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Veröffentlicht am 28.01.2020

toller Krimi mit kantiken Ermittler

Die Toten von Marnow
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Lona und Elling ein Ermittlerteam aus Rostock werden mit einem bestialischen Mord konfrontiert. Obwohl anfänglich eine Spur in Richtung Kinderpornos läuft stellt sich nach einer weile heraus das es um ...

Lona und Elling ein Ermittlerteam aus Rostock werden mit einem bestialischen Mord konfrontiert. Obwohl anfänglich eine Spur in Richtung Kinderpornos läuft stellt sich nach einer weile heraus das es um wesentlich mehr geht. Und dann wird Elling auch noch schwach und lässt sich bestechen. Und plötzlich taucht eine Leiche nach der anderen auf. Kaum denken Lona und Elling endlich eine heiße Spur gefunden zu haben schon tappen sie wieder im Dunkeln. Erst nach und nach führen die Spuren zusammen. Doch da ist dann noch der Krohn der sein übles Spiel mit den beiden treibt. Es kommt zu einem Schusswechsel und Kohn ist schwer verletzt und wird kurz darauf im Krankenhaus ermordet. Nach und nach merken die beiden, dass da jemand auf einen Rachefeldzug ist, doch noch immer tappen sie im Dunkeln. Doch dann ergibt sich eine heiße Spur und die führt in die DDR Zeit zu Medikamententest und damit zu einer Pharmafirma, einer Klinik und einen Arzt und einen hochrangigen Minister. Plötzlich gerät selbst Elling und seine Frau in Lebensgefahr, ein paar Maskierte dringen in dessen Haus ein und überwältigen ihn und seine Frau. Es folgen dramatische und hochspannende Momente, an dessen Ende weitere Tote stehen. Doch der wahre Täter ist noch immer auf freien Fuß. Lona und Elling hatten die Antwort schon fast mit der Liste und verliehren sie doch nun läuft ihnen fast die Zeit davon.

Der Autor hat ein wirklich fesselnden Schreibstil und schafft es den Leser das ganze Buch über zu halten. Auch wenn mir hier und da ein wenig zu viel privates Gedöns über die Ermittler dabei war. Er greift das das Thema illegale Medikamententests in der DDR auf und die verborgenen Seilschaften die noch Jahre später nachwirken.

Die beiden Ermittler Lona und Elling wachsen einen ans Herz auch wenn man in Ellings Fall nun ja sich so einen Ermittler nicht unbedingt wünscht. Nicht desto trotz leisten die beiden gute Ermittlungsarbeit. Man lernt als Leser die beiden schätzen wobei man bei Elling klare Abstriche machen muss. Gut er hat es aber auch nicht einfach bei einer demanten Mutter im Heim und einer Ehefrau die fremd geht. Er ist mit allen Wassern gewaschen und dadurch auch leicht zu unterschätzen. Auch wenn er das Geld nur so ausgibt kommt er gerade dadurch in arge Bedrängnis. Lona hat ein ziemlich schweres Päckchen zu tragen, das zusätzlich zu ihren na ja nicht ganz korrekten Kollegen ganz schön zu schaffen macht.

Die Handlung ist spannend mit vielen unvorhersehbaren Wendungen. Als Leser ist man immer nur am knobeln wer ist der Täter zu welcher Gruppe gehört er und wird am Ende dermaßen überrascht, weil man ihn nun so gar nicht auf den Zettel hatte obwohl er ja immer auf dem Bildschirm war. Denn noch muss ich hier bemängeln das das Buch durch zu viele privates Gedöns unnötig in die Länge gezogen wurde. Aber ich hätte mir stattdessen mehr Fallarbeit gewünscht.

Fazit: Ein wirklich spannender Krimi mit interessanten Themen und kantigen Ermittlern. Jedoch auch mit der einen oder anderen Länge durch zuviel privates Gedöns. Lasst euch nicht von der Dicke des Buches abschrecken, an diesen Krimi werdet ihr eure Freude haben.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Der Franz hat es wirklich nicht leicht

Leberkäsjunkie
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Da sind wir wieder in der bajuwarischen Provinz. Eberhofer also der Franz hat es wirklich nicht leicht. Ehrlich gesagt geht’s ihm gesundheitlich grad gar nicht so doll. Hinzu kommt dann auch noch ein Mord ...

Da sind wir wieder in der bajuwarischen Provinz. Eberhofer also der Franz hat es wirklich nicht leicht. Ehrlich gesagt geht’s ihm gesundheitlich grad gar nicht so doll. Hinzu kommt dann auch noch ein Mord und ein Brand. Und dadurch zieht jetzt die Exwirtin auch noch bei der Familie Eberhofer ein. Doch irgendwas scheint dem Franz vor dem Magen zu stehen. Der Doktor will ihn auch unbedingt sehen. Doch Franz geht wie man ihn kennt seinen Lieblingsgelüsten weiter nach. Tja und dann muss er ja auch noch den Mord aufklären. Und dann will doch tatsächlich eine Berliner Firma ein Luxushotel hier bei ihnen hinsetzten. Und schon drehen die Dörfler frei. Die eine Hälfte ist dafür die andere dagegen. Und aus heiterem Himmel reist es den Franz aus den Latschen und ist für volle 2 Tage außer Gefecht gesetzt. Wieder auf den Beinen setzt er seine Ermittlungen fort. Mit der Susi hat er auch noch so ein kleineres Verständigungsproblem und seine Oma ja von der bekommt er grad nur noch gesundes Zeug vorgesetzt. Und dann schaffens doch tatsächlich seine werten Mitbürger sein geliebtes Dienstfahrzeug vollkommen zu demolieren. Also das übliche Chaos mit dem Franz sich rumschlagen muss kaum zu schweigen davon, dass sein Papa den zweiten Frühling erlebt. Aber so nach und nach kommen sie dem Täter näher…

Die Autorin hat einen spritzigen und humorvollen flüssigen Schreibstil, der einen ein ums andere Mal zum grinsen und kichern ja sogar zum lauten Losprusten bringt.

Die Protagonisten allen vorweg der Franz ist schon eine Marke für sich. Er agiert recht pragmatisch und unorthodox. Das ihn seine Mitbürger samt Familie noch nicht ins Irrenhaus gebracht haben ist wirklich ein Wunder. Ja mai das die Handlung immer so einwenig haarscharf an der Realität vorbeischrammt und den Provinzler an sich nicht gerade in ein positives Licht rücken sei mal dahingestellt. Auch das der Rudi mal so eben eine Amtsanmaßung begeht zeigt einfach das die Uhren da unten in der bayrischen Provinz zum einen etwas nachgehen und auch nicht ganz so fest angezogen werden.

Die Handlung ist recht amüsant und großteils einfach nur zum brüllen. Gut der Mord natürlich nicht aber die Versuche diesen Aufzuklären schon und erst recht wie Franz auf eine recht radikale Ernährungsumstellung eingestellt werden soll. Habe verschiedene Szene richtig vor Augen gehabt. Muss an dieser Stelle aber auch sagen, das ich mir den Film nicht angesehen habe. Aber gegen Ende lichtet sich das Chaos.

Fazit: All jene die gerne eine humorvollen Krimi lesen wollen, bei dem man mal auch lachen und schmunzeln kann und dem bayrischen Dialekt nicht ganz abgeneigt sind, lege ich diesen kurzen Krimi wärmstens ans Herz. Übrigens auch für Nordlichter geeignet, eine kleine Dialektkunde ist ganz hinten im Anhang. Und auch das eine oder andere Rezept zum ausprobieren. Toller Krimi zum Brüllen komisch mit ganz besonderen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Ein Weihnachtsroman der seinen Titel gerecht wird

Kater Anton und der Weihnachtsengel
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Weihnachten steht bevor und Ella versucht sich mit jeder Menge Arbeit von ihren Liebeskummer abzulenken. Nur zu dumm, das sie darüber ihren geliebten aber eigenwilligen Kater Anton doch sehr vernachlässigt. ...

Weihnachten steht bevor und Ella versucht sich mit jeder Menge Arbeit von ihren Liebeskummer abzulenken. Nur zu dumm, das sie darüber ihren geliebten aber eigenwilligen Kater Anton doch sehr vernachlässigt. Als dann noch Lissys Frauchen ins Krankenhaus kommt und die Katzendame Lissy bei Anton einzieht, ist das Fass voll. Nicht nur das der Futterautomat immer geiziger mit dem Futter wird nein Lissy braucht nur einmal hinzugehen und das Ding tut was immer die Dame will. Und dann bekommt sie auch noch seine Streicheleinheiten. Anton reicht es auf einen seiner Streifzüge trifft er auf den total verzweifelten Samuel, der wirklich in großen Schwierigkeiten steckt. Anton versucht ihn Beizustehen und zu helfen. Doch bis er sich ein Herz fasst und seine Mutter ins Vertrauen sieht dauert es dann doch. Indes geht es bei Ella drunter und drüber. Und dann kommt Weihnachten und damit ihr ganz persönliches Glück.

Die Autorin hat einen mitreisenden und flüssigen Schreibstil. Als Katzenbesitzer kommt einen die eine oder andere Anekdote sehr wohl bekannt vor. Als Leser bleibt einen gar nichts anderes übrig als Anton und alle anderen ins Herz zu schließen.

Die Figuren treffen einen Nerv und fügen sich sehr gut in die Geschichte ein. Auch wenn die Zufälle ja manchmal etwas weithergeholt sind runden sie die Handlung doch ab.

Den ganzen Roman über habe ich auf den Weihnachtsengel gewartet und gedacht ok handelt er eher subtil. Die vielen Zufälle eben. Umso überraschter war ich dann wer der Weihnachtsengel eigentlich war. Ansonsten handelt es sich bei diesen Roman um einen netten kurzweiligen Weihnachtsroman, der den Titel auch verdient. Happy End inklusive.

Fazit: Ein wirklich sehr netter und angenehm zu lesender Weihnachtsroman, der seinen Titel gerecht wird. Also wenn ihr einen wirklich schönen Roman lesen wollt in der ein mitunter recht eigenwilliger Kater eine Hauptrolle spielt und versucht die Weihnachtswelt und die Welt der Menschen wieder in rechte Lot zu rücken dann ran an den Roman. Ihr werden Lachen, Schmunzeln und auch hier und ein wenig zetern und am Ende den Roman mit einem breiten Grinsen zuklappen. Was will man mehr zu den Feiertagen?

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Leclerc kann es mal wieder nicht lassen

Schatten der Provence
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In den letzten Kriegstagen bringt ein SS-Trupp geraubte Kunstwerke aus Marseille mit dem Zug in ein stillgelegtes Bergwerk. Ein Lockführer und dessen Sohn begleiten diesen Zug. Viele Jahrzehnte später ...

In den letzten Kriegstagen bringt ein SS-Trupp geraubte Kunstwerke aus Marseille mit dem Zug in ein stillgelegtes Bergwerk. Ein Lockführer und dessen Sohn begleiten diesen Zug. Viele Jahrzehnte später kommt es zu einem spektakulären Überfall auf einen Kunsttransport mit vielen Toten. Wenig später kommt ein schwerreicher Kunstsammler ums Leben, der einige Zeit vorher Opfer eines Raubüberfalls wurde, bei dem einige sehr wertvolle Bilder gestohlen wurden. Die Polizei beginnt zu ermitteln und stoßen scheinbar in ein Wespennest, denn auf einmal kommen immer mehr Leichen zum Vorschein. Der Pensionierte Leclerc stellt derweil seine eigenen Ermittlungen an und ahnt dabei nicht welchen bösen Geist er damit auf sich aufmerksam macht. Bei seinen Ermittlungen stößt er nicht nur auf einen uralten Cold Case sondern auch auf dubiose Machenschaften von Kunsthändlern und einen Maler der auch noch Dreck am Stecken hat. Leclerc bringt sich ohne es zu merken in Lebensgefahr. Denn der Böse Geist hat damit begonnen sämtliche Hinweise auf ihn auszulöschen.

Der Autor hat einen angenehmen flüssigen Schreibstil und schafft es den Leser mit seiner Geschichte zu fesseln. Ganz nebenbei streut er auch einige historische Fakten ein, die dem Verständnis der Geschichte dienlich sind.

Die Protagonisten wachsen einen recht schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit. Auch wenn der pensionierte Leclerc eindeutig die Hauptrolle spielt kommen die Ermittler der Polizei doch ein wenig zu kurz. Hier und da hätten die Figuren ruhig ein wenig mehr ausgearbeitet sein können.

Die Handlung besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, die sich am Ende gut zusammenfügen. Anfangs lässt sich der Autor ziemlich viel Zeit und schildert fast jede kleine unbedeutende Kleinigkeit von der Wetterlage bis hin zur Landschaft. Auch wenn man als Leser gerne in andere Kulturen eintaucht überstrapaziert er hier die Geduld des Lesern ganz schön. Zumal er gegen Ende der Handlung ein gehörigen Affenzahn drauf hat und alles sehr schnell zu Ende bringen will. Auf den letzten Seiten nimmt er dann das Tempo dann wieder extrem raus und gibt dem Leser eine ausführliche Zusammenfassung zu den Hintergründen und Zusammenhängen und füllt damit die Lücken.

Fazit: Ein durchaus gelungener Krimi, der einen fesselt und den man auch ruhig im Winter lesen kann, so wird einen wenigstens warm. Ganz nebenbei lernt man auch noch was dazu. Also Krimifans ran an die Schatten der Provence lasst euch entführen.

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Veröffentlicht am 14.08.2019

Der Mörder läßt das Morden nicht

Blutsbande
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Der Mörder lässt das Morden nicht.

Im Mittelpunkt dieser mörderischen Geschichte stehen 4 Kinder. Durch kuriose Umstände kommen in deren Umfeld nacheinander erst Katzen und dann Menschen unter merkwürdigen ...

Der Mörder lässt das Morden nicht.

Im Mittelpunkt dieser mörderischen Geschichte stehen 4 Kinder. Durch kuriose Umstände kommen in deren Umfeld nacheinander erst Katzen und dann Menschen unter merkwürdigen Umständen ums Leben. Unglücklicherweise spielt das Element Wasser dabei eine entscheidende Rolle. Durch die Umstände gehen die Kinder davon aus das jeweils der andere Mitschuld am Tod der verschiedenen Menschen trägt. Durch eine nur zu nachvollziehbare Logik versuchen die Kinder sich gegenseitig zu decken. Viele Jahre später beginnt das Morden erneut gerade als ein Cold Case neuaufgerollt wird. Das Ermittlungsteam um Sjöberg beginnt mit den Ermittlungen, nicht ahnend das eines der nun mittlerweile erwachsenen Kinder in indirekten Kontakt mit ihnen steht. Erst tauchen nach und nach viele ertränkte Katzen auf und dann wird auch noch eine Frau umgebracht. Im Verlaufe der Ermittlungen werden die Verdächtigen und damit die Zahl der möglichen Täter immer mehr. Erst als es fast zu spät ist kommen die Ermittler den wahren Täter gefährlich nahe und gefährden ihr eigenen Leben.
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und schafft es den Leser zu fesseln. Einzig die vielen Namen verwirrt den Leser ein ums andere Mal vor allem wenn die Autorin ein ums andere mal zwischen den Vor- und Nachnamen hin und her springt. Erst gegen Ende kann man dann die Namen dann irgendwie zuordnen. Die Autorin schafft es immer wieder den Leser auf eine neue Fährte zu locken und so für Verwirrung zu sorgen. Auch das die Ermittler nur Menschen sind schafft sie gut darzustellen. Jedoch übertreibt sie es an der einen oder anderen Stelle doch sehr. Der Täter agiert für den Leser immer nur am Rande des Schirms so das man ihn gar nicht so recht in Betracht sieht, obwohl dieser ja immer anwesend ist. Interessante Stellen wie das letzte Gespräch zwischen Lillemor und Tor wird nur kurz erwähnt obwohl dessen Inhalt doch wesentlich aufschlussreicher gewesen währe als die Befindlichkeiten eines einzelnen Ermittlers.
Die handelnden Personen wurden gut beschrieben, obwohl es eindeutig viel zu viele waren und der Leser am Ende einfach nur heillos überfordert ist, die Namen eindeutig zuzuordnen. Alle Personen machen eine Entwicklung durch, wobei die eine oder andere Person viel zu sehr in den Fokus gerückt wird, wo diese dann eigentlich nur ablenkt von der eigentlichen Handlung. Am Ende hat man mit den anfangs erwähnten Kinder einfach nur noch Mitleid das sie das alles ertragen mussten.
Fazit: Spannender Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen, die Verwirrungen sorgen. Lesenswerter Krimi.

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