Profilbild von kleine_welle

kleine_welle

Lesejury Star
offline

kleine_welle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kleine_welle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2019

Bei Drachen werde ich immer schwach

Silberdrache (Silberdrache 1)
0

Sirin lebt in einer Welt, in der es keine Drachen mehr gibt. Nur durch die Geschichten ihrer Mutter werden diese wieder lebendig.
Joss hingegen muss sich vor Drachenangriffen fürchten, denn es gibt fast ...

Sirin lebt in einer Welt, in der es keine Drachen mehr gibt. Nur durch die Geschichten ihrer Mutter werden diese wieder lebendig.
Joss hingegen muss sich vor Drachenangriffen fürchten, denn es gibt fast nur noch Raptoren. Grausame Drachen, die von Menschen missbraucht werden um ihre Macht auszubauen.
Eines Tages gelangt Joss durch Zufall an ein silbernes Drachenei und als Lysander schlüpft gehen die beiden einen Bund miteinander ein.

Das Cover ist so toll! Der silberne Drache vorne drauf glänzt auch wirklich und solche Spielerein mag ich. 
Das Buch ist ja ein Kinderbuch, aber der Schreibstil lässt sich da gar nichts anmerken, denn er ist ser beschreibend und mit vielen kleinen Details versehen. Es macht einfach total viel Spaß in diese magische Welt voller Drachen, auch wenn sie größtenteils böse sind, einzutauchen.
Nicht nur diese fremde Welt oder Sirins „normale“ Welt werden wunderbar beschrieben, ich war auch von den Charakteren begeistert. Okay, manchmal ging mir zum Beispiel Joss etwas auf die Nerven, weil er an einigen Stellen schon sehr naiv ist, aber trotzdem sind die Charaktere sehr gut ausgebaut und nicht alle haben nur eine Facette. Was ich damit meine ist, dass sie nicht nur böse oder gut beschrieben werden. Jeder Charakter kann einen durch ungeahnte Wesenszüge überraschen und das mag ich immer besonderes, weil das eine buchige Figur menschlicher, realer erscheinen lässt. Denn wer ist denn bitte nur das eine oder andere? Viele Personen sind so unterschiedlich und das erkennt man in diesem Buch besonders.
Die Story baut sich schon langsam auf, aber wenn man bedenkt, dass da noch mindestens ein Teil hinterherkommt ist das kein Wunder. Die Autorin möchte einfach nicht ihr Pulver im ersten Band verschießen.
Und trotzdem war ich sehr gespannt darauf, wie sich die unterschiedlichen Welten verbinden werden und wie sich dann die Wege von Joss und Sirin kreuzen werden. Denn beide haben ein hartes Schicksal hinter sich und man leidet mit ihnen mit.
Die Kombination Drachen gepaart mit einer Prise Action ist einfach ganz toll! Auch wenn es hier vorwiegend Raptoren gibt (und eigentlich mag ich ja Geschichten über böse Drachen nicht so gerne) lernen wir auch Drachen kennen, die auch nicht einfach nur böse sind. Allen voran Lysander. Ein ganz junger Drache, dem man seine kindliche Art anmerkt und ihn trotzdem lieben muss. Denn er ist durch seine Unerfahrenheit unverdorben von den bösen Einflüssen der Familie Lennix und voller Energie was zu ändern.
Was mich am meisten gestört hat am Buch war manchmal wirklich Joss. Seine etwas naive Art war manchmal etwas zu viel für mich und dann war ich einfach nur genervt. Klar möchte er einfach nur ein besseres Leben, aber um das zu erreichen, hinterfragt er nichts und schaut auch öfter mal weg. Aber nicht auf eine gemeine, arrogante Art sondern einfach nur dümmlich. Da war mir seine Schwester Allie schon lieber, die mutig ist und für das Gute einsteht und dann auch mal ungewöhnliche Wege geht. Zum Glück hängt Joss sehr an seiner Schwester und hört dementsprechend auch auf sie. ;)
Bei den tollen Beschreibungen der Drachen, ja auch wenn sich die Raptoren bereit machen um zu einem Angriff zu fliegen, bekam ich regelmäßig eine Gänsehaut und konnte mir alles bis ins kleinste Detail vorstellen. Genau nach meinem Geschmack!
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, ist aber natürlich sehr offen, weil der zweite Teil schon geplant ist, aber leider steht noch kein Erscheinungsdatum fest.

Mein Fazit: Wer hier ein einfaches Kinderbuch erwartet wird positiv überrascht, denn die Autorin schafft es durch ihre detailreichen Beschreibungen mir sehr oft eine Gänsehaut zu verschaffen und man fühlte sich als wäre man vor Ort. Zwar ging mir der ein oder andere Charakter manchmal auf die Nerven, aber mir hat trotzdem sehr gut gefallen, dass alle Personen nicht nur in eine Richtung agierten, sondern eine ganze Palette von Facetten hatten. Kaum was war nur schwarz oder weiß. Ein Buch, dass ich allen Drachenliebhabern oder welche die es werden wollen empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Spannend

Todesblues in Chicago
0

Michael Talbot und Ida Davies ermitteln jetzt schon seit ein paar Jahren für die Detektei Pinkerton in Chicago. Im Sommer 1928 verschwindet eine reiche Erbin und die beiden werden von ihrer Mutter beauftragt ...

Michael Talbot und Ida Davies ermitteln jetzt schon seit ein paar Jahren für die Detektei Pinkerton in Chicago. Im Sommer 1928 verschwindet eine reiche Erbin und die beiden werden von ihrer Mutter beauftragt sie zu finden. Doch das ist nicht das einzige Verbrechen, das in diesem Sommer in Al Capones Chicago passiert.

Das Cover ist wieder gelungen und hat schon einen Wiedererkennungswert für die Reihe.
Und auch mit seinem Stil konnte mich der Autor direkt wieder packen und ich wurde in diesen heißen Sommer in Chicago versetzt. Von Vorteil war vielleicht auch das es bei uns auch so heiß war. ;)
Was ich einfach an Ray Celestin mag sind diese detailreichen Beschreibungen, die einem alles nur noch deutlicher vor Augen führen. Man ist dort, in Chicago und spürt nicht nur alles hautnah mit, man hört die Musik, den Lärm der Straßen und sieht einfach ein reales Chicago der 20er Jahre vor seinem inneren Auge entstehen.
Dazu kommt, dass die Charaktere auch bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und beschrieben sind. Man fühlt mit den Protagonisten mit und kann sie sich auch sehr lebhaft vorstellen.
Vor allem Ida hat es mir angetan. Sie hat eine echt tolle Entwicklung durchgemacht und mausert sich zu einer selbstbewussten Frau, die weiß was sie will und das auch versucht durchzusetzen. Was natürlich als Frau und vor allem als schwarze Frau nicht immer so leicht ist. Aber sie geht ihren Weg und kann sogar die bösen Jungs damit beeindrucken.
Aber auch die neuen Charaktere, wie zum Beispiel Jacob konnten mich für sich einnehmen. Hier ist dem Autor auch wie gut gelungen, einem die Menschen näher zu bringen. Einfach klasse!
Am Anfang werden einem dann zunächst die verschiedenen Charaktere und (Mord)Fälle erläutert und man ist gespannt, wie sich diese Teile am Ende zu einem Bild zusammenfügen lassen. Denn das es eine Geschichte ist, daran besteht kein Zweifel. Konnte Ray Celestin das auch schon im ersten Teil Höllenjazz in New Orleans wunderbar, so hat er das auch hier sehr gut hinbekommen. Am Ende löst sich alles sehr gut auf.
Was mir auch sehr gut gefällt ist, wenn sich Fiction mit Fakten mischen. Man wird unterhalten und lernt auch so einiges, bzw. man wird dazu angeregt darüber weiter zu recherchieren. Zumindest ist es bei mir immer so. Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch die Erklärungen am Ende des Buches vom Autor. Hier geht er nochmal auf die geschichtlichen und zeitlichen Unterschiede zu seinem Roman ein und das war sehr aufschlussreich.
Gegen Ende war mir vielleicht ein klein wenig zu viel Gangsterkram mit Verfolgung und Schießerei, aber es passte doch in die Zeit und die Geschichte. Und danach konnte mich der Autor auf den letzten Seiten dann nochmal zum Lächeln bringen.

Mein Fazit: Mit Todesblues in Chicago ist dem Autor wieder ein Meisterstück gelungen. Nahtlos knüpft er an den ersten Teil an und überzeugt mich mit seinen detailreichen Beschreibungen, sodass man sich an Ort und Stelle versetzt fühlt. Außerdem sind die Charaktere einfach toll beschrieben und ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen, der einen sehr guten Krimi zu schätzen weiß. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf Teil 3 und hätte am liebsten direkt mehr davon gelesen.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Zorn ist einfach klasse

Zorn – Tod und Regen
0

Zorn wird zu einem Tatort gerufen. Doch dort gibt es keine Leiche, nur jede Menge Blut. Schnell ist klar, eine Frau wurde ermordet. Doch wer war sie und vor allem wo ist sie? Zorn und Schröder ermitteln ...

Zorn wird zu einem Tatort gerufen. Doch dort gibt es keine Leiche, nur jede Menge Blut. Schnell ist klar, eine Frau wurde ermordet. Doch wer war sie und vor allem wo ist sie? Zorn und Schröder ermitteln in diesem Fall.

Naja, wenn ich schreibe Zorn und Schröder ermitteln meine ich eigentlich das hauptsächlich Schröder ermittelt. Denn Zorn ist ein sehr eigener und schwieriger Charakter. Aber erst zum Cover.
Mir gefällt die ganze Reihe sehr gut, sie ist so schlicht, denn immer prangt Zorn im Vordergrund aber was ich besonders mag ist, weil sie so schön bunt im Regal aussieht. :D
Nun zurück zu Zorn.
Ich mag ja diesen Ermittler wie er ist. Er hat keinen Bock, ist zynisch und am liebsten sollen ihn alle einfach nur bis zur Rente in Ruhe lassen. Ein Arschloch eben. Aber trotzdem hat er einen gewissen Witz und ich finde das klasse. Es gibt ja einige Ermittler, die man einfach nur nicht mögen kann und Zorn gehört dazu.
Er gibt liebend gerne die Arbeit an andere weiter und meist ist es der arme Schröder, der Überstunden machen muss und den Hauptteil der Ermittlungen trägt.
Aber wer jetzt denkt, dass Schröder ein Weichei ist, der liegt falsch. Klar lässt er sich schon einiges von seinem Boss gefallen, aber wenn es hart auf hart kommt, weiß er sich zu wehren. Und so entstehen öfter mal echt tolle Schlagabtausche zwischen den beiden.
Aber nicht nur die machen es einem leicht durch die Geschichte zu kommen, generell ist der Stil eher kurz und knackig. Keine vollgepackten Sätze mit unnötigen Schnickschnack, es wird durch Schnelligkeit überzeugt, die einen aber trotzdem nicht durch die Geschichte hetzen. Sondern erzeugen Spannung. Ganz selten hatte ich zwar das Gefühl, dass es ein bisschen holprig wird, aber das war schnell überlesen.
Dazu kommt, dass genau an den richtigen Stellen schnelle Szenenwechsel erfolgen und man eigentlich an einer Stelle weiterlesen möchte, aber erstmal mit den Ermittlern woanders landet.
Was mir auch besonders gut gefallen hat ist, dass es in dem Buch keine geradlinige, einfache Ermittlung ist. Es wird gezeigt, dass nicht immer alles glatt läuft und Zorn und Schröder auf Fehler machen. Das machte alles viel menschlicher und näher an der Realität.
Und so tappte man nicht nur als Leser fast bis zum Schluss im Dunkeln. Auch die beiden Kommissare schienen bis zur Auflösung keine große Ahnung zu haben, was genau passiert ist und wer der Mörder ist.
Klarheit, die vielleicht kurz zwischenzeitlich auftauchen sollte, wird im nächsten Moment direkt wieder zunichte gemacht.
Das Ende war vielleicht ein bisschen sehr übertrieben, aber ansonsten ist es ein rundum gelungener Krimi mit einem etwas unsympathischen Ermittler.

Mein Fazit: Klasse Charaktere, viel Spannung durch Schnelligkeit und eine denkbare Realitätsnähe. Das zeichnet dieses Buch aus. Ich bin großer Fan der Reihe, auch weil ich auf Ermittler stehe, die vielleicht nicht immer ganz so sympathisch sind. Der Mordfall gerät vielleicht etwas in den Hintergrund vor den beiden Kommissaren, wird aber zum Schluss gelöst. Etwas sehr spektakulär wie ich finde, aber trotzdem ist es ein gelungener Krimi. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.07.2019

Wieder gelungen

R.I.P.
0

Ein Mädchen wird brutal ermordet und Bilder zu ihrem Mord werden an ihre Freunde bei Snapchat geschickt.
Doch bis jetzt fehlt jede Spur von ihrer Leiche. Huldar ermittelt mit und braucht natürlich wiedermal ...

Ein Mädchen wird brutal ermordet und Bilder zu ihrem Mord werden an ihre Freunde bei Snapchat geschickt.
Doch bis jetzt fehlt jede Spur von ihrer Leiche. Huldar ermittelt mit und braucht natürlich wiedermal die Hilfe von Kinderpsychologin Freyja.

Das Cover ist wirklich klasse. Durch diesen Glanz gefällt es mir sogar noch besser als die anderen beiden.
Der Schreibstil ist gewohnt gut und man ist direkt wieder in der Geschichte drin. Auch die Handlung um Huldar und Freyja ist einem direkt wieder bewusst.
Die beiden sind einfach klasse Charaktere finde ich. Obwohl Huldar nicht immer der nette Typ ist, gefällt er mir ausgesprochen gut. Er ist ein guter Ermittler und obwohl seine Chefin Erla, mit der er einem vorigen Band eine kurze Liebesbeziehung hatte, nicht gut auf ihn zu sprechen ist und ihm deshalb nur die unwichtigen Aufgaben gibt, kann er immer wieder entscheidende Hinweise zur Ermittlung betragen.
Und auch Freyja ist mal wieder tief in den Ermittlungen verstrickt. Denn natürlich kommen auch wieder Jugendliche drin vor und so muss Huldar natürlich wieder Freyja als Psychologin hinzuziehen.
Immer wieder zieht es die beiden zueinander. Wobei Huldar immer wieder dazu beiträgt. ;)
Und obwohl ich ja nicht so auf die Liebesgeschichten stehe, hofft man doch hier, dass die beiden irgendwann vielleicht doch zusammen kommen. Obwohl dann vielleicht auch der Witz aus der Geschichte raus wäre. Oder es würde ein neues Level erheben. Wer weiß.
Auf jeden Fall findet man auch in diesem Teil wieder einige brutale Beschreibungen, denn die Autorin beschönigt selten etwas. Obwohl es sich hier doch etwas in Grenzen hält. Die anderen beiden Bücher waren definitiv brutaler und actionreicher. Was aber bei R.I.P. auf keinen Fall die Spannung gemindert hat. Denn Mobbing, um das es hier dann geht, ist ein interessantes Thema und die Autorin nähert sich diesem nicht nur von der Täterseite her an, sondern auch die Opfer und ihre Reaktionen werden näher unter die Lupe genommen.
Es dauerte lange bis ich einen Durchblick bekommen habe, denn es tauchen ziemlich viele verschiedene Personen auf und es war interessant zu sehen, wie sich die Täter bzw. Opfer aufeinander zubewegte um dann am Ende zusammen zu kommen und ein rundes Bild abzugeben. Die Verwicklungen bis dahin waren wirklich sehr interessant.
Das Ende war klasse. Ich fand es hatte ein richtiges Gänsehautfeeling. Auch das Ende in diesem Buch was für Feyja erdacht wurde ist toll. Ich bin sehr gespannt wie sich diese Beziehung weiterentwickelt.

Mein Fazit: R.I.P. ist zwar etwas ruhiger als seine Vorgänger, die mit vielen brutalen und blutigen Szenen aufgewartet haben, aber trotzdem nicht minder spannend. Ich mag Huldar und Freyja einfach total gerne und die beiden bringen mit ihrer seltsamen Beziehung immer wieder Witz in die Story mit rein. Ich mag den Stil der Autorin und kann nur abschließend sagen, dass dieses Buch auch wieder gelungen ist.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Mit Gruselfaktor

Elm Haven
0

Zwei Romane finden sich in diesem dicken Buch. In dem ersten geht es um sechs Freunde, die scheinbar einen ganz normalen Sommer vor sich haben, doch hinter der Idylle lauert das Böse. In dem anderen Roman ...

Zwei Romane finden sich in diesem dicken Buch. In dem ersten geht es um sechs Freunde, die scheinbar einen ganz normalen Sommer vor sich haben, doch hinter der Idylle lauert das Böse. In dem anderen Roman kehrt einer der fünf Freunde nach 41 Jahren zurück nach Elm Haven. Doch hat sich was geändert?

Das Cover gefällt mir gut. Es zeigt vorrangig eine Sommeridylle, die aber durch die dunklen, kahlen Äste irgendwie gestört wird.
Generell erinnerte mich die Handlung des Buches, vor allem des ersten Buches, sehr an ES von Stephen King oder an die Fernsehserie Stranger Things. Doch das hinderte mich nicht am Lesen, denn ich mag genau diese Art von Geschichten.
Und dadurch dass der Schreibstil sehr einnehmend ist war ich direkt drinnen, in den Ereignissen des Sommers von 1960.
Viele Beschreibungen und viel Liebe zum Detail runden dann noch die Stimmung ab und man kann sich in die Welt der sechs Freunde, Dale, Duane, Mike, Lawrence, Kevin und Jim. Es liegt zunächst scheinbar alles vor ihnen. Sonnige Tage, die sie im Wald oder auf dem Baseball-Feld verbringen werden und in denen sie mit ihren Fahrrädern durch Elm Haven fahren. Doch dann kommt alles anders, denn in der alten Schule, die abgerissen werden soll, lauert etwas.
So ziemlich von Anfang an ist dieser Grusel im Hintergrund spürbar und immer präsent. Immer wieder macht Dan Simmons Andeutungen und dem Leser ist sofort klar, dass da irgendwas nicht stimmt. Doch was genau geht da vor?
Erst nach und nach gestehen sich die Jungs ein, dass etwas nicht stimmt. Vor allem Duane, der zwar zunächst wie ein typischer Sohn eines Kleinstadtfarmers wirkt, ist sehr besonders und überrascht den Leser mit seinem Wissen und bekommt so als erster heraus, was im Dunkeln lauert.
Generell kamen mir einige der Charaktere typisch Kleinstadt in den 60er Jahren vor, doch die Jungs erstaunen einen schon immer wieder und so heben sie sich klar von der Masse der anderen Stadtbewohner ab. Die Personen sind einfach sehr gut entwickelt und sind dann wenn man einen tieferen Blick auf sie wirft nicht mehr klassisch.
Dazu kommt diese Spannung, die einen die ganze Zeit verfolgt und diese Mischung macht einfach ein verdammt gutes Buch aus.
Das Ende von Buch Nummer eins ist sehr gut und lässt eigentlich keine Fragen offen und trotzdem war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
In diesem kehrt also Dale, wie oben erwähnt, nach 41 Jahren zurück nach Elm Haven. Und zunächst scheint dieses Buch eher ein Was-Ist-Aus-Dale-Geworden Roman zu sein. Wie hat er alles verarbeitet und wie ist er damit zurechtgekommen. Dadurch fragt man sich, was bringt ihn dazu das alte Farmhaus seines Freundes Duane zu mieten.
Obwohl mich auch hier wieder der Schreibstil des Autors in seinen Bann ziehen konnte, ist hier die Erzählweise etwas gewöhnungsbedürftig. Ich möchte dazu aber nicht zu viel schreiben, denn wer das Buch noch lesen möchte, wird dadurch nachher gespoilert. Nur so viel, ich brauchte doch einen Moment um in diese doch spezielle Erzählart reinzufinden.
Ansonsten ist hier der Grusel in der Geschichte nicht so offenkundig, wie in dem ersten Buch. Trotzdem ist dieses Buch genauso spannend und interessant wie das erste, denn Dale wirkt sehr verwirrt und verliert sich häufig in seinen Gedanken, dadurch weiß man als Leser selber nicht mehr so genau, ob manche Dinge wirklich geschehen sind oder nicht.
Das ist sehr geschickt gemacht von Dan Simmons.
Das Ende ist gut, aber irgendwie war ich doch ein bisschen enttäuscht, denn der besondere Kniff fehlte mir etwas zum Schluss.

Mein Fazit: Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die ES mochten, denn hier wird man auch in eine scheinbare Idylle geworfen, die sich aber gänzlich in etwas grauenvolles wandelt. Das erste Buch ist ganz fantastisch, weil hier dieses im Hintergrund lauernde sehr gut beschrieben ist. Im zweiten Buch fehlt mir dieser Grusel etwas, aber trotzdem ist es sehr interessant geschrieben. Hier überwiegt mehr die Verwirrung, die sich von Dale auf den Leser überträgt. Elm Haven ist auf jeden Fall eine Empfehlung!