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Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine Office-Romanze mit Lachgarantie

Bossy Nights
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Worum geht’s?
Peyton ist schon seit Ewigkeiten in ihren Boss Rome verknallt, der jedoch noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz zu ahnen scheint. Als sie endlich den Schritt in die Selbstständigkeit ...

Worum geht’s?
Peyton ist schon seit Ewigkeiten in ihren Boss Rome verknallt, der jedoch noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz zu ahnen scheint. Als sie endlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, muss das natürlich gefeiert werden. Nach dem einen oder anderen Glas Alkohol zu viel, gesteht sie ihren Freundinnen, was sie für ihren so unnahbar wirkenden Chef empfindet und wird dazu überredet, ihm ihre Gefühle in einer anonymen E-Mail zu gestehen. Womit niemand gerechnet hätte: Der anfänglich schockierte Rome antwortet auf ihre Nachricht. Er will unbedingt wissen, wer sich hinter dem anonymen Profil verbirgt und zettelt mit seinem Ehrgeiz ein Katz-und-Maus-Spiel an, welches nur einer der beiden gewinnen kann.


Meine Meinung
Das Cover fand ich an sich eigentlich ganz nett, nach dem Lesen des Buches passt meine Vorstellung von Rome aber so gar nicht mehr zu dem Typen, der darauf abgebildet ist.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und sehr lebendig, was mir beim Lesen sehr gut gefallen und das Buch zu einem wirklich kurzweiligen Lesevergnügen gemacht hat. Den Spaßfaktor macht jedoch nicht nur der Schreibstil aus, sondern vor allem die Charaktere.

Zum einen sind da die Gespräche und E-Mails zwischen Peyton und Rome, der ja zunächst keine Ahnung hat, dass er mit der anonymen E-Mail-Schreiberin schon persönlich gesprochen hat und das mit wachsender Begeisterung auch immer noch tut. So mutig Peyton in ihren Nachrichten wirkt, so verklemmt ist Rome im Gegensatz dazu manchmal, und seine oftmals fast schon panischen Reaktionen haben mich regelmäßig zum Lachen gebracht. Die beiden sind eine tolle Mischung, sowohl „online“, als nachher dann auch „offline“ als Paar, denn die lebensfrohe Peyton schafft es, Rome davon zu überzeugen, dass das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen muss.

Zum anderen gibt es da aber auch noch Hunter, den besten Freund und Geschäftspartner von Rome. Wo auch immer er auftaucht, hat Ernsthaftigkeit eigentlich so gut wie keine Chance. Er feiert gerne, nimmt kein Blatt vor den Mund und hat immer einige gut gemeinten Ratschläge, oftmals inspiriert von Pinterest, für seinen besten Freund in petto. Ob diese dann auch immer so alltagstauglich sind, sei jetzt mal dahin gestellt.

Bei einer Office-Romance darf man jetzt eher nicht so sehr mit actionreichen oder spannungsgeladenen Szenen rechnen, und da bildet Bossy Nights auch keine Ausnahme. Der Spannungsbogen besteht tatsächlich überwiegend aus dem unterhaltsamen Hin und Her zwischen Peyton und Rome, die einige Zeit brauchen, bis sie dann zusammen finden. Doch auch als Paar haben mich die beiden nicht gelangweilt, sondern waren eine sehr niedliche Kombination, die ich stundenlang bei ganz alltäglichen Situationen hätte beobachten können.

Das obligatorische Drama vor dem Happy End durfte natürlich auch nicht fehlen, wobei mich die Umsetzung dabei tatsächlich ein wenig gestört hat. Romes Reaktionen sind hier sehr heftig und irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar, schlagen dann aber auch sehr schnell wieder ins völlige Gegenteil um. Darüber hinaus wirkte die gesamte Situation einfach unglaublich konstruiert auf mich, weshalb ich auch jetzt noch immer nicht verstehe, warum Rome so gar nicht bereit dazu ist, Peyton irgendetwas erklären zu lassen und stattdessen einfach wütend davon stürmt. Mit ein wenig mehr Kommunikationsvermögen hätte man sich das Drama halt auch einfach sparen können, zumal Rome zuvor eigentlich wie ein ziemlich besonnener Mensch auf mich gewirkt hatte.


Fazit
Wer eine niedliche Lovestory mit einer spritzigen Protagonistin sucht, der wird hier auf jeden Fall fündig. Die Konstellation der verschiedenen Charaktere hat bei mir immer wieder für Lacher gesorgt und macht das Lesen zu einem echten Vergnügen. Zum Ende hin musste ich zwar immer wieder die Augen über das eigentlich leicht zu vermeidende und deswegen meiner Meinung nach eher unnötige Drama verdrehen, aber lässt man diese Situation mal außen vor, war Bossy Nights eine wirklich süße Liebesgeschichte, die ich für einen gemütlichen Lesenachmittag mit einem lockeren und witzigen Buch definitiv empfehlen kann. Deswegen freue ich mich auch schon auf einen möglichen zweiten Teil mit Hunter, der mich vielleicht sogar noch mehr zum Lachen bringen wird als dieser hier.

Insgesamt gibt es von mir dafür vier Bücherstapel

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.10.2019

Skurrile Ermittlungen im London des neunzehnten Jahrhunderts

Die Ewigkeit in einem Glas
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Worum geht’s?
Als alleinstehende Frau im viktorianischen London hat es Bridie Devine nicht gerade leicht, vor allem nicht in ihrem Beruf. Als Privatdetektivin unterstützt sie die Londoner Polizei bei den ...

Worum geht’s?
Als alleinstehende Frau im viktorianischen London hat es Bridie Devine nicht gerade leicht, vor allem nicht in ihrem Beruf. Als Privatdetektivin unterstützt sie die Londoner Polizei bei den Ermittlungen zu ungelösten Todesfällen – inoffiziell, natürlich. Gemeinsam mit dem Geist des verstorbenen Boxers Ruby Doyle untersucht sie die Entführung der kleinen Tochter von Sir Edmund Berwick, und stolpert dabei in eine Welt voller seltsamer Wesen und undurchsichtiger Gestalten, die sie so schnell sicher nicht vergessen wird.


Meine Meinung
Das Cover ist von der Gestaltung her zunächst einmal nicht so mein Fall, dafür hat mir aber der Inhalt umso besser gefallen.

Der Schreibstil war zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit habe ich mich auch daran gewöhnen können. Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Charakteren und Zeiten erfordert gerade zu Anfang einiges an Konzentration, hat für mich aber auch einen Teil des Reizes der Geschichte ausgemacht.

Die Charaktere sind allesamt sehr skurril gestaltet, angefangen bei Bridie, die in ihrer Kindheit bei einem Leichensammler lebte, über den Geist des Boxers Ruby, der sie bei den Ermittlungen unterstützt, bis hin zu Bridies zwei Meter großem Hausmädchen Cora. Ich fand die Ecken, Kanten und kleinen charakterlichen Besonderheiten, die die Autorin den verschiedenen Rollen zugeschrieben hat, überwiegend sehr charmant und witzig und habe vor allem Ruby sehr gemocht. Irgendwie hätte ich mir auch gewünscht, dass es ein Happyend für ihn und Bridie gibt und war schlussendlich dann schon ein wenig enttäuscht davon, dass er einfach so verschwunden ist.

Die Geschichte an sich war durchweg fesselnd und spannend gestaltet und hat mir wirklich sehr gut gefallen. Besonders positiv hat mich überrascht, dass der Spannungsbogen das ganze Buch über aufrecht erhalten werden konnte. Normalerweise gibt es immer Passagen, in denen man sich früher oder später ein wenig langweilt, was hier jedoch überhaupt nicht der Fall war.

Ein wenig schade fand ich jedoch, dass auch am Ende noch einige Fragen offen und unbeantwortet geblieben sind. Die Fragmente an Fakten aus den Zeit- und Perspektivwechseln wurden zwar schlussendlich zu einem beeindruckend großen Gefüge aus Zusammenhängen verknüpft, was einen Großteil der anfangs relativ wirr erscheinenden Informationen schon klarer erscheinen ließ. Ich hätte darüber hinaus aber auch noch sehr gerne erfahren, warum beispielsweise Ruby Doyle überhaupt als Geist an Bridies Fersen geklebt hat oder wie es mit Bridie und ihren Plänen so weiter geht.


Fazit
Auch wenn ich am Ende ein wenig unzufrieden und mit einigen Fragen zurück gelassen wurde, hatte ich trotzdem Spaß beim Lesen.

An den Schreibstil muss man sich eventuell erst gewöhnen, denn Unaufmerksamkeiten können hier sehr schnell zu großer Verwirrung und am Ende vielleicht sogar zum Unverständnis für die ganze Geschichte führen.

Auch die Charaktere waren sehr eigen, dafür aber auch sehr individuell gestaltet und spannende Persönlichkeiten. Besonders Bridie und Ruby waren mir sehr sympathisch und ich hätte den beiden von Herzen ein Happyend gewünscht.

Wer ein wenig düstere Settings, das viktorianische Zeitalter in London und äußerst merkwürdige Ereignisse mag, dem wird Die Ewigkeit in einem Glas sicherlich gefallen. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen und wäre über einen zweiten Teil mit einigen Erklärungen sicherlich nicht unglücklich.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel

Veröffentlicht am 23.08.2019

Ein Ausflug in Schottlands erste offizielle Buchstadt

Tagebuch eines Buchhändlers
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Worum geht‘s?
Seit knapp zwanzig Jahren führt Shaun Bythell seinen „Bookshop“ in der schottischen Bücherstadt Wigtown. Im Laufe der Jahre haben große Buchhandelsketten und der Ausbau des Onlinehandels ...

Worum geht‘s?
Seit knapp zwanzig Jahren führt Shaun Bythell seinen „Bookshop“ in der schottischen Bücherstadt Wigtown. Im Laufe der Jahre haben große Buchhandelsketten und der Ausbau des Onlinehandels seinem Geschäft merklich zugesetzt, und der Alltag in einem Buchladen ist weder so gemütlich, noch so entspannt, wie man sich das als Nicht-Buchhändler vielleicht vorstellen würde. In seinem „Tagebuch eines Buchhändlers“ nimmt uns Bythell mit in eine Welt der zerschossenen Kindles, unhöflichen Kunden und dem obligatorisch fetten Kater Captain.


Meine Meinung
Das Cover finde ich schon mal sehr schön gestaltet, es wirkt kuschelig und ich könnte mich speziell in so einer Buchhandlung sicherlich eine halbe Ewigkeit lang aufhalten.

Dass der Autor selbst eine Buchhandlung führt, hat mich auf jeden Fall schon mal neugierig darauf gemacht, wie er die Welt zwischen nervigen Kunden und sinkenden Einkünften wahrnimmt.

Damit, dass die einzelnen Beiträge tatsächlich in Tagebuchform verfasst wurden, hatte ich vor dem Lesen des Buches ehrlich gesagt nicht wirklich gerechnet. Obwohl ich eigentlich kein besonders großer Fan von Tagebuch- oder Chatgeschichten bin, haben mich die teilweise ziemlich kurzen Einträge hier überraschenderweise nicht wirklich gestört. In keinen wirklich Lesefluss, zumindest keinen über eine längere Zeitspanne hinweg kommen zu können, war zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig für mich. Ich habe mich allerdings relativ schnell daran gewöhnt und kam dann auch problemlos durch den Rest des Buchs.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass „Tagebuch eines Buchhändlers“ durch diese meist sehr kurzen Textpassagen gerade für Zeiten einer Leseflaute oder bei kurzen Konzentrationsspannen sehr praktisch sein kann. Man kann ohne viel Mühe auch mal eben kurz etwas lesen und hat trotzdem das „Erfolgserlebnis“ eines beendeten Kapitels bzw. in diesem Fall eines beendeten Tages.

Auch der Schreibstil ist ziemlich locker gehalten, und so würde ich mir auch Shaun Bythell selbst vorstellen. Er selbst hält sich in manchen Situationen für eine ziemlich klischeehaften Buchhändler, zieht aber auch gerne mal über seine Kunden und deren teils seltsame Angewohnheiten her. Insgesamt wirkt er auf mich manchmal ein wenig zynisch, aber das hält sich immer noch so in Grenzen, dass er nicht unsympathisch oder durchgehend herablassend wird.

Während des Lesens und auch nach Beendigung des Buches habe ich mich des Öfteren gefragt, als was für eine Art von Kunde mich Bythell wahrnehmen würde, und ob ich einen Tagebuch- oder Facebookeintrag wert wäre. Ob das aber wirklich ein Kompliment wäre, liegt vermutlich auch im Auge des Betrachters.

Besonders lustig fand ich Nicky, die im „Bookshop“ arbeitet und so ziemlich immer genau das Gegenteil von dem tut, was Bythell zu ihr sagt. Ob sie die gestapelten Bücher erst wegräumen soll, bevor sie eine neue Kiste auspackt, oder ihr Essen nicht einfach im Laden herum liegen lassen soll – Nicky hat meistens einen ausgesprochen plausiblen Grund, warum ihr das absolut unmöglich ist. Bei ihrem „Feinschmecker Freitag“ ist mir teilweise echt schlecht geworden, aber irgendwo war es dann auch schon wieder lustig, was sie so alles an mehr oder weniger Essbarem angeschleppt und im Laden verteilt hat.


Fazit
Eine groß angelegte Storyline oder einen ausgearbeiteten Spannungsbogen hatte das „Tagebuch eines Buchhändlers“ jetzt vielleicht nicht, aber dadurch muss ein Buch ja nicht unbedingt schlecht sein. Ich konnte wirklich oft lachen, sei es über einige echt schräge Kunden, über Nicky, die hin und wieder lieber die Facebookseite an sich reißt, als sich um das Einsortieren und Auspreisen von Büchern zu kümmern, oder über Shaun Bythell selbst, der mit trockenem Humor auf die seltsamsten Fragen antwortet und auch selbst manchmal für die eine oder andere peinliche Situation sorgt.

Wer sich ab und an mal mit einem Buchhändler unterhält, der keiner großen Handelskette angehört, dem werden die von Bythell beschriebenen Probleme seines Geschäfts nicht völlig fremd sein. Dass Onlinehändler und große Buchhandelsgesellschaften den Gewinn kleiner und unabhängiger Buchhandlungen und Antiquariate nicht gerade steigern, ist auch kein Geheimnis.

Trotzdem fand ich es sehr spannend, einmal aus der Perspektive eines solchen „bedrohten“
Geschäfts auf den Buchhandel und das Konsumverhalten unser heutigen Gesellschaft zu blicken.

Was wir daraus lernen können? Sicherlich kann man als eine Absicht hinter dem „Tagebuch eines Buchhändlers“ vermuten, dass wir als Leser und Kunden unser Konsumverhalten auch einmal überdenken sollten, um lokale und unabhängige Buchhandlungen zu unterstützen. Das ist sicherlich nicht verwerflich und für mich persönlich ein Gedanke, auf den ich bei meinen zukünftigen Bücherkäufen hoffentlich vermehrt achten werde.

Insgesamt vergebe ich dafür vier Bücherstapel und überlege, vielleicht auch mal einen Urlaub im schottischen Wigtown zu verbringen.

Veröffentlicht am 24.03.2024

Paradies und Hölle liegen dicht beieinander

Die dunkle Spur
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Worum geht’s?
Als ihre Schwester Holly nach dem Tod ihrer Mutter eine Auszeit auf Martha's Vineyard nehmen will, ist Claire alles andere als begeistert. Holly tritt ihren neuen Sommerjob trotzdem an und ...

Worum geht’s?
Als ihre Schwester Holly nach dem Tod ihrer Mutter eine Auszeit auf Martha's Vineyard nehmen will, ist Claire alles andere als begeistert. Holly tritt ihren neuen Sommerjob trotzdem an und könnte glücklicher nicht sein – bis sie plötzlich spurlos verschwindet. Von Schuldgefühlen geplagt reist Claire ihrer Schwester hinterher und setzt alles daran, ihr Verschwinden aufzuklären – wobei sie in einen Sumpf aus Privilegien und Reichtum stolpert, in dem die Reichen und Schönen von Martha's Vineyard ihre Geheimnisse verschwinden lassen.


Meine Meinung
Die Grundidee dieser Geschichte fand ich auf jeden Fall spannend, was vor allem daran lag, dass ich nur sehr selten Krimis lese, in denen die Charaktere keinen Bezug zum Sicherheitssektor haben, sondern einfach ganz normale Figuren sind.

Claire als Protagonistin fand ich daher sehr interessant gestaltet, da sie nicht nur eine ganze Menge an Problemen, Trauer und Schuldgefühlen mit sich herumschleppt, sondern auch menschlich irgendwie ziemlich kaputt auf mich gewirkt hat. Dadurch hatte ich einerseits wirklich Mitleid mit ihr, andererseits kam es mir stellenweise aber auch so vor, als sollte ihre Figur absichtlich ein wenig unsympathisch wirken, was ich nicht wirklich verstanden habe.

Der Spannungsbogen hatte in meinen Augen viel Potenzial, und da man als Leser trotz der Perspektivwechsel zwischen Claire und Holly nie einen besonders großen Wissensvorsprung hatte, konnte ich auch definitiv bis zum Schluss mit rätseln, welche der auftretenden Figuren als Mordverdächtiger in Frage kam. Die Spannung an sich habe ich dabei allerdings als eher unterschwellig wahrgenommen, weshalb ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher bin, ob ich die Bezeichnung Thriller für diese Geschichte tatsächlich passend finde.

Abgesehen davon hat mich der Handlungsbogen ein wenig zwiegespalten zurückgelassen, denn obwohl ich mich bis zum Schluss nicht mit Sicherheit auf einen Tatverdächtigen festlegen konnte, basierte die Auflösung für meinen Geschmack einfach auf zu vielen Zufällen, was die Konstruktion der Geschichte dann rückblickend irgendwie ein wenig geschwächt hat.


Fazit
Auch wenn ich persönlich nicht ganz glücklich mit dem Schlussteil dieses Buches war, hatte ich trotzdem ein spannendes Leseerlebnis, bei dem ich mich nicht gelangweilt habe. Bei der Konstruktion des Handlungsbogens hat die Autorin zwar meiner Meinung nach deutlich an Potenzial verschenkt, ihre Art zu erzählen finde ich aber trotz meiner Kritikpunkte wirklich lesenswert.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2024

Leider der schwächste Teil der Reihe

Bluttat
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Worum geht’s?
Als Sofia Kovic eine verdächtige Mordserie untersucht, ahnt sie noch nicht, welcher Gefahr sie sich dabei aussetzt. Da sie den Verdacht hegt, der Täter könnte in Beziehung zur Osloer Polizei ...

Worum geht’s?
Als Sofia Kovic eine verdächtige Mordserie untersucht, ahnt sie noch nicht, welcher Gefahr sie sich dabei aussetzt. Da sie den Verdacht hegt, der Täter könnte in Beziehung zur Osloer Polizei stehen, zieht sie lediglich Alexander Blix ins Vertrauen – und tritt damit eine Lawine los, die nicht nur ihr eigenes Leben völlig auf den Kopf stellt.


Meine Meinung
Obwohl ich die Reihe um Alexander Blix und Emma Ramm bisher wirklich klasse fand, hat mich dieser Teil leider ein wenig enttäuscht. Schreibstil und Lesefluss fand ich zwar immer noch wirklich gelungen, weshalb ich trotz meiner Kritikpunkte schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe bin, der Handlungsbogen konnte mich diesmal aber leider nicht so ganz überzeugen.

Was mich zunächst einmal sehr gefreut hat, war die Tatsache, dass endlich auch einmal Sofia Kovic eine etwas größere Rolle in der Geschichte spielt. In Band eins hatte es auf mich so gewirkt, als sollte sie eigentlich eine nicht ganz unwichtige Figur darstellen, dieser Eindruck hatte sich dann aber irgendwie nicht so wirklich bestätigt. Meine Freude war allerdings nur von kurzer Dauer, da der Handlungsbogen schon recht früh eine ziemlich unterwartete Wendung genommen hat – und von da an ging es in meinen Augen leider eher abwärts mit der Geschichte.

Wie auch schon in den beiden letzten Bänden sind mir hier die ständigen Alleingänge der Figuren nicht so positiv aufgefallen, zumal diese hier nicht nur einmal zu einer ziemlichen Katastrophe geführt haben. Darüber hinaus finde ich es recht unglaubwürdig, dass dieses Verhalten kaum Konsequenzen nach sich zieht und wenn dem dann doch einmal so ist, diese Konsequenzen praktisch nicht durchgesetzt werden. Meiner Meinung nach wurde das besonders bei Blix deutlich, der zwar wirklich viel Pech in diesem Buch hatte, gleichzeitig aber auch sehr lange mit einer ganzen Menge fragwürdigen Verhaltens durchgekommen ist.

Schade fand ich auch, dass die Ermittlungen in diesem Fall irgendwie kaum handfeste Beweise zu Tage gefördert haben und man beim Lesen die Gedankengänge und Schlussfolgerungen nicht immer nachvollziehen konnte. So hatte ich leider häufiger das Gefühl, dass die Fortschritte in der Handlung fast schon beliebig waren und man am Ende mit einer Auflösung dastand, die zwar irgendwo folgerichtig, gleichzeitig aber auch kaum zufriedenstellend war.


Fazit
Auch wenn ich diesen Band nicht ganz so stark fand wie die beiden Vorgänger, gefällt mir die Reihe immer noch unglaublich gut. Bisher kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, welche Richtung die Reihe von nun an einschlagen wird, gespannt auf die Fortsetzung bin ich aber trotzdem.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere