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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2019

Christie geht einfach immer

N oder M?
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Ich bin großer Miss Marple Fan und habe mich gefreut, dass es neben ihr und dem etwas anstrengenden Hercule Poirot noch weitere (Hobby)Detektive zu entdecken gibt.

„N oder M“ (vielmehr „N or M?“ im Original) ...

Ich bin großer Miss Marple Fan und habe mich gefreut, dass es neben ihr und dem etwas anstrengenden Hercule Poirot noch weitere (Hobby)Detektive zu entdecken gibt.

„N oder M“ (vielmehr „N or M?“ im Original) erschien bereits 1941, auf Deutsch allerdings erst unter anderen Titeln, zuerst 1945 unter „Das Haus der Mrs. Perenna“ und dann später unter „Rotkäppchen und der böse Wolf“, bis es jetzt in neuer Übersetzung unter dem damaligen Originaltitel und mit wunderschönem Cover im Atlantik Verlag zu neuem Glanz auferstand.

Im Gegensatz zu den MM oder HC Bänden ist dies hier aber kein klassischer Krimimalroman, sondern eher ein Spionageroman. Es ermitelt das Ehepaar Beresford, das um die 40 ist.
Früher haben sie beim Geheimdienst gearbeitet, nun ist Krieg und sie kommen sich beide sehr nutzlos vor. Niemand kann sie brauchen...bis Tommy doch einen Undercover Auftrag bekommt. Logisch, dass auch Tuppence nicht zuhause beim Stricken von Soldatenmützen still sitzen bleiben kann...

Ich mochte die beiden Charakter sofort, die pfiffige Tuppence noch mehr als Tommy. Etwas schräg aus heutiger Sicht ist, dass die beiden als Senioren geschildert werden, sowohl aus der Sicht ihrer erwachsenen Kinder als auch in beruflicher Hinsicht, so dass ich sie eher auf 60+ geschätzt hätte.
Die gewohnten Irreführungen nach Christie-Manier haben auch hier wieder viel Spaß gemacht.

Was mir nicht gefallen hat, war die Kriegsbegeisterung, die im Buch bei der Bevölkerung und auch bei den Hauptdarstellern vorherrschte, jede*r wollte seinem Vaterland dienen und nicht unnütz zu Hause sitzen - da das Buch 1941 erschienen ist, war das aber nun einmal die damalige Stimmungslage.

Davon abgesehen aber wunderbare Unterhaltung, gerne mehr von Tommy und Tuppence.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Der Titel trifft es perfekt: vier ambitionierte hobbydetektive rocken Europa

Nie zu alt für Heavy Metal. V.I.E.R. rocken Europa
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Das Buch ist klein klassischer Krimi, sondern eine vergnügliche Reise durch Europa, die nichtsdestotrotz natürlich spannend ist. Denn die vier Freunde, die sich seit ihrer Kindheit kennen, haben sich nun ...

Das Buch ist klein klassischer Krimi, sondern eine vergnügliche Reise durch Europa, die nichtsdestotrotz natürlich spannend ist. Denn die vier Freunde, die sich seit ihrer Kindheit kennen, haben sich nun als Erwachsene wieder zusammengetan, um - wie früher, als sie eine Kinderdetektivbande waren - Fälle zu klären. Diesesmal verschlägt es sie zur Aufklärung auf eine turbulente Reise quer durch Europa. Besonders gut haben mir hier die einzelnen Ortsbeschreibungen gefallen, man bekommt gleich noch Anregungen für künftige Urlaube, so schön klangen die „Ermittlungsorte“.

Die einzelnen Charaktere waren auch klasse ausgearbeitet, der Schlaumeier Gero, der doch manchmal sehr nervte und manche Grenze deutlich überschritt, die toughe Ida, die sanfte Blümchenkleider-tragende Elli und mein Favorit, der Heavy Metal Fan Rüdiger. Die differenzierten Typen haben tatsächlich etwas an erwachsene Versionen von TKKG & Co erinnert. Rüdigers Musikvorliebe hat mich in meine Jugend zurückgebeamt und so manchen Ohrwurm wiederbelebt. Showdown der Handlung war dann Wacken und man war fast dabei, so gut wurde das Festival beschrieben. Zwischendrin hatte es für meinen Geschmack mal einenkleine Hänger, die Auflösung des Falles hat mir wieder gut gefallen.

Ein rockiges Abenteuer für alle, die keinen Nächte-wachhaltenden Nervenkitzel brauchen, sondern gute Unterhaltung mit Spannungselementen mögen.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Gute Krimiunterhaltung

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Die ist bereits Band Vier um die Journalisten Römer und Schneider, die für ihre Tageszeitung in Sachen „Cold Cases“ ermitteln. Ich bin mit dem Band quereingestiegen und das war überhaupt kein Problem. ...

Die ist bereits Band Vier um die Journalisten Römer und Schneider, die für ihre Tageszeitung in Sachen „Cold Cases“ ermitteln. Ich bin mit dem Band quereingestiegen und das war überhaupt kein Problem.

Römer wollte eigentlich nur Urlaub machen und sich in der Abgeschiedenheit des Thüringer Waldes entspannen. Aber daraus wurde nichts...

Besonders gut hat mir an diesem Krimi die Beschreibung des Umfeldes gefallen, des Thüringer Waldes. Obwohl das Buchumfeld wahrlich gruselig ist, macht das Buch richtig Lust, die Gegend einmal selbst kennenzulernen.

Weiterer - großer- Pluspunkt: die Handlung samt der Handlungsorte, die es so auch real gibt, ist plausibel und nachvollziehbar, ich konnte mir vorstellen, dass es - obwohl natürlich fiktiv - tatsächlich so hätte stattfinden können.
Das hat mir gut gefallen, mich nervt es immer, wenn die Handlung völlig unrealistisch ist.

Der Spannungsbogen hingegen hätte für mich gerne noch etwas höher liegen können und den Schwenk ins Privatleben der Ermittler hätte es für mich auch nicht gebraucht, das kam mir eher so vor, als ob das halt bei einem Krimi inzwischen dazu gehört und deshalb noch mit dazu musste, für mich wirkte es etwas aufgesetzt.

Insgesamt eine gute Krimi-Unterhaltung mit ansprechender Ortsbeschreibung.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Leben in der Natur

Sal
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Sal und ihre kleine Schwester Peppa haben ein fürchterliches Familienumfeld und sind Misshandlungen und Missbrauch ausgesetzt. Deshalb plant Sal von langer Hand die Flucht.

Sal ist erst dreizehn, muss ...

Sal und ihre kleine Schwester Peppa haben ein fürchterliches Familienumfeld und sind Misshandlungen und Missbrauch ausgesetzt. Deshalb plant Sal von langer Hand die Flucht.

Sal ist erst dreizehn, muss aber schon die Verantwortung eines Erwachsenen übernehmen. Das Missverhältnis von Alter und Taten fand ich zu groß, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Dreizehnjährige anhand von YouTube-Videos weiß, wie man in der wilden Natur Schottlands überleben kann. Kaninchen jagen und ausnehmen und über offenem Feuer zubereiten beispielsweise.


Das Überleben und Leben an sich in der karge Natur Schottlands hingegen ist richtig eindringlich dargestellt, nur die Kombination mit den noch sehr kleinen Kindern war für mich unglaubhaft.
Wenn man das aber einmal ausblendet, ein sehr starkes Buch, das zwischen großem Schmerz, den Kinderseelen ertragen müssen und der tiefen Liebe zwischen Geschwistern balanciert.
Ganz und gar keine heile Welt mit nur wenigen glücklichen Momenten und manchmal schwer zu ertragen.
Inklusive einem plausiblen Ende, das sehr stimmig ist.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Brutal und spannend

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Dieses Buch ist bereits der zehnte Band der Robert-Hunter-Reihe und die erste Fortsetzung, die der Autor geschrieben hat. „Jagd auf die Bestie“ knüpft an an „Stille Bestie“, den sechsten Band der Reihe. ...

Dieses Buch ist bereits der zehnte Band der Robert-Hunter-Reihe und die erste Fortsetzung, die der Autor geschrieben hat. „Jagd auf die Bestie“ knüpft an an „Stille Bestie“, den sechsten Band der Reihe.
Der Autor empfiehlt in seiner Schlussbemerkung, Band sechs ebenfalls zu lesen, damit man den aktuellen Band wirklich versteht.
Das habe ich leider erst zum Schluss gelesen, da wäre es hilfreich gewesen, den Hinweis zu Beginn zu geben.

Ich habe noch keinen Vorgängerband gelesen, hatte aber an keiner Stelle im Buch das Gefühl, nicht folgen zu können oder Informationen zu vermissen. Vielleicht kann man aber noch tiefer in die Geschichte eintauchen oder sieht komplexere Zusammenhänge, wenn man Band sechs kennt?

Der Thriller ist brutal, das wusste ich im Vorfeld und davor war mir etwas bange - aber wer Mankell liest, kommt m.E. auch mit Carter zurecht.

Die Story an sich war spannend und die Einblicke in die Untiefen des Bösen interessant, ich konnte nur keinen wirklichen Bezug zu den Ermittlern aufbauen und habe es eher aus der Distanz gelesen, vielleicht weil ich eben die Entwicklung der Serie nicht mitverfolgt habe.

Kleine Kritik zur Auflösung: diese war mir zu holprig und zu unrealistisch, ansonsten aber eine wirklich spannende Lektüre.