Profilbild von Furbaby_Mom

Furbaby_Mom

Lesejury Star
offline

Furbaby_Mom ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Furbaby_Mom über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Leider kein Lesevergnügen – verworren und ohne jeglichen Tiefgang

Die Frauen der Rosenvilla
1

Als Fan historischer Frauenromane hatte ich mir so viel mehr erwartet von diesem leider enttäuschend ausfallenden Werk. Ich habe mich tapfer bis zum Ende des Romans durchgequält in dem Versuch, die mehreren ...

Als Fan historischer Frauenromane hatte ich mir so viel mehr erwartet von diesem leider enttäuschend ausfallenden Werk. Ich habe mich tapfer bis zum Ende des Romans durchgequält in dem Versuch, die mehreren Erzählebenen (drei verschiedene davon in Form von Tagebucheinträgen) sinnvoll miteinander zu verknüpfen, um Sinn aus dem Ganzen zu machen.

Mit der Renovierung der alten Rosenvilla erfüllt die junge Anna Kepler sich einen Traum: das einstige Familienanwesen soll wieder so prunkvoll werden, wie es einmal war. Zwar steht der dazugehörige Garten noch längst nicht wieder in voller Blüte, aber bald schon werden hier wunderschöne Rosen blühen. Wirklich viel weiß Anna im Grunde nicht über ihre Familiengeschichte; ihr geliebter Großvater ist längst verstorben und ihre Eltern sind nicht gerade gut auf ihn zu sprechen. Aus dem Grund für ihr ablehnendes Verhalten machen sie allerdings ein riesiges Geheimnis; ab und zu werden ominöse Andeutungen gemacht, doch viel öfter stößt Anna auf eine Mauer des Schweigens. Gerade als sie sich mit der Situation abfinden möchte und sich mit Feuereifer in die Eröffnung ihrer zweiten Chocolaterie in der Dresdner Altstadt stürzt, macht Anna auf dem Grundstück der Villa eine ungeheure Entdeckung, die ihr Leben auf den Kopf stellen wird. - In einer eisernen Schatulle findet sie ein Sammelsurium einzelner Schriftstücke: Briefe, Tagebucheinträge sowie diverse andere Habseligkeiten von drei Frauen, die einst in der Rosenvilla gelebt haben. Noch ahnt Anna nicht, welch dramatische Ereignisse ihre Familie geprägt haben und wie eng das Schicksal von Helene, Emma und Lotte mit ihrem eigenen Leben verknüpft ist...

Leider bin ich mit der weiblichen Hauptfigur der Gegenwart überhaupt nicht warmgeworden. Es kam mir irgendwie so vor, als wäre Anna in dem Wirrwarr der Geschichte komplett untergegangen - als wäre ihre Figur nur geschaffen worden, um eben mal 'irgendjemanden' aus dem Hier und Jetzt zu haben, der die alten Notizen liest und interpretiert; noch schnell eine alte Liebelei hier und ein neuer Flirt da angedichtet, fertig. Der Schreibstil ist durchaus klar und flüssig und mit etwas mehr Tiefgang hätte Anna gewiss zu einer sympathischeren Protagonistin ausgearbeitet werden können bzw. zu einer Figur, mit der man mitfiebert. So bleibt sie für mich nur eine Randfigur, deren Schicksal einem relativ egal ist.

Durch den permanenten Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen und Verfasserinnen der Briefe, musste ich höllisch aufpassen, in welcher Epoche ich mich gerade befinde und bei wem. Zwar gab es stets eine Überschrift mit dem jeweiligen Datum, aber es ging so beherzt durcheinander, dass ich bis kurz vor knapp nicht sicher war, wer nun mit wem in welchem Verwandtschaftsverhältnis steht und welche Auswirkung das auf die Gegenwartsperspektive haben könnte. Alles in allem recht müßig und langatmig, unübersichtlich und emotionslos; selbst die eigentlich anrührenden alten Tagebucheinträge wirkten eher aufgesetzt und im wahrsten Sinne herausgerissen.

Insgesamt wäre in diesem Werk weniger mehr gewesen. Die Themen Schokoladen- bzw. Pralinenherstellung, Krieg, Judenverfolgung, Rosenzucht, Betrug, Mord, Herzschmerz, Familiengeheimisse etc. hätten auch in geringerem Ausmaß verpackt werden können, z.B. um den Figuren mehr Raum zur Entfaltung zu ermöglichen.

Als häufige Besucherin der Elbmetropole hatte ich mir etwas Dresden-Flair erhofft, was jedoch komplett fehlte – abgesehen von ein paar Namensnennungen (und noch seltenerer Einbindung von Dialekt) hätte der Roman auch in jeder anderen Stadt spielen können. Lokalkolorit gleich null, schade! Das Ende, die langerwartete Auflösung des Familiendramas, kam ziemlich unspektakulär und halbherzig daher.

Das in zarten Farben gehaltene Cover finde ich traumhaft schön und überaus gelungen; passend gestaltet für einen historischen Roman. Lobenswert sind auch das informative Nachwort zum historischen Hintergrund des Romans sowie die inkludierten Pralinenrezepte. Ein Personenregister zu Beginn des Werkes wäre sehr hilfreich gewesen.

Fazit: Eine interessante Idee, leider mangelhaft umgesetzt. Zu viele Figuren, zu denen man keine Beziehung aufbaut und eine Handlung, die lau vor sich hindümpelt.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Familiendrama vor historischem Hintergrund

Die Lichtsammlerin
0

Beatrix Kramlovsky hat für ihren Roman "Die Lichtsammlerin" den Handlungsbogen über drei Familiengenerationen und verschiedene Kontinente gespannt.

Mary hat zu ihrer Mutter Erika schon immer eine eher ...

Beatrix Kramlovsky hat für ihren Roman "Die Lichtsammlerin" den Handlungsbogen über drei Familiengenerationen und verschiedene Kontinente gespannt.

Mary hat zu ihrer Mutter Erika schon immer eine eher spezielle Beziehung gehabt – wirklich nahe waren sich die beiden nie. Erika, die einst mit ihrem Mann von Europa nach Australien ausgewandert war, hatte in ihrer neuen Heimat nie Wurzeln schlagen können und vermisste Österreich schmerzlich. Ihre in Australien geborene Tochter Mary hingegen beherrscht zwar die deutsche Sprache, verspürt ansonsten allerdings keinerlei Bindung zu ihren europäischen Wurzeln. Marys Vater ist mittlerweile schon lange tot, ihre Mutter Erika lebt längst wieder in Österreich, wo sie mit Alzheimer diagnostiziert wird. Widerwillig reist Mary zu ihr, um sich um sie zu kümmern. Je mehr Zeit die zwei ungleichen Frauen miteinander verbringen, desto mehr erfährt Mary über die Vergangenheit ihrer Mutter und die schmerzvollen Erfahrungen, die sie zu solch einer kalten Person gemacht haben.

Ein Familienroman voller Höhen und Tiefen, tragischer Verluste und einschneidender Kriegsfolgen. Über Kriegsflüchtlinge, die sich in Australien niedergelassen haben, hatte ich bisher nicht viel gelesen und dieses Buch hat mein Interesse geweckt, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

Das Cover ist im Stil eines Retro-Fotos gehalten, was gut zum Genre des Romans passt.

Ich verstehe durchaus, dass nicht jeder Roman blumig ausgeschmückt sein und vor bildhaften Beschreibungen nur so strotzen muss – sofern die Kernaussage, die Emotion trotzdem den Leser erreicht. In meinem Fall hat der nüchterne, beinahe unterkühlte und distanzierte, bestenfalls neutrale Schreibstil dafür gesorgt, dass jeglicher Eindruck von Gefühl gar nicht erst zustande kam. Am meisten konnte ich mich noch für die Figur Rosa erwärmen, die, wie mir schien, mit dem meisten Wohlwollen beschrieben worden war. Sie beeindruckte mich mit ihrer bewundernswerten Charakterstärke und ihrem Mut, das Richtige, das Menschliche zu tun - zu Zeiten, in denen andere Menschen sich lieber anpassten, um nicht aufzufallen und in der Meinung der Masse abtauchten. Dem Erzählstrang der Gegenwart konnte ich dagegen wenig abgewinnen. Mary blieb mir von Beginn bis Ende völlig fremd und ich konnte weder mit ihr mitleiden noch mitfiebern. Erika fand ich – trotz aller Tragik um vergangene Erlebnisse und daraus resultierender Verbitterung – schlichtweg völlig unausstehlich. Der Buchtitel bezieht sich auf Rosa und ich hätte mir gewünscht, dass sie im Fokus des Romans gestanden und nicht nur eine Art Nebenrolle in der Vergangenheit eingenommen hätte.

Ich lese oft geschichtliche Romane, die vom Krieg bzw. den Folgen des Krieges handeln, von Berichten aus Lazaretten bis hin zu den Tragödien auseinandergerissener Familien. Diese Werke zeichnen sich für mich dann aus, wenn sie trotz aller tragischen Elemente ein positives Gefühl nach dem Beenden der Lektüre beim Leser zurücklassen oder zumindest zum Nachdenken anregen. Unheimlich schade hingegen finde ich es, wenn ein Roman, der vom Thema her das Potential zum wahnsinnig spannenden, emotional mitreißenden Werk hätte, als Gesamteindruck einen eher bitteren, negativen Geschmack hinterlässt. "Die Lichtsammlerin" fällt für mich leider in letztere Kategorie, da ich das ganze Buch über das Gefühl hatte, dass eine dunkle Wolke über mir schweben würde. Dabei geht es gar nicht mal um sonderlich erschütternde Ereignisse, sondern um den unterschwelligen Pessimismus, den Eindruck der Dauer-Negativität, der bei mir durch den Schreibstil entstanden ist.

Auch die vielen Sprünge zwischen verschiedenen Erinnerungen, Erzählperspektiven und Zeiten (teilweise innerhalb eines Kapitels) waren für mich ein wenig zu viel des Guten; es erschien mir wie ein wirres Hin und Her. Ich denke, hier wäre weniger mehr gewesen. – Vielleicht eine Beschränkung auf nur zwei Zeitebenen bzw. Perspektiven und diese dafür intensiver gestaltet, z. B. mit mehr Informationen zum Leben in Australien…? Oder ein Roman gänzlich aus Rosas Perspektive?

Fazit: Auch wenn es in Bezug auf Schreibstil und Story-Aufbau eher nicht mein Fall war, könnte ich mir vorstellen, dass Fans von geschichtlichen Frauenromanen daran Gefallen finden.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Ein Buch, das polarisiert …leider nicht mein Fall!

So schöne Lügen
0

New York City – nicht erst seit Frank Sinatra’s Hit verkörpert diese Stadt wie kaum eine andere einen Ort der Hoffnungen, an dem Träume wahrwerden können. Zugleich ist es auch eine Stadt der Extreme, in ...

New York City – nicht erst seit Frank Sinatra’s Hit verkörpert diese Stadt wie kaum eine andere einen Ort der Hoffnungen, an dem Träume wahrwerden können. Zugleich ist es auch eine Stadt der Extreme, in der Reputation und Kapital scheinbar den Takt angeben. Als eingefleischter Fan von The Big Apple war Tara Isabella Burtons Werk ein Muss für mich, zumal ich in letzter Zeit viele zauberhaft-romantische Wohlfühlromane gelesen hatte und nun nach etwas Spannung und Großstadt-Flair durstete. Wäre ich mal lieber in meinem gewohnten Genre geblieben!

Allein das wunderschöne Cover hat mich in seinen Bann gezogen und ich musste förmlich nach diesem edel aussehenden Buch greifen. Die Covergestaltung in den Farben Schwarz und Gold ist absolut passend zur Glitzer-und-Glamour-Society, in der die Figuren sich bewegen, gewählt worden.

Leider bin ich mit keiner der beiden Hauptfiguren, Louise und Lavinia (- beide auf ihre eigene Art unsympathisch und durch eine zweifelhafte Hass-Freundschaft verbunden -), warmgeworden. Mehr noch: ich konnte sie nicht ausstehen. Abgesehen davon, dass man im Hinblick auf Eitelkeit, Geltungsbedürfnis, Neid und Oberflächlichkeit mit solchen 'Freunden' keine Feinde mehr braucht, hat mich ihr Verhalten schockiert und einfach nur abgestoßen.

Selten habe ich einen Roman gelesen, der in solchem Ausmaß von vulgären, plumpen und schlichtweg furchtbaren Ausdrücken gestrotzt hat. Mir kam es so vor, als wäre hinsichtlich der Wortwahl bewusst etwas übertrieben worden, um den Eindruck einer hippen, jugendlichen Sprache zu erwecken – was leider nicht nur unheimlich künstlich wirkte, sondern auch aufgrund des Fremdschäm-Potentials den gesamten Leseeindruck für mich geschmälert hat. Insgesamt würde ich den Schreibstil als eher ungewöhnlich beschreiben. Nach einem interessanten Start verlor die Geschichte zügig an Spannung und plätscherte fortan eher langweilig und langatmig vor sich hin. Die Dialoge waren teilweise peinlich hohl und nichtssagend, genauso oberflächlich wie die Bussi-Bussi-Gesellschaft der lokalen Partyszene, in der der wahre Wert eines Menschen scheinbar nicht mehr zählt.

Gegen Ende des Werkes schaffte es die Autorin jedoch, mich hinsichtlich Louise nochmal zu überraschen – mehr möchte ich hier nicht verraten. Insgesamt regt die Thematik rund um das Social Media-Verhalten der Figuren zwar zum Nachdenken an, aber die ansonsten dermaßen realitätsfremde Handlung hinterließ bei mir einen eher schalen, ernüchterten Geschmack. Hier war das Cover wirklich das Einzige, was mich begeistern konnte; daher vergebe ich einen Stern für die optische Aufmachung und den zweiten Stern für die eigentlich interessante Grundidee, deren Potential leider überhaupt nicht ausgeschöpft worden ist.

Fazit: Recht enttäuschend; dieses Buch war einfach überhaupt nicht mein Fall. Kann man mal gelesen haben, wenn man sehr viel Zeit und Langeweile hat – muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 14.04.2019

So verworren, zäh und langatmig, dass es einen gruselt!

Der Leuchtturmwärter (Ein Falck-Hedström-Krimi 7)
0

Dieser Kriminalroman war leider überhaupt nichts für mich. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir eine gänzlich andere Geschichte erwartet:

"Schriftstellerin Erica Falck hat mit ihren Zwillingen alle ...

Dieser Kriminalroman war leider überhaupt nichts für mich. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir eine gänzlich andere Geschichte erwartet:

"Schriftstellerin Erica Falck hat mit ihren Zwillingen alle Hände voll zu tun, seit ihr Mann Patrik wieder im Polizeidienst ist. Sie findet kaum Zeit für ihre Schulfreundin Annie, die gerade in das idyllische Fischerdorf Fjällbacka zurückgekehrt ist. Annie zieht in das kleine Haus auf der Leuchtturminsel vor der Küste. Dort soll es nachts spuken, und dunkle Legenden ranken sich um den Ort. Annie scheint es nicht zu stören, vor allem als Mats, ihre erste große Liebe, zu ihr zurückkehrt. Doch dann wird Mats brutal ermordet. Patrik und Erica beginnen zu ermitteln."

Bereits der Einstieg zieht sich wie Kaugummi und gestaltet sich unheimlich anstrengend zu lesen – zig Perspektiven etlicher Hauptcharaktere, Nebenfiguren und deren diverser Familienangehöriger wechseln sich innerhalb der einzelnen Kapitel ab; es herrscht ein heilloses Durcheinander, auch im Hinblick auf die verschiedenen Nebenplots. Die in der Inhaltsangabe erwähnte Freundschaft zwischen Erica und Annie hat im Grunde nie existiert, da Erica zu Schulzeiten eher eine stille Bewunderin der coolen Annie gewesen war, aber mehr auch nicht. Folglich kann von potentieller Wiedersehensfreude keine Rede sein – und wo wir gerade dabei sind, auch nicht von aktiver Mithilfe: Erica stolpert eher aus Neugier in die Ermittlungen ihres Gatten hinein.
Bereits nach wenigen Kapiteln war mir der Hintergrund zu Annies Situation sowie zu ihrem Sohn klar, da die Wortwahl diesbezüglich einfach zu bewusst gewählt worden war; von da an wartete ich im Grunde nur noch auf die Auflösung. Was Mats angeht, erfährt man ja bereits aus der Inhaltsangabe, dass er ermordet werden wird – ein Jammer, denn er und seine Eltern waren mir mit am sympathischsten. Von der ersten großen Liebe, die Mats und Annie einmal verbunden haben soll, spürt man allerdings herzlich wenig. Dafür werden die familiären Hintergründe sämtlicher Nebenfiguren im Detail ausgebreitet; kaum ein Thema, das nicht auch noch auf Krampf untergebracht wird: eine Fehlgeburt aufgrund eines Unfalls, häusliche Gewalt und Frauenhäuser, Drogen, allerlei Familienprobleme…und obendrein Geister, die auf der Insel herumspuken und dem Krimi jeglichen Realitätsbezug rauben. Gekrönt wird das Ganze von Rückblenden in das späte 19. Jahrhundert, als die Insel (Annies Rückzugsort) von einer jungen Frau namens Emelie, die in einer unglücklichen Ehe mit dem Leuchtturmwärter Karl gefangen ist, bewohnt wird. Selten war ich so erleichtert gewesen, ein Buch endlich beenden zu können.
Die zwei Sterne vergebe ich ausschließlich aufgrund des emotionalen Schreibstils und der guten Ausarbeitung der einzelnen Personen. Den überladenen Plot, den (fehlenden) Spannungsaufbau, die chaotische Aufeinanderfolge der Szenen sowie das bestenfalls langweilige, aber eher enttäuschende Ende nehme ich von der Bewertung aus.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Ich hätte mir mehr erwartet

Auch donnerstags geschehen Wunder
1

Klappentext:

"Marianne ist seit knapp sechs Monaten wieder Single. Sie liebt Liebesromane und romantische Filme - und wünscht sich auch in ihrem Leben einen Traummann, der sie auf Händen trägt. Ihre beste ...

Klappentext:

"Marianne ist seit knapp sechs Monaten wieder Single. Sie liebt Liebesromane und romantische Filme - und wünscht sich auch in ihrem Leben einen Traummann, der sie auf Händen trägt. Ihre beste Freundin Tasha hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr in Liebesdingen zu helfen. So versucht sie ständig, sie zu verkuppeln, und verschafft ihr skurrile Dates mit irgendwelchen Freunden ihres indischen Mannes Hari, die jedes Mal in einem Reinfall enden. Als Marianne und Tasha eines Donnerstags im April auf den Hamburger Dom, einen Jahrmarkt, gehen, überredet Tasha sie, sich dort von der Wahrsagerin die Zukunft voraussagen zu lassen. Die Wahrsagerin ist felsenfest davon überzeugt, dass Marianne eine "grüne Aura" umgibt und dass ihr Traummann in Schottland auf sie wartet. Zu Schottland fällt Marianne allerdings nicht viel mehr ein als Rob Roy, Diana Gabaldon und Männer in Schottenröcken und mit Dudelsack - und so einen kann sie sich beim besten Willen nicht an ihrer Seite vorstellen..."

Dies war mein zweites Buch von Manuela Inusa; zuvor hatte ich ihre wundervolle und absolut empfehlenswerte Weihnachtsnovelle "Das Weihnachtswunder von Chicago" gelesen (diese ist leider nicht hier in der Datenbank vorhanden, da sie wahrscheinlich im Selbstverlag herausgebracht worden war) - eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die, was Schreibstil, Authentizität, Wohlfühlcharakter und liebenswerte Charaktere mit Tiefgang angeht, locker mit jedem Werk von Nicholas Sparks mithalten kann. Dementsprechend enttäuscht war ich, dass "Auch donnerstags geschehen Wunder" so gänzlich anders ausgefallen ist... Leider sehr seicht bis hin zu langweilig und halbherzig. Einzig der wortgewandte Schlagabtausch zwischen der Hauptprotagonistin Marianne und ihrer Mutter ließ mich ab und an schmunzeln. Einige der Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt, so wie Mariannes Mutter, ihre beste Freundin Tasha und auch Eva (ihre Chefin, die für Marianne wie eine zweite Mutter ist). Der Hauptcharakter kann leider gar nicht überzeugen; Marianne wirkt nicht unsympathisch, ist aber nicht ansprechend genug als Hauptfigur aufgebaut.

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mal wieder ein Buch zu lesen, dass in Schottland spielt oder von Schottland handelt - leider wirkte die Story hier mehr gewollt als überzeugend. Zwar wurden viele "typisch schottische" Elemente mit eingebunden, wie z.B. der obligatorische Dudelsack, das Gericht Haggis (gefüllter Schafsmagen), sowie einige Sehenswürdigkeiten von Edinburgh, aber der Funke springt absolut nicht über. Selten habe ich eine sich aufbauende Romanze als so langweilig und sich zäh dahinziehend empfunden...was super schade ist, denn die Autorin kann durchaus Charaktere erschaffen, zu denen man Emotionen aufbaut. - Warum sie das in diesem Werk nicht getan hat, weiß ich leider nicht.

Zumindest werden am Ende des Werkes alle offenen Fragen beantwortet, so dass man als Leser/in das Gefühl hat: "wenigstens das", und das Ende an sich ist eine süß ausgedachte Idee. Der Schreibstil ist flüssig - keine Ahnung wieso die Story nicht wirklich ins Rollen kommt. Schade!

Das in angenehmen Pastellfarben gehaltene Cover gefiel mir sehr gut. Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen und wäre dies mein erstes Werk von der Autorin gewesen, würde ich mit keine weiteren Bücher von ihr kaufen. Nun bin ich sehr gespannt auf ihr Buch "Das wunderbare Wollparadies", das ich mir auch bereits vor einiger Zeit gekauft hatte.

Fazit: mit Ach und Krach 2 Sterne - für die allgemeine Story-Idee (ich könnte mir vorstellen, dass das Ganze als seichter Abendunterhaltungsfilm mit überzeugenden Schauspieler/innen durchaus brillieren könnte, für ein Buch ist es allerdings nicht tiefgehend genug) und die netten Nebencharaktere.