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Veröffentlicht am 11.08.2019

Eine wahre Heldin

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Endlich geht Ophelias Abenteuer weiter! Ich habe mich unglaublich gefreut, als das Buch bei mir ankam. Vielen Dank dafür an das Team von vorablesen und den Verlag. Denn die Spiegelreisende lässt einen ...

Endlich geht Ophelias Abenteuer weiter! Ich habe mich unglaublich gefreut, als das Buch bei mir ankam. Vielen Dank dafür an das Team von vorablesen und den Verlag. Denn die Spiegelreisende lässt einen so schnell nicht mehr los!

Kurz zum Inhalt:
Der zweite Band knüpft direkt an den ersten Teil an. Ophelias Anwesenheit am Pol ist nun kein Geheimnis mehr. Sie wird von Faruk zur zweiten Vorleserin der Arche ernannt und steht dafür unter dessen Schutz. Den hat sie auch bitter nötig, denn als Verlobte des verhassten Intendanten, hat man es nicht leicht auf der Arche. Als sich dann auch noch ihre Familie ankündigt und wichtige Persönlichkeiten des Pols einfach so aus ihren Badewannen verschwinden, scheint das Chaos für Ophelia perfekt. Sie muss nicht nur zwischen ihrer herrische Mutter und Thorn vermitteln, sondern auch die verschwundenen Menschen schnellstmöglich wiederfinden und versuchen am Leben zu bleiben. Und ganz nebenbei ist da ja noch ihre anstehende Hochzeit mit Thorn!

Die Aufmachung des Buches ist wieder wunderschön. Es ist sehr sorgfältig gebunden, das Cover und die goldene Prägung darauf ist auch unglaublich schön. Es gibt einen Stammbaum, ein Personenverzeichnis und eine „Was bisher geschah“ Vorgeschichte im Buch. Ich würde sagen, dass sehr viel Hingabe in der Aufmachung des Buches steckt.
Auch der Schreibstil war wie im ersten Teil sehr angenehm zu lesen und oft auch sehr humorvoll geschrieben. Es war allgemein wieder sehr schön, in Ophelias Welt einzutauchen. Ophelia ist eine meiner liebsten Buchheldinnen geworden. Sie hat so eine gute Art, sie kämpft gegen Ungerechtigkeiten an, hat eine große innere Stärke und einen eigenen Kopf und sie tut alles für die Menschen, die ihr etwas bedeuten. Dabei ist sie keineswegs eine schwertschwingende Amazone, sondern eine verkannte graue Maus. Würde Ophelia einen Streichelzoo besuchen und die Autorin würde darüber ein Buch schreiben, ich würde es lesen! Denn Ophelia würde dabei bestimmt über die ein oder andere Ziege fallen und nebenbei eine geheime Zooverschwörung aufdecken! Auch die anderen Protagonisten aus dem ersten Band tauchen wieder auf. Tante Rosalie, Archibald, Brunhilde und Thorn sind mir von Allen, am meisten ans Herz gewachsen. Man lernt sie alle noch einmal etwas besser kennen. Vor allem Thorn und seine Absichten werden endlich klarer und er hat mich wirklich nicht enttäuscht. Er ist schon ein komischer Kautz, aber Ophelia und er ergänzen sich sehr schön und ihre gemeinsamen Momente gingen mir wirklich ans Herz. Aber auch Band zwei ist keine klassische Liebesgeschichte. Es ist ein Krimi, eine Abenteuergeschichte, Eine phantastische Erzählung und am Rande auch eine Liebesgeschichte. Es ist unheimlich, skurril und zum Teil auch sehr grausam. Aber auch sehr liebenswert, wunderbar und unbeschreiblich. Das Ende hat mich schockiert und unglaublich ungeduldig auf die Fortsetzung zurückgelassen. Eine klare Empfehlung von mir für Band 2 der Spiegelreisendensaga!

Veröffentlicht am 11.03.2019

Harry Potter lebt in einem anderen Universum

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Zunächst kurz zum Inhalt:

Die Welt ist zersplittert und besteht nun aus einundzwanzig großen und vielen kleinen Archen. Auf der Arche Anima lebt Ophelia umgeben von ihrer sehr großen Familie. Sie ist ...

Zunächst kurz zum Inhalt:

Die Welt ist zersplittert und besteht nun aus einundzwanzig großen und vielen kleinen Archen. Auf der Arche Anima lebt Ophelia umgeben von ihrer sehr großen Familie. Sie ist eine Animistin, dass heißt sie kann Gegenstände lesen. Sie führt ein ruhiges Leben und ist mit sich, ihrer Brille und ihrem Schal und der Stelle als Museumsleiterin vollkommen zufrieden. Zudem kann sie auch noch durch Spiegel gehen. Durch ihre Tollpatschigkeit und ihre ruhige Art wird sie aber von ihrer Familie nicht sehr ernst genommen. Da muss gerade sie eines Tages Anima verlassen und auf den eisigen und gefährlichen Pol ziehen um dort den Adligen Thorn zu heiraten. Schnell wird Ophelia klar, dass der Pol nicht wie das friedliche Anima ist und sie schnell ihren Weg finden muss um dort zu überleben. Und schnell stellt sich auch die Frage: Wem kann sie dort eigentlich trauen?

Klingt spannend? Ist es auch. Es ist schon allein eine Freude dieses Buch in der Hand zu halten. Das Cover ist wunderschön und das ganze Buch an sich ist sehr hochwertig verarbeitet. Auch die Kapitelaufteilung war ganz nach meinem Geschmack und der Schreibstil angenehm.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ophelia, der Hauptprotagonistin des Buches erzählt. Sie ist auch das Herz und die Seele dieses Buches. Sie ist eine Heldin, wie ich sie mir nur wünschen kann. Sie ist etwas schrullig und tollpatschig aber auch sehr schlau, hat einen starken Gerechtigkeitssinn, weiß was sie will, wer sie ist, und hat eine ruhige aber starke Persönlichkeit. Ophelia sollte man nicht unterschätzen. Und für ihre Brille und den Schal würde ich alles geben.
Wer hier eine klassische Liebesgeschichte erwartet, der wird aber enttäuscht werden. Thorn ist ein verschlossener, zum Teil auch kaltherziger Mensch mit einem harten Leben, der nur Zahlen vertraut und ob und was er im Schilde führt ist unklar. Jedoch habe ich auch ihn ins Herz geschlossen, da er und Ophelia wie ich finde mehr Gemeinsamkeiten haben, als die beiden sehen wollen. Ich hoffe er enttäuscht mich in den Folgebänden nicht. Christelle Dabos hat eine ganz neue Welt geschaffen, mit sehr einprägsamen Protagonisten. Sei es Ophelias Tante, Thorns fiese Schwester oder ein rätselhafter Antagonist. Die Welt der Archen ist wunderschön und faszinierend aber auch trügerisch, erschreckend und grausam. Auch die Familienverhältnisse haben es in sich. In dieser Welt begleiten wir Ophelia, wie sie versucht ihren Platz darin zu finden und vor allem Menschen zu finden, denen sie vertrauen kann, was auf dem Pol nicht gerade leicht ist.
Was mich etwas stört ist der Vergleich mit Harry Potter. Ich finde das wird beiden Reihen nicht gerecht. Zum Beispiel ist Ophelia meistens auf sich allein angewiesen, hat keinen Ron oder eine Hermine denen sie bedingungslos vertrauen kann. Und würde ich einen Brief erhalten, dass ich an den Pol eingeladen bin, ich würde ihn verbrennen und lieber unter der Treppe wohnen. Nein, beides sind ganz eigene Welten, in denen Magie, Gerechtigkeit und Abenteuer eine Rolle spielen, aber auf ganz unterschiedliche Weisen. Das Buch ist aber auf jedenfall sehr lesenswert. Ich habe mit Ophelia bis zur letzten Seite mitgefiebert und mitgelitten. Jetzt bin gespannt wie es weiter geht, denn das Ende bleibt offen und mit ihm noch viele ungelöste Rätsel.
Für mich der gelungene Auftakt zu einer ganz neuen und spannenden Geschichte.