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Veröffentlicht am 14.08.2019

Tritt häufig auf der Stelle

Als wir im Regen tanzten
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Im zweiten Band geht es um die Entwicklungen im Leben Recha Süßapfels, DEM Stummfilmstar schlechthin und ihrem Mann Willi von Rechen, der auf der Suche nach einem neuen Erfolgsfilm seine Ehe aus den Augen ...

Im zweiten Band geht es um die Entwicklungen im Leben Recha Süßapfels, DEM Stummfilmstar schlechthin und ihrem Mann Willi von Rechen, der auf der Suche nach einem neuen Erfolgsfilm seine Ehe aus den Augen verliert. Recha wird als Jüdin durch die sich zuspitzende politische Situation immer mehr ins Abseits gedrängt, ihre Zeit als Stummfilmstar scheint spätestens dann vorbei, als der Tonfilm aus Hollywood herüberzuschwappen droht. Auch ihre Kinderlosigkeit macht ihr stark zu schaffen. Von ihrem Mann fühlt sie sich missverstanden und alleingelassen.
Parallel dazu handelt die Geschichte von Rechas Schwägerin und deren Familie, die sich mit familiären Problemen herumschlagen muss. Felice kämpft den schwersten Kampf ihres Lebens – den um ihre Familie.

Das Thema Film und seine Einordnung in die geschichtliche Lage der Weimarer Republik klangen für mich sehr reizvoll. Und die Ideen waren auch nicht schlecht, aber für mich nicht immer gut umgesetzt. Der Schreibstil ist manchmal sehr anstrengend und wird durch sehr sehr viele Wiederholungen und Rückblenden gestört. Willi denkt völlig fanatisch nur noch an den nächsten großen Erfolg, da der letzte bereits so lang her ist und nimmt kaum etwas von seinen Mitmenschen um ihn herum wahr. Diese Passagen ziehen sich zum Teil extrem lang dahin, was wirklich schade ist. Rechas Entwicklung hatte ich mir nach dem Klappentext noch intensiver vorgestellt. Der Aspekt der Judenverfolgung nimmt aber keinen allzu großen Teil ein. Sie kämpft eher mit anderen Dämonen wie ihrer Kinderlosigkeit und der Entfremdung ihres Mannes.
Selbst die Geschichte um Felice, die ich anfangs sehr sympathisch fand, wendet sich nach und nach fast ins Fanatische.

Der Schluss kam dann doch sehr plötzlich, obwohl hier eigentlich noch so viel Potenzial gesteckt hätte. Stimmen, die den ersten Teil ebenfalls gelesen haben, berichteten, der zweite Band sei ein deutlicher Rückschritt. Ich weiß noch nicht, ob ich mich davon überzeugen werde. Auf jeden Fall schade um eine schöne Idee!

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Veröffentlicht am 03.07.2019

Ein Buch auf zu vielen Abwegen

Die Frau aus Oslo
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Norwegen im Jahr 1942: Die junge Jüdin Ester muss mit ansehen, wie ihr Vater deportiert wird. Während sie von Oslo nach Schweden flüchten kann, werden auch ihre Mutter und Großmutter zusammen mit ihrem ...

Norwegen im Jahr 1942: Die junge Jüdin Ester muss mit ansehen, wie ihr Vater deportiert wird. Während sie von Oslo nach Schweden flüchten kann, werden auch ihre Mutter und Großmutter zusammen mit ihrem Vater auf ein Schiff verladen, die gesamte Wohnungseinrichtung beschlagnahmt. Viele Jahre später taucht ein Schmuckstück auf, das Esters Mutter gehörte und ein großes Rätsel in sich birgt. Welche Verbindung besteht zwischen ihm und Turid, der Tochter von Esters ehemals bester Freundin Åse, die eines Tages ermordet aufgefunden wurde? Und welche Rolle spielen Gerhard, Åses Lebensgefährte, der zunächst spurlos verschwindet, und Roar, der Turid adoptiert und ein Verhältnis mit Åse hatte? Und wer hat noch seine Finger in diesem Spiel?

Nach der Leseprobe war ich schon sehr gespannt, wie die Geschichte um Ester weitergeht. Das Cover hat mir sehr gut gefallen und dazu eingeladen, sich die Geschichte vorzustellen, die Ester erlebt haben könnte. Was erwartet sie hinter der Brücke? Gelingt ihr die Flucht? Wie ergeht es ihr danach? Wie verarbeitet sie die Geschehnisse um ihre Familie? Wann und mit wem hat sie ihren Sohn bekommen? Und was hat es mit dem Schmuckstück auf sich? Eigentlich ein wirklich guter Stoff für eine Geschichte.

Leider hatte ich beim weiteren Lesen immer mehr das Gefühl, dass es im Grunde genommen aber gar nicht um Ester und ihr Gefühlsleben ging. Für mich war sie eher ein Mittel zum Zweck für die Geschichte um sie herum, aber nicht unbedingt die Protagonistin des Buches. Das Thema Juden nahm nur einen sehr geringen Anteil ein, auch wenn es für die Auflösung des Rätsels um das Armband nicht unbedeutend war. In weiten Teilen ging es um mehr oder weniger offene Bespitzelung, vor allem der Mittelteil kam mir dadurch sehr langatmig vor. Richtig packen konnte mich das Buch damit nicht. Auch die Zeitsprünge machten das Lesen mitunter etwas mühsam, zumal die Kapitel häufig die gleiche Überschrift trugen.

Insgesamt für mich daher ein Buch mit viel Potenzial, aber leider auf zu vielen Abwegen.

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Veröffentlicht am 02.06.2019

Schade um ein spannendes Thema

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
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Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, dabei hatte das Thema eigentlich viel Potenzial.
Die Protagonistin, eigentlich eine brillante Psychotherapeutin, die jedoch einen schweren Fehler ...

Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, dabei hatte das Thema eigentlich viel Potenzial.
Die Protagonistin, eigentlich eine brillante Psychotherapeutin, die jedoch einen schweren Fehler begangen hat und jetzt als Bewährungshelferin arbeitet. Ihre Patienten werden mittels einer neuen Technologie der Gedankenübertragung überwacht. Ein Krimineller, der angeblich seine Schwester ermordet haben soll und nun versucht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Die Vorstellung, dass sich Personen in die eigenen Gedanken einloggen können, kann schon irgendwie beängstigend sein. Im Buch hatte man jedoch eher das Gefühl, als sei das eine normale Sache, obwohl die Methode noch in der Erprobungszeit war. Die Texte waren mir zu sprunghaft, das erzeugte ein vielleicht gewolltes Chaos im Kopf, hat mich aber sehr im Lesefluss behindert. Dieses Chaos hielt zu meinem Bedauern bis zum Ende an, viele Handlungsstränge waren für mich nur schwer nachvollziehbar oder sie blieben unzureichend beantwortet. Überhaupt fand ich die ganze Story recht konfus, einige Begriffe musste man sich erst erarbeiten bzw. erahnen, die weiteren Probanden / Patienten spielten keine wirklich ersichtliche Rolle. Überhaupt kamen alle Figuren recht oberflächlich rüber. Hineinversetzen konnte ich mich noch halbwegs in Clay, aber insgesamt kam mir alles eher flach vor.
Das wird wohl leider nicht meine Serie werden!

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