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Veröffentlicht am 17.08.2019

Bauboom im wunderschönen Allgäu

Schussfahrt
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In Gunzenried im Allgäu will der schwäbische Baulöwe Hans-Joachim Rümmele einen gigantischen Freizeitkomplex, das "Event-Castle" errichten, um den Tourismus anzukurbeln. An diesem Objekt scheiden sich ...

In Gunzenried im Allgäu will der schwäbische Baulöwe Hans-Joachim Rümmele einen gigantischen Freizeitkomplex, das "Event-Castle" errichten, um den Tourismus anzukurbeln. An diesem Objekt scheiden sich allerdings die Geister. Einerseits verheißt der Bau enorme Einnahmen, andererseits wird die Schönheit der Landschaft zerstört.

Bei einem ihrer Ausritte mit Fjordwallach Falco findet die Tourismuschefin Dr. Johanna Kennerknecht den Baumogul mit einem Kopfschuss an einen Baum gelehnt. Gemeinsam mit ihrem Freund Polizeimeister Gerhard Weinzierl und dem von Ausgurg nach Kempten versetzten Kommissar Volker Reiber gehen die Ermittlungen manchmal recht unkonventionelle Wege und einem unvermuteten Ausgang entgegen...

Ein Allgäu-Krimi, wie ich ihn liebe: mit allen Facetten einer wunderbaren Landschaft und ihrer Bewohner. Nicola Förg hat es wieder einmal geschafft, mich zu begeistern.

Veröffentlicht am 16.08.2019

München – Bayerwald und zurück

Letzte Reise
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„Was ist denn hier passiert?“ fragt sich Kriminalkommissar Klaus Hummel, als er nach einer wohl chaotischen Nacht auf einem Parkplatz an eine Straße im Bayerischen Wald rüde von 2 Streifenbeamten geweckt ...

„Was ist denn hier passiert?“ fragt sich Kriminalkommissar Klaus Hummel, als er nach einer wohl chaotischen Nacht auf einem Parkplatz an eine Straße im Bayerischen Wald rüde von 2 Streifenbeamten geweckt wird. Er hat die Nacht in der Schlafkoje eines Lastwagens verbracht. Und im Frachtraum dieses LKW – 9 tote Frauen – erfroren. Was hat er damit zu tun?
Zusammen mit seinen Kollegen Frank Zander, Doris Roßmeier und dem Kollegen Brandl aus dem Bayerwald versuchen die Kommissare Licht ins das Dunkel zu bringen.


Ich freue mich immer wieder, wenn ich die Münchner Kommissare der Mordkommission bei ihren Recherchen begleiten darf. Ganz besonders liegt mir ihr Chef Karl-Maria Mader und sein Dackel Bajazzo am Herzen. Die Beiden leben nämlich ganz in meiner Nachbarschaft. Aber auch die Anderen habe ich in den letzten Fällen, die ich mit ihnen zusammen bearbeitet habe, richtig lieb gewonnen. Egal ob aufs Dienstliche oder aufs Private bezogen – ich liebe die Dialoge zwischen all den Protagonisten. Einfach nur Menschen mit Ecken und Kanten wie Du und ich.

Auch in diesem Fall ist es gar nicht so einfach, an ein Motiv zu kommen. Aber ganz langsam klärt sich der Nebel und ich werde immer weiter an die Aufklärung herangeführt. Immer neue Verdächtige, immer neue Ansätze, aber die Puzzleteile wollen irgendwie nicht zusammen passen. Es dauert bis kurz vor Schluss der Lektüre, dass sich dann der Fall schlüssig aufklärt.

Mir haben auch die oft kurzen Kapitel gut gefallen. Dadurch habe ich mich noch näher am Geschehen dran gefühlt.

Ich habe es genossen zwischen dem Bayerischen Wald und München zu pendeln und viele neue Menschen kennengelernt zu haben. Die Trauer spielt neben Glücksgefühlen, Liebe, Lügen, Zweifeln, Drogen und Prostitution in dieser Geschichte eine große Rolle. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Auch wenn man kein ausgemachter Krimifan ist.

Mehr will ich aber nicht verraten.

Mich hat die „Letzte Reise“ auf die mich Harry Kämmerer mitgenommen hat sehr gut unterhalten und mein Kopfkino war dank der detaillierten Beschreibungen und des eindringlichen Sprachstiles im Dauereinsatz. Ich hoffe, dass Hummel & Co. Bald wieder einen neuen Fall auf den Tisch bekommen, bei dem ich dann sicher wieder als Mäuschen dabei sein werde.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Mörderische Geburtstagsfeier

Blutroter Sand
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Moritz Dehnhardt kennt die Schwäche seiner Schwägerin Lisa Holtkamp zu dem am Rande der Deutschen Bucht stehenden Leuchtturm Roter Sand. Er schafft es sogar, einen Kapitän mit Schiff zu organisieren, der ...

Moritz Dehnhardt kennt die Schwäche seiner Schwägerin Lisa Holtkamp zu dem am Rande der Deutschen Bucht stehenden Leuchtturm Roter Sand. Er schafft es sogar, einen Kapitän mit Schiff zu organisieren, der sie zusammen mit seiner Frau Karla und seinem Sohn Leon dort hin bringt um Lisas Geburtstag dort zu feiern. Dass ihre Ankunft dort der Beginn eines irrsinnigen Alptraumes wird, damit hatte hier keiner gerechnet.


In zwei unterschiedlichen Erzählsträngen bin ich ab der ersten Seite eingefangen und gefesselt.
Ich fühle mich eingebunden zwischen den vier Personen auf dem Leuchtturm. Hier erzählt Lisa die Geschichte aus ihrer Sicht. Allein der Gedanke, hier von dem Leuchtturm nicht weg zu können, verbunden mit einigen gruseligen Szenen, lässt mir ab und zu eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
Genau fühle ich mich als Mitglied der Wasserschutzpolizei, wo ich die Ereignisse aus Sicht von Kriminalkommissar Anton Hayen erlebe. Hier muss nicht nur die Havarie dreier Schiffe auf dem Weg nach Bremerhaven bearbeiten bzw. bewerkstelligt werden. Auch zwei tote Männer, die aus dem Meer gefischt bzw. auf einer Sandbank gefunden werden, bereiten dem Team Kopfzerbrechen.

Ein Spannungsbogen, der sich ab der ersten Seite stetig nach oben orientiert, macht es mir sehr schwer, das Buch zwischendurch auch mal aus der Hand zu legen. Erst ganz zum Schluss löst sich die Spannung auf und ich komme zum Durchatmen.

Anfangs waren es doch etliche Protagonisten, die mir vorgesetzt wurden. Ich habe sie aber alle nach und nach besser kennenlernen und ihnen tief in ihre Seele blicken dürfen. Nicht alle sind mir sympathisch geworden. Genau wie im richtigen Leben gibt es auch hier Menschen, denen ich von Anfang an nicht über den Weg getraut habe oder die mich einfach enttäuscht haben. Ganz besonders liebt gewonnen habe ich den kleinen Leon, der gezeigt hat, was in ihm kleinen Kerl alles steckt.

Ein spannender Küstenkrimi mit einer interessanten Geschichte, die mir Gänsehautfeeling beschert hat und bei der ich richtig mitfiebern konnte. Sehr positiv finde ich auch, dass ich einiges Wissenswerte über die Wasserwacht und deren Arbeit erfahren habe.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Komödie und Drama herrlich verbunden

Der Alte muss weg
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Seit dreiunddreißig Jahren ist Stefanie „Steffi“ Herren, 51, nun schon mit ihrem Thomas „Tom“ verheiratet. In ihrem Job als Personaldisponentin in einer Zeitarbeitsfirma fühlt sie sich nicht mehr wohl. ...

Seit dreiunddreißig Jahren ist Stefanie „Steffi“ Herren, 51, nun schon mit ihrem Thomas „Tom“ verheiratet. In ihrem Job als Personaldisponentin in einer Zeitarbeitsfirma fühlt sie sich nicht mehr wohl. Tom hockt nur noch auf der Couch ihres Reihenhauses in Köln-Rodenkirchen, löst Kreuzworträtsel und himmelt Barbara Schöneberger oder die Dame, die wie eine exotische Frucht (Kiwi) heißt an. Eine zuverlässige Reihenfolge von Abläufe, Ritualen und Pflichten prägt ihr bisheriges Leben. Ich spüre Steffis Traurigkeit, wenn sie an die gemeinsame Vergangenheit denkt. Das alles will Steffi nicht mehr. Aber nicht nur ihr geht es so. Auch ihre Freundinnen Elfi und Babette sind frustriert und ebenfalls der Meinung: Unsere Männer müssen weg. Erst vor kurzem hat Steffi in einem Fernsehinterview erfahren, dass die meisten Morde gar nicht als solche erkannt werden. Dass es dann doch nicht so einfach ist, Männer um die Ecke zu bringen – diese Erfahrungen müssen die Damen erst noch machen.


Steffi habe ich ab der ersten Seite ins Herz geschlossen, genau wie ihren Mann Tom. Für mich waren sie ein eingespieltes Team, bei dem sich aber immer mehr die Langeweile breit macht. Ich konnte gerade Steffi auch verstehen, dass sie die ganze Routine, die sich nun mal nach so vielen Ehejahren einspielt, nicht mehr haben will. Aber muss ihr Tom deshalb wirklich weg?

Obwohl ich von Beginn an sicher war, wie das Ganze ausgehen würde, hat es Carla Berling geschafft mich immer wieder zu überraschen und bei mir keine Langeweile aufkommen zu lassen. Ihr Humor hat mich immer wieder grinsen lassen. Gerade wenn bei Steffi ein Mordversuch mal wieder daneben gegangen ist. Einige Aktionen der Damen haben mich aber auch nachdenklich gemacht.
Ihrer Freundinnen Elfi mit ihrem köstlichen kölschen Dialekt hätte ich stundenlang zuhören können. Ich finde es toll, dass diese Geschichte mit nur wenigen Protagonisten auskommt, die ich dadurch viel intensiver kennenlernen kann. Denn auch Babette und Elfi haben mit ihren Männern nicht das große Los gezogen.

Ein Zitat, das mir sehr gut gefallen hat, bringt es auf den Punkt: „Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist, als stünde man am Bahnhof und würde auf ein Schiff warten.“

Wenn ich den Klappentext aufmerksam lese, weiß ich, dass ich hier keine anspruchsvolle Lektüre bekomme. Was ich bekomme ist ein Roman mit kleinen kriminellen Anteilen, voller Situationskomik, einigen Missverständnissen und Raum zum Nachdenken. Alles in allem humorvolle kurzweilige amüsante Unterhaltung, die ich genossen habe.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Absolut super

Die One-Pot-Challenge
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Ich habe dieses Kochbuch für meinen Bruder gekauft, der ein absoluter Kochmuffel ist. Und wenn er begeistert ist, dann heißt das schon was.

Ich selbst konnte mir unter der One-Pot-Challenge gar nichts ...

Ich habe dieses Kochbuch für meinen Bruder gekauft, der ein absoluter Kochmuffel ist. Und wenn er begeistert ist, dann heißt das schon was.

Ich selbst konnte mir unter der One-Pot-Challenge gar nichts vorstellen. Drei Köchen, Sandra Schumann, Sarah Schocke und Martin Kintrup bekommen die Aufgabe ein neues Rezept zu kreieren, bei dem die Zutaten feststehen und jeder mit seinem „Pot“ entweder Topf, Pfanne und Blech loslegen kann. Aus 20 Zutaten werden hier 60 leckere Menüs. Wie ich finde grandios. Dass es dann einen Juror gibt, in diesem Fall Schauspieler, Moderator und Food-Tester Jumbo Schreiner, ist auch für ein Kochbuch aussergewöhnlich. Aber hier kann sich natürich jeder, der die Gerichte nachkocht, sein eigenes Urteil bilden.

Mich fasziniert, was man mit einfachen Zutaten und einem Schuss Kreativität alles Leckeres zaubern kann. Der Auberginen-Eintopf mit roten Linsen ist eine Schau und mein absolutes Lieblingsrezept. Aber auch den anderen wird sich mein Bruder widmen und ich bin eingeladen.

Ein interessanter Wettbewerb, der bei mir und bei meinem Bruder sehr gut angekommen ist. Ein mal etwas anderes Kochbuch mit einer hohen Kreativität, witzig aufgemacht. Die Fotos alleine machen schon Lust auf kochen und vor allem essen.

Nicht nur zum selber ausprobieren – auch als Geschenk etwas Besonderes.