Cover-Bild Der Klang der Täuschung
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 31.01.2019
  • ISBN: 9783846600771
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Mary E. Pearson

Der Klang der Täuschung

Die Chroniken der Hoffnung. Buch 1
Band der Reihe "Die Chroniken der Hoffnung"
Ulrike Raimer-Nolte (Übersetzer)

Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch dann wird Königin Lia auf sie aufmerksam und betraut sie mit einer neuen Aufgabe: Als Mitglied der königlichen Leibgarde soll Kazi die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden haben. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass Jase ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren ...


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Erster Dilogieband in bekanntem Universum

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Königin Lia schickt Kazimyra von Hellnebel nach Höllenrachen, einen Verräter ausfindig zu machen. Jase Ballenger ist dort gerade der neue Patrei geworden. Seine und Kazis Wege treffen sich anders als erwartet ...

Königin Lia schickt Kazimyra von Hellnebel nach Höllenrachen, einen Verräter ausfindig zu machen. Jase Ballenger ist dort gerade der neue Patrei geworden. Seine und Kazis Wege treffen sich anders als erwartet ...

Der Roman baut auf dem „Die Chroniken der Verbliebenen“-Vierteiler auf und spielt im selben Universum, mehr kann ich dazu leider nicht sagen, denn diesen habe ich nicht gelesen. Auch der vorliegende Band wird kein Einzelband bleiben, spätestens beim Cliffhanger am Ende, der Böses ahnen lässt, wird einem das klar.

Man kann es schon dem Klappentext entnehmen: Es geht hier vor allem um Liebe. Und tatsächlich steht im Roman die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten Kazi und Jase im Mittelpunkt der Handlung. Dass beide abwechselnd in Ich-Form erzählen, trägt dazu stark bei. Oft gehen die Erzählungen der beiden ohne Zeitverlust ineinander über.

Natürlich wird auch die Hintergrundgeschichte, die Suche nach dem Verräter, nicht vergessen, kommt aber lange nicht in Schwung. Überhaupt hat der Roman oft Längen, immer wieder ist man versucht, Szenen quer zu lesen, manches, was hätte spannend sein können, wird gar nicht direkt erzählt, sondern nur im Rückblick angedeutet, wie etwa der Angriff der Hunde auf Kazi. Das mag für jene okay sein, denen es vor allem um die Beziehungsfrage geht, wenn man sich aber einen spannenden und actionreichen Roman erwartet hat, ist das enttäuschend.

Dass Action und Spannung durchaus vorkommen können, sieht man vor allem im ersten und letzten Drittel. Bereits kurz nach Beginn werden Kazi und Jase gemeinsam entführt und müssen sich, im wahrsten Sinne des Wortes aneinandergekettet den Weg zurück nach Hause erkämpfen. Hier kommen sie sich nahe, hier wird es aber auch so richtig spannend, wenn sie auf allerlei Unwägbarkeiten treffen. Gleiches gilt für das letzte Drittel, wenn Kazis Auftrag sich zu erfüllen scheint und sie sich in Bezug auf Jase entscheiden muss. Diese Szenen können zum Teil die Durststrecke in der Mitte des – mehr als 600 Seiten langen – Romans ausgleichen, sollte man überhaupt so lange durchgehalten haben. Eine Kürzung vor allem in der Mitte hätte dem Roman sicher gut getan.

Der Erzählstil der Autorin gefällt mir, er lässt sich gut lesen und weckt die Vorstellungskraft. Dass man durch die beiden Perspektiven nicht nur unterschiedliche Sichtweisen sondern auch verschiedene zusätzliche Informationen erhält, die der jeweils andere nicht kennt, verschafft dem Leser einen Wissensvorsprung, der eine gewisse Spannung schafft. Manches bleibt trotzdem relativ vage und wird erst später aufgelöst. Die Geschichte lebt u. a. auch davon, dass die beiden Protagonisten Geheimnisse voreinander haben, vieles wäre schnell geklärt, würden sie öfter ehrlich miteinander reden. Man kann aber auf Grund der Hintergrundgeschichten verstehen, dass die beiden es so halten – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Hin und wieder habe ich das Gefühl von Unstimmigkeit, z. B., wenn Jase Kazi auf den Armen trägt, obwohl die beiden an den Beinen aneinandergefesselt sind. Das müssten schon sehr lange Ketten sein …

Scheinbar handelt es sich um ein dystopisches Setting, es wird immer einmal wieder auf die Welt der Altvorderen verwiesen, man erhält den Eindruck, dass es keine Phantasiewelt, sondern die unsere gewesen sein könnte. Magie oder ähnliches gibt es im Übrigen nicht. Die Welt ist gut ausgebaut, auch ohne die Vorgänger-Tetralogie zu kennen, kann man sich gut hineinversetzen, die beiden schön gestalteten Karten sind geeignet, um sich einen zusätzlichen Überblick zu verschaffen.

Der Roman ist eher für weibliche Jugendliche gedacht, die großen Wert auf eine Liebesgeschichte legen. Der Fokus liegt hier ganz klar darauf, auch wenn eine relativ spannende Geschichte darumherum geschrieben wurde. Leider ist die Erzählung stellenweise sehr langatmig, letztlich lohnt es sich aber, das Buch zu Ende zu lesen.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Nicht ganz überzeugend

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+Rezensionsexemplar+


Klang der Täuschung ist der erste Teil der neuen Reihe Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson. Erschienen ist das Buch bei ONE Ende Januar 2019. Wann der abschließende Teil ...

+Rezensionsexemplar+


Klang der Täuschung ist der erste Teil der neuen Reihe Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson. Erschienen ist das Buch bei ONE Ende Januar 2019. Wann der abschließende Teil der Dilogie erscheinen wird, ist noch nicht bekannt. Dies ist für mich das erste Buch der Autorin Mary E. Pearson. Viele kennen sie sicher schon von der Reihe Die Chroniken der Verbliebenen, von der viele Leser total begeistert sind. Umso gespannter war ich nun auf den Auftakt von Die Chroniken der Hoffnung und habe mich ganz ohne Vorkenntnisse und Vorurteile ans Lesen gemacht.

Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, ist auf den Straßen Vendas groß geworden, hat sich dort als Taschendiebin ganz allein durchgeschlagen und alles gemacht um zu überleben. Bis eines Tages die Königin auf sie aufmerksam geworden ist. Nun gehört Kazi der königlichen Leibgarde ist – sie ist eine Rahtan. Sie erhält einen Spezialauftrag und soll einen Verräter ausfindig machen, der sich höchstwahrscheinlich bei einem Rebellenvolk an der Landesgrenze versteckt hält. Mit einigen Begleitern macht Kazi sich auf Weg um die Person finden, die mit für den Großen Krieg verantwortlich ist. Dort trifft sie auf den jungen Anführer Jase Ballenger, der ihre Pläne gewaltig durcheinander bringt. Denn womit sie nicht gerechnet hat ist, welche Gefühle er in ihr auslöst. Ihr Kopf weiß, dass er ihr Feind ist, ihr Herz allerding nicht.

„Ich schaute wieder zu ihr, wie sie unermüdlich neben mir herging. Der Schatten ihrer dunklen Wimpern gab ihren Augen einen entschlossenen Zug, ihre Haut schimmerte warm, und mein Blick blieb viel zu lange hängen.“ Jase S. 136

Mary E. Pearson begibt sich hier in genau die gleiche Welt wie in Die Chroniken der Verbliebenen, worüber sich Fans der Reihe bestimmt sehr freuen. Für mich ist es eine vollkommen neue Welt in die ich hier eintauchen durfte. Dass ich die vorherige Reihe nicht gelesen habe, mag Vor- und Nachteile haben. Was als allererstes in Auge fällt ist dieses wunderschöne Cover, dass sich dem Stil der anderen Bücher der Autorin perfekt anpasst. Ich persönlich finde, dass es ein echter Hingucker ist.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht leicht gefallen. Das lag zum einen daran, dass ich das Gefühl hatte mir würde ein wenig Hintergrundwissen fehlen. Gleich zu Beginn werden viele Namen und Orte auf eine Art und Weise erwähnt, dass der Eindruck erweckt wird, man müsse wissen wovon geredet wird. Auch nimmt sich die Autorin für den Anfang der Geschichte viel Zeit und stellt zunächst die Protagonisten und deren Leben sehr detailliert vor. Das macht den Einstige zäh und langatmig.

Darüber hinweg geholfen hat der schöne Schreibstil der Autorin. Ihre Worte tragen einen federleicht durch das Buch und lassen Landschaften und Personen lebendig werden. Die Welt, die sie sich ausgedacht hat, ist bis ins kleinste Details durchdacht. Mary E. Pearson schreibt zwar detailliert, verliert sich aber nicht in unnötig darin. Eine Sache, die mir gefehlt hat, war eine Karte dieser gesagten Welt. Ich weiß nicht ob eine Karte im richtigen Buch enthalten ist, denn ich habe im Rahmen einer Leserunde das Manuskript gelesen, aber wünschenswert wäre es, da Distanzen und dergleichen nur schwer vorstellbar waren.

Die Handlung hat einiges zu bieten und wird kapitelweise abwechselnd in der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten geschildert, was dem Ganzen eine schöne Dynamik gibt. Neben vielen unvorhersehbaren Wendungen und einigen actionreichen Kampszenen kommt auch das Herz nicht zu kurz. Auch, wenn die Liebesgeschichte von Kazi und Jase den das Herzstück der Geschichte ist, die sich als roter Faden durch die Handlung zieht, nehmen die schnulzigen Szenen keine Überhand. Kazi und Jase sind Feinde und ihre Liebe somit nicht erwünscht, wenn sogar verboten. Doch das Herz macht, was es will und so erlebt man als Leser immer wieder diese innerer Zerrissenheit der beiden, wenn sie zwischen Pflicht und Gefühlen entscheiden müssen.

„Was ist das hier zwischen uns? Inzwischen kannte ich die Antwort so genau und sicher wie den Farbton von Jase‘ braunen Augen.“ Kazi S. 265

Dennoch konnten mich die beiden Charaktere nicht so einnehmen, wie sie eigentlich sollten. Die Gefühle und Handlungen der beiden konnte ich manchmal nicht recht nachvollziehen, weil sie oft unüberlegt und unlogisch waren. Auch, wenn beide Protagonisten noch jung sind, haben sie doch eine harte Ausbildung erhalten und gerade von Kazi als ausgebildete Rathan hätte ich des Öfteren andere Entscheidungen erwartet. Sie war mir manchmal zu sprunghaft und zu kindlich für ihre Stellung.

Nachdem die Handlung wirklich sehr langsam aufgebaut wurde, wurde es ab der Mitte des Buches etwas spannender, der Funke ist aber leider nicht übergesprungen. Dieses Gefühl richtig in die Handlung abgetaucht zu sein ist bei mir bedauerlicherweise bis zum Schluss nie eingetreten. Dass die Handlung sich über den meisten Zeitraum gezogen hat, hat sicherlich dazu beigetragen. Das Ende hingegen kam sehr abrupt. Da das Buch so dick ist, hätte man mit manchen Ereignissen bereits früher starten können oder noch fünfzig Seiten mehr schreiben können. Aber so hat das Ende für mich überraschend und war nicht glaubwürdig.

Fazit:

Tolles Cover, zauberhafter Schreibstil, eine perfekt austarierte Welt, aber eine Handlung, die sich in die Länge gezogen hat und teilweise nicht glaubwürdige Charaktere haben das Feuer für dieses Buch nicht in mir erwachen lassen. Ich kann nur 3 ½ Schmetterlinge vergeben.

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