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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Stockholms dunkle Seite

In den Klauen des Falken
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An einer U-Bahn-Haltestelle schlägt ein Mädchen mit einer Axt um sich. Auf einem Schrottplatz wird die Leiche eines Polizisten gefunden. Auf übelste zugerichtet. Was ist nur los in Stockholm? Was steckt ...

An einer U-Bahn-Haltestelle schlägt ein Mädchen mit einer Axt um sich. Auf einem Schrottplatz wird die Leiche eines Polizisten gefunden. Auf übelste zugerichtet. Was ist nur los in Stockholm? Was steckt dahinter? Zack Herry ermittelt wieder.

Zack Herry und seine Kollegen gehen in die fünfte Runden und nehmen einen wieder mit in die dunklen Ecken Stockholms in denen man Dinge zu sehen und hören bekommt, die man lieber nicht so genau wissen möchte. Auch dieser Teil der Buchreihe ist also wieder gewohnt abgründig und schonungslos, voller Geheimnisse, Ränkespielen und Überraschungen.

Auch nach fünf Büchern schafft es Mons Kallentoft, diesmal mit Anna Karolina als Co-Autorin, immer noch mich mit seinen Geschichten in den Bann zu ziehen. Sein Hauptcharakter, Zack Herry, ist ein gewiefter Polizist mit einer menge eigener Dämonen, der sich nicht immer an die Regeln hält. Und daran hat sich seid dem ersten Fall eigentlich nichts geändert und doch ist vieles anders geworden.
Neben Zack gibt es natürlich auch ein wiederlesen mit anderen alten Bekannten, wie Deniz, Abdula oder Douglas, durch deren Augen man manchmal einen neuen, anderen Blickwinkel auf die Ereignisse erhält.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und mitreißend. Es viel mir wie zu erwarten schwer, das Buch zwischendurch mal zur Seite zu legen, was immer ein gutes Zeichen für Spannung ist. Und ist wieder eindeutig vorhanden. Und nicht nur in den großen Szenen, sondern auch in den kleinen, wie nebensächlich erscheinenden schwingt diese Spannung mit und vereinnahmt einen.

Auch Zack Herry fünfter Fall war wieder ein Pageturner von Anfang bis Ende. Top.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Gewohnt mysteriös

Die Ewigkeit in einem Glas
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London 1863. Ein Mädchen wird vermisst. Entführt aus ihrem Zuhause. Bridie Devine soll sie wiederfinden. Aber an dem Fall ist einiges Seltsam.


Jess Kidd hat es wieder einmal geschafft eine ganz eigene ...

London 1863. Ein Mädchen wird vermisst. Entführt aus ihrem Zuhause. Bridie Devine soll sie wiederfinden. Aber an dem Fall ist einiges Seltsam.


Jess Kidd hat es wieder einmal geschafft eine ganz eigene Welt zu erschaffen, diese aber so in das alltägliche einzubetten, dass es einem vollkommen normal erscheint. Und wer ihre anderen Bücher kennt, der weiß, das man immer mit dem ein oder anderen Geist rechnen muss, der die Geschichte auf seine ganz eigene Art bereichert.
Und nicht zu vergessen die Sprache. Die Autorin bedient sich gewohnheitsgemäß einer sehr bildhaften Sprache, die aber nicht mit den Bildern zu tun hat, denen man normalerweise in Büchern begegnet. Hier wird nicht mit blumigen und wohlklingenden Worten um sich geworfen. Hier wird man eher mit einer Made verglichen. Die Bilder, die hier mit Worten gezeichnet werden sind dementsprechend gerne eher mal etwas makaber und fern des Üblichen. Aber trotz, oder gerade wegen, dieser so ganz anderen Wortmalerei, hat das Buch es schnell wieder geschafft, mich wie gewohnt in seinen Bann zu ziehen. Ich mag den Schreibstil der Autorin einfach.

Ihre Figur der Bridie Devine war mir auch sofort sympathisch. Sie ist keineswegs duckmäuserisches oder von anderen Abhängig, sondern weiß ich in dieser Zeit der männlichen Dominanz zu behaupten und ihren eigenen Weg zu gehen. Auch ist ihre Berufswahl alles andere als alltäglich.
Sie ist aber natürlich nicht die einzige Person, der man zwischen den Seiten begegnet und der man über die Schulter blickt. Es gibt einige schillernde, mysteriöse und raubeinige Gestalten zu treffen und kennenzulernen.

Jess Kidds neues Buch ist wieder ein Lesevergnügen, das einen durchaus in den ein oder anderen Abgrund blicken lässt. Und garantiert kein 08/15-Roman. Ganz im Gegenteil.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Zum fressen gern

Blutzoll der Wölfe Band 1
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Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, haben Mensch und Wolf vor langer Zeit einen Pakt getroffen. Ein Blutzoll wird entrichtet und das entsprechende Dorf ist für einige Zeit sicher. Dann wird der junge ...

Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, haben Mensch und Wolf vor langer Zeit einen Pakt getroffen. Ein Blutzoll wird entrichtet und das entsprechende Dorf ist für einige Zeit sicher. Dann wird der junge Morgan als solcher gefordert. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Wenn man sich vom Cover irritieren läßt, könnte man meinen, wieder mal eine dieser verklärten und verhängnisvollen Werwolf-Mensch-Liebesgeschichten vorliegen zu haben. Dem ist nicht so. Gut, Gefühle und Anziehung spielen auch hier eine zentrale Rolle, aber die Geschichte kommt ohne Süßholzgeraspel aus und es wird auch nichts schöngeredet. Eher geht es teilweise recht brutal und blutig zu und die Sprache ist auch eher von der derben Sorte.

Genau wie ein Großteil der dargestellten Charaktere. Raubeinig, bärbeißig und oftmals ungewaschen, sind sie bestimmt kein allzu netter Anblick und ihr alles andere als sonniges Gemüt sorgt da auch nicht für Abhilfe. Und trotzdem, oder gerade wegen, dieser eher untypischen Darstellung von Haupt- und Nebencharakteren, wirken die Figuren authentisch, lebendig und irgendwie auch mit sich selbst im Reinen.

Die Geschichte zwischen Waydar und Morgen nimmt natürlich eine zentrale Rolle in der Handlung ein, aber sie überschattet nicht alles andere, sondern fügt sich eher ein, ist nur ein Erzählstrang von vielen. Was auch daran liegen könnte, dass die Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählt wird und man somit auch verschiedene Seiten kennenlernt.

Das Buch selbst hatte ich in kürzester Zeit durch, denn nachdem ich einmal angefangen hatte, konnte ich einfach nicht aufhören. Ich musste wissen wie es weitergeht und welche Überraschen vielleicht hinter der nächsten Ecke lauern mochten. Für mich ein Lesevergnügen mit Suchtgefahr.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Typisch Mars

Heiße Keramik
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Gordan will in seiner Werkstatt eigentlich nur in Ruhe seine Spitzmaustassen und Regenwurmteller herstellen, aber diese nervige Robin von Romberg-Krieger muss ja auftauchen.

Regina Mars hat mit „Heiße ...

Gordan will in seiner Werkstatt eigentlich nur in Ruhe seine Spitzmaustassen und Regenwurmteller herstellen, aber diese nervige Robin von Romberg-Krieger muss ja auftauchen.

Regina Mars hat mit „Heiße Keramik“ wieder einen Pageturner vorgelegt, der mich zum Lachen und Mitfiebern brachte.
Dass ihre Charaktere gerne mal etwas eigen sind ist bei ihren Büchern ja eine Selbstverständlichkeit und so treffen auch hier wieder zwei Persönlichkeiten aufeinander, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, was ihrem Miteinander eine ganz eigene Dynamik verleiht. Wobei man nicht vergessen sollte, das auch die Nebencharaktere immer für eine Überraschung gut sind. Ihre Charaktere sprühen immer vor Leben und schaffen es immer wieder mich für sich einzunehmen. Gehören sie nun zu der sympathischen oder unsympathischen Sorte.

Regina Mars hat es zudem wieder einmal geschafft genau die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Überspitztheit zu finden. So das auch Szenen, die eigentlich eher einen ernsten Charakter haben, manchmal mit gerade so viel Heiterkeit oder Übertreibung gewürzt ist, das es zwar auffällt, aber nicht ins Lächerliche umschlägt. Natürlich gilt das umgedreht genauso. Heitere Szenen, die versuchen Ernst zu wirken, was ihnen aber zum Glück nicht gelingt.

Wieder ein sehr gelungener Roman der Autorin, in dem zudem nicht nur der Brennofen für Hitze sorgt.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Magische Unterhaltung

Die Magischen Sechs - Mr Vernons Zauberladen
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Carter hat es nicht leicht im Leben. Nicht nur hat er seine Eltern verloren, sondern muss auch bei seinem Onkel leben, der nicht gerade auf der richtigen Seite des Gesetzes steht. Bis er eines Tages den ...

Carter hat es nicht leicht im Leben. Nicht nur hat er seine Eltern verloren, sondern muss auch bei seinem Onkel leben, der nicht gerade auf der richtigen Seite des Gesetzes steht. Bis er eines Tages den Mut fasst wegzugehen. Sein Weg führt in nach Mineral Wells.

„Die magischen 6 – Mr Vernons Zauberladen“ ist der erste Teil einer vierbändigen Reihe.

Neil Patrick Harris kennt man normalerweise als Schauspieler, doch nun hat er sich auch als Schriftsteller versucht und dieser Versuch ist in meinen Augen sehr gelungen.

Als Leser begleitet man Carter auf seinem Weg, der alles andere als leicht ist und begegnet mit ihm zusammen den unterschiedlichsten Leuten. Manche sind nett, manche eher nicht, andere vielleicht etwas seltsam, aber normal wäre ja auch langweilig. Dabei haben nicht wenige den ein oder anderen Trick im Ärmel. Die einzelnen Charaktere sind gut und ihren Rollen entsprechend gezeichnet und auch gut auf die anvisierte Altersgruppe abgestimmt. Was nicht heißt, dass nicht auch junggebliebene eines älteren Jahrgangs ihren Spaß an der Geschichte haben können.

Sprachlich ist das Buch flüssig und zügig zu lesen und verbreitet dabei eine gute Portion Heiterkeit, aber auch ernste Töne klingen leicht an und runden die Geschichte ab. Zwischendurch meldet sich der Autor auch hier und da mal zu Wort, spricht den Leser an, kommentiert etwas oder vermittelt erste Zaubertricks und dies sehr anschaulich und verständlich.
Und auch die enthaltenden Illustrationen sind sehr gut gelungen.

Für mich ein sehr schöner, unterhaltsamer Reihenauftakt mit Charakteren die man einfach gern haben muss.