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Veröffentlicht am 15.08.2019

Zäher Einstieg und etwas zu lang, dennoch unterhaltsam!

Outlander - Echo der Hoffnung
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Nachdem ihr Haus abgebrannt ist, planen Jamie und Claire nach Schottland zu reisen, um Jamies Druckerpresse zu holen, da Jamie eigentlich des Kämpfens müde ist und sich stattdessen um gedruckte Flugblätter ...

Nachdem ihr Haus abgebrannt ist, planen Jamie und Claire nach Schottland zu reisen, um Jamies Druckerpresse zu holen, da Jamie eigentlich des Kämpfens müde ist und sich stattdessen um gedruckte Flugblätter bemühen möchte, die der Sache der amerikanischen Rebellen dienen soll. Doch wie immer ziehen Jamie und Claire den Ärger förmlich an und so geraten sie doch noch in die Kämpfe zwischen Engländern und Amerikanern.

Bei einigen Begebenheiten begegnet Jamie sogar William, seinem Sohn der auf gegnerischer Seite kämpft, der aber immer noch nicht weiß, dass Jamie in Wirklichkeit sein Vater ist. Auch Ian und Rollo, Ians treuer Wolfshund, sind an Claire und Jamies Seite, doch Ian hat sich einen gefährlichen Verfolger eingehandelt, der Ians zukünftiges Lebensglück zerstören möchte.

Derweil reist Lord John durch das Land und versucht einer Verschwörung auf die Spur zu kommen und nebenbei auch seinen Sohn William und seinen Neffen Henry zu beschützen.

In der Gegenwart sind Brianna, Roger und ihre Kinder sicher und heil angekommen. Während Roger sich erst einmal im Klaren darüber werden muss, was er aus seinem Leben nun machen will und sich seinen Ängsten stellt, sucht Brianna sich einen typischen Männerjob und muss sich darin auch erst einmal bewähren. Eine große Hilfe und Stütze sind ihr und ihrem Mann dabei die Briefe ihrer Eltern Jamie und Claire, die sie nur nach und nach öffnen, um sich Stück für Stück über deren weiteren Werdegang zu informieren. Eines Tages kommt es zwischen dem Ehepaar und einem Verwandten von Roger zu einer unheimlichen Begegnung, denn dieser Verwandte ist ebenfalls ein Zeitreisender. Will er ihnen etwas Böses?:

Endlich hat das Warten ein Ende und es geht weiter mit der Highlandsaga über den kämpferischen und charismatischen Schotten Jamie und seiner großen Liebe Claire, der zeitreisenden Krankenschwester/Ärztin.

Im Vorgängerband deutete sich schon die Reise nach Schottland an und ich denke, ich war nicht die Einzige unter Diana Gabaldons begeisterter Leserschaft, die dieser kurzfristigen Rückkehr schon sehr entgegenfieberte.

Bevor es zu dieser von mir ersehnten Rückkehr kam, wurden Jamie und Claire aber doch noch in die Kämpfe auf amerikanischem Boden verwickelt. Und obwohl manche Kriegs/Kampfsequenzen durchaus spannend und kurzweilig beschrieben waren, empfand ich viele Romanpassagen als sehr langatmig und quälend zu lesen. Natürlich sind die Gabaldon Bände der Highlandserie auch historische Romane bzw. es fließen viele historische Hintergründe mit ein, doch war es in den anderen Teilen der Serie bisher so, dass sich die historischen Hintergründe, Beschreibungen von Schlachten u.a mit familiären Begebenheiten innerhalb des Fraserclans die Waage hielten, wobei Jamie und Claire immer die Hauptfiguren blieben und immer wieder die "besondere Magie", der Umgang zwischen den Beiden von der Autorin hervorgehoben wurde, die die Buchreihe zu etwas ganz Besonderem machten.

In "Echo der Hoffnung" besteht diese "Magie" zwischen Jamie und Claire zwar immer noch, doch leider hat die Autorin ihren 1000 Seiten langen Roman aufgesplittet und erzählt die historischen Begebenheiten aus der Sicht von gleich mehreren Figuren, die nicht alle gleich interessant sind.

Es ist Diana Gabaldons Stil kleine Geschichten innerhalb einer größeren zu erzählen und einzelne Handlungsstränge am Ende oft überraschend zu verknüpfen, doch während Jamies, Claires, Ians, Briannas und Rogers Werdegang interessiert, da alle Figuren charismatisch sind und eine besondere Persönlichkeit ausstrahlen, wirken Lord John und William, Jamies Sohn, eher blass und so haben mich ihre Erlebnisse leider gelangweilt und waren belanglos.

Zudem gehört die amerikanische Geschichte nicht ganz zu meinem bevorzugten Interessensgebiet- während viel Wert darauf gelegt wurde, wichtige Personen des Unabhängigkeitskampfes aufzuzählen und den Verlauf des Krieges zu schildern, wurden andere Handlungsstränge, wie etwa Ians Bekanntschaft zu einer Quäkerin vernachlässigt oder zu kurz und nüchtern abgehandelt. So lesen sich die ersten 500 Seiten trotz des hervorragenden, bildhaften Schreibstils der Autorin streckenweise sehr zäh. Doch dann, als ich es eigentlich nicht mehr erwartet hatte, fand die Autorin zu ihrer gewohnten Form zurück, spannende Passagen wechselten sich ab mit humorvollen und auch zu Tränen rührenden Sequenzen, wobei ich besonders den Aufenthalt in Schottland von Jamie, Claire und Ian positiv hervorheben möchte. Am Ende des Romans wurde es dann nochmals besonders spannend, wie immer beendete die Autorin ihr aktuelles Buch mit einem Cliffhanger, der es in sich hat.

Trotz meiner Kritikpunkte ist auch der bereits 7. Teil der Highlandersaga nicht schlecht. Diana Gabaldon hat eine ganz besondere Fähigkeit- Sie vermag es, ihren Romanfiguren Leben einzuhauchen und mit deren Dialogen die Menschen ganz besonders zu berühren. Eine Fähigkeit die gepaart mir ihrem schriftstellerischen Talent, selten anzutreffen ist.

Allerdings würde ich mir wünschen, dass der nächste Roman dann wirklich der letzte werden wird, etwas gestraffter erzählt wird und dass Jamie und Claire darin noch einmal im Mittelpunkt des Geschehens stehen werden. Da ich von der zweiten Hälfte des Romans so sehr gefesselt war, habe ich mich trotz des zähen Einstiegs für eine 4.5 von 5 Punkten Bewertung entschieden.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Sehr lesenswerter, zum Nachdenken anregender Frauenroman!

Honigblütentage
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Valerie ist Mutter einer Tochter, verheiratet und arbeitet in Hamburg bei einem Frauenmagazin. Eigentlich könnte sie glücklich sein, denn auch finanziell geht es ihrer Familie nicht schlecht, doch hadert ...

Valerie ist Mutter einer Tochter, verheiratet und arbeitet in Hamburg bei einem Frauenmagazin. Eigentlich könnte sie glücklich sein, denn auch finanziell geht es ihrer Familie nicht schlecht, doch hadert sie mit ihrer momentanen Lebenssituation. Zum einen eröffnet ihr ihre Tochter, dass sie nach Neuseeland gehen will; zum anderen läuft es in Valeries Ehe nicht mehr berauschend. Sie hat sich auseinander gelebt mit ihrem Mann; hat zu viele Kränkungen seinerseits runterschlucken müssen und auch ihre Chefin in der Redaktion ist eine elende Tyrannin, die Valerie das Leben schwer macht.
Fazit: Depressionen, Burn-out und ein nervender Tinnitus, der zum ständigen Begleiter geworden ist.

Und dann, zu allem Überfluss, bekommt sie von ihrer Chefin einen nicht gerade verlockend klingenden Auftrag. So soll sie sich auf Recherchereise für einen Artikel begeben, denn schließlich sind lange Wanderungen, um den Kopf frei zu bekommen, gerade schwer angesagt. „Pilgern vor der eigenen Haustür- Selbstfindung pur“, lautet die die Überschrift ihrer Aufgabe und soll Valerie den „Heidschnuckenweg“ näher bringen, der von Hamburg nach Celle, durch beschauliche Örtchen und direkt durch die Heide führt.
Valerie, die es gewohnt ist, alles runterzuschlucken und nicht nein zu sagen, macht sich also auf den Weg. Doch da sie blutige Anfängerin ist, was das Wandern angeht, bekommt sie schon bald schlimme Blasen an den Füßen und die ersten Tage der Wanderung gestalten sich weniger als Selbstfindungstrip, denn als Quälerei.
Am liebsten würde Valerie alles abbrechen, doch dann lernt sie eine junge Frau kennen die in einem Restaurant arbeitet und die ihr rät, einen Abstecher zu einer kleinen Pension zu machen, die einer älteren Dame gehört. Valerie lässt sich diesen Vorschlag durch den Kopf gehen und tatsächlich steht sie einige Tage später vor der Besitzerin der ihr empfohlenen Pension. Und Anne ist tatsächlich eine lebenskluge, mütterliche und herzensgute Person, die nicht nur Valeries wunde Füße zu heilen vermag. Valeries Gespräche mit Anne tun ihr gut und bringen sie letztendlich ins Grübeln. Sind ihre Probleme wirklich unlösbar?

Aber nicht nur der Aufenthalt auf dem Land erdet Valerie, auch der nette Nachbar von Anne, Hagen, bringt Valerie auf andere Gedanken…

Ich habe bereits einige Romane von Sofie Cramer gelesen; manche davon fand ich einfach nur wunderbar und tiefsinnig, andere konnten mich nicht hundertprozentig begeistern. Mit „Honigblütentage“ hat die Autorin allerdings wieder einmal einen Roman am Start, der überzeugen kann. Im Fokus, Valerie, eine Frau die an einem Scheideweg in ihrem Leben steht. Nun hätte „Honigblütentage“ entweder ein netter Liebesroman werden können, der einem nicht lange im Gedächtnis bleibt; in dem die Selbstfindung eher Staffage ist, oder aber, wie in diesem Fall ein tiefschürfender Roman der mit vielen Lebensweisheiten brillieren kann. Ich bin sehr froh darüber, dass Sofie Cramer sich dazu entschieden hat, ihren Romanfiguren, allen voran Valerie, Dialoge auf den Leib zu schreiben, die zum Nachdenken anregen. Und obwohl Valeries Wanderung durchaus ein interessanter Ansatz war, mochte ich doch die Romanpassagen in Annes Pension am liebsten. Denn obwohl ich Valerie durchaus sympathisch gestrickt fand, wurde Anne schnell zu meiner Lieblingsromanfigur. Ihre Lebensklugheit und ihre Weisheit fand ich einfach sehr berührend herausgearbeitet. Wer nun fürchtet, womöglich von esoterischer Thematik erschlagen zu werden, kann hier beruhigt sein und zugreifen. In erster Linie ist „Honigblütentage“ nämlich ein leichter aber lebenskluger Frauenroman, in dem die Liebe eine große Rolle spielt. Ob nun die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, einer Tochter zu ihrem verstorbenen Vater, die Liebe zur Natur, Gott oder aber die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau- alle dies wird in diesem Roman thematisiert. Aber Sofie Cramers Roman wirkt nicht belehrend; er regt allerdings zum Nachdenken an.
Einen kleinen Minipunkt habe ich bei meiner Bewertung dennoch abgezogen, weil ich mir eine Aussprache zwischen Valerie und ihrem Mann gewünscht hätte. Abgesehen davon fand ich „Honigblütentage“ sehr lesenswert und empfehle ihn gerne weiter.

Kurz gefasst: Sehr lesenswerter, zum Nachdenken anregender Frauenroman!

Veröffentlicht am 11.05.2019

Kurzweilige, launige Frauenlektüre- nicht nur für Smombies. ;-)

Auf dich war ich nicht vorbereitet
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Daisy lebt in London und hat dort einen stressigen, aber guten Job. Sie arbeitet in einer Marketing Agentur und hat dazu einen großen Freundeskreis. Dennoch ist sie Single. Ihr aktuelles Date hat sie über ...

Daisy lebt in London und hat dort einen stressigen, aber guten Job. Sie arbeitet in einer Marketing Agentur und hat dazu einen großen Freundeskreis. Dennoch ist sie Single. Ihr aktuelles Date hat sie über Tinder gefunden, denn Daisy liebt ihr iPhone heiß und innig und ist praktisch ständig online. Ob nun auf Instagram, Twitter, Facebook oder anderswo. Daisy lässt auch ihren Freundeskreis an allem, was sie gerade macht, was sie denkt etc. praktisch im Minutentakt teilhaben und ihre Facebookchronik ist von vielen Selfies gepflastert.

Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit für die Familie oder andere Hobbys. Als Daisy nämlich von ihrem Date, Dominic, gefragt wird, was sie für Interessen hat, muss sie erstmal in sich gehen und überlegen. Allzu viel Zeit ins Grübeln zu kommen, bleibt ihr nicht, denn Dominic entpuppt sich als attraktiver, aber kleiner Mann der sich lieber gerne selbst reden hört.
So macht Daisy ihrem Date auch dann gleich nach dem gemeinsamen Essen klar, dass aus ihnen beiden nichts werden kann.

Das böse Erwachen folgt gleich am nächsten Tag. Als sie nämlich bemerkt, dass sie ein Posting, statt auf ihrem persönlichen Facebookaccount, auf dem Account ihrer Firma, hinterlassen hat. Diese Verwechslung kommt sie teuer zu stehen- denn dieses Posting ist dermaßen pikant geraten, dass ihr daraufhin gekündigt wird.
Daisy ist am Boden zerstört, doch ihre ältere Schwester Rosie weiß Abhilfe. Sie schafft die deprimierte Daisy aufs Land und rät ihr zu einem rigorosen Social Media Entzug. Obwohl Daisy sich anfangs sträubt, sieht sie schließlich ein dass Rosie Recht hat und überlässt ihrer großen Schwester vertrauensvoll ihr Handy, das diese in einem trockengelegten Brunnen versenkt.

Aber Rosie hat noch eine weitere Überraschung parat. Der baufällige Bauernhof, den sie für die Zeit des Entzuges bezogen haben und in dem sich Ratten und Mäuse gute Nacht sagen, befindet sich in ihrem Besitz. Rosie plant nämlich, den Hof zu sanieren und Daisy soll ihr dabei helfen, um auf andere Gedanken zu kommen. Rosies Ehemann Rupert ist allerdings nicht so begeistert davon, dass Rosie dermaßen eigenmächtig eine Immobilie gekauft hat und so befindet sich die Ehe der beiden in leichter Schieflage.
Die Schwestern sind jedoch nicht ganz auf sich allein gestellt. Ein französischer äußerst attraktiver Handwerker namens Alexis, unterstützt die beiden mit Rat und Tat und auch der Nachbar, Jack, entpuppt sich als Ritter in schimmernder Rüstung, denn immer, wenn Daisy sich in Not befindet, ist er in ihrer Nähe…

Seit dem Erfolg der „Bridget Jones“ Romane und Verfilmungen, ist Chick-Lit Lektüre sehr gefragt und auch ich lese ab und an gerne mal einen solchen Roman, wenn er nicht gerade den Schwerpunkt Mode zum Thema hat.
Anna Bell, hat für ihr aktuelles Buch ein ganz anderes Thema gewählt, dass allerdings in aller Munde ist und selbst mir, einem absoluten Smartphonemuffel ein Begriff ist. Das Bedürfnis, ständig online sein zu müssen, um nichts zu verpassen, nämlich.
Und selbst diejenigen, die genauso wie ich Smartphonemuffel sind, werden bestimmt viel Spaß an dieser Geschichte haben. Denn eigentlich hat doch jeder Freunde oder Verwandte in seinem Bekanntenkreis, die so ticken wie Daisy. Die wie hypnotisiert ihr Handy anstarren und gar nicht mehr in der Lage dazu sind, einem normalen Gespräch zu folgen, während sie auf ihrem Bildschirm herumwischen.

Anna Bells Heldin Daisy, ist eine sympathische, liebeswerte Chaotin, die zwar durchaus clever ist, sich aber sehr mitreißen lässt von ihrem Freundeskreis und ihr Geltungsbedürfnis mit zahlreichen Tweets, Selfies und Kommentaren im Netz befriedigen muss. Dass sie dabei in eine Art Abhängigkeit geraten ist, begreift sie erst auf dem Land, fernab von allem und ich fand, dass die Autorin gerade dieses „Wiederzusichkommen“ von Daisy unglaublich gut und glaubwürdig geschildert hat.

Der eingängige, anschauliche Schreibstil der Autorin und die lebhaften Dialoge der Romanfiguren, sorgen für unterhaltsame aber auch amüsante Lesestunden. Und obwohl man hier eher leichte Romanlektüre vor sich hat, schlägt die Autorin durchaus auch mal ernstere Untertöne an.
Ich mochte „Auf dich war ich nicht vorbereitet“ sehr, besonders die schrulligen Dorfbewohner hatten es mir angetan und auch Daisys chaotische Versuche, irgendwo im Nirgendwo, online gehen zu können, haben mich sehr amüsiert.
Ich habe allerdings einen halben Punkt abgezogen bei meiner Bewertung, weil ich fand, dass die Liebesgeschichte in diesem Roman ein wenig ins Hintertreffen geriet.
Dazu fand ich, dass die Herren der Schöpfung leider etwas blass und beliebig beschrieben blieben. Dafür fand ich die Briefwechsel zwischen Daisy und Jack sehr witzig, diese haben mir humorige Lesemomente beschert.

Kurz gefasst: Kurzweilige, launige Frauenlektüre- nicht nur für Smombies.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Maddie und der Rockmusiker Will- Anrührender, sehr lesenswerter dritter Teil der „Ten Beach Road“ Reihe

Ein Sommer auf Mermaid Point
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Obwohl die erste Staffel der Renovierungssendung, die während des Drehs kurzerhand vom Sender in eine Reality-Show umgewandelt wurde, noch nicht im TV gezeigt wurde, haben Nicole, Maddie, deren Tochter ...

Obwohl die erste Staffel der Renovierungssendung, die während des Drehs kurzerhand vom Sender in eine Reality-Show umgewandelt wurde, noch nicht im TV gezeigt wurde, haben Nicole, Maddie, deren Tochter Kyra und Enkel Dustin, Deirdre und ihre Tochter Avery alle Hände voll zu tun. Das nächste Umbauprojekt steht bereits an und befindet sich auf einer malerischen Insel in den Florida Keys. Auf Mermaid Point nämlich, hatte einst kein geringerer als einer der berühmtesten Rocksänger der 70er und 80er Jahre, William Hightower ein imposantes Haus gekauft, das nun dringend der Renovierung bedarf.

Weil der „wilde Will“, wie ihn alle nennen, da Will in seinen Hochzeiten nichts ausließ in „Sachen, Sex, Drugs and Rock 'n' Roll“, mittlerweile sein gesamtes Vermögen durchgebracht hat und ihm dazu die Fähigkeit abhanden gekommen ist, neue Musiktitel zu komponieren, ist es die einzige Option für ihn, Avery und ihr Team ranzulassen. Wills Sohn Tom, der seinen Vater ein halbes Jahr zuvor aus der Entzugsklinik geholt hatte, möchte durchsetzen, dass sein Vater das Anwesen in ein Bed & Breakfast“ Hotel umfunktioniert, damit dieser damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.
Will lässt sich zwar auf die Renovierungsmädels und das Kamerateam ein, doch hat er insgeheim keinerlei Interesse daran, dass demnächst fremde Urlauber über seine Insel stolpern.

Überhaupt hätte er lieber seine Ruhe. Will nervt es gewaltig, dass die Frauen mit Handwerkern im Schlepptau, alles umkrempeln. Dennoch, eine der Frauen geht ihm unter die Haut. Die in Scheidung lebende Maddie, nimmt kein Blatt vor dem Mund und weist ihn sogar in seine Schranken, wenn er sich unhöflich verhält.
Es reizt ihn gewaltig, sie in sein Bett zu bekommen, doch weiß er genau, dass Maddie anders ist, als die Frauen, die er sonst hatte. Und Maddie wird von ihren Freundinnen vor Will gewarnt, dennoch fällt es ihr sehr schwer, ihm zu widerstehen.
Während Maddie sich langsam in Will verguckt, hat sich ihre Tochter Kyra mit ihrem Exfreund arrangiert, was das Umgangsrecht mit ihrem gemeinsamen Sohn angeht. Und obwohl ihr klar ist, dass ihr Exfreund, ein Prominenter, seine derzeitige Frau niemals verlassen wird, kann sie immer noch nicht ihre Finger von ihm lassen.
Währenddessen kann Deirdre erste Erfolge verbuchen. Langsam taut Avery auf und eine neue, noch brüchige Vertrauensbasis kann geschaffen werden.
Nicole fällt allerdings aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihr Bruder, der im Gefängnis sitzt, plant, ein Buch zu schreiben. Nicole fürchtet, dass sie darin nicht gut wegkommen wird. Und auch der TV Sender macht erneut Druck, kürzt den Frauen das Budget für die Renovierung, um künstliche Spannung für die Zuschauer der Reality-Show aufzubauen…

Nachdem ich eher zufällig vor einiger Zeit auf den zweiten Teil der „Ten Beach Road“ Reihe, „Die alte Villa am Strand“, gestoßen war, der mir außerordentlich gut gefallen hatte, freute ich mich schon sehr auf den nächsten Teil der Serie „Ein Sommer auf Mermaid Point“..
Obwohl die Autorin allen weiblichen Frauenfiguren der Serie Raum zur Entfaltung schenkt, steht diesmal jedoch hauptsächlich Maddie im Fokus. Und damit bin ich vollkommen einverstanden, da Maddie meine Lieblingsakteurin ist.

Maddie, die sich ja mittlerweile von Steve, ihrem Mann getrennt hat, will nun ihre Zelte abbrechen, bzw. das alte Haus das ihr mit Steve gehört, verkaufen und lernt dazu auch einen äußerst interessanten und vielschichtigen Rockmusiker kennen. Will ist eine echte Bereicherung für diese Romanserie. Er hat reichlich Ecken und Kanten, ist einerseits weise, andererseits benötigt er aber auch mal einen Tritt in die richtige Richtung. Somit ist Maddie einfach perfekt; zwischen ihr und Will stimmt die Chemie, auch wenn Will da ziemlich lange auf dem Schlauch steht… Männer halt!

Die Renovierung von Wills Haus, findet durchaus Erwähnung, genau wie auch die lästigen Kameramänner, die die Frauen nach wie vor gängeln, doch werden sie diesmal zur Nebensache degradiert. Dies sagt mir ebenfalls sehr zu, da mich vor allen die Hauptfiguren, ihre Beziehung zueinander und deren Entwicklung interessiert.

Die Naturbeschreibungen fand ich gelungen und sehr bildhaft, so dass der Roman, wie auch die übrigen Teile der Serie, auch gut als Urlaubsschmöker taugt.
Allerdings gelingt es der Autorin erneut, für reichlich Tiefgang zu sorgen. Spannend und anrührend geschildert, fand ich beispielsweise die Annäherung zwischen Will und dessen Sohn, welche sich, im Laufe der Jahre von Wills Alkohol- und Drogenexzessen, entfremdet hatten. Weniger gut gefallen hat es mir, dass die Autorin erneut am Ende eine Figur sterben lässt, wie auch schon im Vorgängerband. Es hätte dieser Dramatik meiner Meinung nach nicht bedurft.
Abgesehen von diesem Minikritikpunkt habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt von dem dritten Teil der „Ten Beach Road“ Reihe und ich würde diese Serie allen Lesern empfehlen, die sowohl tiefsinnige Frauenromane, als auch Urlaubslektüre zu schätzen wissen, die ein wenig mehr Substanz haben. Allerdings ist diese Reihe, meiner Meinung nach eher für Leser ab ca. dreißig Jahren geeignet, weil die Romanfiguren eben halt auch nicht mehr im Teenageralter sind.

Kurz gefasst: Maddie und der Rockmusiker Will- Anrührender, sehr lesenswerter dritter Teil der „Ten Beach Road“ Reihe.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Ein verzwickter Fall für Vera und ihr Team- Ann Cleeves versteht es, nicht nur die Neugierde ihrer Romanheldin Vera immer wieder aufs Neue zu schüren, auch der Leser wird von ihr auf diese Weise zum Weiterlesen geködert.

Die andere Tote: Vera Stanhope ermittelt
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Eigentlich soll Vera lediglich einen Vortrag in einer Strafanstalt halten, doch dann wird sie dort von ihrer Vergangenheit eingeholt. Denn einer der Insassen, ist der ehemalige Cop, John Brace. John gehörte ...

Eigentlich soll Vera lediglich einen Vortrag in einer Strafanstalt halten, doch dann wird sie dort von ihrer Vergangenheit eingeholt. Denn einer der Insassen, ist der ehemalige Cop, John Brace. John gehörte nämlich zu einem Freundschaftsquartett der besonderen Sorte. Er, Robbie Marshall, ein Mann den alle den Professor nannten und Veras verstorbener Vater Hector, waren einst naturbegeisterte Vogelbeobachter. Leider blieb es nicht beim Beobachten. Zumindest von Hector weiß Vera, dass er einst, im großen Stil, Vogeleier von seltenen Vogelarten aus Nestern stahl und sie unter der Hand verkaufte und auch John Brace ist keinesfalls ein unbescholtener Bürger- er sitzt im Gefängnis, wegen Korruption und in Auftrag gegebenem Totschlag.

Nach dem Vortrag will sich Vera schnell wieder verabschieden, doch John bittet sie darum, ihn kurz anzuhören und ködert sie damit, dass er ihr etwas Wichtiges verraten will.
Vera, die neugierig geworden ist, lässt sich darauf ein und staunt nicht schlecht als John ihr erzählt, dass er weiß, wo sein bis dato verschollen geglaubter Freund Robbie verscharrt wurde. John behauptet nämlich Robbie wäre ermordet worden. Doch John will Vera erst den Ort, an dem sich Robbies Leiche befindet verraten, wenn Vera ihm im Gegenzug verspricht, sich um Johns uneheliche Tochter und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern zu kümmern. Der Ex-Cop befürchtet nämlich, dass sich Patricia, die von ihrem Mann, Gary verlassen wurde, etwas antun könnte und sich das Sozialamt nicht wirklich um sie und die Kinder kümmert.

Vera sucht also schon am nächsten Tag Patricia auf, die in Vera eine Art mütterliche Freundin sieht. Da Vera nun einmal neugierig ist, fragt sie Patricia nach ihrer leiblichen Mutter und findet heraus, dass diese eine heroinabhängige Prostituierte, aber dennoch Johns große Liebe war. Beide konnten jedoch nicht heiraten, da John schon liiert war.
Als John erfährt, dass Vera Wort gehalten hat, gibt er Robbies Fundort preis, doch zum Erstaunen aller, finden die Ermittler dort nicht nur Robbies Leiche, sondern auch die einer unbekannten Frau. John, den Vera zur Rede stellt, schweigt sich aus, behauptet, er wüsste von nichts. So stehen Vera und ihr Team nun vor einem ungelösten Rätsel und müssen alle ermittlungstechnischen Kniffe anwenden, um Licht ins Dunkel zu bringen. Insgeheim fürchtet Vera sich jedoch davor, dass auch Hector involviert war, denn sie spürt ganz deutlich, dass die vier Freunde äußerst dunkle Geheimnisse unter Verschluss gehalten haben, die nun ans Tageslicht getragen werden wollen…

Zugegeben, ich bin seit langem ein Fan von Ann Cleeves Kriminalromanen, was auch die Jimmy Perez Reihe mit einschließt. Aber nicht nur mir geht es so- sowohl die Jimmy Perez, als auch die Vera Stanhope Reihen wurden bereits von den Fernsehmachern entdeckt und auf sehr atmosphärische Art und Weise, verfilmt, da die Fanbase der Cleeves-Bücher sehr groß ist. Als Hauptdarstellerin der Vera Stanhope, konnte damals keine geringere, als die bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Schauspielerin Brenda Blethyn gewonnen werden und die macht ihre Sache sehr überzeugend. Zwar kannte ich die Bücher zuerst, doch hat sich in mein persönliches Kopfkino mittlerweile ebenfalls Brenda Blethyn geschlichen und wenn ich einen neuen Krimi dieser Reihe lese, hat Vera die Optik, Mimik und Gestik der Schauspielerin angenommen.

Der aktuelle Fall für Vera, fordert der knorrigen Ermittlerin und ihrem Team alles ab. Statt einer Leiche werden gleich zwei gefunden, es gibt keinerlei Anhaltspunkte, wieso die Leiche der jungen Frau direkt neben der von Robbie platziert wurde, Vera kann ihren toten Vater freilich nicht mehr dazu befragen, der Name des Professors ist nicht bekannt und der Ex-Cop John mauert.
Nicht nur die Ermittler tappen lange Zeit im Dunklen- auch mir, als Leser ging es genauso. Es bedarf einiges an Befragungen, bis sich erste Erfolge abzeichnen und der Weg bis dahin, ist schon, trotz des knifflig konzipierten Falles, teilweise etwas zäh geraten. Aber es lohnt sich definitiv durchzuhalten. Ab dem Moment, als ein weiterer Mord geschieht, kommt Bewegung in den Fall und man bekommt zumindest als Leser langsam eine Ahnung, wie alles zusammenhängt.

Besonders gut hat es mir gefallen, dass Vera sich in diesem Band etwas mehr öffnet. Ich will jetzt nicht wirklich sagen, dass es richtig menschelt bei ihr, dafür ist sie halt zu sehr Vera , doch ich finde die Entwicklung, die sie innerhalb der Reihe bisher durchgemacht hat und auch ihre Beziehung zum Team, richtig positiv.
Und auch Holly mausert sich immer mehr. Das Team ist zusammengewachsen zu einer Einheit und es macht als Leser einfach nur Spaß, den Akteuren über deren imaginäre Schultern schauen zu dürfen.
Wer atmosphärische, britische Krimis mit gemächlicherer Gangart, nach Old School Manier erzählt, mag und eine Romanheldin, die herrlich unperfekt geraten, aber unglaublich clever gestrickt ist, sollte dieser Serie unbedingt eine Chance geben. Zwar fand ich „Die andere Tote“ nicht ganz so gut, wie den Vorgängerband „Die Nacht der schwarzen Falter“; dennoch habe ich mich wieder mal rundum gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Ein verzwickter Fall für Vera und ihr Team- Ann Cleeves versteht es, nicht nur die Neugierde ihrer Romanheldin Vera immer wieder aufs Neue zu schüren, auch der Leser wird von ihr auf diese Weise zum Weiterlesen geködert.

Vera Stanhope Reihe:

1. Teil: The Crow Trap (bislang nicht übersetzt)
2. Teil: Opferschuld
3. Teil: Totenblüte
4. Teil: Seelentod
5. Teil: Das letzte Wort
6. Teil: Ein dunkler Fleck
7. Teil: Die Nacht der schwarzen Falter
8. Teil: Die andere Tote