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Veröffentlicht am 09.08.2019

Gelungene Fortsetzung

Zwischen zwei Sternen
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Zwischen zwei Sternen ist der zweite Teil der Wayfarer-Reihe, auf den ich mich sehr gefreut habe.
Ich habe das erste Buch so genossen, mit der großartigen Crew, den Aliens und unterschiedlichen Rassen, ...

Zwischen zwei Sternen ist der zweite Teil der Wayfarer-Reihe, auf den ich mich sehr gefreut habe.
Ich habe das erste Buch so genossen, mit der großartigen Crew, den Aliens und unterschiedlichen Rassen, den Systemen und Gepflogenheiten... und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.

Es gibt zwei Handlungsstränge. Der erste beschäftigt sich mit Lovelace/Sidra, einer KI, die ein Body-Kit bekommt und sich in ihrem neuen Körper zurechtfinden muss.
Im zweiten geht es um Jane: ein kleines Mädchen, dass auf einem Schrottplaneten unter der Aufsicht von sogenannten "Müttern" (Roboter) Teile sortiert und manchmal auch repariert.

Beide Handlungen sind spannend und verbinden sich zum Ende hin miteinander, Janes Geschichte hat mir jedoch einen Ticken besser gefallen.
Nach einem Unfall in der Fabrik kann sie fliehen, landet in einem kaputten Schiff und wird dort von einer KI namens Eule aufgezogen. Ich wollte die ganze Zeit wissen, wie sie es geschafft hat, das Schiff zu reparieren und den Planeten zu verlassen.
Die Jahre, die Jane dort verbringt, wie sie überlebt, lernt, was sie denkt und fühlt... das alles hat sich wahnsinnig realistisch angefühlt und ich bin Becky Chambers einmal mehr dankbar dafür, dass sie nicht nur eine tolle weibliche Figur schreibt (wie es so oft in so vielen Geschichten passiert), sondern davon gleich mehrere, die dann auch miteinander interagieren, befreundet sind, sich streiten, oder einfach nur mal miteinander reden. Danach muss man ja leider immer noch regelrecht mit der Lupe suchen.
Auch Sidras Gefühle ließen sich gut nachvollziehen: Die Nervosität, nicht mehr alles im Blick zu haben und immer und überall mit jedem Sprechen zu können, die Angst, sich zu verraten. Das wirft ganz spannende Fragen auf, z.B. die, ob KIs menschlich sein können, überhaupt Gefühle und Emotionen haben und ab wann eine Person eigentlich als solche gilt.

Wie immer gibt es bei Becky Chambers keinen Sexismus und dafür ganz viel Repräsentation. Verschiedene Arten, unterschiedliche Lebens- und Liebesmodelle, Geschlechtsidentitäten (z.B. Tak, der/die kein festes Geschlecht hat), Fortpflanzungsrituale etc.
Gesellschaftskritik fließt dabei wie nebenbei mit ein.
Das erinnert mich alles immer ein bisschen an Mass Effect, eine meiner Lieblingsspielereihen - wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich die Wayfarer-Bücher so liebe.

Ich ziehe trotz allem ein Sternchen ab, einfach, weil mir der erste Band doch etwas besser gefallen hat und das letzte Tröpfchen Spannung zur Perfektion fehlte.
Von mir gibt es dennoch eine ganz klare Leseempfehlung und ich werde auch in Zukunft alles von Chambers lesen. Mit Freude.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Spannend

Fremd
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Ich glaube kein Buch habe ich in diesem Jahr so sehnsüchtig erwartet, wie Fremd von Ursula Poznanski und Arno Strobel.
Die Grundstory ist eigentlich recht schnell zusammengefasst: Die Protagonistin, Joanna, ...

Ich glaube kein Buch habe ich in diesem Jahr so sehnsüchtig erwartet, wie Fremd von Ursula Poznanski und Arno Strobel.
Die Grundstory ist eigentlich recht schnell zusammengefasst: Die Protagonistin, Joanna, hat ihren (zukünftigen) Mann vergessen. Der Protagonist, Erik, hat keine Ahnung, warum seine Verlobte sich nicht an ihn erinnern kann.
Gedächtnisverlust - das ist meistens ein Stoff, aus dem gute Thriller gemacht sind. Man wächst mit dem Hauptcharakter, findet gemeinsam Dinge heraus, ist zusammen ahnungslos und überrascht.
So auch in dieser Geschichte, allerdings mit einem kleinen Twist: Sie ist nämlich abwechselnd aus der Sicht von Joanna und Erik geschrieben. Mir hat das ziemlich gut gefallen, denn der Schreibstil war bei beiden gut (und kaum voneinander unterscheidbar) und die Charaktere wirkten glaubhaft.
Vor allem der Anfang und der Mittelteil waren unglaublich stark. Ich hatte so viele Fragezeichen im Kopf. Habe mich ständig gefragt, wer wohl die Wahrheit sagt. Habe jedes Wort misstrauisch betrachtet.
Kennt Joanna Erik tatsächlich nicht und er ist ein verrückter Stalker? Oder hat sie ihn wirklich vergessen? Wenn ja, wie und warum?
All das baut einen großen Spannungsbogen auf und ich konnte mich teilweise gar nicht vom Buch losreißen, ich wollte unbedingt die Auflösung wissen.
Und damit komme ich zu den Mankos:
Zum einen fand ich die Nebenfiguren teilweise recht blass und klischeebehaftet. Bestes Beispiel ist Eriks Ex Nadine, die noch nicht über ihn hinweg ist (und sich teilweise so irrational verhält, dass ich mich kurz an das New-Adult-Genre erinnert fühlte schauder). Dass sie ein Miststück ist, sollen Lesende bereits an ihrer Kleidung erkennen: Kurzer Rock, Stöckelschuhe und perfekt sitzendes Make-Up. Denn das steht ja schließlich für Hinterhältigkeit! (Sarcasm off)
Dann gibt es ein paar Kleinigkeiten im Schreibstil zu bemängeln (aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau): Ein paar Dinge wurden zu oft benutzt (z.B. "Ich fühle/horche in mich hinein und...") und manchmal wirkte die Wortwahl in den Gesprächen ein wenig unrealistisch (Erik sagt z.B. irgendwann "Ich habe Wechselkleidung in der Firma deponiert" und ich glaube, so gewählt drück man sich zuhause beim Partner einfach nicht aus).
Und zu guter Letzt: Das Ende. Eine überraschende Wendung habe ich leider vergebens gesucht. Es war alles genau so, wie ich es schon so ziemlich ab Mitte des Buches vermutet hatte, obwohl ich hoffte, dass da noch etwas anderes passiert. Auch die Gründe und Motive (die ich natürlich nicht spoilern möchte) fand ich ziemlich unkreativ und unrealistisch.
Es gibt trotzdem gute 4 Sterne, denn die Spannung und der Lesegenuss waren da und das ist immerhin das Wichtigste.
Außerdem bin ich bin mir sicher, viele da draußen mögen das Ende, darum: Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.08.2019

Überraschend gute Fantasy

Daughter of Smoke and Bone
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Mittlerweile bin ich bei überschwänglich positiven Bewertungen ja vorsichtig. Und skeptisch sowieso. Denn oft brachten mir die dazugehörigen Bücher nur eins: Viele Enttäuschungen und jede Menge Kopfschütteln, ...

Mittlerweile bin ich bei überschwänglich positiven Bewertungen ja vorsichtig. Und skeptisch sowieso. Denn oft brachten mir die dazugehörigen Bücher nur eins: Viele Enttäuschungen und jede Menge Kopfschütteln, gefolgt von offenem Mund, hochgezogenen Augenbrauen und einem (oft laut ausgesprochenen) "WTF!?".
Teil 1 der "Zwischen den Welten" Trilogie war jedoch von allen, wirklich allen, denen ich in der Buchwelt so folge sehr gut bewertet. Und die sind sich sonst nie einig. Selbst die kritischsten Leserinnen waren begeistert. Tja, da konnte ich nicht nein sagen.
Zum Glück war die Geschichte um Karou, die in Prag Kunst studiert und nebenbei heimlich für ihre "Familie" (Chimären, die mit Wünschen handeln) Zähne sammelt, durchaus gut. Allerdings gab's auch ein paar Sachen, die mich gestört haben.

Zuerst das Positive:
- Tolle Schauplätze, allen voran Prag. Da bin ich bisher nur durchgefahren aber die Stadt steht nun definitiv auf meiner To-Visit-List.
- Starke weibliche Charaktere und Frauenfreundschaften. Findet man in dem Genre leider nicht oft.
- Interessante Wesen, über die ich gerne mehr erfahren würde (vielleicht ja in den Folgebänden).
- Spannende Handlung mit guten Fantasyelementen (Zähne als Zahlungsmittel für Wünsche, das ist mal was anderes - ich wollte unbedingt wissen, wofür die Zähne gebraucht werden).
- Bisher kein Love-Triangle. Whohoo!

Das fand ich nicht so gut:
- Karous beste Freundin Zuzana (die ich sehr mochte) findet sich viel zu schnell mit der Tatsache ab, dass es Magie und andere "Wesen" und Welten gibt.
- Wirklich alle Figuren sind überirdisch schön oder ausgesprochen attraktiv. Hm.
- Es ist mal wieder so ein Liebe-auf-den-ersten-Blick-die-alles-überwindet Ding, inklusive Forbidden Love (weil die Protagonisten Feinde sein sollten) und Seelenverwandtschaft. Ich bin's irgendwie Leid.
- Als Leserin wird man alle 3-4 Seiten darauf hingewiesen, dass Karous Haare blau sind.
Der letzte Punkt hat mich irgendwie besonders genervt. Mir ist aufgefallen, dass es in meinen Lieblingsbüchern immer nur subtile optische Beschreibungen der Charaktere gibt und diese dann auch nur einmalig (oder zumindest selten). Das reicht mir völlig aus, ich habe immer ein gutes Bild von den Personen vor Augen.
In vielen YA/NA Büchern wird meiner Meinung nach viel zu viel Wert auf das Aussehen gelegt. Immer wieder wird betont, wie schön, toll, makellos etc. jemand (vorzugsweise der männliche Protagonist) ist. Mich spricht das nicht an.
Karous Haare sind also blau. Schön und gut. Daran muss ich aber nicht ständig erinnert werden, ich kann mir das sehr gut merken.

Alles in allem war die Story aber gelungen und hebt sich von so einigen Bestsellern ab, bei denen ich immer noch nicht glauben kann, dass die überhaupt veröffentlicht wurden.
Ich lese definitiv weiter.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Lesenswert

Power People - Frauen und Männer, die die Welt verändert haben
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Als allererstes fällt bei "Power People" natürlich die schöne Aufmachung auf. Die Zeichnungen zu jeder der vorgestellten Personen sind wundervoll, das Design der Seiten ganz toll. Es macht einfach Spaß, ...

Als allererstes fällt bei "Power People" natürlich die schöne Aufmachung auf. Die Zeichnungen zu jeder der vorgestellten Personen sind wundervoll, das Design der Seiten ganz toll. Es macht einfach Spaß, sich das Buch erstmal nur anzugucken.
Die Mischung der Menschen ist bunt und vielfältig, die Texte kindgerecht geschrieben und auf die wichtigsten Eckdaten reduziert.
An sich hat mir das Buch im ganzen sehr gut gefallen und ich würde es einem Kind definitiv vorlesen. Allerdings habe ich auch ein paar kleine Kritikpunkte, denn grade dieses Vorlesen wäre - zumindest für mich - doch mit einigem Aufwand verbunden, weil ich manches nicht unkommentiert lassen würde.

Ich bringe vielleicht mal ein paar Beispiele an:
Es kommt wahrscheinlich auf das Alter des Kindes an (die Altersempfehlung auf Amazon liegt bei 10-12 Jahren, vom Schreibstil her könnte man es aber deutlich jüngeren Kindern vorlesen) und darauf, über wie viel schon gesprochen wurde.
Weiß es zum Beispiel, was eine Vergewaltigung ist, wenn die in einem Nebensatz erwähnt wird (mit 10 hoffe ich das natürlich, denn gegen das, was man nicht kennt, kann man sich auch nicht wehren)? Oder nimmt man diesen Moment gleich zum Anlass um (mit einem jüngeren Kind) darüber zu sprechen, was das bedeutet? Oder lässt man ihn vielleicht sogar aus, weil es noch nicht so weit ist? Das müssen Eltern natürlich immer selbst wissen, aber ich würde schon über einiges ausführlicher mit dem Kind sprechen..

Auch zu diesem Satz würde ich was sagen:
"Die alten Griechen hielten die Erde für den Mittelpunkt des Universums, um den sich Sonne, Mond, Planeten und Sterne drehten. Erst viel später entwickelte das polnische Mathe-Genie Nikolaus Kopernikus die Theorie, dass in Wirklichkeit die Sonne das Zentrum ist."
Das klingt, als wäre die Sonne das Zentrum des Universums, obwohl sie nur ein Stern von vielen ist. Sie ist das Zentrum unseres Sonnensystems - aber nicht des Universums, von dem wir ja auch gar nicht wissen, wie groß es überhaupt ist.

Und noch ein Zitat:
"Nach dem Gesetz waren sie Eigentum ihrer Väter oder Ehemänner. Frauen durften kein Vermögen besitzen, und eine Scheidung war so gut wie unmöglich. Aber dass ein Mann seine Frau schlug, war vollkommen in Ordnung. (Heute haben wir zum Glück andere Gesetze!)"
Das ist alles richtig. Dennoch würde ich definitiv ein Gespräch mit dem Kind darüber führen, dass Gesetze nicht bedeuten, dass bestimmte Dinge nicht mehr stattfinden (Diebstahl - obwohl verboten - gibt es immerhin auch noch) und grade bei diesem Thema ist es oft sehr schwer nachzuweisen, dass einer überhaupt Unrecht widerfahren ist.

Es wäre also für mich persönlich mit ein bisschen Arbeit verbunden, dieses Buch vorzulesen (oder mir vorlesen zu lassen).

Ein weiteres kleines Manko waren für mich die "Tipps". Ich konnte damit nicht viel anfangen, vieles war wenig hilfreich oder gar an der Realität vorbei, hatte außerdem manchmal ein wenig Fremdscham-Faktor und ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder da eher mit den Augen rollen. Das wäre aber auszuprobieren.

Generell mochte ich das Buch aber und wem beispielsweise die "Good Night Stories for Rebel Girls" gefallen haben, dem wird dieses Buch sicher auch gut gefallen!

Veröffentlicht am 09.08.2019

Stalking & Spionage

Elanus
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Ich befinde mich grade in einem Bewertungsdilemma und einmal mehr wünsche ich mir, man könnte halbe Sterne vergeben. Dann wären es nämlich 3,5.
So musste ich überlegen, ob ich auf- oder abrunde und habe ...

Ich befinde mich grade in einem Bewertungsdilemma und einmal mehr wünsche ich mir, man könnte halbe Sterne vergeben. Dann wären es nämlich 3,5.
So musste ich überlegen, ob ich auf- oder abrunde und habe ich mich aus Respekt vor der ganzen Arbeit, Zeit und Mühe, die in so einem Buch stecken für's Aufrunden entschieden.

Sollte ich mich übrigens eher vage ausdrücken, liegt es daran, dass ich nichts spoilern will. Thriller sind sehr schwer zu rezensieren, ohne anderen den Spaß zu verderben.

So, nun aber zum Inhalt.
Jona ist 17, hochbegabt, eine soziale Niete und trägt ein kleines Geheimnis mit sich herum: Er besitzt nämliche eine selbstgebaute Drohne, mit der er jeden ausspionieren kann.
Da er nun an einer Elite-Uni studieren darf, wohnt er vorerst bei einer Gastfamilie.
Bereits zu Beginn seines Aufenthalts begegnet Jona einem Mädchen, das ihm nicht so schnell aus dem Kopf geht. Im Teenager-Liebestaumel schickt er ihr seine Drohne hinterher und findet etwas Interessantes über sie heraus.
Nach einer nicht so netten Abfuhr beschließt er, sich mit Drohbriefchen an ihr zu rächen, doch dann erschüttert der plötzliche Selbstmord eines Dozenten die Uni.
Hat Jonas Brief etwas damit zutun? Und warum benehmen sich seine Gasteltern so merkwürdig?
Was hat es mit Schratter, dem Direktor der Uni, der immer wieder Termine verschiebt und generell nie im Haus zu sein scheint, auf sich?

Meine Meinung:
Elanus ist ein spannender Jugend-Thriller mit einer interessanten Story. Wie es bei Poznanski-Büchern so üblich ist, wollte ich die ganze Zeit wissen, was da los ist.
Außerdem finde ich es toll, dass immer wieder so moderne Themen aufgegriffen werden.

Leider gibt es aber, wie schon bei Layers, auch einige Schwächen.
Jona ist zu Beginn der Geschichte einfach nur ein arroganter Mistkerl, der sich ziemlich schnell Hals über Kopf verliebt und fast schon stalkermäßig Leute bespitzelt.
Im Laufe der Story ändert er sich aber völlig, lässt plötzlich andere Menschen an sich heran und wird viel netter. Dafür gibt es aus meiner Sicht keinen plausiblen Grund.
Auch das er seine Drohne bei bestimmten Personen plötzlich nicht einsetzen will, macht keinen Sinn.
Wahrscheinlich sollte Stalking nicht zu sehr verherrlicht werden (was ich auch problematisch fände) und Jona generell liebenswerter erscheinen.
Und ja sicher, ich mochte ihn zum Schluss. Aber er fühlte sich auch wie ein völlig anderer Charakter an und ich konnte diese Wandlung irgendwie kaum nachvollziehen.
Trotzdem finde ich den Versuch toll, keinen allgemeinen Saubermann als Hauptfigur einzusetzen.

Probleme hatte ich auch mit der typischen eingebauten Liebesgeschichte. Die Gefühle kommen praktisch aus dem nichts und ich hatte keine Ahnung, warum sie so plötzlich und nach einem gefühlten 5-Minuten-Gespräch da waren.
Gut, Jona ist sehr jung und da muss man wohl ein Auge zudrücken.
Aber hier kommt, was mich daran wirklich stört: Es ist irgendwie immer das Gleiche.
Erebos, Saeculum, Layers und nun Elanus... die Lovestorys fühlen sich mittlerweile ein bisschen recycelt an.
Ich fände es toll, wenn die Autorin da mal von ihren üblichen Pfaden abweicht.
Ein bisschen Diversität wäre schön und es gibt so viele Möglichkeiten: Der Hauptcharakter könnte zum Beispiel zu Beginn der Geschichte bereits eine Beziehung führen, die dann auseinander geht und am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es auch alleine gut geht und manchmal sogar besser ist.
Oder der Hauptcharakter verliebt sich in eine Person gleichen Geschlechts.
Oder (und ich glaube, das wäre mein Favorit) der Hauptcharakter verliebt sich überhaupt nicht, weil ihm während des Abenteuers niemand zum verlieben begegnet.
Ganz ehrlich, Ursula Poznanski schreibt so starke Storys, da muss nicht immer auf Teufel komm raus noch eine Liebesgeschichte mit reingeprügelt werden.
Und diese hier in Elanus war meiner Meinung nach bisher die Schwächste und Überflüssigste - aber sie war trotzdem immer noch besser, als bei vielen anderen Jugendbüchern. Und immerhin nicht zu dominant, so dass man trotzdem viel Spaß am eigentlichen Rätsel hat.

Auch diesmal wieder positiv: Poznanskis Mädels sind (fast) immer sympathisch und lassen sich nicht verschaukeln... meistens würde ich gerne noch viel mehr über sie erfahren und darum hoffe ich, es gibt bald wieder einen weiblichen Protagonisten.

Trotz meiner Kritik ist Elanus wirklich sehr lesenswert, gut geschrieben und spannungsliebende Leser werden wieder voll auf ihre Kosten kommen.