese anders als erwartet.

Sebastian Fitzek ist zu Recht Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern! Auch in „Der Insasse“ beweist er wiedermal sein Geschick, verwobene Geheimnisse zu lüften und einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Handlungen seiner Charaktere sind unerwartet, aber schlüssig, so dass man schnell eine Verbindung zu Ihnen aufbauen kann. Die Beschreibungen des Klinikalltags erscheinen realitätsnah, so dass die beklemmende Situation der Bewohner und deren Schicksale mich teilweise emotional sehr mitgerissen haben. Nichtsdestotrotz kann mich „Der Insasse“ nicht gänzlich überzeugen, da mir insbesondere das Ende sehr inszeniert erscheint. Zwar ist die Auflösung nachzuvollziehen, dennoch konnte sie mich nicht vollends überzeugen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Interessante Urlaubslektüre mit spannendem Finale

Lago Mortale
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Simon Strasser hat sich am Ortasee zur Ruhe gesetzt und genießt das italienische Lebensgefühl, doch als er an Bord einer Yacht einen Toten findet, ist sein Instinkt geweckt. Als ehemaliger Polizeireporter ...

Simon Strasser hat sich am Ortasee zur Ruhe gesetzt und genießt das italienische Lebensgefühl, doch als er an Bord einer Yacht einen Toten findet, ist sein Instinkt geweckt. Als ehemaliger Polizeireporter versucht er so manches Geheimnis aufzudecken und gerät dabei selbst in Lebensgefahr. Eingebettet ist dieser spannende Kriminalfall in die wunderschöne Kulisse Norditaliens, dessen Beschreibungen für Fernweh sorgen. Simon genießt sein Leben am See und betreibt gerne Wassersport. Das Leben wäre perfekt, wenn sich seine Stieftochter nicht so sehr isolieren und seine Freundin nicht so weit weg in Frankfurt leben würde.

Bei dem Piemont-Krimi „Lago Mortale“ handelt es sich für mich um eine klassische Urlaubslektüre. Giulia Conti beschreibt intensiv die italienische Landschaft und das Lebensgefühl ihrer Bewohner. Mir gefällt auch sehr gut, dass immer wieder interessante Hintergrundinformationen zur Wirtschaftslage oder der Geschichte des Sees gegeben werden. Da der Krimi so scheinbar mit einem Reiseführer für den Ortasee gepaart wird, bekommt man schnell Fernweh!
Dennoch bleibt für mich die Spannung der Geschichte durchgehend bestehen, da es stets offene Fragen und Hinweise gibt, denen Simon nachgeht. Besonders im letzten Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse und garantieren ein spannendes Finale. Die Charaktere sind sehr eigenwillig und zeichnen sich ihre Schwächen aus, doch gerade dies macht sie mir sehr sympathisch. Besonders Simon ist sehr selbstreflektiert und analysiert seine Situation häufig. Seine neutralen Vergleiche der deutschen und italienischen Kultur und Mentalität gefallen mir sehr, da sie den Lebensstil der Einheimischen verdeutlichen.

Frank Stöckle hat mir als Sprecher sehr gut gefallen. Seine ruhige und angenehme Stimme hat mich in den Bann gezogen. Er schafft es sehr gut, die richtigen Betonungen zu setzen und das italienische Vokabular gekonnt auszusprechen.